IC-Beschriftung verbergen?

Ralph hat doch gesagt worum es prinzipiell geht: z.B. der zeitraubende Auswahlprozess des richtigen OpAmps. Ich weiss wirklich nicht, weshalb es so schwer zu verstehen ist, dass man der Konkurrenz diesen Aufwand nicht unbedingt ersparen will. Es ist doch überhaupt nicht beabsichtigt, durch den Abschleifvorgang den Nachbau verhindern zu wollen.

Wenigstens kauft er sich dann so ein Teil und muss noch etwas Zeit investieren. Beides fällt weg, wenn er sich von einem Käufer telefonisch mal eben die Bauteildaten durchgeben lässt.

Hallo Rainer,

Doch, Dichlormethan und Trichlorethylen gehen beide. Ich hab zu Jugendzeiten mein Taschengeld mit einem Job aufgebessert, da haben wir mit Epoxy und Glasfaser Industriefußböden belegt. da musste immer mal wieder was verschmiertes gereinigt werden, auch wenn das Zeugs schon abgebunden hatte.

Marte

Man kann Papperl drübermachen a la GAL. Würde man z.B. die OPs selektieren müsste man sie ja ohnehin dann kennzeichnen.

Bekanntlich spukt durch alle Medien "Produktpiraterie in China bedroht die teutsche Wirtschaft". Da kommen dann einschlägige Ideen her.

MfG JRD

Hi,

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum dass davon nur die ausländische (incl. deutsche) Wirtschaft betroffen wäre. Die Chinesen haben damit aber auch ein massives Problem im eigenen Land. Die wissen selber nicht welchem Zulieferer sie vertrauen können, dass er die Teile nicht an die Wettbewerber verkauft. Schriftliche Verträge sind in China nicht das Papier wert auf dem sie geschrieben sind.

Gruss Michael

Nö, ich will nur weg von diesem "Eh alles Billigramsch, was mit abgeschliffenen ICs daherkommt". Ist eben nicht so :)

Vollkommen klar, allerdings sind bei den uBGA unten die balls...

...und daß die Achtbeiner OpAmps sind, sieht man auch sofort, aber eben nicht, welche :)

Ralph.

Ach was.

Nein, der Preis resultiert auch aus hohem Entwicklungsaufwand (drei Mann über zwei oder drei Jahre) und sehr aufwendigem mechanischen Aufbau.

Vollkommen richtig. Aber es ist eben ein Wettrennen, und da der Wettbewerb an ähnlichen Dingen arbeitet, wollen wir unseren vorsprung wahren. In dieser speziellen Branche haben wir mehrmals Innovationen geliefert, die sehr schnell dann abgekupfert wurden, wir haben damit Erfahrung :)

Ralph.

Üblicher rechtsfreier Wirtschaftsraum eben: Kolumbien & Afghanistan haben mit ihren "landwirtschaftlichen Produkten" ähnliches Problem. Daraus erklärt sich eben aber auch warum Patent & Copyright kaum eine Lösung sind und robustere Methoden interessant erscheinen. Wenn hier gejammert wird "abgekratzte IC-Beschriftung findet sich nur bei Ramsch": der "Ramsch" wird eben oft von hiesigen Kleinherstellern produziert. Für die ist Patent & Rechtsweg auch nicht wirklich gangbar.

MfG JRD

Hallo Klaus,

Ich verstehe so manche hier auch nicht. Was sollen denn diese ganzen Anfeindungen? Ralph wird die Dinger weiter unkenntlich machen, egal wie. Manfred und die anderen, die das so blöd finden werden wohl kaum zu den Kunden von Ralf gehören und sollten sie das sein, dann haben sie doch schon lange bewiesen, wie sinnvoll die Maßnahme der Verschleierung ist ;-)

Doch, so hab ich das verstanden und finde das auch völlig in Ordnung so. Ich kenne eine Firma, die haben viel know-How allein in das "selbstzerstörende Vergießen" investiert, um Ihre Entwicklungen weitgehendst zu sichern. Wenn man versuchen sollte, die Schaltung freizulegen, dann wird das sicher nicht ohne signifikante Zerstörung derselben funktionieren. Im Zeitalter der massenhaften Plagiaten z.T. mit staatlicher Unterstützung muss man sich eben kreativer zur Wegr setzen. Eine andere mir bekannte 4ma kann es sich leisten, Ihre Produkte nicht zu verkaufen, sondern ausschließlich zu vermieten. Sie behalten sich das Eigentumsrecht vor incl. einer regelmäßigen Inspektion im eigenen Hause. Manipulationsveruche am Gerät führen sofort zu entsprechenden Sanktionen. Das kann man sich allerdings wirklich nur dann leisten, wenn man genügend Alleinstellungsmerkmale hat. Die ehrlichen Kunden finden das ganze auch nicht schlecht, die mögen die Kapitalbindung ohnehin selten und eine regelmäßige Wartung ist so auch gewährleistet. Nur eine Auslagerung der Maschine ins Ausland ist eben nur mit Zustimmung des Eigentümers drin. Das hat nur ein Kunde mal probiert :-) Diese netten Gerätchen sind aber schlau genug, dem Besitzer zu melden, wo sie sind :-) Allerdings sind das Maschinen, die deutlich teurer sind als die 40 kEUR, das ist bei denen näher an der Monatsmiete ;-) Ach ja, von Patenten hält der Geschäftsführer gar nix. Er sei da ein gebranntes Kind...

Marte

"Rafael Deliano" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@t-online.de...

Na ja, wenn die teutschen Damager merken, das Chinesen gar nicht so doof sind wie sie selbst, sondern dummerweise genau so intelligent wie wir hier, dann muss man halt Pseudohorrorszenarien erfinden.

Dabei hat der alte Krupp beim Stahl Produktpiraterie betrieben bis zum abwinken, das ist auch gute Tradition der deutschen Industrie.

Nur ebenso wie Krupp es nachher BESSER machte ,als die Englaender, machen die Chinesen es bald BESSER als die shareholder value oder privater Baschisch orientierten Damager Deutschlands.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.

Jo mei :-)

Das mit Sicherheit (nicht aber ich in Person), abgesehen davon ist es nicht mal meine Entscheidung.

Nun ja, 1:1 Nachbau wird eh nicht funktionieren...

Wir verkaufen zwar auch, dennoch werde viele unserer Gerät vermietet, für kurzfristigen Bedarf, oder eben, weil man lieber laufende Kosten als einen dicken Brocken am Stück hat.

Bei uns ist man auch davon abgekommen, weil es viel kostet und wenig bringt. Die neue Geschichte wäre ganz ohne Diskussion patentierungswürdig, aber wir ersparen uns das bewußt.

Ralph.

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Geldvernichtungsnorm.

Gruß Dieter

Am Fri, 20 Apr 2007 12:48:09 +0200 schrieb Dieter Wiedmann:

Es ist ja nicht weg, irgendwo kommt es wieder an ;-)

Lutz

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Man geruht auf seinen Lorbeeren zu ruhen bis sie verwelken. Das ist sicherlich ein europäisches Problem. In den 50/60er Jahren hatte man Angst der technische Fortschritt der USA sei uneinholbar. In den 70/80er wurde man von Japanern bedroht ( wer war da zeitweise "Exportweltmeister" ? ). Nur: letztlich sind die auch über sich selbst gestolpert.

Es wäre müssig zu behaupten die Siemensmanager in der 60/70ern wären "besser" gewesen weil der Laden damals rund lief: sie haben vom allgemeinen Wachstum profitiert, das auch bei durchschnittlicher Leistung Erfolg fast garantierte. Es ist dann aber auch falsch zu behaupten die Manager heute wären schlecht: gegen schlechte Rahmenbedingungen wären Genies nötig, die gibts aber auch nicht gegen hohe Gehälter. Die Wirtschaft würde schon besser laufen, wenn die Rahmen- bedingungen besser wären. Aber der politische Reformstau wird ja bekanntlich von Mehrheit der Bevölkerung sanktioniert.

MfG JRD

Ja, aber wir profitieren auch von diesem Wahn.

Lutz Schulze schrieb:

Da muss ich immer an eine Folge von 'Schwarz-Rot-Gold' denken, 'Der Rubel rollt'.

Gruß Dieter

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Und Drogenhändler sperrt man ein...

Gruß Dieter

Wohl Beteiligungen an Feldmühle usw ;-)

--
mfg hdw

Marte Schwarz schrieb:

Trichlorethylen geht nicht. Habe gerade ausprobiert. Eine Pulle steht bei auf dem Schreibtisch (Schnüffel...) ;-)

Waldemar