Attraktive Stellenanzeigen?

Hallo Alle,

auf Matthias' Ausschreibung im Nachbarthread hin möchte ich das nochmal gesondert diskutieren:

Welche Punkte soll man überhaupt in ein Stellenangebot aufnehmen?

Was macht eine Ausschreibung attraktiv?

Viele Anzeigen enthalten massenweise Schlagworte... Liest überhaupt jemand, dass das Unternehmen "Technologieführer", "traditionsreich", "innovativ" usw. ist? Fällt es auf, wenn das einmal _nicht_ in einer Ausschreibung erwähnt wird?

Soll man denn erwähnen, dass ein Entwickler selbstständig, kreativ, zuverlässig, begeisterungsfähig, effizient... sein soll?

Schon interessanter finde ich den Umfang der Aufgaben. Wird "abwechslungsreich", "breites Aufgabenfeld", "gesamter Produktlebenszyklus" etc. positiv (interessant) bewertet?

Teamgröße ("alleine auf sich gestellt" bis hin zu "kleines Rädchen") erwähnen?

Einarbeitung / kompetente Ansprechpartner? Ich halte das für wichtig, aber wie ausführlich gehört es in eine Anzeige?

Firmengröße, Konsequenzen daraus?

Flexible Arbeitszeiten erwähnen?

Kundenkontakt - Details?

Sonstige Aspekte, die eine Arbeit attraktiv machen können?

Wie eng soll eine Qualifikation (Ausbildung, Fachkenntnisse) vorgegeben sein? Das fand ich im Nachbarthread sehr interessant, da gilt es wohl einen Kompromiss zu finden.

Wie mache ich deutlich, dass das Angebot an Aufgaben breit gefächert (und damit m.E. interessant) ist, aber nicht alles von einer Person erfüllt werden muß?

Servus

Oliver

--
Oliver Betz, Munich
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Oliver Betz
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Wenn man was ueber die Firmenkultur schreibt, und was so "extra-curricular" laeuft. Dassault hat das oft vorbildlich gemacht.

Wird zumindest bei uns als "Fluff" abgehakt und nicht ernst genommen. Zuviel davon hat heutzutage den Beigeschmack "Oh, denen geht es nicht gut und sie muessen das Image polieren".

Eindeutiges ja, und zwar positiv.

Vergiss es. Schreibe lieber was handfestes rein. Z.B. "Entwicklung von Schaltreglern fuer den Einsatz in Lokomotiven" oder so. Kann ruhig eine Litanei sein, denn das ist es was Ingenieure wirklich ueber eine Firma wissen wollen. Man will wissen was man die naechsten 5-10 Jahre so entwickeln soll.

Unbedingt ja. Es gibt Leute denen sofort uebel wird wenn sie hoeren dass sie was vom weissen Blatt bis zur Freigabe mehr oder weniger allein machen sollen. Das sollten Kandidaten vor der Bewerbung wissen. Habe Stories dazu live mitbekommen.

Ja, aber nicht gross ausweiten. Nur soweit dass der Vorgesetzte und/oder Kollegen im gleichen Bereich Erfahrung haben. Das kann die Hemmschwelle mindern.

Nur Groesse.

Ja, und falls Gleitzeitregelung dann mit Uhrzeiten. Wichtig fuer Leute mit Kindern und arbeitenden Ehegatten.

Oh ja, sehr wichtig. Man glaubt gar nicht wie viele Leute es gibt die z.B. Telefonangst haben. Die wollen so einen Job nicht. Auch wichtig: Prozentsatz Reisetaetigkeit und ob es Uebersee ist. Habe erlebt wie deshalb jemand kuendigte (die einzige Alternative dazu waere wohl eine Scheidung gewesen ...)

Ja: Ein paar Links zum Thema Freizeitmoeglichkeiten in der Gegend. Koennten Motorradfahrer auf ihre Kosten kommen? Bergsteiger? Sportsegler? Dann Naehe zu Bahn, Schulen und so weiter. Das kann aber alles in einem Link "Wenn Sie mehr ueber unsere Region wissen moechten" zusammengefasst sein.

Kann auch nicht schaden wenn es einen Link gibt wo sich Mitarbeiter mit ihren Freizeitaktivitaeten vorstellen wenn sie einverstanden sind. Das ist an Authentizitaet nicht zu ueberbieten. Dank Hypelink geht sowas heutzutage einfach.

Wuerde ich gar nicht 100% festlegen. Vielleicht so: "Wuenschenswert waere ein Diplom ... und einige Jahre Erfahrung in ...". Das laesst die Tuer offen fuer andere.

Koennte man vielleicht so formulieren: "Sie haben die Moeglichkeit sich in den Bereichen X, Y und Z zu engagieren, Ihnen steht aber stets ein erfahrenes Team mit zur Seite".

Just my two cents :-)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

das gleiche wie umgekehrt bei einem Bewerbungsschreiben. Jede Information zu Motiven ist hilfreich. Eine gute Beschreibung muss nicht alle Fragen beantworten, sondern neugierig machen. Aber dazu muss man natürlich Farbe bekennen. Nachdem dann die Personal- und Rechtsabteilung damit fertig ist, bleibt oft nur "größtenteils harmlos" übrig.

Mir sicher nicht.

Kommt darauf an. Es gibt Leute, die auf weiche Versprechungen ansprechen.

Kann leicht missverstanden werden. Was ist die Teamgröße? Alle, die mit nahezu der gleichen Aufgabe betraut sind? Alle, die einem zuarbeiten?

Was willst Du dazu schreiben? "Ja."?

Können sich die Leute selber raussuchen.

Habe ich selten gesehen. Wenn es einem wichtig ist, kann man das machen. Man sollte halt immer im Hinterkopf behalten, welche Spezies darauf anspricht.

Der Kompromiss kommt schon dadurch zustande, dass man meist in gewissen Grenzen verschiedene Besetzungsoptionen hat. Je nachdem, wie die Nummer ausgeht, werden dann ein paar Aufgaben zwischen dem Bestandspersonal und dem Neuzugang verschoben. Da ist auf der einen Seite das interessierte Greenhorn mit fachspezifischer Ausbildung und Entwicklungspotential; auf der anderen Seite steht ein alter Hase, der schon viel erlebt hat und oft keine exakt passende Ausbildung hat, weil es die zu seiner Zeit entweder gar nicht gab oder sie keinen Meter mehr mit der heutigen Realität zu tun hat; um nur mal zwei Extreme zu nennen.

Beschreibe die Motive und Erwartungen der Ausschreibung. Damit gibst Du indirekt die meisten Informationen preis. Es muss ehrlich rüber kommen. Das Gegenteil sieht man zuweilen bei großen Unternehmen. Das sind die Ausschreibungen zuweilen Blankoschecks.

Aber ist das nicht alles vollkommen OT?

Marcel

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Marcel Müller

Ich glaub das wuerde mich nicht die Bohne interessieren. Was mich aber interessiert hat das war "Familienbetrieb" da ich keinen Bock auf AG hatte wo nur noch die Kohle wichtig ist und der rest ist piepegal.

Noe...

Kommt drauf an. Es gibt ja so Nasen die immer nur dasselbe machen wollen. Die wuerden das wohl negativ sehen. Andere wiederum wollen genau sowas haben. Also sollte man schon reinschreiben was man haben will damit man auch das richtige bekommt.

Halte ich nicht fuer so wichtig.

Es liesst sich besser als: Der Vorgaenger hat ueberraschend gekuendigt und sie muessen sich alles selber beibringen. :-)

Naja, wenn ich mich irgendwo bewerbe dann google ich doch vorher mal was es ueber den Laden zu sagen gibt.

Yep!

Wuerde ich auch. Auch da gibt es wieder Leute die haben Angst vor Kunden und andere die finden sowas abwechslungsreich.

Die Qualitaet der Kantine. :-) Oder der Firmenkindergarten. Der japanische Garten zur Mitarbeitererholung wenn es sowas gibt.

Ich wuerde es grob vorgeben. Also z.B Studium ja/nein. Je weniger Einarbeitung man jemanden goennt um so genauer muessen die mitgebrachten Fachkenntnisse passen.

Beim Firmenrundgang nach dem Vorstellungsgespraech?

Olaf

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Olaf Kaluza

Am 07.10.2011 21:24, schrieb Joerg:

So weit würde ich nicht gehen aber die ganzen Buzzwords stehen ohnehin in jedem Stellenangebot. Kann man also getrost überlesen.

Sollte selbstverständlich sein. Von einem Kassierer erwartet man auch, daß er nix aus der Kasse nimmt. Steht also nicht in den Anforderungen.

Jepp.

Bei vielen Stellenangeboten werden so viele und detaillierte Anforderungen gestellt, die vielleicht drei Leute auf der Welt erfüllen können. Das ist witzlos. Es sollten nur die absolut notwendigen Fachkenntnisse rein. Bei derartigen Stellen ändern sich sowieso die Arbeitsmittel und Verfahren mit der Zeit.

Klingt gut.

Bernd

Reply to
Bernd Laengerich

"Oliver Betz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@z1b.oliverbetz.de...

Firmenname, Aufgaben des Mitarbeiters, Gehaltsvorstellung der Firma (ja, auch die, fehlt ja meistens)

Ehrlichkeit. Inhaltliche Tiefe.

Nein, höchstens positiv, obwohl schon interessant ist, wie alt die Firma ist ("seit 10 Jahren am Markt")

Nein. Selbständiges Arbeiten heisst meist, daß kein Chef da ist der sich genau auskennt, das wird meist positiv aufgenommen.

Gesamter Produktlebenszyklus heisst das man nicht zu einseitig genutzt wird, aber auch daß man nicht hochspezialisiert und damit effizient tätig ist.

Ja.

Nein.

Falls bekannt "der ehemalige Mitarbeiter an derselben Position steht noch 3 Monate zur Einarbeitung zur Verfügung" wäre natürlich toll, heisst einerseits daß man nicht ins kalte Wasser geworfen wird, andererseits daß man nach 3 Monaten zur wichtigen Person wird, und drittens, daß mit dem vorherigen Mitarbeiter nicht asozial umgesprungen wurde, vielleicht wurde er sogar befördert.

Gleitezit ist positiv, fklexibel heisst ansonsten Wochenenden sind mit Arbeit zugepflastert-

Ja, schon, nicht jeder ist dort gut aufgehoben.

Eher nicht.

Fähigkeiten die notwendig sind, z.B. bei der Sekretärin "in Steuer und Personal und Mahwesen erfahren", dann weiß man, was verlangt wird.

Gemeinsames Stellenagebot "wir haben dies und jenes und suchen dafür

2 Mitarbeiter die..."
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
Reply to
MaWin

reativ,

Nein. Das wissen die Bewerber schon selbst.

Kommt darauf an. F=C3=BCr mich klingt das immer ziemlich Wischiwaschi. I= ch =C3=BCbersetze "Gesamter Produktlebenszyklus" mit Entwicklung, Dokumenta= tion, Test, Kundensupport und vielleicht auch gelegentlich die Sekret=C3=A4rin=

v=C3=B6geln. Nicht alles davon kann und will ich gut machen.

Nicht alles davon /sollte/ =C3=BCberhaupt nur von einem gemacht werden.

=C3=A4dchen")

Wahrheitsgem=C3=A4=C3=9F. Wobei man da ohnehin aufpassen mu=C3=9F. Da=C3= =9F f=C3=BCnfzehn Leute an einem Projekt sitzen hei=C3=9Ft ja nicht, da=C3=9F man mit allen f=C3= =BCnfzehn in st=C3=A4ndigem Kontakt sein mu=C3=9F (was auch ineffizient w=C3=A4re). I= ch hab seiner- zeit fast ausschlie=C3=9Flich mit dem Hardwareentwickler zusammengesesse= n, den Rest vom Team haben wir praktisch fast nur bei den Meetings gesehen.= ;)

tig,

Da=C3=9F Einarbeitung n=C3=B6tig ist, d=C3=BCrfte wohl klar sein. Da=C3=9F= man als Chef das aber auch direkt unterst=C3=BCtzt und die Leute nicht ins kalte Wasser schmei=C3=9Ft, ist IMO eine Erw=C3=A4hnung wert.

Abteilungsgr=C3=B6=C3=9Fe w=C3=A4re wichtiger. =C3=9Cber die Gr=C3=B6=C3= =9Fe der Firma kann sich der Bewerber auch so informieren und das wird er auch tun, wenn er an der Stelle und damit auch an der Firma interessiert ist. Und wieviele HR- und Produktmanager eine Firma noch so anstellt, interessiert mich als Entwickler eher weniger.

Definitiv. "Darf ich auch nachts um zwei kommen, wenn alles ruhig ist und keine Telephone mehr klingeln?" ;)

Erw=C3=A4hnen, in welchem Umfang gefordert und/oder erw=C3=BCnscht. Nich= t jeder Entwickler ist gut im L=C3=BCgen^W^W^Wdiplomatisch und je nach Kunde kan= n so was schiefgehen. ;)

B=C3=BCroausstattung, also Swimmingpool, XBox oder Playstation, Nutten, = oder, um mal wichtige Dinge zu erw=C3=A4hnen: Ist eine Kaffeemaschine vorhande= n?

F=C3=BCr mich attraktiv ist selbst=C3=A4ndiges Arbeiten i.S.v. da=C3=9F = mir nicht jeder Schei=C3=9F zu 99% vorgeschrieben wird und das man gelegentlich auch mal= auf mich h=C3=B6rt. ;) Keine Ahnung, wie man das w=C3=B6rtlich in eine Stell= enanzeige packen w=C3=BCrde.

Ich sag mal so: Ich w=C3=BCrde den interessierten Autodidakten dem Studi= erten, der sich auf seinem Diplom ausruht, vorziehen. Diplome allein sagen nich= t viel aus.

Berufserfahrung w=C3=A4re sicher interessant, aber 10 Jahre $irgendwas h= ei=C3=9Ft ja auch nicht, da=C3=9F man $irgendwas gut kann. Meiner Meinung nach sol= lte in einer Stellenanzeige so etwas als Voraussetzung gar nicht n=C3=B6tig = sein, wenn die Stelle selbst genau genug beschrieben ist. Ich als Bewerber wei=C3=9F selbst, was ich kann oder bereit bin, zu lernen. Aber ich wei=C3= =9F ja auch nicht, welche V=C3=B6gel sich auf beliebige Stellenanzeigen bewerbe= n und ob man diese Vorfilterung in der Praxis dann vielleicht doch braucht... = ;)

Sch=C3=B6n finde ich immer die Formulierung "abgeschlossenes Studium ode= r vergleichbare (Berufs-)Erfahrung". Das zeigt, da=C3=9F man auch bereit i= st, Leute zu nehmen, die was auf dem Kasten haben, ohne das studiert zu habe= n. Wenn man solche Leute denn will.

ert

Hmm. Entwicklung ist eigentlich immer interessant. ;) Aber eine allgemei= n formulierte Stellenanzeige f=C3=BCr "wir suchen ein paar Leute, die bei = uns alles m=C3=B6gliche tun k=C3=B6nnten", f=C3=A4llt mir nun auch nicht ein= . Ein bi=C3=9Fchen spezifischer sollte man dann wohl doch werden. Es ist ja nicht so, da=C3= =9F man nicht auch mehrere Stellenanzeigen ver=C3=B6ffentlichen k=C3=B6nnte.= ..

Vinzent.

--

f u cn rd ths, u cn gt a gd jb n cmptr prgrmmng.
Reply to
Vinzent Hoefler

guter Hinweis, aber ich kann mich nicht entsinnen so etwas schon einmal gelesen zu haben. (Das muss jetzt nichts heißen.)

Das so zu schreiben ist arbeitsrechtlich problematisch. Eigentlich darf gar keiner alleine arbeiten. AFAIK muss wenigstens ein Wachdienst in Rufbereitschaft sein. Das haben kleinere Firmen u.U. nicht. Wie weit sich daran gehalten wird, ist nachher ein anderes Spiel, aber eine öffentliche Aussage würde ich meiden. Außerdem würde ich, wie MaWin schon sagte, vermeiden wollen, dass der Eindruck entsteht, dass Überstunden im großen Stil mit eingeplant sind. Das finde ich sowieso eine ziemlich unschöne Personalplanung. Aber man muss zur Kenntnis nehmen, dass es Mitarbeiter gibt, die genau das so wollen, also viele Überstunden für viel Geld. Andere hingegen haben andere Prioritäten, z.B. Familie, Hobbys. Das schafft halt den Unfrieden, dass in Unternehmen ohne Transparenz über die geleistete Arbeitsleistung (bei Entwicklung wohl die Regel) dann recht unterschiedliche Grundbezahlungen herauskommen müssten. Betriebswirtschaftlich völlig OK, aber schwer vermittelbar.

Vielleicht sollte man erwähnen, falls Mehrleistung im Unternehmen irgendwie prämiert wird. Man muss sich aber natürlich auch noch ein paar Asse für die Gespräche aufheben, wenn man jemand angeln will, der noch schwankt.

Das kann man auch ein Stück weit lernen. Speziell bei Entwickler vs. Kunde ist oft das größere Hindernis, dass die problemlos eine Stunde lang aneinander vorbei reden können, weil sie nicht die gleiche Sprache sprechen. Aber wenn Vertrieb oder Kundenservice mit auf der Agenda steht, sollte das auch aus dem Anforderungsprofil hervorgehen.

:-)

Das Buzzword ist "eigenverantwortlich". Aber darunter versteht auch jeder, was er will. Kurzum, das findet man im günstigsten Fall im Vorstellungsgespräch heraus.

So schaut's. Deshalb tut man auch im Umkehrfall, der Bewerbung gut daran, nicht nur das Was sondern auch das Warum zu beschreiben.

Das finde ich gefühlt ziemlich einfach:

- 1. die, die es wirklich interessiert,

- 2. die, die das Arbeitsamt schickt (oh Mann!), und

- 3. die, die sich selbst überschätzen.

Wenn man die Bedingungen zu hart formuliert, sortiert man womöglich ein paar der gewünschten Kategorie 1 aus, die nicht so ein starkes Ego haben, sie einfach darüber hinwegzusetzen. Auf 2 und 3 hat das mutmaßlich wenig Einfluss.

Gängige Formulierung.

Klare Fakten. Wenn man die /guten/ Leute haben will, muss man die Karten auf den Tisch legen. Lediglich bei den Newbies klappt das nicht so, weil sie sich oft selbst noch orientieren und von den harten Fakten eher abgeschrekt werden.

Das hat aber auch Außenwirkung und ggf. Kosten zur Folge. Manche Unternehmen schreiben eher verschiedene Stellen aus, mit dem klaren Ziel, gar nicht alle zu besetzten, und natürlich mit der Nebenwirkung dass dadurch ein Wachstumseindruck entsteht. Andere versuchen es lieber, eine Ausschreibung möglichst allgemein zu formulieren.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Lies mal eine Weinkarte :-).

Wer solchen Schmus liest, käme bei mir als Bewerber nicht in Frage. Bei so einem Laden würde ich mich auch nicht bewerben.

Für wen? Die Bewerber sind zum Glück alle verschieden, haben verschiedene Interessen und Vorlieben, oder wollen einfach nur einen Job. Man muß sicher auch damit rechnen, daß Anforderungen sich schnell ändern können. Am besten fahren dann wohl Bewerber, die DAS machen wollen, was gerade gebraucht wird.

Ich halte Lernbereitschaft für die wichtigste Eigenschaft, zusammen mit dem Willen. Probleme anpacken und lösen zu wollen. Dazu sollte noch ein Mindestmaß an Verständnis für Wirtschaft kommen.

Is dat nich immer so (außer bei Busfahrern) :-) ?

Grüße, H.

Reply to
Heinz Schmitz

Sich über das was Erfolgskriterium sein soll klar werden. Man kann wohl eine allgemein gehaltene Anzeige formulieren die viele Bewerbungen nach sich zieht, aber keiner der Bewerber paßt richtig. Oder man kann zu eng formulieren und hat wenig/keine Resonanz. Aber eventuell fachlich passendere Bewerber. Man wird also eine Balance von Quantität und Qualität finden müssen.

Das Problem in dem Magdeburger Text war, daß wenn man bei den Anforderungen ein Wettrüsten betreibt der Bewerber auf die Idee kommen könnte die Stelle sei entsprechend gut bezahlt. Vgl. auch die Formulierung in der 2. Kopfzeile Hochschul- oder FH also eher Titel & teuer, die dann unten wieder völlig aufgeweicht wird. Dabei war da nicht mal ein hochspezialisierter Fachmann gesucht. Besser wärs zu schreiben: "macht auch die Layouts ( Kenntnisse in Eagle sind ein Plus )" D.h. Grundanforderung allgemein halten. Und dann einen konkreteren Wunsch möglichst positiv formulieren. Und nicht "wer nicht xyz kann braucht sich gar nicht melden"

"Suchen einen jungen Entwickler" ? Bei klarer Formulierung gegen mindestens zwei Diskriminierungsvorschriften verstossen. Auch ein Grund warum diffuse Prosa hierzulande so üblich ist.

Die Firma muß sich mit der Anzeige verkaufen, da ist es durchaus angemessen mit blumigen Texten wie in der Werbung den Inhalt rüberzubringen. Die von Entwicklungs- abteilungen verfaßten Anzeigen lesen sich meist wie Pflichtenhefte.

D.h. in dem Magdeburger Text hätte man halt passend für kleine Firma was von "flacher Hierarchie, freundlichem Umgangston, familiärem Betriebsklima" usw. schreiben können. Die Vorzüge Magdeburgs = Provinz wären wohl "idyllische Umgebung, hoher Freizeitwert, günstige Lebenshaltungskosten" Im Bewerber muß der diffuse positive Wunsch hoch kommen daß er da hin will. Aber das Bild der Firma und des Jobs muß in sich plausibel sein, weil sich immer nagende Zweifel ergeben.

In München haben schon in den 90ern kleine Firmen die bei der Knete nicht mithalten können speziell Randgruppen direkt angesprochen "Quereinsteiger wie Physiker, Mathematiker" "ältere Arbeitnehmer" "Arbeitnemer mit Behinderungen". Das ist zwar in dem Magedburger Text auch drin, aber in der üblichen Formulierung daß die 2. Wahl sind. Das mobilisiert die nicht.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Am 08.10.2011 12:56, schrieb Rafael Deliano:

Ah, Randgruppen wie Behinderte oder ältere :-)

Danke für den ehrlichen Text.

Butzo

Reply to
Klaus Butzmann

Oliver Betz schrieb am 07.10.2011 20:20:

Die, die die Stelle tatsächlich ausmachen - Anforderungen, Kenntnisse, Inhalte, Arbeitsorte- und zeiten. Und was man als Firma im Gegenzug zu bieten hat, möglichst ohne viel Prosa (es geht ja nicht um Germanisten). Bei manchen Ausschreibungen fragt man sich manchmal, ob es überhaupt 1 Menschen auf diesem Planeten gibt der das was in der Ausschreibung steht, erfüllt. Tipps wie "Wenn 2/3 zutreffen, bewerben" kenne ich, halte sie aber nur für suboptimal.

...mir eher positiv.

Das ist eher implizit, IMO nein.

Ja, man sollte wissen wie weit oder eng das Arbeitsfeld ist. Beides liegt nicht allen.

IMO unbedingt. Ob 2-Mann-Truppe oder 50 Leute Abteilung ist ja nicht ganz unwichtig.

Eher nein, später.

Ja. Konsequenzen aus der Größe nur, wenn die für die Größe ungewöhnlich wäre.

Sehe ich 2011 in diesem Umfeld als selbstverständlich an. Wenn sich im Bewerbungsgespräch bei einem sonst passenden Bewerber herausstellt, dass dieser 7:00 erscheinen und frühestens 15:30 wieder gehen darf könnte es für den Ausschreibenden unvorhergesehene Ereignisse geben.

IMO nicht nötig.

Schrieb ich schon mal im Nachbarthread. "Was wir bieten" - und da steht das Gehalt eher hinten zur Debatte, nur vorsorglich erwähnt.

Ich finde es ehrlicher und klarer die geforderte Mindestqualifikation klar zu nennen und Anforderungen/Kenntnisse/Fertigkeiten in "muss" und "vorteilhaft" zu untergliedern.

Man sollte IMO sagen, was der Bewerber an Minimum haben muss und was darüber hinaus vorteilhaft ist - es gibt Personaler die schaffen das tatsächlich in zwei Kapiteln unterzubringen und ersparen sich, den Bewerbern und den Fachabteilungen unnötigen Frust und überflüssige Arbeit.

IMO sollte man soweit möglich Klartext und ohne Unter- und Übertreibungen ausschreiben, zumindest bei Stellen für Ingenieure. Also "universelle Spezialisten als individuelle Teamplayer" sagt eigentlich gar nichts aus.

natürlich alles nur IMO Thomas

Reply to
Thomas Einzel

Bei den "Älteren" werden sich genau wie bei den "Behinderten" die Abgrenzungen absehbar verschieben. In einem benachbarten Betrieb ist kürzlich ein gehörloser Entwickler eingestellt worden. Haupt- unterschied: er hat keine Telefonnummer. In den

80er Jahren wäre das echter Nachteil gewesen. Heute wo man sich hauptsächlich emails schickt viel weniger.

Man kann ja auch ca. reinschreiben "wir haben in Vergangenheit mit türkischen Mitarbeitern gute Erfahrungen gemacht ..." Da gibts eine nennenswerte Anzahl die deutsche Studienabschlüsse hat.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Am 09.10.2011 07:54, schrieb Rafael Deliano:

Wer schomal die Erfahrung gemacht hat, wie störend unvermittelte Telefonanrufe in höherer Anzahl sein können, wird über eine fehlende Telefonanbindung nicht trauern. Privat dürfte ja jeder inzwischen ein Händy besitzen.

Gemischte "Bestückung" kann für Betriebsklima ausgesprochen förderlich sein.

--
mfg hdw
Reply to
Horst-D.Winzler

Darum werden bei uns Durchwahlnummern sparsam kommuniziert, und keinesfalls durch Dritte, so in der Art "ruf' mit der -123 den Kollegen einfach direkt an". Wenn, dann nennt nur der Benutzer der Nummer sie selbst - und der überlegt sich schon genau, wem er sie erzählt, und wem besser nicht.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Bei uns hat der sauber und ordentlich wirkende Programmierer aus Pakistan gestunken wie ein Kameltreiber. Soviel zum Klima.

Er hat aber selbt gekündigt, weil ihm der Job zu langweilig bzw. wenig kreativ war, zu viele Vorgaben, zu wenig Freiheiten. Industrie halt. Sein Code war jedoch gar nicht langweilig und dafür sehr kreativ, noch heute ist der Nachfolger dabei, das Ding zu entpakistanifizieren :-) Sehr abenteuerlich, was der so gestrickt hat...

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Positiv. Besonders nervig ist es, wenn in einer Suchergebnisliste unter "Softwareentwickler" bloß noch 2 Zeilen Corporate ID zu lesen sind.

Wenn die Entwicklung auch Erbsenzähler (Einhaltung von endlos vielen Vorschriften) braucht, ist das wichtig. Der ist dann eher nicht kreativ, aber gut im Aushalten der genervten kreativen Kollegen. ;-)

Redundant bis abschreckend. Begeisterungsfähig kann auch bedeuten, daß das Marketing auch 1 Jahr nach dem Pflichtenheft mit täglich neuen Hirnfürzen ankommt.

Wenn der Bewerber Abwechslung haben will, ja.

OK.

Knapp, gehört zu Teamgröße.

Sozialleistungen, chronische Überstunden, wären interessant, schreibt aber keiner.

Sicher.

Es gibt Entwickler, die man keinem Kunden vorführen darf.

Umgebung, Marathonmannschaft o.ä. (würde mich eher abschrecken...),

Oft findet man Ausschreibungen wo neben höchsten Qualifikationen auch noch MS-Word o.ä. gefordert wird. Vermutlich, weil der Personalchef seine liebe Not mit den Absagen aus Textbausteinen hat.

Ansonsten gebe ich einem Vorredner recht, daß Lernfähigkeit wichtiger ist.

"Wir stellen gerade ein Team zusammen, daß ... entwickelt. Wenn sie sich dort einbringen können, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung." Damit hälst Du auch die Aufteilung der Aufgaben nach Eignung der Eingestellten offen.

--
Gruß, Raimund
Mein Pfotoalbum 
Mail ohne Anhang an  wird gelesen. Im Impressum der Homepage
findet sich immer eine länger gültige Adresse.
Reply to
Raimund Nisius

Dass du nicht bei einer grösseren Firma arbeiten willst, ist deine Entscheidung.

Abgesehen von sehr kleinen oder jungen Firmen hat sich allgemein die Ansicht verbreitet, etwas Corporate Identity nütze mehr als sie schade. HR erstellt üblicherweise ein Gerüst einer standardi- sierten Anzeige, welches dann von der entsprechenden suchenden Abteilung ergänzt wird. Da steht dann oben prinzipiell so'n Schmus drin, da muss man durch.

Das rasch geübte Auge des Bewerbers merkt ja, ob die Anzeige gezielt von einer Abteilung kommt oder ob es eher eine Fliegenpapier-Aktion ist, mal sehen, ob einer kleben bleibt. Respektive ob die Abteilung der HR einen Auftrag gegeben hat statt selber die Anzeige auszufüllen. Das war dann halt Pech. Ersteres erkennt man an realistischen kurzen Anforderungen:

Wir suchen jemanden, der weiss, an welchem Ende der Löterich heiss wird und der beim Anblick eines Schaltwandlers nicht in Panik ausbricht. Für weitere Auskünfte rufen sie mal kurz an... Name von Abteilungsleiter oder noch darunter.

Eher alarmierend sind die Anzeigen direkt von der Personal- abteilung, die erkennt man dann an absurden Anforderungen. Wahrscheinlich wollen die irgend wem (Direktion) in den A kriechen oder alles besser machen.

Äusserst verdächtig sind Anzeigen, die zu präzise Anforderungen stellen. Da liegt dann der Verdacht nahe, dass der Bewerber nur für die Reanimation eines Projekts gebraucht wird oder zur Konstruktion nur eines Geräts. Also auf Projektbasis, ohne dass das speziell erwähnt wird. Die Leute bräuchten einen Consultant, finden das aber ehrenrührig oder zu teuer.
--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Nicht jeder hat diese Wahl. Wie bei den Firmen-schnurlos-telefonen. Um mal ein völlig unrealistisches an allen Haaren herbeigezogenes Beispiel frei zu erfinden: Einem Strahlenschutzoffizier in einem plutoniumverarbeitenden Betrieb wird ein Mobilfon garantiert auf- genötigt. Und da Festnetzkisten (euphemistisch als "Komforttelefon" bezeichnet) immer teurer und stromfressender werden, kriegt er über kurz oder lang das POTS weggenommen. Und seine Telefonnummer landet dann im Telefonbuch.

Was mir schon öfter passiert ist: Abends denke ich plötzlich, heute konnte ich irgendwie in Ruhe durcharbeiten. Dann fällt mir auf, Telefon im Büro liegengelassen (nnn Anrufe in Abwesenheit *blink*).

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mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Klaus Butzmann schrieb:

Also mir persönlich gefällt vorallem die versteckte Verbindung von Randgruppe, Physiker, älterer Arbeitnehmer und Behinderter.

*duck*
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mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

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