Crimpen, Löten, oder Crimpen & Löten?

Das resultiert aus dem verbreiteten Irrglauben, daß Lötspitzen für genaues Löten möglichst lang und dünn zu sein haben. Oder aus der Faulheit, für eine etwas größere Lötstelle die Spitze auf ein passendes Kaliber zu wechseln.

Der geneigte Hobbybastler nimmt gern den 16-W-"Elektroniklötkolben" mit feiner Spitze. Hält Lötdraht dran, wärmt minutenlang, hält auf die Lötstelle drauf, wonach das Lot sogleich wieder gefriert, heizt entsprechend lange nach und wartet auf das restlose Abrauchen des Flußmittels.

Und schon wieder eine kalte Lötstelle trotz aller Bratbemühungen...

Lötspitze so kurz und dick wie möglich lautet die Devise. Und die "richtige" Temperatur. Geregelt. Ohne Regelung kann man nur Dachrinnen vernünftig zusammenbraten.

Ja, Elektronik geht auch mit ungeregelten Lötern, aber das braucht viel Erfahrung und einiges zusätzliches Geschick. Relativ unproblematisch sind Aufbauten mit Lötösenstreifen oder Relais- und Röhrensockel mit Lötösen...

Rainer

--
Ist ein interessantes neurologisches Phänomen: auf der einen 
Seite reklamiert niemand defekte kommerzielle Software, auf der 
 Click to see the full signature
Reply to
Rainer Knaepper
Loading thread data ...

So isses. Ich habe beim Arbeiten meist zwei Weller Stationen in Betrieb. Eine mit ETS super-spitz, die zweite mit ETA oder ETB ("Kloben"). Die ETS nehme ich dabei nur wenn es wirklich noetig ist, z. B. um an einem TSSOP Pin ein Messdraehtchen anzuloeten.

Das kann ich ueberhaupt nicht bestaetigen. Geregelte Loetstationen hatte ich bis zum meinem ersten Ingenieurjob nicht, sowas besassen damals nur Gutbetuchte. Selbst an Uni-Instituten waren sie oft rar, ich hatte noch gelegentlich mit Kolben mit gutem teutonischem Eichenholzgriff geloetet. Spaeter hiess es die seien zu "schwierig" zum Loeten. Pfffft ...

Ich habe noch fast alle Selbstbauten aus meiner Teenager- und Studentenzeit, etliche davon in Benutzung. Alles ungeregelt geloetet. Nach Auswanderung musste ich bei einigen davon Trafoanzapfungen und Netzkabel wechseln um sie auch mal unterwegs benutzen zu koennen, und dazu die Gehaeuse oeffnen. Die Loetstellen sahen immer noch so aus wie am Anfang und der ist locker 30 Jahre her.

Die waren fast alle mit Ersa Tip 260 geloetet, manche sogar mit einer Stannol Mikro-Schnelloetpistole. Habe beide noch hier. Die Loetpistole benutze ich gelegentlich wenn es schnell gehen muss und eine 230V Dose in der Naehe ist (habe hier trotz 120V-Standard etliche davon).

M.W. hat der Ersa 260 nur 16W, der Ring mit den Angaben ist inzwischen aber derart braungegerbt dass es nicht mehr lesbar ist. Im Nachhinein erstaunlich wie lange der Ersa 260 gehalten hat, er lief an vielen Tagen komplett durch und geht immer noch.

So hatte ich angefangen, weil diese Sachen per Sperrmuell umsonst waren. Was erheblich hilft sind Amateurfunk-Clubs, wo man erfahrenen Leuten einfach mal eine zeitlang beim Loeten zusehen kann.

Echte Erleichtung kam mit den No-Clean Flussmitteln. Was haette ich drum gegeben wenn wir sowas damals gehabt haetten. Heutzutage zueckt man die Kreditkarte und wenige Tage spaeter ist eine neue Halbpfund-Rolle auf dem Tisch.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Rainer Knaepper wrote on Fri, 13-04-26 17:07:

Ich bin ein Anhänger der "heiß und schnell" Schule, das geht auch mit einem gut vorgeheizten ungeregelten. Je heißer, desto weniger weit zieht die Wärme (bei angepaßter minimaler Einwirkdauer). Das ist ja auch der Grund, warum man hochfeste Bleche nur elektrisch und nicht autogen schweißen darf.

Reply to
Axel Berger

Axel snipped-for-privacy@b.maus.de (Axel Berger) am 26.04.13:

Uh, oh...

Das ist richtig. Stundenlang lauwarm braten hat aber keiner verlangt.

Schweißen != Löten.

Rainer

--
Hoho ho ho ho ho hoho Hohohohohoho.
Reply to
Rainer Knaepper

Nicht unbedingt. Beim Corsa eines Kollegen hat sich just jene Kurbel zerlegt

- irgendwann wird das Plastik halt mürbe. Dummerweise gab es die nicht mehr als Ersatzteil, man hat ihm dann eine gebrauchte aus einem Unfallwagen angeboten ...

cu Michael

Reply to
Michael Schwingen

Moin!

Du meinst, Dein Auto hat auch vorne ne Kurbel? Na wenns Dir Spaß macht...

Gruß, Michael.

Reply to
Michael Eggert

Gab es nicht mehr? So alt sind die Corsa doch nicht. Hier kann man noch Anlasser fuer Chevy Trucks aus den 50's kaufen, sogar im den markenunabhaengigen Ersatzteillaeden im Dorf.

Meine Kurbeln (der Teil zum Anfassen) sind auch aus Plastik, aber das ist so ein kerniges Faserzeug, da biegt sich nichtmal was gross.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Meine Ente hatte das und die wurde auch benutzt :-)

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Am 27.04.2013, 16:15 Uhr, schrieb Michael Eggert :

So eine Lanz Buldogge mit L=F6tlampe und Lenkrad zum ankurbeln braucht s= chon =

starke M=E4nner.

formatting link

-- =

Karl Wilhelm Kuhn

Reply to
Karl Wilhelm Kuhn

Rainer Knaepper wrote on Sat, 13-04-27 08:35:

Hat nie einer bestritten. Das Prinzig, daß heißer und schneller weniger Wärme aus dem direkten Zentrum herausträgt und die Einflußzone verkleinert ist aber gleich.

Reply to
Axel Berger

Joerg:

Der 5,7L-Small-Block hat sich ja bis heute auch nicht verändert.

Falk D.

Reply to
Falk Dµeßßert

Am Fri, 26 Apr 2013 09:29:44 -0700 schrieb Joerg:

Welche Flussmittelklasse? Nicht korrosiv?

formatting link

--
Gruß Werner
Reply to
Werner Holtfreter

Am 27.04.2013 22:01, schrieb Falk Dµeßßert:

Läuft auch mit Truthahnfett.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Und so sprach Joerg:

Hier in Europa muss der Teilehändler auch keine Angst haben, aus Frust erschossen zu werden... :D

Fast alle Volumenhersteller, auch GM (mit dem Corsa), halten sich in Europa sehr genau daran, dass Teile nur bis 10 Jahre nach dem Modell-Ende vorgehalten werden müssen. Teilweise werden sogar Modellpflegen marginaler Art dazu benutzt, um ein Modell als "Neues" zu deklarieren und die Alten aus der Versorgung streichen zu können.

Einzige mir bekannte Aussnahme als Volumenhersteller davon ist Mercedes, welche hierzulande damit werben, dass ich für jeden! Mercedes jedes Ersatzteile beschafft bekomme. (Über den Preis schweigen sie sich allerdings aus.)

Dazu kommt noch die etwas legere Art, die die US-Hersteller ihren Teilezulieferern zu gewähren scheinen: In US-Land bekommt man viele "Chevy"-Kleinteile (Fensterkurbeln, Lüftungsgitter, Logos, Embleme...) ohne den Chevy-Stempel auf der Rückseite und mit gekürzter Teilenummer. Das sind alles "inoffizielle" Nachbauten vermutlich aber vom originalen Zulieferer, der die offiziellen Teile nicht mehr fertigen soll.

Roland

Reply to
Roland Ertelt

Vielleicht muessen wir das hier auch einfuehren. :-)

Jedenfalls kann ich jedem hier nur mal raten sich mal ein amerikanisches Auto zuzulegen. (gerne auch was aelteres) Man wird dann interessante und ueberaus positive Erfahrungen machen was die Verfuegbarkeit und Preiswuerdigkeit von Ersatzteilen angeht.

Dagegen wirkt die abgehobene und ueberteuerte Arroganz so manchen deutschen Herstellers etwas bizarr.

Leider aber passen viele amerikanische Autos nur schlecht in die deutsche Wirklichkeit. Soll heissen, es sind dicke aufgelasene Kisten welche bei uns auch nur in einer kleinen Auswahl vorhanden sind. Sonst haette ich mir sicher mal wieder eines gekauft.

Zu der Arroganz noch ein Beispiel aus der letzten Woche. Arbeitskollege ruft bei BMW an und fragt nach einem Termin wo er irgendso einen kleinen zweisitzigen Sportwagen probefahren kann. (Name vergessen, irgendso ein Modell fuer die Midlivecrisis)

Es wird zurueckgefragt ob er denn auch wirklich ernste Kaufabsichten haette, man wuerde nicht jedem eine Probefahrt anbieten und hat dann abgelehnt! Es wuerde doch reichen wenn er sich das Auto nur anschaut. :-o

Bei Toyota (GT86) war das kein Problem und der Kollege sehr erstaunt angesichts der freundlichkeit und den Moeglichkeiten bei dieser Firma.

Ich hab dem Kollegen ja vorgeschlagen das er sich am Telefon mit seinem Doktortitel haette vorstellen sollen, war ihm aber zu peinlich. Da faehrt er lieber Toyota. :-)

Da es aber BMW noch immer gibt kann man nur vermuten das sie mit ihren wenigen Verkaeufen genug verdienen und sich Arroganz erlauben koennen. Eigentlich ja erstaunlich....

Olaf

Reply to
Olaf Kaluza

Olaf Kaluza schrieb:

Ein Doktortitel oder ähnlicher Flitter ist für den Verkäufer weni g bedeutend. Der interessiert sich eher dafür, ob der die Probefahrt

Begehrende sich überhaupt so ein Fahrzeug leisten kann oder nur mal f ür eine halbe Stunde in einem richtigen Auto sitzen will

Ja, nun, sie fahren halt mal wieder Sonderschichten, weil die Nachfrage noch immer die Produktion übersteigt und zahlen die Belegschaft besser als der Tarif verlangt...

MfG Rupert

Reply to
Rupert Haselbeck

Bisher habe ich Mercedes bei Ersatzteilen als erschreckend billig erlebt.

-ras

--
Ralph A. Schmid 

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/ 
 Click to see the full signature
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Ohja, ich muß fast immer, wenn ich dan den Löterich gehe, erst mal die kleine, fiepselige Spitze gegen was Gescheites wechseln. Dementsprechend sind auch die LÖtstellen der Kollegen oftmals eher Klebungen :-)

Gaslöter geht da toll, daheim für die Gelegenheitslöterei hab' ich nix Anderes mehr.

-ras

--
Ralph A. Schmid 

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/ 
 Click to see the full signature
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Dafür wirst Du erstaunliche Erfahrungen machen (und da meine ich jetzt nicht positive) was die Qualität z.B. hinsichtlich Rost angeht.

Reply to
Eric Brücklmeier

Paßt aber in das Bild, was man immer wieder über BMW-Verkäufer vermittelt bekommt. Gibt da wohl derzeit eine Initiative, die wieder bissl auf den Boden zurückzuholen, aber ob das funktioniert?!

-ras

--
Ralph A. Schmid 

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/ 
 Click to see the full signature
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.