Thomas Müller schrieb:
: 1. Lötzinn 1mm, ist die Dicke wirklich wichtig, oder kann ich auch 0.8mm : verwenden, falls ich kein 1mm kriege?
Das kannst Du halten, wie Du willst. Je dicker der Draht, desto mehr Zinn kommt in einem Rutsch auf die zu verlötenden Materialien. Bei fitzeligen Angelegenheiten ist "Lötzinn in Massen" aber wahrscheinlich nicht unbedingt das, was Du haben möchtest.
Ich für meinen Teil bevorzuge mittlerweile 0,5mm. 1mm ist auch ok, dicker sollte es auf keinen Fall werden.
: 2. Was ist eine Entlötlitze? Nachdem ich eh ein Experimentierbrett kaufen : will, und nur die funktionierenden Schaltungen löten würde, glaube ich, : brauche ich für den Anfang garnichts zum Entlöten, aber wie funktioniert so : eine Entlötlitze? Ist das zusätzlich zu einem Entlötgerät oder als Ersatz?
Weder noch. Entlötlitze ist ein mit Flußmittel getränktes Kupfergeflecht, nichtmal einen Millimeter dick, je nach Ausführung ein bis drei Millimeter breit. Drückst Du das mit dem Lötkolben auf eine Lötstelle, saugt es sämtliches Lötzinn _restlos_ auf. Derart gesäuberte Lötstellen bekommt man IMHO mit keiner anderen Methode hin. Für sehr Grobes benutze ich eine Entlötsaugpumpe, anschließend die Litze. Ansonsten nur Litze. Spezielle elektrische Entlötstationen sind rausgeworfenes Geld (falls es sich nicht gerade um wirklich spezielle Spezialstationen für SMD-Tausendfüssler handelt).
: 3. In dem Anfängerbuch "Spaß&Spiel mit Elektronik" von Franzis' wird zwar : beschrieben wie man Lötet, aber Flussmittel wird nicht verwendet. Ich hab : gegoogelt, für was man das braucht, aber braucht man das auch bei : primitiven Blink-LED-Schaltungen mit niedriger Frequenz?
Separates Flußmittel benötigst Du überhaupt nicht, sofern Du Elektroniklot verwendest - da ist das Zeug nämlich schon drin, außen Zinn, innen Flußmittel.
Davon mal abgesehen hat das nicht viel mit den elektrischen Eigenschaften der Schaltung zu tun. Es geht lediglich darum, daß der Schmutz vom zu lötenden Metall weggeschwemmt wird, weil sonst das Lötzinn nicht haftet.
: 4. Es gibt bei Pollin das Experimentier-Board SH-10, mir ist nicht ganz : klar, wie das funktioniert. Sind die einzelnen Löcher irgendwie miteinander : verbunden, oder kann ich ihn ein Loch zwei Drahtstücke stecken? Genauso mit : den vorgelochten Platinen, ist da jeweils eine komplette Reihe.
Das Experimentierteil kenne ich nicht. Bei normalen Lochrasterplatinen hast Du die Wahl zwischen Kupferpunkten und Kupferbahnen. Bei ersteren sitzt rund um die Löchern jeweils ein Kupferkreis, d.h. die einzelnen Löcher sind elektrisch nicht miteinander verbunden. Bei Kupferbahnen ziehen sich ähnlich wie bei liniertem Papier über die ganze Platine besagte Kupferbahnen; jeweils eine Reihe Löcher ist also elektrisch verbunden.
Um sinnvoll mit Kupferbahnen arbeiten zu können, brauchst Du einen scharfen Gegenstand, mit dem die Bahnen nach Bedarf aufgetrennt werden können. Es gibt bei Conrad auch ein kleines Werkzeug dafür. Das ganze Prinzip finde ich eher nicht so praktisch, aber das ist sicher Geschmackssache.
Bei Kupferpunkten werden die Verbindungen zwischen den Bauteilen über Silberdraht hergestellt, der auf der Kupferseite der Platine entlang der Löcher gelegt/gelötet wird.
: Gibt es sowas ähnliches auch bei Reichelt oder Conrad? Würde meine anderen : Sachen gerne dort bestellen, Conrad gibts eh in München, hab dort aber : nichts gefunden.
Du weißt, daß Conrad extrem teuer und vergleichsweise langsam ist?
Gruß, soenk.e