Folienleiterplatten löten?

Kann man eigentlich Folienleiterplatten löten? Ich würde gerne Teile aus einem Tacho zum Testen anschließen, habe aber die passenden Gegenstecker nicht. Auf der "Platine" sind noch verzinnte Testpads, auf denen man gut Kabel anbringen könnte. Ich habe aber Angst, Löcher in die Trägerfolie zu machen...

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Gruß Thorsten

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Thorsten Ostermann
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Thorsten Ostermann schrieb:

Wenn man gut löten kann, geht das. Nur so lange wie absolut nötig erhitzen.

Falk

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Falk Willberg

"Thorsten Ostermann" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

Verzinnt geht: Ebenfalls verzinnten Draht (meist Ende eines Kupferlackdrahtes) drauflegen, mit Loetkolben kurz oben antippen bis er festgeloetet ist. Zum Abloeten kurz Loetkolben oben auflegen waehrend man am Draht zieht.

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MaWin

Habe ich oefter gemacht. Wie Falk schrieb, hohe Kolbentemperatur und so schnell wie moeglich. Nicht mit viel Druck. Duenn vorverzinnten Draht drauflegen, beides irgendwie fixieren, Waescheklammer oder so. Dann etwas Loetzinn ueber den Draht nach unten aufs Pad schmelzen lassen, Kolben sofort nach Kapillarlauf wegnehmen und dann kraeftig pusten. Du brauchst duennes Loetzinn, ich nehme dafuer 15mil (circa 0.4mm) Kester No-Clean.

Ich habe etliche Designs komplett in Flex gemacht und beim Debug und fuer Versuche massig drauf rumgeloetet. Dabei ging mir nur sehr selten ein Pad fliegen, passiert ist es aber bei wiederholten Loetungen am selben Pad.

Frische Pads reinige ich vorher oft gut mit denaturiertem Alkohol, damit auch wirklich kein Fingerfett oder so drauf ist. Hinterher gut zugentlasten, denn diese Pads halten so gut wie keine Zugkraft aus.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Thorsten Ostermann schrieb:

Je nach dem. Die, die in Silber-Siebdrucktechnik ausgeführt sind (glitzert unter der Lupe, sieht ansonsten mattweiß bis schwarz aus), kann man i.d.R. NICHT löten bzw. nur mit viel Glück. Die Leiterbahn läuft dann zu einer Kugel zusammen und verliert den Kontakt zum Rest des Geschehens. Massenprodukte werden aus Preisgründen häufig in Siebdrucktechnik ausgeführt. Die Kontaktierung erfolgt dann per Leitkleber, Klemmkontakt, Niet oder Crimp. Tachos sind häufig Massenanwendungen und somit durchaus Kandidaten für Siebdruck. Also Vorsicht im konkreten Fall!

Bei geätzten Leiterbahnen aus Kupfer kommt es auf das Substrat oder genauer auf den Kleber an, worauf das Kupfer aufgebracht wurde. Sie sind meist nur bis 120°C stabil. Kurzzeitig bis 180°C. Also ist auch da Vorsicht geboten, weil oft mit über 200°C gelötet wird. Die braunen Folien sind meist Polyimid (Kapton), das kurzfristig auch

400°C übersteht. Wird oft aus Brandschutzgründen eingesetzt. Und weil das Zeug so teuer ist, wird dann mitunter am Kleber gespart. Kann also auch da passieren, dass sich die Leiterbahn ablöst. Aber es gibt auch Kleber, die die Löttemperaturen locker überstehen.

Eine generelle Aussage, ob sich Folienleiterbahnen löten lassen, gibt es also nicht. Die sichersten Methoden sind klemmen, nieten, crimpen. Kleben - je nach dem, was der Klebestelle mechanisch abverlangt wird. Je besser die Leitfähigkeit, desto geringer die Klebekraft.

Diese Angst ist nicht unbegründet. Wenn's allerdings WIRKLICH VERZINNTE Testpads sind, stehen die Chancen gut, dass gelötet werden kann. Sind diese Pads matt und glitzern unter der Lupe, sind es keine verzinnten Lötpads, sondern freigelassene Siebdruckbereiche zum Ansetzen von Messnadeln. Per Lötkolben darf man dann davon ausgehen, dass sie hinterher keinen Kontakt mehr zum gewünschten Geschehen haben werden.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Hallo Christoph!

Ok, ich schau mir das mal genauer an.

Wo bekommt man denn leitfähigen Kleber? Es geht nur um einen Laboraufbau zum Spielen, der aber zerstörungsfrei sein sollte, damit ich das Teil ggf. später noch sinnvoll verwenden kann.

Alternativ: Wo bekommt man die passenen Stecker für Folienleiterplatten?

Gruß Thorsten

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Thorsten Ostermann

Die hat z.B. Segor,

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im Katalog unter "Steckverbinder", "Foliensteckverbinder" -- in drei verschiedenen Rastermassen.

Tschau, Thiemo

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Query a PGP key server (e.g. http://www.pgp.net/) for my public key 41068629.
Strange sender address? Please see http://www.thiemo.net/misc/list-mail.shtml
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Thiemo Nordenholz

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:NfXDj.23627$ snipped-for-privacy@newssvr27.news.prodigy.net... ..

damit

Hi, der Alk ist ein Witz, oder?

Mit gut verzinntem Draht kann man auch für ganz schwache Connection die "Kaltverschweißung" probieren. Bei Seiten sauberreiben, dann sofort draufdrücken. Hält manchmal gut genug für einen kurzen Test. Ansonsten mit einem Stift oder einer Mine, einem Durchschlag den Draht auf die Lötstelle drücken und direkt daneben mit Heißkleber fixieren. Anschließend kann man in Ruhe den Kontakt mit heißem Zinn oder Zinnpaste fixieren, bei sehr sensiblem Material auch mittels Leitsilber. Heißkleber klebt nicht soo gut auf Flex, das kriegt man unschwer wieder ab bei Bedarf.

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Thorsten Ostermann schrieb:

Je nach dem. Die, die in Silber-Siebdrucktechnik ausgeführt sind (glitzert unter der Lupe, sieht ansonsten mattweiß bis schwarz aus), kann man i.d.R. NICHT löten bzw. nur mit viel Glück. Die Leiterbahn läuft dann zu einer Kugel zusammen und verliert den Kontakt zum Rest des Geschehens. Massenprodukte werden aus Preisgründen häufig in Siebdrucktechnik ausgeführt. Die Kontaktierung erfolgt dann per Leitkleber, Klemmkontakt, Niet oder Crimp. Tachos sind häufig Massenanwendungen und somit durchaus Kandidaten für Siebdruck. Also Vorsicht im konkreten Fall!

Bei geätzten Leiterbahnen aus Kupfer kommt es auf das Substrat oder genauer auf den Kleber an, worauf das Kupfer aufgebracht wurde. Sie sind meist nur bis 120°C stabil. Kurzzeitig bis 180°C. Also ist auch da Vorsicht geboten, weil oft mit über 200°C gelötet wird. Die braunen Folien sind meist Polyimid (Kapton), das kurzfristig auch

400°C übersteht. Wird oft aus Brandschutzgründen eingesetzt. Und weil das Zeug so teuer ist, wird dann mitunter am Kleber gespart. Kann also auch da passieren, dass sich die Leiterbahn ablöst. Aber es gibt auch Kleber, die die Löttemperaturen locker überstehen.

Eine generelle Aussage, ob sich Folienleiterbahnen löten lassen, gibt es also nicht. Die sichersten Methoden sind klemmen, nieten, crimpen. Kleben - je nach dem, was der Klebestelle mechanisch abverlangt wird. Je besser die Leitfähigkeit, desto geringer die Klebekraft.

Diese Angst ist nicht unbegründet. Wenn's allerdings WIRKLICH VERZINNTE Testpads sind, stehen die Chancen gut, dass gelötet werden kann. Sind diese Pads matt und glitzern unter der Lupe, sind es keine verzinnten Lötpads, sondern freigelassene Siebdruckbereiche zum Ansetzen von Messnadeln. Per Lötkolben darf man dann davon ausgehen, dass sie hinterher keinen Kontakt mehr zum gewünschten Geschehen haben werden.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Noe. Ausser dass ich dafuer keinen teuren echten benutze. Vermutlich ginge auch Gin, doch damit machen wir lieber Aufgesetzten.

Habe ich noch nicht probiert. Aber nicht feste druecken, Flex haelt so gut wie nichts aus und man hat rasch eine Delle.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:7zfEj.4633$ snipped-for-privacy@newssvr22.news.prodigy.net... ..

Hi, ich meinte wegen dem "denaturierten", das müßte wimre "denaturierendem" heißen....also hochkonzentriert, mehr als 70%. Der hinterläßt weiße Flecke auf den Pfoten...

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Er heisst "Denatured Alcohol", ist wohl irgendwie vergaellt, damit niemand auf dumme Gedanken kommt, wie man ganz billig an Fusel kaeme.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

"Christoph Müller" schrieb im Newsbeitrag news:47e165c8$0$4764$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net... ..

VERZINNTE

Hi, ein weiterer "möglicher" Weg ist das Extremfrickeln :-) Man nehme etwas frische SMD-Paste und löse diese in reinem Isopropanol auf, den "Bodensatz" lege man sich "naß" bereit, als eine Art Zinn-Schlamm, ähnlich aussehend wie das Amalgam beim Zahnklempner. Dazu Fädeldraht....den am Ende gut verzinnen, einen Klecks des Zinn-Schlamms auf das Pad, den verzinnten Fädeldraht obendrauf und das ganze "noch feucht" mit einem stabilen Gegenstand wie etwa einem Filzstift-Kau-Ende :-) festpressen (ich nehme eine frische Stange Heißkleber). Der verdunstende Alk hinterläßt eine ziemlich reine Zinnoberfläche, es kommt zur Kaltverschweißung ähnlich einem Sintervorgang. Solche "Haftstellen" sind nicht gerade mechanisch belastbar, weshalb man den Fädeldraht besser ortsnah irgendwo festmacht, einen "Lötstützpunkt" etabliert, einen Pfostenstecker festklebt oder so. Ist aber durchaus kein unsinniger Versuch, wenn sich alle anderen Tricks als unmöglich erwiesen haben und auch das Lösemittel vom Leitsilber den Platinenbahnenklebstoff löst. Soeine Stelle ist dann auch eine mögliche Grundlage für eine richtige Lötung, weil man mit dem Sinterpulver die Gesamtmasse des Pads erhöht und dessen Stabilität verbessert. Das Pad schmilzt sich nicht mehr so schnell ab, man sticht mit der Lötnadel senkrecht auf den Draht, und wartet besser nicht ab, bis sich die Schmelzung an den Rand des Pads vorgearbeitet hat.

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Falls es in die Hosen geht: Die Hauptpalatine scheint starr zu sein. Da kannst Du eventuell an den Durchkontaktierungen freikratzen und dort anloeten, dann den Flex-Teil abschneiden.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Hallo Joerg!

Du meinst Brennspiritus? Ja, da kann man der Leber mal zeigen, was "Grillparty" so alles bedeuten kann. ;)

SCNR Thorsten

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Thorsten online: http://www.ostermann-net.de/electronic
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Thorsten Ostermann

Brennspiritus ist das nicht, der hinterlaesst m.W. Flecken, wenn man damit putzt. Der heisst hier Charcoal Starter, ist aber bei echten Barbeque Fans verpoent. Wir machen das immer zwei Zeitungsblaettern und Holz, ganz klassisch. Die Seite mit den politischen Kommentaren zuendet am besten.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Am 19.03.2008, 20:13 Uhr, schrieb Christoph Müller :

Da kann man dann doch sicher mit Leitsilber nachhelfen, oder?

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Ansgar Strickerschmidt schrieb:

Anzunehmen.

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Christoph Müller

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