Messing (?) löten

Hallo, es gibt Tage, da reicht ein Problem nicht: ich bekomme einen gerissenen Draht der Tauchspule eines Hochton-Horns (Tweeter) nicht gelötet. Ich vermute, dass das eine Legierung ist, die sich nicht ohne weiteres (kalt)löten lässt, der Farbe nach könnte es Messing sein. Ich bin erstmal sehr vorsichtig mit 270°C rangegangen, nicht dass es direkt die Kunststofffolie des Tauchspulenträgers wegschmort - da tut sich aber nichts. Der Draht ist vom Übergabepunkt der Zuleitung abgerissen und die ist ein Folienleiter, also wahrscheinlich noch empfindlicher als der Spulenträger. Die Stelle sieht so aus:

formatting link
(die Zuleitung kommt von unten, geht unter der Spule durch und guckt oben als Lötpad raus; die Höhe der Spule ist so ca. 3mm)

Das nötige Ersatzteil wäre jetzt nicht sooo teuer, aber ich würd's gerne trotzdem hinbekommen. Was böte sich da noch an als per 'brute force' die Temperatur hochzudrehen - spezielles Flussmittel oder Lot? Aus welchem Material könnte der Draht bestehen, gibt's da typische Werkstoffe für Lautsprecher-/Magnetanwendungen?

Grüße, Niko

Reply to
Nikolaus Riehm
Loading thread data ...

"Nikolaus Riehm" schrieb im Newsbeitrag news:49c2a116$0$32675$ snipped-for-privacy@newsspool2.arcor-online.net...

Hi, Lötwasser, mehr Silber im Lot. das könnte eine gewebte Litze aus Alu und Kupfer sein.

--
mfg,
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

Hallo Nikolaus.

Es könnte sich um eine Aluminiumbronze handeln. Leicht, elastisch und nicht ferromagnetisch. Wäre auch gelblich und teilweise mistig weich zu löten. Mehr oder weniger, je nach Legierung. Aber ich bin weder HiFi noch Lautsprecherfritze, nur ne Vermutung.

Tipps ausser brute force in Temperatur: peinlichst reinigen. Als Flußmittel in Härtefällen nehme ich gerne Stearin. Aus echten Stearin Kerzen. Die normalen sind aus Paraffin. Die gehen nicht.

Falls es wirklich eine Alu-Legierung ist, ist Dein Problem, das sich auf Alu sehr schnell eine neue Oxidschicht bildet, die das Löten verhindert. In dem Falle feines Schmirgelpapier mit Parafinöl oder Ballistol tränken und die Lötstellen damit peinlichst abschmirgeln. die Ölschicht soll verhindern, das sich schnell eine neue Oxidschicht bildet. Anschliessend mit mit Parafinöl oder Ballistol getränktem Lappen abwischen und schnell verlöten. Bei Alu gibt es viele verschiedene legierungen. Manche werden sich nie vernünftig löten lassen.

Auch wenn es klappt: Misstraue trozdem der Lötstelle!

Noch eine Bemerkung zur Temperatur: Möglicherweise ist Dein Problem auch die sehr große Wärmekapazität von Alu.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

formatting link

--
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
 Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende
 Wirtschaft auf Schiebung.
 Wer auf eine bessere Welt hin arbeitet, baut sich selber
eine Hürde, zu dieser Welt zu gehören.
Reply to
Bernd Wiebus

"Nikolaus Riehm" schrieb:

Das ist (bei HT ziemlich normaler) Alu-Flachdraht, durch den isolierenden Lack wirds dann gelblich. Gugel mal nach Alusol.

Rudi Fischer

--
...and may good music always be with you.
Reply to
Rudi Fischer

Nachtrag:

Es könnte auch sein, das die Spule aus "Backdraht" erstellt und eben auch "gebacken" wurde, oder mit Tränklack behandelt wurde.

Beides ist thermisch und mechanisch sehr robust und unterbindet jeden Lötversuch. Also die beschichtungs/Lackreste sorgfältigst entfernen. Je nach dem was es ist können Reste in Poren schon wieder Ärger machen.

Das es sich grundsätzlich löten lassen sollte, siehst Du an den originalen Lötstellen. Die Frage ist nur wie.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

formatting link

--
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
 Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende
 Wirtschaft auf Schiebung.
 Wer auf eine bessere Welt hin arbeitet, baut sich selber
eine Hürde, zu dieser Welt zu gehören.
Reply to
Bernd Wiebus

"Nikolaus Riehm" schrieb im Newsbeitrag news:49c2a116$0$32675$ snipped-for-privacy@newsspool2.arcor-online.net...

Alu, das ist Alu mit gelblicher Lackisolierung.

-- Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net homepage:

formatting link
de.sci.electronics FAQ:
formatting link
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask. Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.

Reply to
MaWin

Am 19.03.2009 21:54 schrieb MaWin:

Das werd ich ja nie zuverlässig wieder angelötet bekommen, da bestell ich lieber gleich das Ersatzteil (das sich sinnigerweise 'Repair-Kit' nennt, was ja darauf schließen lässt, dass sowas häufiger vorkommt).

Grüße und Danke, Niko

Reply to
Nikolaus Riehm

"Nikolaus Riehm" schrieb im Newsbeitrag news:49c38283$0$31337$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net... ..

Hi, nö, mit Alulot sollte das gehen, mit genug Flußmittel. Ansonsten ev. "kalt"? Festkleben, polieren und mit Leitsilber verbinden?

--
mfg,
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.