RAM-Module in Alufolie

"Klaus Selver" schrieb im Newsbeitrag news:dt9taq$c01$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Klaus, wenn du das geringste Verstaendnis von den Vorgaengen von ESD Schaeden haettest, koenntest du dir die Frage selbst beantworten:

Beim Auspacken wirkt die ESD-Folie aehnlich wie Alufolie: Egal auf welchem Potential sich Modul (mit Verpackung) und Mensch befindet, nach dem Anfassen der Packung hat das Modul das Potential des Menschen. Im Gegensatz zum 'nackten' Modul ohne ESD-Gefahr.

Das ist schon mal die halbe Miete. Die andere, naemlich ob der Mensch, der nun das ausgepackte Modul in der Hand haelt, zum PC im ESD-Konflikt steht, hat mit der Vepackung nichts mehr zu tun, weil ausgepackt. Issesdennsoschwerzuverstehen.

'Spannungsfrei' heisst, das der PC ausgeschaltet ist, und am RAM-Modul also nicht 3.3V anliegen.

Differenzen (bzw. nicht-Differenzen) zwischen elektrostatischen Ladungen bezeichnet man nicht als 'Spannungsfrei'. Isthaltso.

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MaWin
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Stimmt, deswegen ist das Anwenden physikalischer Grundprinzipien auch unerw=FCnscht! :-)

CU Peter

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Peter Weiss

Peter Weiss schrieb:

Man darf nur nicht zu weit vereinfachen. Das Ohmsche Gesetz ist auch nur eine Näherung, die Ingenieure gern in Anspruch nehmen, die aber nur in einem gewissen Bereich gerechtfertigt ist.

Gruß Henning

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Henning Paul

Hi!

Man sollte sie nur nicht auf alles anwenden, was auch nur ungefähr danach aussieht. Das Prinzip des Faradayschen Käfigs funktioniert halt bei äußeren elektrischen Feldern und bei durch den Käfig fließenden Strömen, nicht jedoch im hier vorliegenden Fall einer aufgebrachten Ladung und eines leitenden Körpers im Inneren.

Herleitung:

Nehmen wir mal einen kurzgeschlossenen Plattenkondensator

| | .---| |---. | | | | | | | | `---->----´

und jetzt bringen wir auf die rechte Platte eine Ladung auf. Dann wird durch die mit ">" markierte Leitung ein Strom fließen, bis sich die Ladung auf beide Platten gleichmäßig verteilt hat und der Potential- unterschied zwischen beiden Platten wieder Null ist. Stimmst Du mir soweit zu?

Nun machen wir das gleiche mit einem zwei Plattenkondensatoren

| | | | .---| |---. .---| |---. | | | | | | | | | | | | | | | | `---->----´ `----

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Michael Eggert

Das wäre in der Tat ein erstaunlicher Zufall, aber "Grobmathematiker" wissen hier natürlich, was gemeint ist;-)

Da mußt Du schon begründen, warum diese Vereinfachung denn hier unzulässig sein soll: z. B. für delta=0,5 mm, I=2500 A, Käfigwandstärke

8 mm. Welche Stromstärke kann man bei "feinelektrischer Rechnung" im Innern des Käfigs abzweigen, und würdest Du sie als gefährlich einschätzen?

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate

"MaWin" schrieb im Newsbeitrag news:dta3as$iun$ snipped-for-privacy@online.de...

Ok ich bin auf 10000 V geladen und das Modul das ich in der Hand habe dann auch. Wenn ich jetzt mit dem Modul den PC berühre fliesst ein Ausgleichs- strom (Funke) und das Modul ist hin ! Warum sollte das denn nicht so sein ?

Und die Spannungsdifferenz zum PC beträgt 10000 V - optimal !?

Warum beantwortest du das denn nicht ?

Die Betriebsspannung des Moduls tut hier nichts zur Sache. Du hast doch behauptet, dass der Begriff "Spannung" für die evtl. Ladung des Menschen nicht zutrifft. Warum weichst du denn der Frage aus ?

Von mir aus bezeichnet man das nicht so, aber genau das triff doch zu.. Ladungsdifferenzen sind Spannungsdifferenzen, also warum kritisierst du dann an meinen Aussagen rum ?

Wikipedia ist übrigens nicht deiner Meinung:

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-Klaus-

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Klaus Selver

Ulrich Strate schrieb:

Ääh, ich korrigiere mich, das Integral von 0 bis \infty ist delta, daher kommt die Näherung.

Hast natürlich recht.

Gruß Henning

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Henning Paul

Die Alufolie ist in einem Stück! Das sind keine zwei Platten.

Da läuft nichts über diese Leitungen, denn dazu benötigt es eine Stelle, durch die ein hoher Strom fließen kann. Eine für den Eintritt des hohen Potentials, eine für den Austritt des geringen Potentials. Ist da einfach nur der Chip, so genügt das nicht für einen Stromfluß, der die Halbleiter zerstören kann.

Gruß Lars

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Lars Mueller

"Klaus Selver" schrieb im Newsbeitrag news:dtafql$9cc$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Weil Spannung immer zwischen 2 Punkten gemessen wirst.

Du, der du auf deinen 2 Glaesern steht, hast deine Ladung z.B. bekommen, weil du eine Tesla-Spule angefasst hast.

So bald du die Differenz der 10000V zum Schutzleiter abbaust, baust du gleichzeitig 10000V Differenz zur Teslaspule auf.

Spannungsfrei ist eine elektrostatische Ladung nie, weil sie nur ein Pol ist, ein Pol von 2en die man zum Messen braucht.

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MaWin

Hi!

Die andere Platte (entsprechend innere Kugel beim Kugelkondensator) ist das RAM!

zum Beispiel eine Datenleitung

Kapazität Substrat und Massefläche gegen Alufolie.

Wäre dem so, dann könnte ein blank auf dem Tisch liegendes Modul auch nicht kaputt gehen, wenn Du statisch aufgeladen bist und es anfasst. Dann brauchst es aber auch nicht einpacken. Gerade die Kapazität des Moduls gegenüber seiner Umgebung ist es ja, die es anfällig gegen statische Entladung macht.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Das ist ein Trugschluß, da der Stromfluß dann durch den Tisch erfolgen kann.

Aber das Risiko beim Einpacken sehe ich durchaus ähnlich. Irgendwann muß man das Modul schließlich immer greifen und einpacken, egal welches Verpackungsmaterial man nimmt und wenn man zuerst etwas leitfähiges und den Tisch anfaßt, dann das Modul mit der einen und die Folie mit der anderen faßt, erhöht sich das Risiko durch die Folie überhaupt nicht. Im eingepackten Zustand besteht kein Risiko mehr (Käfig) und beim Auspacken ist das Risiko geringer als ohne Folie, da zwangsläufig die Folie zuerst berührt werden muß, um an das Modul heran zu kommen.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Hallo Horst-Dieter,

Bei uns sind die schon seit den 80ern nicht "schneuzfest". Ich kann nur jedem Reisenden nach hier raten, die Kofferluecken mit einigen Paeckchen von guten deutschen Papiertaschentuechern zu stopfen.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hi!

Dann wären Plastiktische ein noch viel besserer ESD-Schutz als Ableitmatten. Mir scheint, die Realität sieht anders aus.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Eben nicht, in dem Moment, wo Du die =E4u=DFere Umh=FCllung schlie=DFt, hast Du innen drin keine Feld=E4nderung mehr, auch wenn Du noch so heftig an dem einen verbliebenen Anschlu=DF zappelst. Das kann man jetzt mit einem Raumintegral und ein bi=DFchen Physik auch herleiten, aber das ist mir in ASCII zu m=FChsam.

Es ist eine wesentliche Eigenschaft des F. K=E4figs, da=DF das Innere feldfrei ist, sonst w=FCrden n=E4mlich Deine geschirmten NF-Kabel vom CD-Spieler zum Verst=E4rker das Brummen des omnipr=E4senten 50 Hz-Feldes aufnehmen und weiterleiten. Tun sie aber nicht.

Das ist nur relevant f=FCr den Moment des Hineinlegens in die Alufolie, aber wie das korrekt zu handhaben ist (damit keine Gefahr besteht), habe ich bereits beschrieben.

Ein gewisses Grundverst=E4ndnis =FCber physikalische Prinzipien und die korrekte Anwendung ist wichtig, aber da scheint es hier bei manchen Leuten noch etwas Nachholbedarf zu geben.

CU Peter

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Peter Weiss

Hi!

Dann ist der Kugelkondensator nicht existent.

Die fangen sich auch keine Ladungen ein. Über Randbedingungen (Ladungen vs. Felder) schrieb ich ja bereits.

Ganz meine Meinung,

Michael.

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Michael Eggert

Ist sie nicht. Um an die innere Kugeloberfläche zu kommen, muß die äußere ein Loch haben, ist also kein Faradayscher Käfig mehr. Nehmen wir mal an, man würde eine Ladung in einem F. Käfig isoliert plazieren. Dann hätte man darin ein elektrostatisches Feld. Allerdings könnte man das von außen weder sehen noch was daran ändern. Um aber die Ladung erst mal in den Faradyschen Käfig zu bekommen, müßte man ihn öffnen und dann wäre er eben keiner mehr.

Mal abgesehen davon, daß *dieser* Kondensator praktisch nicht existiert (wie ist die innere Kugelfläche kontaktiert?) - ich kenne den Begriff Kugelkondensator in einem anderen Zusammenhang:

Gegeben sei eine isoliert im Vakuum aufgehängte Metallkugel mit Radius r. Wie groß ist die Kapazität dieser Kugel zum umgebenden Raum (Annahme: es gibt in unendlicher Entfernung eine konzentrische Gegenelektrode).

Wenn man das entsprechende Integral löst, wird man feststellen, daß die gesuchte Kapazität dem Radius der Kugel proportional ist. Deswegen wurden früher Kapazitäten auch gerne mal in cm angegeben.

XL

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Axel Schwenke

Nimm eine Punktladung und lege eine geschlossene Hülle - eine Kugelschale bspw. - drumherum. Was passiert? Du influenzierst eine Oberflächenladung auf der Innenseite der Kugelschale. Mit dem Effekt, daß sich auf der Außenfläche der Kugelschale eine Oberflächenladung ausbildet, die über die Kugeloberfläche integriert wieder der Punktladung entspricht. Das Fernfeld dieser Konstruktion entspricht dem der Kugelladung!

Wenn Du eine ideal leitende geschlossene Struktur in ein äußeres Feld einbringt, bleibt das innere tatsächlich feldfrei. Allerdings nur, weil in der Oberfläche Oberflächenladungen influenziert werden, die eine Verschiebungsdichte bewirken, die das äußere Feld vollständig kompensieren!

Mal an die eigene Nase fassen. Ich kann es nicht haben, wenn hier immer nur Buzzwords wie "Faradayscher Käfig", oder "Skineffekt" fallen gelassen werden, ohne den Hintergrund zu kennen.

Gruß Henning

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Henning Paul

Nein. Ladungen bewirken elektrostatische Felder. Das menschliche Hirn stellt sich dann eine skalare Größe in jedem Punkt des Raumes vor, deren negativer Gradient "zufälligerweise" gerade dem elektrischen Feld entspricht, nämlich das Potential. Weils schöner ist, rechnet man lieber mit Potentialdifferenzen, also Spannungen. Wie groß die Spannung ist, die zwischen zwei Punkten besteht, hängt allein von der Form des elektrischen Feldes ab, das die Ladung(en) erzeugen, und die ist natürlich von der Geometrie und von der Materie abhängig, in der sich das Feld befindet. Diese Eigenschaften werden dann gern in der Größe "Kapazität" zusammengefasst, was aber auch nur wieder eine Näherung für "Grobelektriker" ;-) ist.

Gruß Henning(der zwar eigentlich digitaler Nachrichtentechniker ist, aber Wert drauf legt, immer noch einen Fuß in Maxwells Tür zu halten)

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Henning Paul

Dieses Loch kann man idealerweise als infinitesimal klein annehmen, das hat auf die weitere Rechnung keinerlei Einfluß.

Doch. Influenz.

Das ist eine Praktiker-Sichtweise. :-)

Ich kenne Michaels Definition des Kugelkondensators auch aus meiner universitären Bildung. Und ich meine, ihm auch im Wolff[1] begegnet zu sein.

Gruß Henning

[1]: Wolff, Maxwellsche Theorie, Spinger, IIRC.
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Henning Paul

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