Wieviel Prozent Strom liefer Solarstrom bei maximaler Sonne

Hallo,

In diversen Grafiken {1} findet man als Info, dass die Photovoltaik ca. 2% des Gesamtbedarfs an Strom erzeugt. Diese 2 % beziehen sich jedoch auf den Durchschnitt eines ganzen Jahres. Ich frage mich aber jetzt, wie hoch der Anteil an erzeugtem Strom durch Photovoltaik ist, wenn die Sonne in ganz Deutschland scheint, wenn es nirgends Wolken gibt, wenn es Mittag ist und die Sonne am höchsten steht, u.s.w. Hier {2} ist dann auch mal von 3,1 % die Rede...

Welchen Anteil hat die Photovoltaik maximal? Geht der Anteil auf über 100% (d.h. Export), wenn ja wieviel?

Thomas

{1}

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{2}

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Thomas Dierkes
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Spitzenwert? - das wird nichts. Nachts ist es dunkel, die Hälfte der Tage bewölkt. Wenn Du da auf 2% im Mittel kommen willst, musst Du in der Spitze wenigstens mal einen Faktor 4 bis 5 mehr rechnen.

Das ist einer der Gründe, warum Photovoltaik so ziemlich die dämlichste Investition in erneuerbare Energien ist, die man in unseren Breiten machen kann, solange keine geeignete großtechnische Speicherfähigkeit existiert.

Nein, so groß ist der Faktor nun auch wieder nicht. Ich tippe auf einen unteren zweistelligen Prozentsatz.

Mal abschätzen...

Im Jahr haben wir ca. 600 TWh. Solar bringt Spitze grob 20 GW. Das Jahr hat knapp 9000 Stunden. Geht man davon aus dass der Verbrauch nicht gleichmäßig auf die Stunden des Jahres verteilt ist, sondern tagsüber höher liegt als Nachts, kommt man vielleicht auf 80 GW Verbrauch tagsüber. Also um die 25% Spitze.

Marcel

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Marcel Müller

Am 16.04.2013 19:04, schrieb Thomas Dierkes:

Kurz gegoogelt...

"An einem Sommertag beträgt die Spitzenlast in Deutschland rund 70 Gigawatt."

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"Dieser Tagesgang wird aber im Verlauf exakt durch den produzierten Solarstrom abgedeckt, der in den Vormittagsstunden zeitgleich mit dem Verbrauch stetig zunimmt und derzeit in der Spitze zur Mittagszeit bis zu 17.000 MW Leistung erreicht."

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Also über den Daumen 25%. Inzwischen sieht es sicher noch besser aus, aber mit Export wird das nichts.

Hanno

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Hanno Foest

Guckst du hier:

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Gruss Klaus

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Klaus Bahner

Am 16.04.2013 19:20, schrieb Marcel Müller:

Die Mittagsspitze wird davon wunderbar abgefangen und man braucht keine teuren Spitzenlastkraftwerke mehr - das finde ich schon mal nicht schlecht.

Hanno

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Hanno Foest

"Marcel Müller" schrieb im Newsbeitrag news:516d8867$0$9502$ snipped-for-privacy@newsspool1.arcor-online.net...

bewölkt. Wenn Du da auf 2% im Mittel kommen willst,

Investition in erneuerbare Energien ist, die man in

Speicherfähigkeit existiert.

unteren zweistelligen Prozentsatz.

knapp 9000 Stunden. Geht man davon aus dass der

tagsüber höher liegt als Nachts, kommt man vielleicht

leider nur eine Schätzung.

Ich mach mal ne eigene Schätzung.

  1. Nacht fällt aus. Also 3,1%*2 sind 6,2%.

  1. Von den übrigen Stunden kan man nochmal sagen, dass die Hälfte, in der die Leistung hoch ist, doppelt so viel Input liefert, wie außerhalb der Spitzentageszeit. Also nochmal mal 2 ist 12,4%.

  2. Dann liefern die mittleren Monate April bis September grob doppelt so viel Input, wie der Rest. also nochmal mal 2. ist dann
24,8%.

So komme ich fast auf den gleichen Wert wie du.

Leider ist es nach wie vor nur eine Schätzung. Bin gespannt, ob es noch weitere Schätzungen gibt.

Thomas

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Thomas Dierkes

Na, dann können wir damit schon fast die Hälfte mit Solarstrom abdecken:

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(Braucht Flash).

Es gibt noch jede Menge Dächer ohne Solarzellen, da geht noch was. :)

Gerrit

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Gerrit Heitsch

"Marcel Müller"

knapp 9000 Stunden. Geht man davon aus dass der

tagsüber höher liegt als Nachts, kommt man vielleicht

Also als Durchschnittsverbrauch für Deutschland komme ich auf 69,6 GW. Dann steh bei Wiki "An einem Sommertag beträgt die Spitzenlast in Deutschland rund 70 Gigawatt." Da ist jetzt die Frage, is damit SolarstromERZEUGUNG oder wirklich wie es dort steht die SpitzenLAST der Verbraucher gemeint.

Weiterhin steht bei Wiki "Ende 2011 betrug die in Deutschland installierte Leistung an Photovoltaik-Anlagen ca. 24,8 Gigawatt," Das bedeutet der Solarstrompeak (sofern es denn wirklich den Solarstrompeak beschreibt) macht im DURCHSCHNITTsverbrauch bereits 35,4 % aus.

Hmmm.... Nagut auf 100% kommt man damit wahrscheinlich nicht. Aber ich frage mich trotzdem, auf wieviel Prozent der Leistung man größere Kraftwerke eigentlich herunterfahren kann, bevor man sie zwangsläufig ausschalten muss.

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Thomas Dierkes

"Thomas Dierkes" schrieb im Newsbeitrag news:516d84a5$0$9508$ snipped-for-privacy@newsspool1.arcor-online.net...

Ungefähr 30GW:

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denn dann wird die ganze installierte Leistung auch geliefert. Um jetzt zu wissen, wie viel Prozent das sind, muss man den Verbrauch zu der Zeit kennen. Tagsüber könnte man die Spitzenlast heranziehen
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also 54GW, davon wären 30GW ca. 55%, alleine durch Photovoltaik (also noch nicht mal Wind und andere alternative Energien, die liefern in Summe schon oft mehr als gebracucht wird, in Ländern wie McPom sogar im Jahresdurchschnitt). Es ist aber natürlich fies gerade diesen Spitzenwert zu nehmen, der muss ja zeitlich gar nicht mit deiner theoretischen Maximalllieferung übereinstimmen, man könnte auch von MIttellast 45GW ausgehen, dann wären es schon 66&.

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Derzeit ist Deutschland übrigens trotz vieler angeschalteter Atomkarftwerke Stromexporteur:
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--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Thomas Dierkes schrieb:

Es dürften ca. 33 GW peak installiert sein. Wenn überall super schönes Wetter herrscht und der Verbrauch eher klein ist, könnte das dann auf

100% kommen. Julinachmittag, Sonntag, (Betriebs-)Ferienzeit. Da man kaum Braunkohle mal einfach so über Mittag abschalten und auch bei Flusskraftwerken nicht juxeshalber die Schleusen öffnen wird, muss man die Überkapazität dann halt irgendwie loswerden. Die dann negativen Spotmarktpreise werden weder an die PV-Erzeuger noch an die Konsumenten weitergegeben, keine Angst, da passiert nix ;-]
--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

den Faktor darf man nicht ganz rechnen, denn der Unterschied wirkt sich zu einem erheblichen Teil auf die Sonnenscheindauer aus, nicht auf die Spitzenleistung. Die ist bei wolkenlosem Himmel eigentlich nur vom Winkel zwischen Sonne und Flächennormale der Dachschräge abhängig - genauer gesagt dem Cosinus des Winkels.

Aber wahrscheinlich ist Punkt 2 dafür eher etwas knapp bewertet.

Marcel

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Marcel Müller

Interessant, es gibt tatsächlich negative Preise, also der Anbieter bezahlt dafür, daß ihm Energie abgenommen wird:

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Verstehe ich aber nicht ganz. Es wird doch wohl irgendeinen Anwender geben, der den Strom dann zumindest kostenlos abnimmt, wenn auch nur um z.B. ein Wasserbecken o.ä. für die Nacht zu heizen.

--
Frank Buss, http://www.frank-buss.de 
electronics and more: http://www.youtube.com/user/frankbuss
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Frank Buss

Wobei sich Wasserkraftwerke durchaus regeln lassen. Es gibt immer einen Überlauf oder Bypass den man benutzen kann wenn mehr Wasser da ist als die Turbinen benutzen können und einzelne Turbinen kann man abschalten.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Am 16.04.2013 20:34, schrieb Frank Buss:

Man könnte auch mal Nachtspeicheröfen zu so einem Zeitpunkt heizen. Oder ein Alu-Werk, was normal auf halber Kraft läut, mit Volldampf betrieben.

Ich vermute mal, Energie ist immer noch zu billig dafür, Infrastruktur für flexiblere Stromabnahme zu schaffen.

Hanno

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Hanno Foest

Thomas Dierkes wrote on Tue, 13-04-16 19:04:

Heute Mittag waren es zwischen 20 und 25 %:

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Ein Archiv mit anderen als dem aktuellen Tag kenne ich leider nicht.

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Axel Berger

Hanno Foest schrieb:

lichste

gkeit

Ack

ne

Ja, genau so ist das wohl :-> Die Spitzenlastkraftwerke braucht man jetzt nur noch bei trübem Wette r und im Winter. Man substituiert ja noch nicht mal eine teure Methode der Lastabdeckung durch eine noch weitaus teurere, weil man die bloß teuren "konvention ellen" Spitzenlastkraftwerke dennoch vorhalten muß. Und dann gibt es tatsä chlich noch immer etliche Leute, die sich das als "Energiewende" verkaufen las sen, immerhin für sehr viel Geld...

MfG Rupert

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Rupert Haselbeck

Am 16.04.2013 20:50, schrieb Rupert Haselbeck:

Ja.

Dann ist es also eine Halluzination, daß der Strompreis für die Spitzenlasten an der Strombörse stark gesunken ist?

Versuch mal, ohne Idiotenpropaganda zu rechnen. Ja, das ist nicht einfach, wenn subventioniert wird (sowohl regenerative Energien als auch wie Kernenergie) und diese Subventionen obendrein noch aus unterschiedlichen Töpfen bezahlt werden.

Hanno

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Hanno Foest

Da sollte die Spitze aber deutlich kleiner sein, weil dann weniger Klimaanlagen gebraucht werden, um die durch die schicken Glasfronten eingestrahlte Hitze wieder nach draussen zu transportieren.

Als Resultat sollte man also immer noch Spitzenlastkraftwerke brauchen, aber weniger als vorher.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Ich meine, irgendwann im Sommer mal in den Nachrichten eine Zahl mit eben einer 2 vorne gehört zu haben, können 25 oder 28% gewesen sein.

mfg. Gernot

--
 (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!* 
Stimmt, MS-Benutzer zu verhohnepiepeln ist eigentlich so 
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Gernot Zander

Falsch.

Wenn AKWs und Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, benötigt man sogar mehr Spitzenlastkraftwerke.

Abgesehen davon werden die Spitzenlastkraftwerke allerdings seltener gebraucht. Das treibt aber die Kosten für den so erzeugten Strom in die Höhe.

Gruß

Stefan

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Stefan

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