Lohnt sich ein Speicherakku bei einer Solaranlage?

Guten Tag!

Bei Gesprächen mit einem Unternehmen, welches mir eine Solaranlage aufs Dach verkaufen will sagte der Berater, dass sich ein Akku lohnen würde, "weil der Eigenverbrauch dadurch steigt".

Kann es sein, dass mir der Berater da totalen Blödsinn beraten hat?

Die Einspeisevergütung beträgt wohl um die 29,82 c/kWh. Der Strompreis liegt aktuell so zwischen 24 und 26 c/kWh wenn ich mich nicht irre.

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Wenn man berücksichtigt, dass beim Laden und Entladen des Akku eine Verlustleistung von knappen 50 Prozent entsteht, frage ich mich, ob es überhaupt irgendwie möglich ist, dass sich ein Akku bei einer Solaranlage überhaupt "rentieren" kann.

Meiner Meinung nach müsste der Einkaufspreis aus dem öffentlichen Netz fast doppelt so hoch (anhängig von der Verlustleistung beim Laden und Entladen) sein wie die Einspeisevergütung, damit der "Eigenverbrauch" aus dem Akku kein Verlustgeschäft ist. Und da sind die Kosten für die Anschaffung eines Akkus noch nicht einmal berücksichtigt.

Hat mir der "Berater" da Blödsinn erzählt?

Thorsten

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Thorsten Schreck
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Am 23.02.2013 12:21, schrieb Thorsten Schreck:

Der möchte natürlich seine Provision erhöhen, das dürfte doch ziemlich klar sein?!

Ich finde, durch die Allgemeinheit subventionierte Anlagen für den privaten Profit sind volkswirtschaftlicher Blödsinn. Der gemeine Mieter ist aus diesem erlauchten Kreis von vorn herein ausgeschlossen. Zahlt aber den Profit anderer.

Das öffentliche Netz als "Speicher" zu nutzen, ist zunächst einmal kein schlechter Gedanke. Nicht allerdings, wenn aus reiner Profitrechnerei es mehr für die Ein- als für die Ausspeisung gibt. Das gehört abgeschafft.

--
Tom
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Th. Hu"bner

Woher kommt diese Zahl? Im Netz finden sich für 2013 Angaben zwischen 11 und 16Cent pro kWh je nach Größe der Anlage - Tendenz weiter sinkend.

Davon gehen dann noch die Anschaffungs- und Wartungskosten für die Anlage ab, sowie Steuern auf die erzielte Gewinne.

Nein. Eigenverbrauch ist sehr gut kalkulierbar und bei weiter steigenden Strompreisen bestehen gute Chancen, daß am Ende sogar mehr herausspringt als ursprünglich kalkuliert.

Einspeisung dagegen ist bei den derzeitigen politischen Rahmenbedingungen reine Lotterie. Schon in diesem Jahr können die Vergütungen so weit fallen, daß nicht einmal mehr die Investitionskosten wieder 'reinkommen.

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Hergen Lehmann

Also ich hatte mal anhand der angegebenen Lebensdauer und des Anschaffungspreises eines Akkus (Blei-Gel Solar- oder Traktionsakku) überschlagen, daß alleine durch den Verschleiß des Akkus Kosten von

20-30Cent/kWh entstehen. Dazu kommt dann noch der Anschaffungspreis der Leistungselektronik, was dann bedeutet, daß man damit bei heutigen Strompreisen nur draufzahlt.

Rick

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Rick Sickel

"Thorsten Schreck" schrieb im Newsbeitrag news:5128a63f$0$9503$ snipped-for-privacy@newsspool1.arcor-online.net...

Hi, der eigengeladene Akku gibt Dir Gelegenheit, außerhalb der Sonnenzeiten auch geringen Eigenverbrauch selbst zu decken. Etwa nachts, wenn außer Radiowecker und Kühlschrank nix läuft. Fragt sich halt, ob sich das lohnt. Ein ständig vollgeladener Akku ist dann eben auch total überflüssig... solange das Netz da ist. Willst Du ne Ausfallsicherheit, wie etwa ein Bauer, der seinen Stall damit lüften will, muß der Akku dagegen fett sein. Und ist dann auch zu schwer fürs Dach.

Klar, wenn man rechnet, geht alles. Je nach Fall reicht dann manchmal ne halbe Autobatterie. Denk auch dran, die "Anlage" braucht selbst Strom, etwa um Dir per Werbetafel den aktuellen Stand anzuzeigen. Und ihren "Webserver" zu speisen. Dafür alleine hat die schon eine Backupbatterie.

Der will verkaufen, daher wählt er seine Argumente geeignet aus. Lügen wird er nicht, aber wenn Du nicht nachrechnest, kommst Du nicht auf Deinen eigenen Irrtum, den der Typ nur geschickt ausnutzen will. Vermutlich hast Du Deine eigenen Vorstellungen noch garnicht exakt spezifiziert, irgendwo stecken noch ne Fußbreite mal Augenzwinkern und drei wischende Armbewegungen drin, wetten?

--
 mfg, 
gUnther
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gUnther nanonüm

M.W zahlen viele Leute bei Euch mehr pro vom E-Werk gezogener kWh.

Diese Rechnung geht i.d.R. nicht auf. Ich habe Leute mit Haus in Mexiko kennengelernt, die mussten es mit Akkus machen weil Gegend ohne Versorgung. Allein die Beschaffungskosten ausgetauschter Akkus haetten eine Verwendung in einer Gegend mit Stromnetz ad absurdum gefuehrt.

Man sollte so einen Vertreter ad hoc, gleich aus dem Stegreif, eine Musterrechnung aufs Papier werfen lassen. Wenn er dann kneift oder es gar nicht beherrscht, Haende weg von der Firma.

Ich hoffe es fuer Euch, denn bei der derzeitigen Entwicklung mit AKW-Abschaltung und dergleichen steuert Ihr stramm auf 50c/kWh zu.

--
Gruesse, Joerg 

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Joerg

Rick Sickel wrote on Sat, 13-02-23 14:15:

Erstaunlich. Bei derselben Rechnung und optimalen Annahmen, das heißt ideale Entladetiefe mit maximalem Gesamtdurchsatz aus der Kurve Tiefe gegen Zyklen, bin ich vor Jahren noch auf eine Mark pro kWh gekommen und der Geldwert hat sich in der Zwischenzeit ungefähr halbiert.

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Axel Berger

Das ist richtig. Es geht aber um die Einspeisevergütung, d.h. das, was derjenige, der eine PV-Anlage auf seinem Dach hat vom Energieversorger für die Einspeisung erhält.

Tja, bei dir ist die aktuell hier ein D laufende Gehirnwäsche nicht angekommen ;-)

Leider ist das ein Thema, über das man in D oft nicht sinnvoll diskutieren kann. Vieleicht tun die hier auch was ins Trinkwasser, jedenfalls ist es erschreckend, wieviele Leute inzwischen eine weiche Birne haben und den Scheiß glauben.

Au, so darf man gar nicht diskutieren. Atom ist böse. Das weiss hierzulande inzwischen jeder.

Daran zu zweifeln ist ungefähr dasselbe, als wenn 1942 jemand am Endsieg gezweifelt hätte.

Gruß

Stefan

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Stefan

Klar, aber wenn das weniger ist als der Preis vom E-Werk dann kann sich ein erhoehter "Eigenverbrauch" durch Verschiebung per Batterie nicht lohnen. IOW, dann kann man guenstiger das E-Werk als Akku benutzen.

Da habt Ihr kein alleiniges Patent mehr drauf. Ich will gar nicht anfangen was die Waehler hier letzten November alles gefressen haben. Allerdings lief das eher ueber die Knete, Stichwort Wohlfahrtsstaat, kostet ja nix :-(

:-)

--
Gruesse, Joerg 

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Joerg

Der Akku ist Quatsch. Aber wenn der selbst produzierte Strom weniger kostet, als der, den ich aus dem Netz kaufen kann, dann ist es billiger, diesen zu nutzen. Das ist bei 25 Cent pro kWh durchaus der Fall.

Das ist aber nur deshalb so, weil der Strom aus dem Netz durch Steuern massiv verteuert wird. Momentan kratzt der Strompreis hier an D an der

30 Cent Marke. Ich zahle momentan knapp 25 Cent, habe aber schon die Ankündigung für eine Preiserhöhung auf gut 28 Cent auf dem Tisch.

Gruß

Stefan

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Stefan

Dem kann ich nicht ganz folgen.

Fall 1: Solar erzeugt zu 20c/kWh -> Akku -> Eigenverbrauch. Bei Einspeisung haette man aber 25c/kWh bekommen, die man jetzt nicht mehr bekommt. Also 5c/kWh veschenkte Einnahmen, plus es fallen die Kosten fuer Akkus und Elektronik an.

Fall 2: Solar erzeugt zu 20c/kWh, wird eingespeist, es gibt dafuer

25c/kWh. Irgendwann spaeter braucht man diesen Strom wieder und man zahlt dafuer 25c/kWh. Summa summarum also Null, und die kompletten Akkukosten gespart.

Ich wuerde stets Fall 2 bevorzugen, da finanziell guenstiger. So laeuft das hier in Kalifornien auch, nennt sich "Net Zero" Programm. Wir machen aber nicht mit weil wir aufgrund etlicher Massnahmen extrem wenig verbrauchen und ein Ueberschuss bis vor einigen Jahren gar nicht und jetzt mit mickrigen 4c/kWh verguetet wird. Sowas ist echt traurig, mit unserer Dachflaeche und Lage koennten wir locker 10kW einspeisen, und genau dann wenn es am noetigsten gebraucht wird (heisse Sommertage wo fast ueberall ausser bei uns die Klimaanlagen laufen). Doch das verstehen selbst sogenannte Solarexperten nicht.

So aehnlich geht uns das seit Obamacare mit der KV. Nur dass die prozentualen Erhoehungen heftiger sind und jetzt drohen sie hyperinflationaer zu werden.

--
Gruesse, Joerg 

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Joerg

Das war so bis 2011. Da gab es aber noch eine Zusatzvergütung für selbstverbrauchten Strom.

Bei neuen Anlagen bekommt man deutlich unter 20 Cent / kWh. Ich glaube, es sind aktuell ca. 17 Cent. Man zahlt aber für den Strom aus dem Netz >

25 Cent ans EVU.

Schon klar, nur stimmen die Zahlen nicht mehr.

Gruß

Stefan

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Stefan

Das wird ja immer bunter. Belohnung von Verplemperung?

Dann lohnt es sich, zumindest die drei Maschinen mit den verdreckten Fussballklamotten an einem sonnigen Nachmittag zu waschen. Kann man als Angestellter natuerlich nur am Samstag machen.

Dann gehe ich mal davon aus dass demnaechst bei Euch etliche Subventionsritterbuden aus dem Bereich Solar dichtmachen.

--
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Joerg

Joerg wrote on Sat, 13-02-23 16:31:

Immer eine gute Idee, wird aber von "Geistes"größen und Politschwurblern meist als persönlicher Angriff verstanden.

Joerg wrote on Sat, 13-02-23 18:05:

Genau andersrum. Wenn ich beim Verkauf mehr bekomme als der Rückkauf mich kostet, dann ist alles einfach. Wenn ich an der beim Zukauf gesparten kWh aber mehr verdiene als an der verkauften, dann kann ich rechnen, ob mein Zusatzaufwand in der Differenz unterzubringen ist oder teurer als diese. Bei Akkus ist auch das einfach, immer letzteres. Eine gewisse Zeitverschiebung der eigenen Verbrauchskurve kann aber recht billig zu haben sein.

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Axel Berger

Stefan wrote on Sat, 13-02-23 18:24:

Absolut nicht nur. Strom kannst Du Dir nicht wie Briketts als Vorrat für ein Jahr auf den Hof kippen lassen, wenn er gerade billig ist. Das Netz muß bei allen Nachfrageschwankungen zu jeder Zeit in Spannung und Frequenz stabil gehalten werden und zu jedem einzelnen Verbraucher führt ein Draht, der in der Erde langsam vor sich hin verrottet und mehr oder weniger regelmäßig Arbeit erfordert. Beides will bezahlt sein. Die kWh ab Kraftwerk kostet zwischen 3 und 5 Cent.

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Axel Berger

Joerg ( snipped-for-privacy@invalid.invalid):

Das ist bereits so.

Die early adopter bekommen > 40Cent/kWh für 20 Jahre ab Inbetriebnahme. Damit amortisiert sich solch eine Anlage sehr schnell und wirft bessere Rendite als mancher Aktienkurs ab.

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73 de Tom
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Thomas 'Tom' Malkus

Zitat "Auch in den nächsten Jahren geht die Degression planmäßig weiter, sodass die Photovoltaik bereits in wenigen Jahren die volle Konkurrenzfähigkeit erreichen wird".

Wie kommt er denn auf diese Idee? Werden demnaechst die Kosten fuer eine Solarinstallation vom Bundestag festgesetzt?

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Joerg ( snipped-for-privacy@invalid.invalid):

Keine Ahnung. Ich hatte nur die erstbeste Seite mit einer Tabelle zu den Vergütungen über die Jahre gegriffen. Alles andere zu dem Thema ist mir ehrlich gesagt völlig egal und ich habe von dem Text auf der Seite nicht einen Satz gelesen.

73 de Tom
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Thomas 'Tom' Malkus

Am 23.02.2013 19:35, schrieb Joerg:

Das ist schon längst Realität und betrifft nicht nur die Solarbranche. Trotzdem wollen es viele noch nicht wahr haben.

Die Politik ist sich da weitgehend einig. Praktisch alle Parteien singen das Lied vom Endsieg der Energiewende.

Ich bin mal gespannt, wie sich die Windenergiebranche entwickelt. Da gibt es etliche Investmentfirmen, die Anteile an Windparks verkaufen und dabei Renditen versprechen, die nur erwirtschaftet werden können, wenn die Dinger wirklich 20 Jahre ohne großen Serviceaufwand halten. Sehr oft liegen dabei die Erträge deutlich unter den Prognosen.

Ich könnte mir jedenfalls gut vorstellen, dass es da in ein paar Jahren ein böses Erwachen für so manchen Anleger gibt.

Gruß

Stefan

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Stefan

"Thorsten Schreck" schrieb:

Es kann sein, es muß aber nicht sein.

Das war früher mal.

nicht irre.

Sagen wir mal: Strompreis für Haushalte etwa 28 ct/kWh im Jahr 2013 (mit steigender Tendenz, der Solarförderung wegen). Sag mal: Liest Du auch gelegentlich mal Zeitung? Das ist aktuell doch DAS Thema.

Ich bin mir nicht ganz so sicher, ob Du eine konkrete Vorstellung davon hast, was "Verlustleistung" ist.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, daß Du die falsche NG erwischt hast. de.soc.umwelt wäre deutlich besser geeignet.

Stimmt. Das ist im Momenr ja auch der Fall.

Wieso das?

Vermutlich nicht, dennoch tust Du gut daran, Dich erstmal etwas besser zu informieren, bevor Du eigene Schlüsse ziehst.

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Martin Gerdes

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