Die Wärmeabgabe eines Heizkörpers ist in erster Näherung proportional zu seiner Fläche sowie zur Temperaturdifferenz zwischen dem Heizkörper und dem Raum, den er heizen soll.
Nehmen wir als Heizkörpertemperatur die Vorlauftemperatur und als (erwünschte) Raumtemperatur 20°C, dann beträgt die Temperaturdifferenz zu 35°C nur ein Viertel der Temperaturdifferenz zu 60°, was beim klassischen Heizen eine typische Vorlauftemperatur ist, wenn die Außentemperatur gegen 0° tendiert. Also braucht man für gleiche Heizwirkung bei 35° Vorlauf die vierfache Fläche.
Diese Betrachtung übergeht noch, daß sich das Heizwasser auf dem Weg durch den Heizkörper abkühlt. Die übertragene Wärme ist proportional zur Temperaturabsenkung IM Heizsystem. Kühlt das Wasser darin sich um 10° ab, gibt die klassische Heizung am Rücklauf noch so viel Wärme ab, wie einer Temperaturdifferenz von 30° entspricht, nämlich 50-20 (statt
60-20). Der Niedrigtemperatur-Heizkörper gibt an diesem Ende dann nur noch eine Wärmemenge ab, die proportional zu einer Temperaturdifferenz von 5° ist (nämlich 25-20), also ein Sechstel.Genauer mögen das Spezialisten durchrechnen, die auch Zugang zu Erfahrungswerten haben. Die obige Abschätzung zeigt aber schon, daß das Heizungsdefizit desto schlimmer wird, je kälter es wird, weil die klassische Heizung darauf mit Erhöhung der Vorlauftemperatur reagieren kann, die Wärmepumpenheizung aber nicht. Es sei denn, an will den Wirkungsgrad ruinieren; dann kann man aber genausogut mit Heizdrähten operieren.