Immer wieder lästig ist auch, daß dieselben Autofahrer, die hupend und abdrängend Radfahrer von der Straße disziplinieren, an Einmündungen erst einmal bis zur Querstraße vorfahren, dann rechts und links schauen, und stinkig auf den Radfahrer werden, der in Schlangenlinien ihnen fast vors Auto fährt (alldieweil das Ausweichmanöver herab vom selbstverständlich erst einmal komplett verstellten Radweg das erfordert).
Verkehrstechnisch ist es ja auch nicht lustig, daß man die Straße erst einsehen kann, wenn man den Radweg dicht gemacht hat. Nimmt der Autofahrer die Vorfahrt ernst, setzt er ständig vor und zurück, bis beides frei ist.
Wer macht das schon? Man bleibt lieber stehen: soll doch der Radfahrer vor einem sich in den Verkehr einfädeln, aus dem man ihn dann herausschimpfen kann.
Dann sei doch froh, wenn die auf der Straße fahren. Vermutlich ist der Gehweg sogar als radnutzbar oder sogar als Pflichtradweg ausgeschildert. Unbeschadet dessen, daß ein sinnvoller Verkehrsfluß mit den Fußgängern nicht funktioniert.
STVO § 3 Geschwindigkeit (1) Der Fahrzeugführer darf nur so schnell fahren, daß er sein Fahrzeug ständig beherrscht. Er hat seine Geschwindigkeit insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht und Wetterverhältnissen sowie seinen persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen.
In der STVO steht sowohl zu 237, als auch zu 240 und 241:
Radfahrer dürfen nicht die Fahrbahn, sondern müssen den Radweg benutzen (Radwegbenutzungspflicht).
Da steht:
Die vorgegebenen Maße für die lichte Breite beziehen sich auf ein einspuriges Fahrrad. [...] Die Führer anderer Fahrräder sollen in der Regel dann, wenn die Benutzung des Radweges nach den Umständen des Einzelfalles unzumutbar ist, nicht beanstandet werden, wenn sie den Radweg nicht benutzen;
"sollen nicht beanstandet werden" ist etwas anderes als "sind nicht verpflichtet". Daß ein Tatbestand nicht geahndet wird, ändert erstmal nichts am Unrecht selbst. Interessant wird es dann, wenn es zu einem Unfall kommt und die Schuldfrage zu klären ist.
Ja klar, und ein verschlossenes Tor berechtigt einen LKW-Fahrer, über die Bahngleise zu fahren.
Genau. Die Kurskreisel von Atom-U-Booten waren schon vor > 20 Jahren laser-abgeglichene Berylliumoxyd-Kugeln mit > 200000 Touren Drehzahl. Damit kann man schon mal eine Zeit lang abtauchen ohne die Orientierung zu verlieren.
Die Kreiselinstrumente in einem typischen E-Klasse-Flieger zeigen nach
20 Minuten nix wirklich brauchbares mehr an. Dann muss man das Flugzeug eben geradeziehen & neu einstellen. Bei einem Airliner mag das besser sein, dazu hab' ich keine Meinung.
Aber auch als jemand, der (zumindest von Ostern bis Oktober) pro Woche ca. 100km Arbeitsweg auf dem Fahrrad zurücklegt, muss ich feststellen, dass die meisten Radfahrer (hier) fahren wie die gesengten Säue. Rolle ich in einer 30er-Zone an eine Einmündung heran, um die Vorfahrt eines von rechts kommenden Autofahrers zu achten, ist mit Regelmäßigkeit davon auszugehen, dass links und rechts von mir je ein Radfahrer (mit ADFC- Mitgliedsaufkleber und/oder Ortlieb/Vaude-Gepäcktasche) vorbeischießen wird. Und Radwege sind selbstverständlich dann keine Todesfallen mehr, wenn auf der Fahrbahn gerade Stop-and-Go herrscht. Dann tuts sogar der Fußweg. Rote Ampeln haben höchstens den Charakter einer Empfehlung und evtl. davor wartende Autokolonnen werden unter größtmöglicher Nutzung der Gegenfahrbahn und etwaiger Busspuren umfahren. Selbstverständlich ärgere ich mich auch über Wackelomis, verpennte, zu dritt nebeneinander fahrende Abiturienten, Schlipsträger auf Mountainbikes mit Stöpseln in den Ohren entgegen der Fahrtrichtung, auf dem Radweg ein Pläuschen haltende Hausfrauen, blind auf den Radweg laufende Fußgänger und selbstverständlich auch über ignorante Autofahrer, aber oben beschriebene Jack Wolfskin-Jacken-Träger fallen mir regelmäßig negativ auf.
Sicher, weil in der Psychologie der Autofahrer "Radfahrer = stehendes Hindernis" verankert ist. Egal welche Geschwindigkeit der fährt.
Ich hatte neulich erst in Brambauer (übrigens die geisteskrankeste Verkehrsberuhigung zu Gutteil auf Kosten der schwachen Verkehrsteilnehmer, die ich je gesehen habe) wieder das Erlebnis, das ich auf dem schmalen noch befahrbaren Teil der Fahrbahn unterwegs war und ein Autofahrer brüllend "Radweg" (es handelte sich um etwas baulich so ähnlich aussehendes, was aber eine eine solche Zickzack-Halbparkstreifen-Holperkiste war, daß es nur als Fußweg "Radfahrer frei" beschildert werden konnte) an mir vorbeirauschte und ich ihm zubrüllte "Du darfst doch eh nur 30", weil man die Feinheiten der Beschilderungen bei diesen Geschwindigkeiten schwer vermitteln kann. Taktisch vielleicht unklug, weil er mich dann den Rest der Ortschaft ausbremste.
Daß sich ein schwankendes Fahrrad mit 10km/h anders in den Verkehrsfluß fügt als ein mit 35km/h im Stadtbereich durchziehendes, ist aber schon klar.
Generell ist die Radwegführung an Kreuzungspunkten aber so gelagert, daß sowohl Radfahrer als auch diejenigen Autofahrer, die den bevorrechtigten Radverkehr nicht schlicht ignorieren, erheblich gefährdeter sind. Wenn ich im Verkehrsfluß mitschwimme, ist die Wahrscheinlichkeit, daß es zu gefährlichen Situationen kommt, einfach geringer als wenn ich im Vorkreuzungsbereich im rechten (teilweise auch im toten) Winkel "bevorrechtigt" den einmündenden Querverkehr kreuze.
Wenn man einen Autofahrer fragt, warum er denn nicht selbst Fahrrad führe, wenn er so genau darüber Bescheid weiß, wie das zu tun wäre, kommt oft die Antwort "zu gefährlich".
Am Fri, 12 Mar 2010 09:08:22 +0100 schrieb David Kastrup:
Stimmt. Ich möchte auch nicht Schutz mit so einem rasenden Radfahrer zusammenstossen.
Lutz
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ganz einfach, der Stoff wird mit Gewalt über die Haut gezerrt, die Reibung zwischen Haut und Stoff führt zur Schürfwunde. Daran lässt sich wohl auch mit Kevlarstoff nichts ändern.
Er meint die radfahrenden Kinder. Kinder haben halt eine höhere Helmquote. Und eventuell begleitende Eltern sind aus Vorbildfunktion heraus ebenfalls höherquotig behelmt.
Da bei mir das Fahrrad zu einem guten Teil Fernverkehr beinhaltet, ist wegen Fahrtgeschwindigkeit, Hindernisdichte (inklusive Bordsteinkanten), Räumung und Belagtauglichkeit meist die Straße das sicherste.
Speichen- und Felgenbruch sind immer noch Bestandteil des Radlebens, und quasi ausschließlich auf solchen Strecken, die für Radfahrer als Ghetto vorgesehen sind. Die Autostrecken hingegen werden so sorgfältig eingeebnet, daß Autofahrer weitgehend risikofrei ihre Kisten tieferlegen können, ohne daß sie nennenswert höhere Schäden bei vorsichtsfreier Fahrweise zu gegenwärtigen hätten.
Ich kenne einspurige "Radwege", in deren _Mitte_ eine Reihe von Laternen steht, oder Poller, oder wildverschachtelte Durchfahrtbremsen, die auch mit Rollstuhl oder Kinderwagen nicht zu passieren sind. Im Innenstadtbereich gibt es keine durchgehend sinnvolle Planung: da wird man für 50m von der Straße geholt und 50m hinter in stumpfem Winkel in den Verkehr gelenkt, nachdem man eine Querstraße den Bordstein runter und wieder raufgehumpelt ist.
Oder "Fahrradstraße, KFZ-Verkehr frei", mit 30km/h Schild, im Kreuzungsbereich mit "verkehrsberuhigenden" fahrbahnverengenden Blumentöpfen, die den Radverkehr in den Mit- oder auch Gegenverkehr zwingen.
Tun die Straßenplaner augenscheinlich auch. Mindestens einem pro Planungsgruppe sollte man den Führerschein wegnehmen. Damit er überhaupt eine Ahnung davon hat, was er tut.
Nur, wenn der Abstand zu Hauseingängen und Querstraßen zum Anhalten reicht. Aber meist kann man schon allein des Belag wegens Innenstädte schneller um- als durchfahren. Pi/2 ist auf guten Straßen gegenüber Fußgängerzonenkachelei ganz gut rauszufahren. Und letztlich streßfreier.
Du bist derjenige der mit dem unangemessenen Tonfall angefangen hat: "Auch wenn das manch ein Fahrradfahren nicht wahrhaben will. Ohnehin scheinen Radfahrer die Gruppe von Verkehrsteilnehmern zu sein, die sich am wenigsten um Verkehrsregeln scheren."
was meinst Du wie häufig Autofahrer abbiegen ohne zu blinken, aus der Parklücke ausfahren ohne zu blinken, die Fahrertür öffnen ohne zu schauen ob hinter ihnen ein Fahhrad kommt, das Verlassen des Kreisverkehrs nicht durch blinken anzeigen, einen kreuzenden Radweg entlang einer Vorfahrtsstrasse blockieren....
Vor einigen Monaten habe ich eine Radfahrerin kennengelernt die bei einem Unfall eine Lendenwirbelfraktur davongetragen hatte, sie fuhr im Kreisverkehr als ein Auto das nicht blinkte den Kreisverkehr verliess und sie dabei rammte.
Mark tipperte in news: snipped-for-privacy@mid.individual.net
Hoher Anspruch.
So genaue Geräte müssen noch erfunden werden. Und sind dann unbezahlbar. Wie schon geschrieben: Sieh dir die Spezifikationen gängiger Beschlunigungssensoren an. Insbesondere deren Meßgenauigkeit.
Wenn der Radfahrer tot ist, kann er ja auch nichts gegenteiliges mehr aussagen.
Stimmt, wenn ich meine persönliche Statistik über "ohne die Reaktion dieses Autofahrers hätte ich einen Unfall verschuldet" mit "ohne meine Reaktion hätte dieser Autofahrer jetzt einen Unfall verschuldet" mal durchgehe, dann sieht das für die Autofahrer nicht gerade berühmt aus.
Darunter solche Dinge, daß ein in Gegenrichtung abbiegender Autofahrer mich anschaut und dann trotzdem, mich sehend, weiter seinem Vormann nachfährt, bis ihn mein Wutgebrüll vollkommen verdattert noch auf die Bremse steigen läßt, so daß ich diesmal noch ohne Motorhaubenflug davonkomme... Hält der mich für einen auf seine Windschutzscheibe projizierten Kinofilm oder was?
"Radfahrer" und "Verkehrsteilnehmer" scheint wirklich bei manchen nicht gleichzeitig ins Hirn zu passen.
Muß ich wirklich meine Fahrweise so gestalten, daß ich auch nach Blickkontakt davon auszugehen habe, daß Vorfahrt für mich nicht existiert?
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