DCF77-Empfaenger

Hallo,

kann mir jemand eine Quelle für einen brauchbaren DCF77-Empfänger für Bastelzwecke nennen? Oder einen Tipp geben, nach welchen Stichworten ich im Netz suchen soll, bei denen nicht tausende von tollen Radioweckern als Ergebnis rauskommen? Mir genügt, wenn aus dem Ding das Signal als TTL (oder so. Bin noch frei was den Pegel betrifft) rauskommt, also die reinen Impulse. Dekodieren will ich selber.

Ich habe das DCF77-Modul von Conrad schon mal in einem anderen Projekt eingesetzt. Das Ding hat mich allerdings nicht sonderlich überzeugt, läuft mehr schlecht als recht. Gibt es noch irgendwo (brauchbare) Alternativen?

Danke im Voraus für jeden Tipp.

Gruß Jürgen

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Juergen Beisert
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Juergen Beisert schrieb:

Ich habe das Conrad-Modul seit ewigen Zeiten am laufen. IMHO das Beste was ich je hatte.

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Jens Fittig

Was spricht dagegen, einen fertigen Radiowecker zu nehmen, vielleicht was gebrauchtes von eBay, falls du es nicht in Serie produzieren willst? Wenn es nicht allzu hoch integriert ist, könnte ich mir vorstellen, daß man da irgendwo das demodulierte DCF77-Signal in TTL-Form abgreifen kann. Hier steht zumindest, daß das möglich wäre:

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Frank Buss

Frank Buss schrieb:

Diese Empfänger sind i.d.R nicht brauchbar weil hoch in das ganze Uhrsystem integriert.

Das ist i.d.R. alles andere als TTL

Möglich ist vieles. Ich würde den fertigen Conrad-Bausatz nehmen. Oder einen der vielen anderen Module, die es zu kaufen gibt.

Oder nach einer "expertMouseClock" suchen. Die ist supergut und oft billigst zu bekommen. Meine ging AFAIK für ca. 10 EUR damals weg.

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Jens Fittig

Hmm, ich hatte große Probleme, das Ding dazu zu bringen, überhaupt etwas zu empfangen. Was bin ich im Zimmer rumgelaufen, bis das blöde Ding endlich mal auf der Empfangsleitung etwas anzeigte. Jetzt, nahe der Zimmerdecke funktioniert es einigermaßen. Aber der NTP-Daemon der dranhängt, jammert in seinen Logfiles regelmäßig, daß er keine Daten bekommt. Naja, vielleicht habe ich ja ein Montags- oder Freitagsgerät erwischt.

Gruß Jürgen

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Juergen Beisert

Daran gedacht habe ich auch schon. Zumal ich diesen Tipp schonmal irgendwo gelesen hatte. Aber wie Jens schreibt, gehe ich davon aus, daß über dem Silizium ein Plastikbatzen klebt und alles interessante darunter unerreichbar ist.

Da ist aber das Modul von Conrad im Einsatz. Oder habe ich mich so verlesen?

Gruß Jürgen

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Juergen Beisert

Stimmt, aber er schreibt was davon, daß Recycling möglich ist :-)

Interessant wäre es vielleicht, sowas mal selber zu bauen. Normalerweise wird dazu ja eine Ferritantenne verwendet. Ich habe allerdings eine Armbanduhr, die auch ein DCF-Signal empfangen kann. Wie macht die das? Die hat übrigens auch praktischerweise Solarzellen und läuft nun schon seit vielen Jahren ohne Wartung.

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Frank Buss

Diese gegenläufichen Aussachen wie gut die Empfänger sind... machen keinen Sinn wenns deinen Standort nicht dazusachst.

wenn ich neben dem DCF77 Sender wohne, hör icke die Zeit mit meinen Amalgamplomben.

w.

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hwabnig

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Jeder von denen hat ein DCF-Modul im Programm. Ich habe die meisten schon verwendet. Das Conrad-Modul hat bei mir auch immer tadellos funktioniert. Es liefert bereits nach wenigen Sekunden die DCF- Daten.

Das Reichelt-DCF läuft auch sehr stabil, liefert nach ca. 45s die ersten Daten.

Pollin-DCF ist sehr klein und billig (4,95 Euro). Nachteil ist, das es sehr lange braucht, um erste DCF-Daten zu liefern, meist so 2-3 Minuten (max. 20 Minuten laut Datenblatt), dann jedoch sehr stabil.

Das ELV-DCF habe ich noch nicht eingesetzt.

Die DCF-Module sind eigentlich alle recht empfindlich was dem Empfang betrifft, Empfangsprobleme resultieren meist aus einem zu hohen Rippelstrom auf der Versorgungsleitung. Man sollte in VCC einen R von 100-500 Ohm und danach noch einen C von ca. 100u spendieren. Ein Schaltnetzteil als Strom- versorgung kann den Empfang unmöglich machen. Auch einige ICs wie MAX232 mit internen Ladungspumpen sind Störquellen. Moderne Mikrocontoller wie AVR oder neuere

8051 hatten bei mir kaum Einfluß, auch nicht bei unmittelbarer Nähe. Einen Abstand von 5cm sollte man denoch einhalten.

Qualitativ hochwertige DCF-Module hat

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im Programm. Die haben auch DCF-Module, welche gleich per UART ein geprüftes Zeitprotokoll liefern können.# Bezug einiger Module geht auch über
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Gruß Matthias

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Matthias K.

Was ist eigentlich der Aufwand beim Nachbau? Ich meine vor einigen Jahrzehnten gab es das Conradmodul noch nicht und viele Nachbauten funktionierten auch. Wo liegen die Probleme beim Eigenbau?

Mich wundert es eigentlich auch, dass einzig Conrad so einen Artikel anbietet.

Grüße!

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David Pritzkau

Das würde mich auch wundern, aber wie Matthias ja schon geschrieben hat, gibt es noch andere, z.B. hier:

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Bei Pollin kostet ein Empfängermodul sogar nur 4,95 Euro:

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Da lohnt sich nichts selbst zu bauen, es ein denn, mal will es kleiner haben, ohne Ferritantenne.

Conrad liegt im Mittelfeld und ist diesmal preiswerter als Reichelt:

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Frank Buss

Nein. Es sind ganz im Gegenteil Unmassen billiger Wecker im Umlauf, die allesamt ein quasi "aufgepfropftes" DCF-77-Modul verwenden.

Und das ist auch ganz logisch. Diese Wecker werden i.d.R. weltweit vertickt, DCF-77 ist aber nur in ein paar 100 Kilometer Umkreis um den Sender zu empfangen. In anderen Ländern gibt es ein anderes Modul und eine entsprechend angepaßte Firmware. Und da, wo es kein geeignetes Funk-Zeitnormal zu empfangen gibt, werden die Dinger einfach ohne Funkmodul als normale Quarzwecker verkloppt.

Wenn ich ein DCF-77-Modul benötige, gucke ich als erstes in die Werbeblättchen der umliegenden Märkte. Praktisch immer ist irgendwo ein Funkwecker oder eine Wetterstation mit integrierter Funkuhr für ein paar Euro zu haben. Und bis jetzt konnte ich noch jedem dieser Teile ohne größere Probleme das DCF-77-Modul entnehmen. Und es war auch immer deutlich billiger als ein Kauf bei den Elektronik-Versendern (wenn man die Versandkosten einrechnet). Und man bekommt immer gleich noch ein Display mit Kontaktierung, ein mehr oder weniger hübsches Gehäuse mit Batteriehalterung, mindestens eine Batterie und, besonders bei Wetterstationen, noch einige weitere interessante Bauteile gratis dazu.

Wenn man den ganzen Scheiß bei den einschlägigen Versendern einzeln kauft, ist man schnell ein kleines Vermögen los.

Das ist wahr. Die Dinger laufen zum einen oft nur mit 1.5V und natürlich mit entsprechend geringem Pegel am Ausgang. Abgesehen vom Nicht-TTL-Pegel sind auch die Flanken alles andere als steil und sauber. Das ist aber nicht wirklich ein Problem. Die Versorgung aus 5V kann man leicht mit einer 3.3V-Z-Diode bewerkstelligen und zur Pegelanpassung für den Ausgang tut's notfalls eine kleine Transistorstufe.

Ich benutze die Dinger aber i.d.R. an einem ATMega und spare die Transistorstufe dadurch, daß ich einfach dessen Analog-Komparator als Eingang verwende. Hat das geplante Gerät auch noch eine "Power"-LED, spare ich auch noch die Z-Diode für die Stromversorgung des Funkmoduls ein und benutze statt dessen einfach die Spannung, die über diese LED abfällt, als Betriebsspannung für das Modul.

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Heiko Nocon

Juergen Beisert schrieb:

Hmm, kann es sein, daß ihr von unterschiedlichen Modulen redet? Die steinalten Module hören DCF77 vermutlich noch am Südpol, mit denen hatte ich noch nie Probleme. Vor kurzem habe ich versucht, 2 neuere Module bei Conrad zu kaufen, etliche habe ich schon im Laden aussortiert, von den beiden optisch brauchbaren empfing nur eines was.

Bernd

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Bernd Laengerich

Ja, habe ich inzwischen auch gelesen. Der für unter 5 Ocken ist natürlich der Hammer. Wenn man die Aufwärmphase akzeptieren kann.

Warum brauchen die eigentlich so eine Aufwärmzeit? Versuchen die in der Zeit die Signalstärke heraus zu finden und sich dann darauf einzustellen? DCF77 modulieren ja mit 100% und 25% Sendeleistung die Amplitude. Versuchen die also diese 62,5% als Entscheidungsgrenze möglichst genau zu ermitteln bevor die Dinger Daten ausgeben oder sind da doch irgendwelche Kondensatoren o.ä. drin, die 'geladen' werden müssen und sich so die Resonanz erst nach einiger Zeit bei 77,5kHz pegelt.

Mich würde interessieren, ob es möglich wäre so was mit einer Antenne direkt auf der Platine zu empfangen. Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, da ich denke, dass man nicht genug Signalstärke bekommen wird aufgrund der wenigen möglichen Windungen. Welche praktischen Alternativen gäbe es noch?

Sollte ich das mal bauen, dann zu Lernzwecken. Lohnen muss es sich dann also nicht. Und dazu habe ich unter [1] mal einen interessanten Vorschlag gefunden. Eigentlich sieht es gar nicht so kompliziert aus. Der Abgleich scheint ja relativ einfach zu sein. Ich kann es allerdings mangels Erfahrung überhaupt nicht einordnen, wie man die Lösung unter [1] mit den kommerziellen Empfängern vergleichen kann. Natürlich bis auf das Offensichtliche wie die Größe.

Grüße!

[1]
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David Pritzkau

Juergen Beisert schrieb:

HKW-Elektronik.

- Henry

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www.ehydra.dyndns.info
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Henry Kiefer

Juergen Beisert schrieb:

Ja schon. Aber eigentlich immer sind es getrennte Chips. Du kannst dich dazwischen ranhängen.

- Henry

--
www.ehydra.dyndns.info
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Henry Kiefer

Es gab schon "Nachbesserung bestehender Schaltung". D.h. manche alte Temic-ICs konnte man mit 1 Quarz oder

2 Quarz aufbauen. Letzteres verrringert die Bandbreite. Die käuflichen Module hatten 1 Quarz und Koppelkondensator in der nächsten Stufe. Manche Leute haben diesen Kerko gegen 2. Quarz getauscht und deutliche Funktionsverbesserung verspürt.

Wenn man aber noch schmalere Bandbreite haben will muß man das Signal runtermischen und in Controller filtern. Der kann auch per Korrelator noch einiges aus dem Rauschen holen.

Wird der häusliche Störnebel auch noch nicht so üppig gewesen sein. Ausserdem waren die Module anfangs nicht gar so kostenoptimiert. Ungehäuste ICs unter schwarzem Klecks sind kein Qualitätsmerkmal. Der Trend ist: bestehende Technik der 80er Jahre( d.h. analoges IC + Quarz ) geiz-ist-geiliger, China wirds richten. Die gegenläufige Richtung: neue, bessere Technik um Preisniveau zu halten gibts nicht. Wenn man DCF77 in Kalifornien empfangen würde gäbs vermutlich irgendwelche exotischen DSP-ICs von Venture Capital Startup. Aber für die marode teutsche Uhrenindustrie zu modern. Junghans war der erste Laden der DCF77 in Armbanduhr anbot. Pleite:

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Immerhin kann man heute hier in Bayern den Systemparteien per Stimmzettel mitteilen was man so von ihnen hält.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hier gibt es einen interessanten Artikel:

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Dort wird u.a. auch dieser Artikel erwähnt:

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Wird auch eine Ferritantenne verwendet, aber so klein, daß die in eine Armbanduhr passt. So hatte ich mir das vorgestellt. Ginge es noch kleiner?

So wie ich das verstehe, ist es am besten für Störunempfindlichkeit, wenn man die magnetische Komponente bei tiefen Sendefrequenzen auswertet. Wenn man dabei keinen Wert auf Minituarisierung legt, kann man auch einfach eine Kabelrolle nehmen und an die Soundkarte anschließen:

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Ich könnte mir vorstellen, daß man mit einem schnelleren AD-Wandler damit auch DCF77 empfangen kann.

Könnte man nicht auch einfach einen schnellen Magnetfeldsensor verwenden, um das Feld direkt zu detektieren? Das sollte dann so gut wie gar nicht von elektrischen Feldern gestört werden können.

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

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Schade, ich habe so eine Armbanduhr von denen, die Mega Solar. War recht teuer, aber bis auf das Armband, was nach ein paar Jahren etwas zerfleddert aussah, musste ich da noch nichts tauschen oder reparieren lassen und das Keramikgehäuse mit Saphirglas sieht noch so aus wie am ersten Tag. Die junghans.de-Seite ist übrigens schrecklich, da finde ich die Uhr nicht. Vielleicht denkt sich die Firma, von Uhren für die Ewigkeit gebaut kann man nicht leben. Ich hoffe nur, daß bei meinem Exemplar nicht der Stüztkondensator oder Akku irgendwann mal den Geist aufgibt, wie ich eben in einem Webforum gelesen habe.

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

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