Beschleunigungssensor als Odometer?

Bin in Aachen mal auf die Art mit dem Radl mit Karacho in einen Polo geknallt. Fahrertuer voll eingedellt. Ich musste dem Fahrer helfen rauszukommen weil die Tuer nicht mehr aufging (!).

Sehr schoen gestern beim Wandern mit unseren Hunden: Radler kam leise von hinten und traellerte eine kleine Melodie :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg
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Myn Seudop :

Du behauptest also ernsthaft, daß dergleichen Drohgebärden nicht dazu führen, daß Radfahrer nicht wie von §2.1 StVO grundsätzlich vorgesehen auf der Fahrbahn fahren, sondern auf die Fußwege ausweichen, weil sie sich dort weniger bedroht fühlen?

Ich nehme Dir den behaupteten Versuch, einen Radfahrer auf dem Gehweg nach seinen Motiven zu befragen, nicht ab.

I c h habe bei vielen Gelegenheiten gefragt und auf solche Fragen häufig Antwort bekommen. Diese bestand fast immer in der obigen Erklärung: man weiche der Bedrohung.

Daß diese Bedrohung überwiegend nur eingebildet ist, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß sie in Einzelfällen sehr real ist und sich hinter ihrem Aufbauschen ein ausgesprochen mieses verkehrspolitisches Konzept verbirgt.

Die auf die Gehwege verscheuchten Radfahrer verhalten sich dem Anschein nach dort wie Fußgänger, die rote Ampeln bestenfalls als Empfehlung verstehen, die mal links, mal rechts laufen, die auch schon mal spontan anhalten oder die Richtung wechseln und die angemessene Beleuchtung und angemessenes Tempo für exklusive Merkmale motorisierter Verkehrsmittel halten.

Man kann dies anstreben (ich tue das, wie bereits mehrfach erwähnt, nicht), aber dann sollte man sich nicht über die Folgen beschweren.

Radverkehr ist Fahrzeugverkehr und mischt sich im Längsverkehr sehr viel besser mit anderem Fahrzeugverkehr als mit Fußgängerverkehr. Zügiger Radverkehr und Fußgängerverkehr sind unverträglich, Konflikte sind da vorprogrammiert und den Radfahrern genau so viel oder so wenig anzulasten wie den Fußgängern.

Ach Quark. Neben den vielen Fußwegen, die durch Z.240 explizit so ausgewiesen sind, steht die Trennung durch Z.241 praktisch auch nur auf dem Papier und läßt sich in der Realität nicht durchhalten. Hier in der Region wird ein erheblicher Teil der formal aufgeteilten Gehwege beparkt oder anderweitig zugestellt, so daß der verbleibende Rest (ob Rad- oder ob Fußwegteil, sofern überhaupt erkennbar, ist da ziemlich egal) von Radfahrern und Fußgängern gemeinsam benutz wird. Anderswo ist es auch nicht anders.

Das Konzept Radweg funktioniert einfach nicht. Theoretisch nicht, und in der Praxis offenbar auch nicht. In der Praxis sind Radwege keine separaten, zusammenhängenden Verkehrswege, sondern die unverwertbaren Restbestände der Straßen, in die man Radwegestummel hineinmalt oder hineinbaut. Und wenn man sie dann (im Jargon gerne als "Netzschluß" verkauft, noch so ein Roßtäuschertrick) verbinden möchte, dann zwackt man halt hier und da noch ein bißchen mehr von den Gehwegen ab. Wo soll der Platz denn auch sonst herkommen. Daß die Fußgänger nicht einfach verschwinden, bloß weil man die Funktion des Straßenrandes umdeklariert, wird dabei nicht bedacht, sondern kurzerhand ausgeklammert und ignoriert.

[.. Meine Frage und die entlarvende Antwort, wegen des Kontexts wieder ergänzt ...]

Das ist inzwischen keine Unterstellung mehr, sondern belegt.

Du phantasierst. Ich heiße nicht Jörg. Aber meinetwegen. Als ich begann, meinen jetzigen Arbeitsweg mit dem Fahrrad zur Arbeit draußen in der Einöde zu fahren, brauche ich dafür anfangs deutlich mehr als zwei Stunden pro Tag. Trotzdem habe ich es riskiert und damals das (einzige) Familenauto abgeschafft, ohne Netz und doppelten Boden. Mit der Zeit habe ich es dann geschafft, die Strecke hin und zurück unter günstigen Umständen - Rennrad, überwiegende Fahrbahnbenutzung - in gut einer Stunde zu bewältigen. Daß die Umstände sich in den letzten Jahren wieder deutlich verschlechtert haben, und die Fahrt mit dem Auto wieder viel attraktiver geworden ist, da infolge von Umbauten und Umwindmungen ein erheblicher Teil der möglichen Routen legal und unbehelligt nur noch auf Gehwegen oder Quasi-Gehwegen zurückzulegen wäre, habe ich wohl auch Leuten wie Dir und ihrer Propaganda zu verdanken. Mein Bedauern über Deine Probleme als Fußgänger hält sich daher sehr in Grenzen. Ich danke für Dein Verständnis

PS: da dieses Thema hier OT ist, da Du auf keines meiner Argumente und Gegenargumente (etwa bezüglich des hanebüchenen Schwindels bezüglich der Schuldfrage) auch nur im Ansatz eingangen bist und auch näher am Thema liegende Ansätze nicht aufgegriffen hast (Stichwort Tempo), schlage ich vor, daß wie den Dialog hier beenden. Ich danke für das Gespräch.

Was die Frage des OP angeht, so wäre mein erster Gedanke, wenn es ausschließlich um die Weglängenmessung geht, nicht Trägheitsnavigation, sondern ein optisches Verfahren - quasi eine vergrößerte optische Maus.

--
Wir danken für die Beachtung aller Sicherheitsbestimmungen
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Wolfgang Strobl
*Wolfgang Strobl* wrote on Sun, 10-03-14 16:31:

Ich gebe es zu, an Außerortsstraßen, wo mit Gegenverkehr 100 und mehr gefahren werden, gehen mir Radfahrer auf der Straße massiv auf den Senkel. Ich käme an solchen Strecken nie auf den Gedanken, etwas anders als den separaten Radweg zu verwenden. Gegen dessen unzumutbaren Zustand würde ich ja gern gemeinsam mit den Radfahrern kämpfen, aber die "Sportler" fühlen sich als etwas besseres und denen ist er völlig egal. Zugeparkte Innerortsradwege in Bereiche mit zahlreichen Querstraßen und Einmündungen sind eine ganz andere Baustelle.

Selbsternannte "Sportler", die die öffentliche Straße zum "Sport" statt zur gezielten Fortbewegung benutzen haben tendenziell auf ihr nichts zu suchen und im Zweifel eher mehr Rücksicht zu nehmen als zu fordern -- das gilt in gleicher Weise für Radfahrer, Porsche- und Cabrioangeber und motorradrasende Organspender.

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Axel Berger
*David Kastrup* wrote on Sun, 10-03-14 16:45:

Die mächtige Autofraktion hat für sowas schon vielerorts erfolgreich hohe Schadensersatzzahlungen durchgesetzt -- warum schaffen das hier die Radfahrer nicht auch?

Ich habe vor Jahren einen Kinderwagen mitten auf der Fahrbahn -- nicht am Rand, da wäre ich zu schlecht sichtbar -- geschoben statt durch knöcheltiefen Schneematsch. Aber immer, wenn Du einen Streifenwagen sehnlich erwartest, kommt natürlich genau gar keiner.

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Axel Berger

Am Sun, 14 Mar 2010 16:29:11 +0000 (UTC) schrieb Kai-Martin Knaak:

Ja, ist mir auch schon passiert. Gerade wenn man selten in der Stadt ist und nach etwas ganz anderem Ausschau hält.

Kein Problem. Ich habe aber leider schon oft erlebt, dass ohne Rücksicht einfach reingefahren wurde. Man ist ja im Recht ....

Lutz

--
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Lutz Schulze

Aha, und das rechtferrigt dann eine unvorsichtige Fahrweise ?

Jetzt ziehe ich Dir hier mal offiziell die Ohren lang:

Erstens hast Du mit Deinem rollenden und Blechhaufen _keinerlei_ Vorrang gegenüber irgendwelchen anderen, die Strasse mit dem gleichen Recht benutzenden Verkehrsteilnehmern, der aus Größe, Gewicht oder Prestige des Karrens begründet ist.

Gefahren wird auf _Sicht_ und es gibt gute Gründe, warum Radfahrer, auch sportliche, die Strasse benutzen.

Um es mit Deinen Worten zu beschreiben: Ich gebe es zu, bei Überweisungen an die Krankenkassen gehen mir Autofahrer mit Body Mass Index >>30, die ihren Karren speziell zum Holen von Zigaretten am 500m entfernten Automaten einsetzen und weiterhin solche Autofahrer, die mit diversen Bierchen zuviel alles über den Haufen fahren, was ihnen zufällig in den Weg kommt, massiv auf den Senkel.

Zweitens schreibt Dir hier einer, der leider von einem Polizisten, der die Verkehrsregeln nicht nur nicht, sondern überhaupt nicht beachtet hat, innerorts vom Motorrad abgeschossen wurde. Die Maschine (eine schöne RSV4) ist selbstredend ein Totalschaden und wenn ich Pech habe, verbleibt mit dauerhaft ein Schaden am PIP Gelenk des rechten kleinen Fingers.

Was ist passiert:

- Ich fahre regulär mit Innerortsgeschwindigkeit auf der eindeutig zu erkennenden Hauptstrasse mit Vorfahrt.

- Polizist in Privatwagen kommt ca. 15-20m vor mir linksabbiegend (!) mit quietschenden Reifen aus Seitenstrasse, welche nicht nur keine Vorfahrt hat, sondern zu allem Überfluss auch noch verkehrsberuhigt ist, die Einfahrt auf die Hauptstrasse ist so gestaltet, dass es jeder kapieren sollte, wie das mit der Vorfahrt aussieht, die Beschilderung ist eindeutig, die Breitenverhältnisse der Strassen sprechen ebenfalls rein optisch eine klare Sprache zur Vorfahrtsregelung.

- Ausrede des Polizisten: Er habe mich nicht im Lichtkegel eines Autos gesehen => grob fahrlässig, da gemäß §10 bei Ausfahrt aus verkehrsberuhigtem Bereich gilt: "hat sich dabei so zu verhalten, daß eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist" Und ausgeschlossen heißt ausgeschlossen, wenn da ein anderes Auto kommt, dann fährt man halt nicht raus, erst recht nicht, wenn der Lichtkegel (es war Dämmerung) keine klare Sicht erlaubt, schon dreimal nicht beim Linksabbiegen. Auch dann nicht, wenn man morgens eilig zum Dienst will.

Soviel zu Deiner nicht besonders schlauen Schreibe zum Thema Rücksicht.

Mein einziger Vorteil ist, dass der Verstoß so krass war, dass die gegnerische Versicherung sofort und diskussionslos die komplette Übernahme des Schadens zugesichert hat (Mopped ist mittlerweile bezahlt).

Bisher ein satter fünfstelliger Versicherungsschaden, drei (!) MRT vom Finger (darunter ein Hochfeld 3T und eines mit Mikrospulen), die Doktores einschließlich sehr bekannter Namen sind sich recht unsicher, was zu tun ist (keine vollständige Streckung möglich wegen hartem Anschlag bei rund 30 Grad Streckung offenbar durch einen Gelenkkapsel-/Knorpelschaden bzw. Verdickung durch Bindegewebe, Knochen/Sehnen sind wohl ok, suche gerade einen Doc, der sich traut, das mit Miniatur-Endoskop wieder zu richten, mit klassischer Handchirugie haben die alle bei mir Sorge wegen Sporttauglichkeit und raten von einer klassischen OP am PIP Gelenk ab).

Und der Spass am Moppedfahren ist mir auch etwas vergangen. Es hätte deutlich schlimmer ausgehen können (Kombi hat getaugt, guter Trainingszustand usw:), für einen Radfahrer im Lichtkegel hätte das tödlich enden können.

Von Polizisten sollte man eigentlich erwarten, dass sie zumindest ganz elementare Verkehrsregeln beachten können, aber offenbar darf heute in .de jeder beliebig fahrlässig oder unfähig sein und hat trotzdem Anspruch auf Gehalt vom Staat. Und wir dürfen für diese Herrschaften dann nicht zu knapp Steuern zahlen :-(

Soviel zum Thema "BrummBrummBrumm HabDickesAuto AllesAndereGehtMirAufDenSenkel" :-(

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Lutz Schulze schrieb:

t und

Tja, Unwissenheit sch=FCtzt vor Strafe nicht ...

cht

Wenn ich die Wahl habe zwischen einem Baum, Lampenmast, dem Fu=DFg=E4nger= =20 auf dem Radweg oder aber dem Fu=DFg=E4nger auf dem Fu=DFweg, rate mal wo = ich=20 dagegenfahre*. Du wirst richtig raten.

Guido

  • anstupse, ich weiche nat=FCrlich so weit wie m=F6glich aus. aber der Le= nke=20 pa=DFt nun mal nicht durch eine 50cm breite L=FCcke.
Reply to
Guido Grohmann

Axel Berger schrieb:

hr

rs

r

ig

Full Ack. (sowas von) Es sei denn, der Radweg ist sinnfreierweise mit=20 Schnee zugeschoben worden.

tatt

Im Prinzip ja: aber tats=E4chlich benutzen Radsportverb=E4nde normale=20 Landtra=DFen f=FCrs Training. Ich habe vor einiger Zeit ca. 15 Radsportle= r=20 angetroffen, hinter denen ein auff=E4llig markiertes und beschildertes=20 ("Radsport-Trainingsfahrt" oder so ) Sicherungsfahrzeug fuhr. Auf einer=20 dicht befahrenen Stra=DFe im Berufverkehr w=FCrde ich mir das aber verbit= ten.

Guido

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Guido Grohmann

Oliver Bartels schrieb:

Deswegen haben aber trotzdem nicht irgendwelche selbsternannten=20 Radsportler in Dreierreihen nebeneinander auf ner Bundestra=DFe zu fahren= ,=20 wenn daneben ein durch ein Betonbord agetrennter Radweg existiert!

Weil sie fr=FCher sterben wollen?

Komma wieder runter von deinem hohen Ro=DF! Genauso k=F6nnte ich gegen di= e=20 "ichhabeeineKakasockimit300PSund=FCberholealleswirklichalles"-Fraktion=20 wettern. Du w=FCrdest sie verharmlosend "Mopedfahrer" nennen.

Guido

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Guido Grohmann

Am Mon, 15 Mar 2010 07:34:17 +0100 schrieb Guido Grohmann:

Strafe, ja das scheint dann die Intention zu sein. Nur steht das dem Radler nicht zu, wir haben hier kein Faustrecht.

Angepasste Geschwindigkeit und Bremsen hilft da Unfälle zu vermeiden. Ich fahre mit dem Auto auch niemanden mit Absicht um der aus welchem Grund auch immer auf der Strasse steht wo er eigentlich nicht hingehört.

Lutz

--
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Lutz Schulze

Mark :

Prinzip optische Maus wäre ja fast ideal (wenn denn nicht die Optik verschmutzen würde). Aber vielleicht kann man ja die Stahlwand mit anderen hintereinander gestaffelten Sensoren (Magnet + HALL-Sensor) abtasten und dann auf ähnliche Muster im Signalverlauf korrellieren und darüber die Bewegung erkennen. (z.B. die regelmässig wiederkehrenden Schweissnähte) vielleicht habt ihr die Signale ja sogar schon an Bord, bzw. es müsste nur ein zweiter Sensor nachgerüstet werden. Mehr als ein Wegsensor zu haben, ist ja auch gar nicht schlecht, falls einer keine Signale liefert hat man dann wenigstens noch einen zweiten (wenn auch groberen) als Anhaltspunkt...

M.

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Matthias Weingart

Vermutlich gehöre ich zu den "selbsternannten Sportlern", alldieweil ich funktionelle Klamotten für nichttriviale Strecken bevorzuge und auf eine halbwegs durchziehbare Fahrtgeschwindigkeit von 30km/h wert lege. Auch wenn ich eigentlich keine 100m ohne Grund fahre.

--
David Kastrup
Reply to
David Kastrup

Wenn mit Gegenverkehr 100 _und_ _mehr_ gefahren werden, haben wir eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Da ist nicht der Radfahrer das Problem, sondern das Verständnis des Autofahrers davon, was eine Landstraße ist und wie die in der Straßenverkehrsordnung geregelt wird.

Redest Du von einer Autostraße oder Autobahn mit höherer oder keiner Geschwindigkeitsbeschränkung, ist hingegen Dein Unmut gegenüber Radfahrern rechtfertigbar.

Aber die dürften _dort_ eher selten auftreten.

--
David Kastrup
Reply to
David Kastrup

Das ist halt das Problem: Autofahrer verbitten sich andere Verkehrsteilnehmer, ohne dabei verwertbare Alternativen bereitzustellen. Dabei hätten dieselben Straßen einen höheren Verkehrsdurchsatz, wenn alle mit dem Fahrrad führen.

Das Ziel ist es, umweltfreundliche Fortbewegung zu minimieren.

Dazu kommt auch eine Straßenbeschilderung, die ausschließlich auf Autos ausgelegt ist. Ich habe in der Tat zweimal in meiner Radfahrerkarriere auf Fernreisen ein Stück Autostraße genutzt (einmal in Polen, einmal irgendwo in Süddeutschland), weil weder Beschilderung noch Karten ahnen ließen, daß man komplett ohne Alternative in der ausgeschilderten Richtung nicht weitergekommen wäre und kein plausibler anderer Weg erkennbar war. War auch jeweils ausgebauter Seitenstreifen vorhanden. Gesamtdauer in Polen vielleicht 30Minuten, in Deutschland 10Minuten. Und dreimal darfst Du raten, wo es kein Schwein so weit bekümmert hätte, daß gehupt worden wäre.

Daß jemand anders außer einem Autofahrer von A nach B gelangen will, wird leicht übersehen.

In Dortmund ist kürzlich die Schnittkerbrücke, Verbindung zwischen Universität und Innenstadt entlang B1, erneuert worden. Vermutlich um die 200-300 Radfahrer am Tag. In der Ausschreibung und Webseite stand, daß während dieser Zeit einseitig Rad- und Fußweg weitergeführt würden (auf der B1 ist an dieser Stelle in der Tat Radfahrverbot auf der Fahrbahn).

Die Umsetzung in der Praxis sah so aus, daß den ersten Monat die Beschilderung für Radfahrer in der Sackgasse landete. Das erste halbe Jahr war auf keiner Seite eine Fahrtmöglichkeit. Die weiträumige Umfahrung über Dortmund Barop kostete mich zusätzliche 5min (und einige Anstrengung bei der Emschertaldurchquerung) auf dem Arbeitsweg, gemütlichere Radfahrer 10min.

Danach war einseitig ein Radweg. Von Westen mußte man nur irgendwann links in eine Sackgasse abbiegen und von dort links auf einen Feldweg, dann zur Brücke hinauf. Selbstverständlich nicht ausgeschildert oder einsehbar, die Schilder "Radfahrer Do-Mitte" zeigten nach wie vor durch Barop. Von der anderen Seite war es einfacher. Wenn man wußte, auf welcher Seite der Radweg war, mußte man lediglich Nähe Westfalenstadion die abgesperrte Einfahrt der B1 in Gegenrichtung sowie die Ausfahrt gegen den Autoverkehr kreuzen und wenn man sich einfach drauf verließ, daß der Weg irgendwohin führte, gelangte man tatsächlich über die Schnittkerbrücke. Wenn man dann bei den nächsten zwei Verzweigungen richtig riet, wohin es ging, kam man in der Nähe der Uni raus. Selbstverständlich hatte sich die Beschilderung nicht geändert, als der Weg endlich mal frei war. Da die Anschlußstücke nicht einsehbar genug für Multiplikatoreffekte waren, konnte man nur darauf kommen, wenn man sich schriftlich beschwerte und dann, auf den lakonischen Verweis, daß während der Bauzeit einseitig etc pp. sich veranlaßt sah, alle potentiellen Anschlußstellen fotografisch zu dokumentieren und dabei festzustellen, daß es in der Tat für Eingeweihte eine Möglichkeit gab, einen solchen Weg zu finden.

Auf der Überquerung der Schnittkerbrücke hatte ich vor den Baumaßnahmen täglich im Schnitt in jeder Richtung 2 Fahrer überholt und 3 in Gegenrichtung passiert.

In den Zeiten der Baumaßnahmen, nachdem ich den Anschluß gefunden hatte, habe ich einmal in vielleicht vier Monaten eine Radfahrerin überholt.

Radfahrer werden heutzutage nicht als Verkehrsteilnehmer, sondern als Ärgernis betrachtet und behandelt. Und parallel zum Vergraulen der Radfahrer werden CO²-Emissionsgrenzen versprochen, die eben nicht mit "weiter so" machbar sind.

--
David Kastrup
Reply to
David Kastrup

Weil Du für die Kosten eines Kratzers am Auto (und davon fahren viele) ein Fahrrad (und davon traut sich kaum noch jemand) ersetzen kannst. Das kommt billiger als eine Spezialmaschine zum Belagersatz für Radwege zu schicken. Und wenn der Radfahrer nicht beim erstenmal Felgenbruch hat, weicht er ja in Zukunft auf die Straße aus, wo er dann eigenverschuldet plattgefahren werden darf und nicht mehr muckst.

--
David Kastrup
Reply to
David Kastrup
*Oliver Bartels* wrote on Mon, 10-03-15 05:49:

Habe ich das gesagt? Ist es angemessen bei Gegenverkehr von 100 auf 20 zu verzögern, womit der Hintermann kaum rechnen wird, bis der Platz zum gefahrlosen Überholen wieder reicht, und das wenn ein breiter, vollkommen freier und separater Radweg vorhanden ist?

Wofür habe ich eigentlich bewußt und absichtlich die beiden anderen Gruppen, die mit erheblich teureren und oft auch schwereren Fahrzeugen als meinem die öffentliche Straße mit ihrem privaten Sportplatz verwechseln, ausdrücklich mit aufgenommen?

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Axel Berger

Hier sind auch dem Deich häufiger Pulks von Rennradlern unterwegs, die immer wieder mal versuchen, mir (auch auf dem Fahrrad, aber in eher gemütlichem Tempo und aufrechter Sitzposition) die Vorfahrt zu nehmen. Soweit kommt's noch...

Gruß Henning

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Henning Paul

Das nennt man "Lernen durch Schmerz" und ist die effektivste Art zu lernen. Freundlich gebeten zu werden, den Radweg freizuhalten, führt zu keiner bleibenden Verbesserung.

SCNR Henning

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Henning Paul

Meistens reicht es aber aus, ein "gefährliches" Bremsgeräusch zu produzieren und noch mit ausreichendem Abstand zum Halt zu kommen.

Meine Lieblinge sind ja die Rentner, die 10m neben der (roten) Fußgängerampel die Straße überqueren, um dann auf dem Radweg innezuhalten und sich erst einmal die Nase zu putzen. Letztes Jahr hat's aber einer noch nicht einmal so weit geschafft, die Strassenbahn hatte auch eine Klingel, aber einen zu langen Bremsweg... :-|

Gruß Henning

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Henning Paul

Guido Grohmann :

Da steht jetzt Kreuz. War der Schulkamerad des Sohnes einer Freundin; war schon ein ganz schöner Schock. Als ich noch täglich mit dem Rad zur Uni bin, hab ich auch regelmässig nach hinten gecheckt, ob mich da nicht ein Rechtsabbieger umnieten will, hätte auch mehrmals geklappt, wenn ich langsamer oder unaufmerksamer gewesen wäre...

M.

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Matthias Weingart

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