Man h=F6rt im Fernsehen =F6fters die Behauptung: Wind- und Kernenergie k=F6nnen sich nicht erg=E4nzen, da Kernkraftwerke in Schwachlastzeiten nicht heruntergeregelt werden k=F6nnen. Eine Flugzeugturbine kann durch Verstellen der Leitschaufeln geregelt werden und es sollte auch kein Problem sein mit einem Dampferzeuger mehrere Turbinen- s=E4tze zu betreiben die dann einzeln abgeschaltet werden k=F6nnen.
Somit h=E4tten die AKW-Betreiber die M=F6glichkeit, die Strommenge, die sie noch erzeugen d=FCrfen zu den Zeiten ins Netz einzuspeisen, wo der Strompreis hoch ist.
Oder spekulieren die AKW-Betreiber darauf, eines Tages den Politikern sagen zu k=F6nnen: Wir haben jetzt die erlaubte Menge Atomstrom erzeugt, entweder wir d=FCrfen weiteren Atomstrom ins Netz einspeisen, oder in Deutschland gehen die Lichter aus.
Franz-Josef
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Am 15.08.2010 06:55, schrieb Franz-Josef Ehrentraut:
Das geht ganz sicher. Das Problem sind ja auch nicht die Turbinen sondern die Reaktorleistung. Man kann diese offenbar nicht sonderlich schnell regeln bzw. hat das dann andere Nachteile. Klar könnte man die Energie aus dem erzeugten Dampf einfach wegkühlen, statt sie per Turbine in Strom umzuwandeln. Aber dann könnte man die Windkraft gleich ganz weglassen, denn der Uranverbrauch im Reaktor würde nicht reduziert werden, wenn weniger Turbinensätze laufen, der Reaktor aber mit voller Leistung weiterheizt.
Die Aussage, dass die Kraftwerke nicht zusammenpassen stimmt schon irgendwie. Man müsste so viel Kernkraftwerke (und andere Kraftwerke) vorhalten, um bei europaweiter Flaute den kompletten Strom konventionell erzeugen zu können. Bläst es dann im Herbst überall richtig stark, müssten alle KKWs auf 20% (Beispiel) runterregeln, was offenbar nicht vernünftig machbar ist.
Das Problem der Energieriesen wird auch sein, dass die Wirtschaftlichkeit ihrer Großkraftwerke bei wenig Ausgangsleistung hundsmiserabel ist. Ich bin sicher, dass die KKWs und Kohlekraftwerke bei viel Windenergie alle schön runterregeln könnten. Aber das wollen die bestimmt aus wirtschaftlichen Gründen nicht. Technisch könnte man den Dampf sicher einfach abblasen, bzw. weniger Kohle in die Kessel schaufeln (in Grenzen)
Das leuchtet alles sofort ein. Aber man kann auch Kohlekraftwerke nicht einfach ein und ausschalten. Die werden ueber Stunden rauf und runtergefahren. Ich vermag also nicht so ganz zu erkennen wie man dieses Verhalten der Kernkraft als Nachteil anhaengen kann.
Das Hauptproblem der Atomkraft ist der strahlende Müll. Keiner will ihn haben. Das was sich Politik und Kommerz in zB Asse leisteten, ist ein Skandal der Sonderklasse. Interessant in diesem Zusammenhang ist das die verantwortliche Helmholtzgesellschaft in Bayern ihren Sitz hat. Gerade Bayern hatte eine Suche nach einer Endlagerstätte auf seinem Gebiet kategorisch abgelehnt. Es stinkt... Das derzeit Beste für die AKWs mit ihrem Müll dürfte sein, alles dort zu belassen wo es ist und lediglich alles zu überbauen.
Nicht nur da. "Stilllegung und Entsorgung von Kernkraftwerken kostet rund 10,6 Milliarden Euro":
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Das sind natürlich die Kosten, die der Steuerzahler zu tragen hat.
Dabei hätte man das Problem mithilfe der Brennelementesteuer schon vor Jahren lösen können: "In der Diskussion um die Brennelementesteuer fahren die Stromkonzerne neue Geschütze auf: Offenbar haben sie damit gedroht, ihre Atomkraftwerke sofort abzuschalten, falls die Steuer kommt."
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Falk
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75 Millionen Deutsche können nicht löten. Gib Dich nicht auf! Lerne löten!
Richtig. In Grenzen lassen sich Dampf- und Kernkraftwerke recht gut regeln. Aber speziell Kernkraft ist sehr teuer und bei nicht voller Auslastung relativ uneffizient. Daher möchte man sie eben gerne als Grundlastkraftwerke mit voller Auslastung benutzen.
Bei Dampf ist das weniger ausgeprägt, weil hier das komplizierte Verhalten des Reaktorkerns mit Abbrand und seiner Xenonvergiftung fehlt. Aber auch Dampfkraftwerke sind (wenn es über weite Bereiche geht), träge in der Regelung. Vor allem brauchen ihre Zeit, bis man sie hochgefahren hat, und was einmal in Wärme umgesetzt ist, muss entweder verbraucht werden, oder aber Abgeblasen werden. Eine Regelung im Bereich 5-10% ist aber trozdem gut machbar, wenn es nicht zu schnell sein muss.
Was generell miese ist, ist wenn Wärmekraftwerke "Backup" als Reserve für den Ausfall anderer Kraftwerke (oder Flauten bei Windenergie) fahren müssen. der Nutzungsgrad geht dann zimlich weit runter, und ein sehr erheblicher Anteil der per Wind gewonnenen Energie geht auf diese Art dann wieder verloren.
Gasturbinen, Wasserkraftwerke oder Pumpspeicherkraftwerke wären günstigere Lösungen. Bei Wasserkraftwerken ist es aber so, das Laufwasserkraftwerke relativ wenig Reserven im Oberwasser haben. Sie lassen sich zwar gut regeln, aber oberhalb einer bestimmten Leistung fehlt ihnen schnell die Energie. Daher werden sie im allgemeinen schon so eingesetzt, das sie sich an der vorhandenen Energie orientieren, und mit ihrer durch den Wasserstand vorgegebenen Maximalleistung in der Grundlast arbeiten. Für Regelungszwecke und Ersatz sind sie daher auch ungeeignet.
Daher denke ich, das eine ökologisch sinnvolle Energienutzung sich eben am Angebot der Energien orientieren müsste. Wenn kein Wind weht, werden eben Verbraucher abgehängt, bis wieder genug Wind da ist. Rein rechnerich käme das vermutlich sogar hin, weil ich meine im Studium anno 2002 oder 2003 mal gehört zu haben, das im Durchschnitt hierzulande die "Flautenzeit" (Wenn der Wind entweder zu schwach oder auch zu stark zur Nutzung ist) so etwa 3-4 Wochen beträgt. Das deckt sich in etwa mit der Zeit, die für Urlaub zur Verfügung steht. Wenn kein Wind weht, stellen halt alle, die auf Stromnutzung angewiesen sind, das Arbeiten ein und erholen sich. Dafür machen sie dann sonst keinen Urlaub. Ökologie bedeutet eben ein Meer aus Blut, Schweiss und Tränen. Ganz natürlicher Überlebenskampf eben. :-P Haben Wind- und Wassermüller sowie Seefahrer ja über Jahrhunderte so gemacht. In "Schwellen- und Entwicklungsländern" geht das ja auch.
Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende
Wirtschaft auf Schiebung.
Kann gut sein, das die Windmühlen jetzt nach oben und unten ein breiteres Spektrum an Windgeschwindigkeit abdecken. Allerdings werden sie auch dort nicht ihre volle Leistung erbringen.
Trafobrände wären wohl auch besser abzuschätzen, wenn es mehr Leute gäbe, die sich viiiiel Zeit nähmen, nach dem Rechten zu sehen. Als ich Ende der
80er, Anfang der 90er mal bei der KWU in Mühlheim war, gab es dort jemanden, der mit einem Messgerätepark die Teilentladungen der Synchronmaschienen untersuchte, um bestimmte Hinweise auf kritische Fehler zu bekommen. Den Ort der Teilentladungen konnte er rein messtechnisch von aussen auf wenige dutzend cm im Generator ermitteln. Er meinte, das dieses für Transformatoren eigentlich noch einfacher ist, aber es trozdem keiner macht. Als ich dann 95 mit dem Studium fertig war, gab es keinen Großgeneratorenbau der KWU mehr in Deutschland, und von dieser Technologie habe ich auch nie wieder etwas gehört.
Anmerkung am Rande: Auf Teilentladungen zu messen ist eine extrem kitzelige Angelgenheit, weil pico Ampere in der direkten Nachbarschaft von dutzenden von Kilovolt und Kiloampere zu messen sind.
Wenn man doch nur die dort produzierte heisse Luft in den Windenergieanlagen nutzen könnte.....:-)
Wenn ich hier zu Hause bastle, bohre ich (auch in Stahl), mit einer alten "Brustleier", und zum Sägen verwende ich eine Handsäge. Nicht weil ich so öko bin, sondern weil ich der mich umgebenden Infrastruktur misstraue, und meine Fähigkeiten, zumindest teilweise davon unabhängig zu sein, so lange als möglich nicht verlieren möchte und darum trainiere. Es ist also eher die Paranoia, die mich antreibt. Paranoia ist auch der Grund, warum ich Elektrogeräte nur in meiner Anwesenheit betreibe. Bis auf Kühlschrank, und den habe ich nur wegen meiner Freundin. Wenn er aber schon an sein muss, dann ist er auch zum Drittel mit photobeschichteten Platinen und ein paar Batterien gefüllt. Ich selber brauch ja nicht viel.
Mit freundlichem Gruß: Bernd wiebus alias dl1eic
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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende
Wirtschaft auf Schiebung.
Am Sun, 15 Aug 2010 08:36:55 +0000 (UTC) schrieb Bernd Wiebus:
Da bin ich mehr Solarstromorientiert - mache ich schon dann wenn es dunkel ist ;-)
Lutz
-- Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin auch für Nagios - Nachricht per e-mail,SMS und SNMP:
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Neu: Ethernetbox jetzt auch im 19 Zoll Gehäuse mit 12 Ports für Sensoren
Am Sun, 15 Aug 2010 10:49:55 +0200 schrieb Falk Willberg:
Das Problem ist dann der Lieferant der auch diesen Strom zu hohem Tarif loswerden will.
Lutz
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Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im
Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin
auch für Nagios - Nachricht per e-mail,SMS und SNMP: http://www.messpc.de
Neu: Ethernetbox jetzt auch im 19 Zoll Gehäuse mit 12 Ports für Sensoren
"Franz-Josef Ehrentraut" schrieb im Newsbeitrag news:op.vhgql8prg2ii43@ehrentr5...
Und ?
Dann geht die Leistung des AKW auf weniger Turbinen, aber es ist dieselbe Leistung.
Du kannst nicht einfach einem AKW die Leistung nicht abnehmen, (es würde immer heisser bis es durchglüht) du musst sie irgendwo lassen.
Das ist schon bei einer Notamschaltung eines AKW ein Problem, bis der Kern abkühlt musst du die Kühlleistung aufbringen. Wohin mit den Megawatts ?
Jede Abschaltung oder Herunterregelung eines AKW ist immer ein Risiko einer Kernschmelze, siehe Brunsbüttel, nach der man 1 Jahr lang reparieren muss.
Stromkonzerne sind wichtige Infrastruktur, haben durch Oligopole eine besondere Stelle, die sind schneller enteignet als sie gucken können. Das hindert Managerindioten der Konzerne natürlich nicht an Dampfplauderei.
Eben, die sind genau so schlecht wie AKWs, aber so schön billig.
Strom aus Gas Öl kostet alleine in der Herstellung 11 ct/kWh, (rechne einfach mal nach, Preis * Wirkungsgrad) nur mit Steinkohle (3 ct /kWh) ist der günstige Strompreis zu halten. Schon heute subventionieren die Privatkunden (Strompreis
21 ct/kWh9 die Industriekunden (Strompreis 11 ct/kWh) und zudem der Steuerzahler die Industrie (Stromsteuerbegünstigung und KWK und Begünstigung von der Stromsteuer besonders belasteter Unternehmen zusammen 5.9 Milliarden)
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://freenet-homepage.de/mawin/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Die ganze KWU gibt's ja nicht mehr. Aber Siemens Mülheim hat z.B. den Generator für Olkiluoto 3 mit 1720MW(?) gebaut.
Tschüs,
Sebastian
--
Ich WEISS was ich tue ;-)
Und wenns mal wieder Knallt, weiss ich auch genau, warum ich
mich in den Hintern treten sollte ;-)
[Michael Buchholz in d.s.e]
*Franz-Josef Ehrentraut* wrote on Sun, 10-08-15 06:55:
Im Prinzip können sie natürlich, aber die in Betrieb befindlichen sind nicht dafür ausgelegt. Thermisches Zykeln belastet das kritischste Bauelement, den Druckbehälter. Gegen dessen Versagen gibt es bei der Generation noch keinen Schutz und jetzt sollen sie sogar länger laufen als ursprünglich geplant. Mit gefällt die Verlängerung nicht, ich will neue Kraftwerke ohne die Kompromisse, die eingegangen wurden, weil man um jeden Preis mit der billigen Braunkohle konkurrieren wollte.
Ach was, oder dem Sinne, im dem jede Minute Normalbetrieb es auch ist. Man möchte halt den Druckbehälter maximal schonen. Neubau mit Berstschutz und Corecatcher wäre besser.
Kernkraft ist auch bei voller Auslastung weniger Effizient als Kohle, weil bei tieferen Temperaturen gearbeitet werden muss und die Effizienz der Turbinen vom Temperaturunterschied von Zu- und Abwärme abhängt.
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