Stilblueten der GEZ?

Martin D. Bartsch schrieb:

Sie würden dann ja praktisch an sich selbst bezahlen. Was mich wesentlich mehr ärgert, ist aber der Umgang mit dieser GEZ-Steuer. Radio Bremen hat letztens beide Funkhäuser plattgemacht, komplett mit aller Technik. Und hat sich ein neues in der Bremer Innenstadt bauen lassen. Da sind Werte in der Höhe von einigen hundert Millionen Euro mal eben verschrottet worden, um dem derzetigen Intendanten ein Denkmal zu setzen. Keine Sympathie.

Holger

Ich meine mal gehört zu haben, das in der Anfangszeit der privaten genau das so gewesen wäre: die hätten GEZ (an die ÖR, also ihre Konkurrenz) gezahlt um ihr eigenes Programm kontrollieren zu können (private Veranstalter waren halt in den Regeln nicht vorgesehen)

Ich weiß nicht, ob man das überhaupt von außen beurteilen kann. Bei uns werden momentan die Regionalstudios digitalisiert, da wird auch eine Menge verschrottet, was mal sehr teuer war, aber es ist möglicherweise günstiger alles neu zu machen (in MS hat man auch daran gedacht, das Uniklinikum aus den 70ern abzureißen und neu zu bauen anstatt es zu sanieren, es sollte wohl wirtschaftlicher sein)

Martin D. Bartsch schrieb:

Ob nun in Bits zerlegt oder analog auf Platte oder Band gespeichert: Solange sich die inhaltliche Qualität der Sendungen nur am Boulevard orientiert, ist mir das schnurz. Letztens bei euch gehört: Irgendwo sei eine Schlange aus dem Terrarium abgehauen. Das Tier wäre sehr gefährlich. Wer die Schlange sieht, sollte sich, so die Polizei, nicht hinten anstellen. Oder, Radio Bremen: Da hätte ein Mann den Schriftzug "pipi" gegen einen Baum gepinkelt und sei sofort verhaftet worden.

Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk nun nur noch falsche Meldungen sendet, muß er sich nicht wundern, wenn man ihn überhaupt nicht mehr hört. Ich höre übrigens nur über das Internet und nur Stationen, die sich echte Mühe geben, qualitativ hörenswerte Sendungen (handpicked music z. B.) zu veröffentlichen. Dazu gehören regelmäßig die Sendungen vom npr und vom PRI, gelegentlich welche von der BBC, und wenn es nur um Musik geht, weil ich kein Hebräisch verstehe: Gal Galaz.

HTH, Holger

Martin D. Bartsch schrieb:

Ja, aber im Fall von Radio Bremen soll das größtenteils Uralttechnik von vor vierzig Jahren gewesen sein.

Gruß Henning

--
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Am Sun, 12 Oct 2008 19:21:54 +0200 schrieb Henning Paul:

Die Technik ist sukzessive immer wieder modernisiert worden. Produziert wurde so gut wie nie mehr analog, sondern bereits digital. Allerdings nicht mit Audacity oder so, sondern mit dem ARD-eigenen DigAS-System, das ja nicht nur Datenbank, sondern auch Schnittplatz ist. Von der Ausrüstung her war Radio Bremen immer auf der Höhe der Zeit, und die Geräte haben bis zuletzt immer funktioniert.

Holger

Man kann sich fragen, warum sie die überhaupt wieder eröffnet haben. Die anderen Nordländer kommen schließlich auch mit EINER Rundfunkanstalt für alle vier aus.

Myn

Martin D. Bartsch schrieb:

Es ist mitunter effektiver (vor Allem bei neuer Technik) alles neu zu erstellen. Frickeln wird letztlich immer teurer.

Aber, die Frage ist doch, warum jedes Land seine eigene Rundfunkanstalt mit Allem was so dazu gehört, benötigt. Muß den abgehalfterten Politikern so entgegengekommen werden? Warum nicht auch für arbeitslose Politiker Hartz IV?

Aber in Anbetracht der Ausgabenolympiade von ARD und ZDF in Peking verstehe ich die GEZ Gebührenerhöhung für 2009 sogar etwas ;-)

Siehe auch Spiegel-Online

Konnte das nicht wenigstens etwas bescheidener ausfallen?

--
mfg hdw

Martin D. Bartsch schrieb:

e wohl

te

Was auch nicht viel bedeutet. Eben ein Urteil wie soviele. In der n=E4chsten Instanz kanns wieder anders aussehen. Ja nach Standpunkt und Auslegung.

Wer glaubt denn noch, das bei uns vor Gerichten Recht gesprochen wir?

--=20 mfg hdw

Horst-D.Winzler schrieb:

Seitdem ich ein gerichtlich zertifizierter Massenmörder bin (ohne Scheiß), aber noch nie einen Menschen getötet habe (auch ohne Scheiß), halte ich Gerichte für die Privatveranstaltungen von Richtern zur öffentlichen Aufführung ihrer persönlichen Ressentiments.

Holger

*Holger Bruns* wrote on Mon, 08-10-13 07:52:

Wo wir jetzt offer topic nicht mehr werden können:

Am Mon, 6 Oct 2008 17:53:00 +0200 schrieb Axel Berger:

Dann doch lieber Gal Galaz.

mms://stream.msn.co.il/gglz

HTH, Holger

Am Tue, 7 Oct 2008 13:38:20 +0200 schrieb Falk Duebbert:

Ich habe immer noch keinen Fernseher. Wie ich lese, tue ich mir viel Gutes damit an.

Lesch hat die Fähigkeit, den Leuten die Physik schmackhaft zu machen. Er kann die Ideen dahinter vermitteln. Allerdings betreibt er im TV keine Physik, denn das würde bedeuten, er schreibt Mathematik an Wandtafeln. Von daher wird er immer ziemlich hart an der Fliegenden Untertasse vorbeireden müssen, um Quote zu machen. Das Publikum will nunmal die Aliens, Flugtassen und die Überlichtgeschwindigkeit, sonst schaltet es ab. Das Raumschiff Entendings wäre ein ernsthafter Konkurrent.

Holger

Am 12.10.2008, 19:21 Uhr, schrieb Henning Paul :

Hm... Solange sie sich wenigstens genug davon aufgehoben haben, um ihre archivierten Sachen noch abzuspielen...

Ansgar

--
Mails an die angegebene Adresse erreichen mich - oder auch nicht.  
Nützliche Adresse gibt's bei Bedarf!
Mail to the given address may or may not reach me - useful address will be  
given when required!

Beim BR stehen die grossen Bandmaschinen auch alle auf dem Flur rum, das ist der ganze Kram, der früher in den unzähligen Schnittplätzen und Studios war. Da braucht man sie einfach nicht mehr *). Es gibt schon noch ein paar, und die werden benutzt, das riesige Schallarchiv nach und nach zu digitalisieren.

*) AFAIK gibt es noch eine für Bayern 5, die die letzte Stunde aufnimmt. Damit hat man Reserve, falls das voll-digitale Playoutsystem ausfällt. Es soll wohl schon ein paarmal vorgekommen sein, dass einfach die letzte Stunde vom Band wiederholt wurde und keiner hats gemerkt ;-)

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias

Bei Radio Bremen (oder zumindest bei Bremen 4) gibts ein ausschließlich aus Musik bestehendes "Notprogramm", das vermutlich bei T-Systems gelagert wird und direkt dort eingespeist wird. Diese Notprogramm war mal eines Morgens, in den ersten 2 Wochen nach dem Umzug ins neue Funkhaus zu hören, war deutlich leiser und von der Musikmischung sogar besser als das reguläre Programm... :-)

Gruß Henning

Henning Paul schrieb:

Das mit der besseren Musik glaube ich nicht, nach dem, was deutsche Popwellen so senden. Wenn du wirklich mal eine gute Musiksendung hören willst, die morgens läuft, dann doch besser diese hier:

Und wenn ich mir allein das Deutsch ansehe, das Radio Bremen so produziert, dann habe ich keine Fragen mehr: "Dass Coldplay auf die sanfte Tour stehen, wissen wir ja." Anstatt: "Wir wissen ja, daß Coldplay auf der sanften Tour steht." Also müssen unsere Radiolegenden absolute Spitzenkräfte sein, aber digital, digital, das sind sie!

Holger

Ich weiß jetzt aber nicht, was Du an der Formulierung auszusetzen hast. "Coldplay" ist eine Band und damit eindeutig in den Plural zu setzen, und "auf etwas stehen" ist auch nur in Verbindung mit dem Dativ zu gebrauchen, es heißt ja auch nicht "Ich steh' auf Dir".

Gruß Henning

Ich weiß jetzt aber nicht, was Du an der Formulierung auszusetzen hast. "Coldplay" ist eine Band und damit eindeutig in den Plural zu setzen, und "auf etwas stehen" ist auch nur in Verbindung mit dem Akkusativ zu gebrauchen, es heißt ja auch nicht "Ich steh' auf Dir".

Gruß Henning

Henning Paul schrieb:

Nein. Wenn, dann: "Die Musiker von Coldplay stehen auf der sanften Tour." Was RB da abliefert, ist einfach schlechtes Unterschichtsdeutsch. Und - meines Erachtens - ein Armutszeugnis für Journalisten, die ja professionell mit Sprache umgehen.

Holger