Hi NG
Kürzlich hatte ich versucht, mir das ‚Gebäude-Energie-Gesetz‘ durchzulesen und möchte bei einigen der darin gebrauchten Begriffe widersprechen. (‚Versucht‘ weil das Gesetz ein ‚dicker Brocken‘ ist und überaus schwer verständlich.)
Insbesondere stört mich der Begriff ‚erneuerbare Energie‘, welcher im Gesetz zahllose Male vorkommt. Falls jemand in der Schule nicht aufgepasst hat: Energie ist eine Erhaltungsgröße und kann daher weder erzeugt, noch verbraucht oder gar erneuert werden.
Auch der Begriff ‚fossile Energie‘ ist ziemlich ‚schräg‘.
Tatsächlich gemeint mit ‚fossiler Energie‘ sind bestimmte Stoffe, die zur Nutzung als Brennstoff verwendet werden können und angeblich aus früher einmal vorhandenen (‚fossilen‘) Lebensformen stammen (sollen).
Ich bin zwar der Ansicht, dass diese Stoffe nicht biologischen (‚fossilen‘) Ursprungs sind, vertrete also die sogn. ‚abiogene Öltheorie‘. Das ist aber hier egal, weil natürlich die Stoffe (Kohle, Erdöl und Erdgas) ggf. solch eine biogene oder auch abiogene Herkunft haben können, aber gewiss nicht die Energie, denn Energie war, wie gesagt, eine Erhaltungsgröße.
Die in Brennstoffen enthaltene und bei der Verbrennung nutzbare Energie ist nun laut der ‚abiogenen Öltheorie‘ (oder irgendeiner anderen physikalischen Theorie) keineswegs ein Fossil, sondern heute real vorhanden und zwar jetzt. Wo diese Energie letztlich herkommt, darüber streiten sich die Gelehrten noch und ich meine, dass Dinosaurier und andere Lebewesen, die früher mal gelebt hatten, dabei keine Rolle gespielt haben. Andere Leute tun das schon, und behaupten, dass Dinosaurierkadaver dicke Schichten auf dem Grund früherer Meere gebildet hätten, welche dann irgendwie unter die Kontinentalplatten geschoben wurden und sich dort im Laufe der Zeit in Erdöl verwandelt haben.
Aber das macht die darin enthaltene Energie keineswegs zu einem Fossil, da der Begriff die stofflichen Überreste von ausgestorbenen Tieren und Pflanzen bezeichnet.
Nun sind Brennstoffe (wie etwa Erdgas, Kohle oder ähnliches) generell nicht erneuerbar, sondern alle Brennstoffe jedweder Art und Herkunft kann man nur einmal verbrennen. Und nach dem Verbrennen sind sie nicht wieder verbrennbar und können daher auch nur einmal genutzt werden.
Zwar ist theoretisch denkbar, dass man die Verbrennungsprodukte mit Hilfe technischer Mittel wieder in Brennstoffe zurück verwandelt, aber dergleichen wird wohl eine seltene Ausnahme bleiben.
Wenn man nun Brennstoffe fälschlich ‚Energie‘ nennt, dann wären‚ erneuerbare Energien‘ eigentlich solche Brennstoffe, die man wiederholt nutzen kann.
Für Brennstoffe jedweder Art ist Erneuerung aber überhaupt nicht möglich, da diese nur einmalig verbrannt werden können und daher nicht erneuerbar sind. Der Begriff ‚erneuerbare Energie‘ ist also Unsinn, da Energie, wie gesagt, eine Erhaltungsgröße ist (zumindest in der Physik).
Genauso wenig wie ‚fossil‘ oder ‚erneuerbar‘ kann Energie aber auch‚ biologisch‘ sein. Gemeint mit ‚Bio-Energie‘ sind wiederum Brennstoffe, die aber nicht aus toten Tieren (‚fossil‘) stammen, sondern aus zurzeit wachsenden Pflanzen (oder anderen biologisch erzeugten Produkten) und deswegen ‚bio‘ sind (sein sollen).
Energie ist allerdings nicht biologisch, sondern, wie gesagt, eine Erhaltungsgröße.
Die nachwachsenden Lebensformen sind aber sozusagen ‚erneuerbar‘, da man ggf. derartige Pflanzen wieder neu anbauen, ernten und verbrennen kann. Dabei wird natürlich nicht die jeweilige Pflanze erneuert, sondern es wird ein landwirtschaftlicher Prozess wiederholt, bei dem am Ende ein brennbares Produkt entsteht.
Dergleichen soll angeblich ‚erneuerbare Energie‘ liefern, was aber nicht stimmt, da nicht die gleiche Energie wieder ‚erzeugt‘ wird wie beim erstmaligen Verbrennen des Produktes, sondern sozusagen eine andere.
Hier mangelt es demnach an der Identität der Energie, welche ja nicht erneuert wird. Stattdessen wird wiederholt ein gleichartiger Brennstoff erzeugt, welcher beim Verbrennen die gleiche Energiemenge liefert, obwohl dabei keine Fossilien von ausgestorbenen Lebensformen zum Einsatz kommen.
Ob man nun berechtigt sei, ggf. die Überreste von Dinosauriern zu verfeuern (oder nicht), das dürfte eine schwierig zu beantwortende moralische Frage sein.
Aber die gleiche Frage kann man natürlich auch bei biologisch gewonnenen Brennstoffen stellen, wenn diese beispielsweise auch als Lebensmittel taugen.
Auch die Nutzung anderer Energiequellen wirft ggf. solche moralischen Fragen auf. Etwa haben auch Windräder und Sonnenkollektoren Nachteile.
Aber dergleichen Überlegungen werden wohl kaum geeignet sein, die Energienutzung generell und für alle Bürger im Detail staatlich zu regulieren, da moralische Überlegungen jedweder Art wohl nicht die Motivation für besagtes Gesetz gebildet haben werden.
Wenn also nicht die Moral dieses Gesetz auf den Weg gebracht hat, welche Gründe waren es dann?
Es ist nämlich sehr aufwendig und teuer tatsächlich zu tun, was dies Gesetz den Bürgern vorschreibt. Und viele Eigentümer von Wohngebäuden werden wahrscheinlich dazu nicht in der Lage sein. Auch die ggf. vorhandenen Mieter werden wohl nicht glücklich damit werden, wenn sie neben langen und sehr störenden Bauarbeiten noch erhebliche Steigerungen bei Mieten und Brennstoffkosten in Kauf nehmen müssen, während gleichzeitig die Wohnqualität sinkt.
Meine Vermutung für die letztlich entscheidenden Gründe sind die gleichen, die mir bei anderen politischen Maßnahmen auch einfallen: Macht und Geld.
‚Macht als Motivation‘ würde ich aus den Möglichkeiten durch dieses Gesetz folgern, da Eingriffsmöglichkeiten in den privaten Bereich der Bürger durch diese Regelungen geschaffen werden, die es vorher nicht gab. ‚Geld als Motivation‘ kann man eigentlich immer vermuten, selbst wenn man die letztlich profitierenden Parteien nicht kennt. ‚Auf die Nerven gehen‘ scheint mir auch eine Motivation des Gesetzgebers zu sein, da eine enorme Menge vollkommen sinnloser Arbeit auf die Baufirmen, Architekten und Eigentümer zukommt, weil alle möglichen Berechnungen bezüglich des Energieeinsatzes angefertigt und testiert werden müssen.Irgendwie soll das ganze ja mit dem Klima zu tun haben und helfen, die drohende Erderwärmung abzuwenden. Diese Erderwärmung wird begründet mit dem menschlichen Ausstoß an CO2, welchen es zu minimieren gilt.
Zwar stammt der Großteil des CO2 in der Luft nicht aus Quellen, welche der Mensch im Prinzip kontrollieren könnte oder zu verantworten hätte, aber angeblich soll es helfen, wenn man CO2 in der Luft reduziert, indem man weniger davon produziert.
Die Frage wäre hier aber: wie und wobei kann sowas helfen, wenn die Erderwärmung nicht am CO2 liegen sollte?
Darauf gibt es erstaunlicherweise auch eine Antwort, welche aber wenig bis garnichts mit dem Klima zu tun hat. Es ist ein Schema, das man ‚cap and trade‘ nennt. Dies Schema besteht aus einer Reduktion der erlaubten Emission von CO2 (‚cap‘) und dem Handel mit Zertifikaten, die dergleichen doch erlauben (‚trade‘).
Mich persönlich erinnert das Ganze eher an den sogn. ‚Ablasshandel‘, bei welchem ein nicht handelbares Gut (Vergebung der Sünden) zertifiziert und verkauft wurde. Nur wird bei ‚cap and trade‘ nicht mit dem Zugang zum Paradies gehandelt, sondern mit Luft.
TH
TH