Spannungserhöhungim Stromnetz wegen Windk raftwerken

Hallo!

Ich hab egeh=F6rt, in naher Zukunft darf die Netzspannung in D in=20 Einzelf=E4llen bis 260 V betragen. Als Grund daf=FCr wurden Windkraftr=E4= der=20 genannt. Wie ist das zu verstehen?

Guido

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Guido Grohmann
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Guido Grohmann schrieb:

Hallo,

zur Zeit sind doch eh schon 230 V + 10 % = 253 V zulässig.

Windkraftwerke werden dort gebaut wo man viel Wind und billigen, unbebauten Boden hat. Dort gibt es aber bisher wenig Stromabnehmer, das dortige Netz ist nur für kleinere Leistung ausgelegt und kann dann auch die zusätzliche Leistung durch die Windräder bei gutem Wind kaum noch aufnehmen. Die Leistung der Windräder im Norden an der Küste kann dann kaum noch bis zu den Verbrauchern im Süden transportiert werden ohne das lokal die 253 V überschritten werden.

Natürlich wird die Leistung über grössere Strecken nicht mit 230 V transportiert, sondern auf den Freileitungen mit wesentlich höheren Spannungen. Aber wenn dort ein lokales Überangebot an Leistung besteht wird auch dort die Nennspannung überschritten. In den Trafos zum Umspannen der Hochspannung auf die 230 V sind zwar Regeleinrichtungen zum Einstellen der Spannung, aber irgendwann ist deren Regelbereich überschritten.

Ob die 260 V bereits zugelassen sind weiß ich nicht, ich vermute damit waren die 253 V, bzw. deren Überschreitung gemeint.

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

Vielleicht sollte man hier erwähnen, das am Netz hängende Geräte mit kurzen Impulsen von mehreren kV rechnen müssen. Das ist dann der Zeitpunkt, wo die Billiggeräte sich abmelden.

Und der Verbraucher sauer reagiert.

Hier noch ein Hammer: Ein lokaler Energieversorger hat mal in einem Straßenzug am Kabel arbeiten durchgeführt. Daraufhin ging in einem anliegenden Haushalt ne Menge Geräte gleichzeitig kaputt. Der Energieversorger hat daraufhin alle Schuld von sich gewiesen.

Meine Meinung: Die haben einfach einen Außenleiter mit N verwechselt angeschlossen. Die Seitenanschlüsse werden ja unter Spannung in das durchlaufende Kabel eingeschraubt quer durch die Isolation.

Zum Nachdenken - Henry

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Henry Kiefer

Windkrafträder stehen oft in der Pampa, dort wo sonst nichts ist außer Hügel. Das sind aber auch die Gegenden wo wenig Strom verbraucht wird, d.h. dort ist höchstens eine 20kV Leitung in der Nähe. Und weil die EVUs die Leistung abnehmen müssen, wird halt da eingespeist, zum Teil bis an die Leistungsgrenze der 20kV Leitung. Je mehr eingespeist wird desto höher wird die Spannung in dem entsprechenden 20kV-Segment. Da aber die 20kV-230V Trafos nicht geregelt werden, sondern sich darauf verlassen dass durch die regelbaren 110/20kV Trafos die Spannung im 20kV Netz eh ziemlich gut stimmt kommt es dazu dass evtl. bei viel Wind bei wenig Last in einer nur schwach am Netz angebundenen Gegend die 20kV am oberen Ende des Toleranzbereiche ankommen (und evtl. ein wenig darüber). Lösung wäre die windkraftstarken Gegenden besser ans Netz anzubinden, aber wer zahlt die zusätzlichen Freileitungen (die EVUs?) und wie lange dauert es die Genehmigungsverfahren durchzukriegen (ewig?)?

Thomas

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Thomas Meier

Was aber auch passiert sein könnte: Es wurde die Stomversorgung gekappt, und ein stark Induktiver Verbraucher hat daraufhin (im stromlosen Bereich) eine Spannungsspitze erzeugt (Stichwort Selbstinduktionsspannung), die ein paar der anderen Geräte nicht vertragen haben. Das ist der Grund warum es bei Elektroarbeiten (auch im Haus) bei denen die Leitung abgeklemmt werden muß immer heißt man solle vorher alle Verbraucher ausstecken. Es hilft auch während des ab-/anklemmens ein paar robuste ohmsche Verbraucher eingeschaltet zu haben, z.B. alles was mit Elektrowärme zu tun hat, oder Glühlampen (nicht 12V-Halogen mit Trafo, der Trafo erzeugt genau solche Spitzen).

Thomas

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Thomas Meier

Thomas Meier schrieb:

Und wer haftet dann, wenn das EVU den Strom abklemmt?

- Henry

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Henry Kiefer

"Thomas Meier" schrieb im Newsbeitrag news:47388dcc$ snipped-for-privacy@news.fhg.de... ..

Hi, sowas klingt ja sehr plasibel, aber eine ganze Straße verhält sich doch nicht so. In einem Haushalt kann man den dicksten Motor (Fahrstuhl) oder einen Trafo als "Energiespeicher" ansehen, aber wenn Du ganze Straßenzüge abklemmst, kann soein einzelner Verbraucher wohl kaum genug Leistung bereitstellen, um das gesamte Netz zu tragen.

Das betrifft alles den Einzelhaushalt. Du wirst aber kaum umhinkommen, in jedem Haus etliche Geräte stets angeschlossen zu lassen, denk nur an Heizungen, feste Lichtinstallationen oder so abwegige Stellen wie Garagentoröffner oder Spülmaschinen, da krabbelt doch kein vernünftiger Mensch ständig hin. Weiterhin gehen meist gerade solche Geräte kaputt, die eher nicht sensibel auf Spannungsspitzen reagieren, etwa weil sie per Wandwarze bestromt werden. Trafos geringer Leistung, mit Siebelko "dahinter", welche Halbwelle könnte sowas schon überbrücken? Die eher wahrscheinliche Katastrophe tritt ein, wenn "genulltes" in normalen Haushalten diesen Status kurzfristig einbüßt, wie auch bei uns ist ja die "Erde" selten wirklich ein Blitzableiter, sondern meist bloß das Kraftwerks-Null auf anderer Farbe. Das bißchen "echte Erde" über Wasserleitungen, Kellerfeuchte und Telefon wird dann für sensible Elektronik riskant. Und solange gerade niemand einen Blechfön unter der Dusche anfaßt, merkt kein Mensch was davon, daß er mal eben das volle "Niveau" hatte, wenn Null ebenfalls auf einer Phase liegt. Die meisten echten Drehstromgeräte sind ja Motore und gehen daran nicht wreck.

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Henry Kiefer schrieb:

Solange du nicht grobe Fahrlässigkeit nachweisen kannst, niemand. (Jedenfalls in CH).

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Kann in USA schon passieren, wenn z.B. im Sommer der Strom ausfaellt. Was dann oft >95% der Last ausmacht, sind Klimaanlagen. Also haufenweise Kompressormotoren, die dann alle gleichzeitig aufhoeren und auch wieder loslegen. Allerdings haben die Versorger das irgendwie so hinbekommen, dass (meist) trotzdem nichts schlimmes geschieht.

[...]
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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Rolf_Bombach schrieb:

Also gerade haben wir gelernt, daß das Abklemmen den Geräten den Garaus machen kann. Und das der Abklemmende das in der Ausbildung lernte, davon gehe ich mal aus. Klemmt er also einfach, dann ist das ein Verstoß gegen die Regeln der Kunst!? Ist ein Verstoß gegen die Regeln der Kunst nicht grobe Fahrlässigkeit? Wenn nicht, was soll dann bitteschön 'grob fahrlässig' überhaupt sein?

- Henry

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Henry Kiefer

Henry Kiefer schrieb:

Gute Frage. Kommt darauf an, wer sich den teureren Anwalt leisten kann. In CH (bei Bern, schon viele Jahre her) wurde an einer Umspannstation rumgefummelt. Einige Minuten lang lagen daher ca. 300 V an. Folge war ein Massensterben an Glühobst, einige Radios/TVs haben aufgegeben und ein kleiner Wohnungsbrand brach aus. War dann ein "Versehen" ohne Absicht, keine Haftung. Grobfahrlässig könnte sein, ich hab da allerdings absolut Null Ahnung, wenn gegen Sicherheits- vorschriften verstossen wird. Tschernobyl etwa.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Joerg schrieb:

Wenn die einigermassen kompensiert sind, kann nicht allzuviel passieren. Das einzige Schadszenario, dass ich mir gut vorstellen kann, wäre ein dicker nichtkompensierter Motor im Leerlauf. Bei 1P angeschlossenen Klimakompressoren war ich erstaunt, dass VA und W sehr gut übereinstimmen, viel Blindanteil kann da nicht da sein. OK, war Hitachi und nicht was USA-mässiges.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Rolf_Bombach schrieb:

OK, dann übersetze ich das mal nach meinem Verständnis: Grob fahrlässig ist demnach offensichtlich verschuldet, aber keine Beweise/Zeugen vorhanden. Freispruch aufgrund der Unschuldsvermutung. Alles was man also im Leben tun muß ist, keine Beweise zu produzieren oder Zeugen dabei zu haben.

- Henry

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Henry Kiefer

Henry Kiefer schrieb:

"China-Schrottgeräte" nach Erwerb nicht sogleich zu entsorgen. Also der (Irr)-Glaube, man habe ein zuverlässige arbeitendes Gerät billig erworben.

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mfg hdw
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horst-d.winzler

horst-d.winzler schrieb:

Der Normalo geht davon aus, daß zu kaufende Geräte sicherheitstechnisch abgesegnet sind von den alles überwachenden Organen.

Nun käuft er das China-Dingens und ein Fachmann schraubt es für ihn auf und fällt in Ohnmacht. Wer haftet dann ;-)

- Henry

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Henry Kiefer

Joerg schrieb:

Bei der amerikanischen 5Cent-Einspar-Ideologie haben die, die Trafos sicher bis an die "Kante" ausgefahren. So wirken die Trafos selbst als "Begrenzer" ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Henry Kiefer schrieb:

Kommt darauf an wie er fällt. Als Fachmann sollte er immer versuchen weich zu fallen. Deshalb ist er ja Fachmann.

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mfg hdw
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horst-d.winzler

horst-d.winzler schrieb:

OK. Werde in Zukunft nur noch den Schraubendreher im Bett liegend benutzen.

- Henry

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Henry Kiefer

Henry Kiefer schrieb:

Und als Elektrofachmann immer eine Hand in der Tasche. In deiner selbstverständlich. Das nur um Mißverständnissen vorzubeugen ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Moin,

Guido Grohmann schrub:

Bei solchen Infos würde ich immer erst mal nachsehen, von wem sie kommen.

CU Rollo

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Roland Damm

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