Interessanter Effekt mit ATmega128

Hallo,

ich habe gerade etwas interessantes beobachtet:

Eine einfache Schaltung mit ATmega128 mit LCD-Display.

Stromversorgung Wandwarze 9V DC, dann auf 5V über LM2574. Am Eingang des Gerätes gibt es eine Diode 1N4007 als Verpolungsschutz.

Jetzt habe ich versehentlich eine 9V AC Wandwarze angestöpselt.

Ergebnis: Schaltregler summt kaum hörbar (ich bin 47). Das Gerät ist tot. Zumindest einige der Ausgänge gehen auf High.

AC Wandwarze abgeklemmt, Gerät um einen Elko hinter der Diode erweitert. AC Wandwarze wieder angeschlossen. Gerät geht immer noch nicht.

Software neu eingespielt -> Gerät geht wieder.

Das ist mir jetzt das zweite Mal passiert. Mit zwei baugleichen Geräten.

Kann das sein, dass der ATmega bei total versauter Versorgungsspannung, bzw. eventuell zeitweiser Überspannung, den Flash überschreibt?

Beide Geräte funktionieren anscheinend einwandfrei.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring
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Ja. Schon mehrfach beobachtet, insbesondere wenn Spannungsspitzen über die I/O Ports kommen.

MfG Michael

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Michael Schlegel

Stefan Brröring schrieb:

Ja, das ist normal, daher haben die ihren guten Ruf. Atmel empfiehlt einen Resetgenerator mit Spannungsüberwachung -- TL7705 oder sowas.

Gruß Patrick

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Patrick Schaefer

Naja, wenn du Spannungen jenseits der unter `Absolute maximum ratings' genannten Werte anlegst, wird dir wohl kein Hersteller auch nur irgendwas garantieren wollen. Das sollte bei Flash auch mehr oder weniger logisch sein, da die Programmierung des Flashs ja durch ,,Einschießen'' von Ladungen in eine Oxidschicht hinein erfolgt. Wenn du nun jenseits der vorgesehenen Pfade hohe Feldstärken erzeugst, erreichst du u. U. einen ungewollten Programmiereffekt.

Ansonsten: hast du den brown-out reset programmiert? Bei zu geringer Programmierspannung kann es passieren, dass aus dem ROM einfach Unsinn ausgelesen und ausgeführt wird. Genau dageben soll der brown-out reset abhelfen, der soll die CPU dann für die entsprechende Zeit in einem sicheren Reset-Zustand halten.

--
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Joerg Wunsch

Manchmal frage ich mich, wann uC Designer endlich lernen, einen gescheiten POR _mit_ BOR in die Chips zu pflanzen. Ich traue keinem davon, da kommt immer ein externer selbstgestrickter POR/BOR dran. Immer.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

68HC908 hat einen erträglich brauchbaren. Wird auf dem Chipfoto "bandgap" genannt
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und belegt genausoviel Fläche wie das RAM.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Ich hatte letztens das Problem das ein 89C51RB2 von Atmel auch mit Resetgenerator unter Alzheimer litt wenn man ihn mit Unterspannung betreibt, der ansonsten ziemlich baugleiche von Philips macht keinen Aerger. Der Atmel loescht immer 1-2 Blocks seines Flashroms!

Olaf

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Olaf Kaluza

In article , Patrick Schaefer writes: |> Stefan Brröring schrieb: |> |> > Kann das sein, dass der ATmega bei total versauter Versorgungsspannung, |> > bzw. eventuell zeitweiser Überspannung, den Flash überschreibt? |> |> Ja, das ist normal, daher haben die ihren guten Ruf. Atmel empfiehlt |> einen Resetgenerator mit Spannungsüberwachung -- TL7705 oder sowas.

Der 128er hat aber schon einen Brownout-Detektor drin und der funktioniert wie er soll.

Das Problem ist nicht nur, dass das Flash durch wildgewordene Befehle zersaut wird, sondern dass sich auch die Fuses ändern können. Da kann es dann passieren, dass man trotz eines Sicherheitsbootloaders das normale Flash nicht mehr reparieren kann, weil es auf einmal schreibgeschützt ist...

--
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Georg Acher

Joerg schrieb:

Der AVR hat einen, aber man muss ihn auch einschalten. Der einzige Nachteil, den er nämlich (gerade bei den nicht-Picopower-AVRs) hat ist, dass er permanent ein wenig Strom zieht (von nichts kommt nichts, irgendwie muss er ja die Spannung überwachen) und daher eben erst einmal ausgeschaltet ist.

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Joerg Wunsch

Wenn man die AT90S... als Referenz nimmt, ja. Ansonsten hatte ich mit den Tiny und Mega mit BOD eigentlich keine Probleme mehr. Habe gerade 14 Stück (Tiny26) an einem reichlich störverseuchten Standort, Stromversorgung kommt über knapp 2m Steuerleitung von einem Rechner, leidlich gefiltert - bisher ohne Probleme. Ein 90S2313 hätte sich sicher längst verabschiedet.

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Stefan Huebner

Wenn Platz und Geld dafuer vorhanden sind mache ich das auch so, selbst wenn ein interner BOD vorhanden ist. Wenn der Supervisor Open-Drain Ausgang hat kann eine externe Klemmdiode von /RESET nach VCC dann noch verhindern, dass durch Stoerungen unbeabsichtigt der parallele "high voltage"-Programmiermodus aktiviert wird.

Der mega128 ist auch ein relativ alter AVR, die werden in dieser Beziehung mit jeder Generation besser. Bei der Konkurrenz gibt es uebrigens genauso Probleme: der mittlerweile obsolete Siemens/Infineon C505L stuerzt bei diesem Manoever z.B. gerne so ab, dass er nur nach Ausschalten wieder funktioniert. Es sind dann 0V an VCC noetig, der Reset-Pin funktioniert nicht mehr.

Micha

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Michael Baeuerle

Wie konnte denn sowas bei Siemens passieren? Die haben doch sonst so gutes Engineering. Oder hat der flaue Vertrieb abgefaerbt?

Was auch immer da drin ist, wenn es 10 Jahre oder mehr gedauert hat bis die Jungs bei einer Serie den BOR hinbekommen haben beziehungsweise meinen es hinbekommen zu haben, bleiben bei mir Zweifel. Dann setze ich eigenes in diskreter Bauweise hin oder so etwas wie den NCP303. Je nachdem ob die $0.15 fuer den NCP im BOM Budget liegen oder nicht.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Scheinbar werden sie vom Management zu Grunde gerichtet. Bei den kleinen CPUs hat Infineon z.B. fast alle 8051 ohne Nachfolger plattgemacht. Die Erratas hat man dann teilweise nachtraeglich dokumentiert als das Zeug schon nicht mehr produziert wurde. Epcos hat ja bekanntlich die Tantal-Produktion an Kemet verkauft und Qimonda steht kurz vor dem Bankrott (immerhin etwa die Haelfte des ehemaligen Infineon). Die Story mit den Mobiltelefonen und der Korruption kennt auch jeder.

"Siemens" = Infineon + Qimonda + Epcos + BenQ Mobile + "der korrupte Rest". Was koennen die denn heute noch? Man hat das Gefuehl es wird alles was nicht sowieso schon tot ist gerade weniger oder kaempft bereits ums ueberleben ...

Micha

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Michael Baeuerle

"Michael Baeuerle" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@micha.freeshell.org...

Die waren schon immer gut im Einsammeln von Staatsknete. Subventionen fuer jeden Furz, vom Transrapid ueber den Import von DRAM Technik von Fujitsu bis hin zum Toll Collect - uups, da waren sie mal nicht dabei.

Heute soll Medizintechnik es bringen, ein bekanntlich hochkorruptes Gewerbe bei dem bekannt drastisch ueberhoehte Preise bezahlt werden. Man kann nur hoffen, dass, bevor sich der Einkauf der diversen Medizintechnologiefirmen fuer Siemens lohnt, endlich mal von Staats wegen dort aufgeraeumt wird, denn es ist unter alle Geld, 15.5% Krankenkassenbeitrag an dem sich Siemens gesundstossen will.

--
Manfred Winterhoff
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MaWin

MaWin schrieb:

Nicht zu vergessen die ersten elektronischen W=E4hl=E4mter f=FCr die Post= =2E Sozusagen wiedermal ein Highlight der Siemenstechnik ;-))

Oder die Computerausr=FCstung deutscher Unis zu Zeiten von Schmidt und Genscher. Unis bekamen nur dann Regierungsknete wenn sie Siemenskomputer orderten.Haben wollten sie Cray, nehmen mu=DFten sie Siemens. Also etwas auf dem Siemens stand und Fujitsu drinn war.

Das zu Siemens aus der Vergangenheit ;-))))

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

|> Oder die Computerausr=FCstung deutscher Unis zu Zeiten von Schmidt und |> Genscher. Unis bekamen nur dann Regierungsknete wenn sie Siemenskomputer |> orderten.Haben wollten sie Cray, nehmen mußten sie Siemens. |> Also etwas auf dem Siemens stand und Fujitsu drinn war.

...und VM/SP von IBM drauf lief. So zB. auf "der Siemens" der TUM-Informatik, die 1991 verschrottet wurde. Das mit "Fujitsu drin" konnte man aber auch schon durch einfaches Umdrehen der Tastatur rausfinden.

Das waren noch Zeiten... Modula-2-Compiler anwerfen, bei Vollbelegung der Rechnerhalle gemütlich Essen gehen und dann war der Vorgang meistens auch schon fertig...

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
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Georg Acher

Ich habe den Eindruck, auch das koennen sie nicht mehr alles selbst. Sie hatten hier letztens Acuson gekauft und dann deren F&E zerdengelt. Kam und gerade recht, habe dort fuer einen Kunden eine Ingenieurin geholt und die hat dann dort gebrauchte Anlagen gekauft, die wir jetzt fleissig benutzen 8-D

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Das war vermutlich selbst Siemens zu krumm ;-)

Schoen waers, allein ich glaube nicht daran.

Man liest sich, Alex.

--
"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
 looks like work."                                      -- Thomas A. Edison
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Alexander Schreiber

Und nicht zu vergessen die ganzen SIEMENS-Kisten fuer die Behoerden. Ich erinnere mich da noch mit Grausen an die RM-Kisten und dieses katastrophale SINIX. Tja, Unix konnten sie also _auch_ nicht.

Man liest sich, Alex.

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Alexander Schreiber

Kunststueck, die Maschine duerfte eine /390 von Siemes gewesen sein. Das Handbuch, was die Unterschiede zwischen IBM S/390 und SIEMENS /390 dokumentiert[0] ist sehr, sehr duenn.

Man liest sich, Alex. [0] Ist schliesslich SIEMENS, also muss irgendwas daran doch zu verschlimmbessern sein.

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Alexander Schreiber

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