Schiebeschalter vs. Kontaktspray

Ich habe Probleme mit einem portablen Kassettengerät: Einige Schiebeschalter haben enorme Kontaktprobleme. Die habe ich vor Jahren mit Kontaktspray behandelt. Das hat mässig funktioniert, die Reste sind wohl nach langem Stillstand zu einem festen Film verharzt.

Ich nehme die Schalter jetzt auseinander, reinige sie nochmals mit Kontaktspray, wische aber die Reste mit Wattestäbchen weg.

Nun die Frage: Soll ich den Kontaktspray ganz entfernen, oder braucht es einen ganz feinen Schutzfilm gegen Korrosion auf den Kontakten? Wie sind die Kontakte im Neuzustand behandelt?

Das Gerät ist ein Sony TC-153SD (70er Jahre). Die Kontakte sind nicht vergoldet, das Material ist mir unbekannt. Sie sind stellenweise, aber nicht ganz, schwarz angelaufen. Deshalb vermute ich eine Legierung mit Silber.

Ich habe hier Kontakt 61 und WD-40. Im Datenblatt von Kontakt 61 heisst es, bei kleinen Spannungen (unter 1 Volt) könne es Probleme geben. WD-40 hat in Elektronikerkreisen keinen guten Ruf, ob zu recht weiss ich nicht.

Stefan

Reply to
Stefan Heimers
Loading thread data ...

Am 11.04.2013 17:59, schrieb Stefan Heimers:

erst Kontakt 60 und dann Kontakt WL rein!

Reply to
Eric Brücklmeier

WD-40 nicht für Kontakte, nur im Auto damit der Kunde sicher wiederkommt.

Ich nehme zB KONTAKT GOLD 2000 und für meine eigenen Sachen nimm ich nur STABILANT.

w.

Reply to
Helmut Wabnig

Hallo Eric,

Eric Brücklmeier schrieb:

Exakt so. Seitdem tut mein Tempomat wieder ohne am Taster herumzuwürgen.

Gruß Martin

--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.
Reply to
Martin Schoenbeck

Am 11.04.2013 17:59, schrieb Stefan Heimers:

Trocken oder mit einem Vaselinefilm.

Ich habe gute Erfahrung mit Oszillin t6 gemacht.

--
hdw
Reply to
horst-d.winzler

"Helmut Wabnig" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Hi, das ist ja auch für Türangeln :-)

Soll für neue Kontakte sein. Bei harten Oxidschichten ev. Glasfaserstift, danach Kontakt 60

--
 mfg, 
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

Wenn schon dann mache ich sowas nur mit Tuner 600. Extra aus Alemania mitgebracht :-)

Andere Kontaktsprays hinterlassen oft einen widerlichen Rueckstand und manche foerdern sogar Korrosion.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, ja, das ist gut, wenn der Kontakt keinerlei Abrieb hat. Es verduftet praktisch rückstandsfrei. Hier aber haben die Kontakte Reibung...und es sind Bronzefederchen, also koplexe Legierung.

Die "Schicht" ist hier schon da, leider. Die Oxide kriegt man ohne Plasmabrenner kaum reduziert, die muß man also entfernen. Einige Oxide sind sehr hart und haben Halbleitereigenschaften, insbesondere solche von Kupfer. Da nutzt Tuner600 was genau? Du brauchst ein "Schmiermittel", das vor weiterer Oxidation schützt, sobald sich die harten Reibflächen aneinander freigerubbelt haben. Tuner600 ist dann längst verduftet und es bleibt ein herbes Kontaktprasseln übrig, wenn sich die Microdiodenkristalle zwischen den Kontaktflächen drehen. Außerdem wärs gut, wenn sich die Oxide am Rand der Schleifbahn zu Krusten verdichten und aus dem eigentliche Schaltspiel raushalten könnten. Das Kontaktspray muß also langzeitschmierend, oxidlösend und schwachverharzend zugleich sein. Tuner600 ist da anfangs nett und mit Aha-Effekt, aber damit am nächsten Tag anzugeben wär mir zu unsicher. Nach ner Woche ists eher schlimmer als vorher. Tuner600 ist mal entwickelt worden für Drehkos, wimre. Das trocknet sogar aus Folienstapeldrehkos raus, wo man nun garkeine Leitung braucht. Wenn Du das für Kontakte verschwendest, bist Du eine Umweltsau.

--
 mfg, 
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

Ah ja, und den ganzen geloesten Siff mit den schwarzen Kluempchen laesst Du einfach drin?

Noe. Es ist recht rueckstandsfrei und natuerlich sollte man nachher schmieren. Aber nicht mit irgendeinem Kontaktspray sondern ich mache das nachher mit Petroleum Jelly (Vaseline). Das hielt dann normalweise sehr lange.

Im uebrigen ist meine 200ml (!) Dose mehr als ein Jahrzehnt alt und noch halb voll, da kann man wohl kaum von Umweltsau reden. Es reicht normalweise ein ganz kurzes pffft. Kein pffffffffffffffffffft. Schliesslich ist das ja kein Deodorant :-)

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, hast Du denn eine Wahl? Die gesamte Mimik zerlegen bei modernen Plastikwegwerfbombern macht keinen Sinn, die nötige Präzision beim Zusammenbau kriegt man vermutlich auch nicht mehr so hin. Und macht sich auch nur ein Kontaktfederchen davon, wars das. In manchen Billigkisten sind die nichtmal befestigt, wurden von niedlichen Chinesinnenfingern beim Zusammenbau in die Nuten gefüllt. Außerdem stört der Siff ja nicht mehr, wenn das Kontaktmittel den Abrieb gut zementiert. In alter Hardware liegt eh immer genug Siff herum, das klumpt sich schon irgendwie weg :-)

Naja, jeder wie ers mag. Die Chance, mit dem flüssigen Zeugs gleich beim erstenmal in alle Ritzen reinzukommen, wär mir wichtiger als so halbgares Fluten mit dem Teuerstuff.

Das muß Euer Klima sein, meine Kontaktdosen rosten sich schon nach wenigen Jahren den Boden raus. Pffft. Das Board sieht vielleicht aus :-) A bisserl hülfts, wenn man den Deckel drauftut und die dann andersherum stellt. Hab zwei Dosen mit Inhalt, aber ohne Druck. Muß man dann mit der Pfote quetschen...

--
 mfg, 
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

snipped-for-privacy@gmx.de (gUnther nanonüm) am 11.04.13:

60 sollte man unbedingt anschließend wieder rausspülen. Ich nehme WL dafür. Zum Schluß mit 2000 konservieren. Vaseline geht auch, die kriecht aber nicht in Ritzen und Spalten.

Rainer

--
Das Arbeiten mit Outlook Espress ist ein Schritt in die Steinzeit... 
oder zumindest sehr gewöhnungsbedürftig. 
(Peter Eggebrecht in de.comm.software.crosspoint)
Reply to
Rainer Knaepper

Joerg schrieb:

dem kann ich nur zustimmen. Die Eingangswahlschalter von 2 ehemals teuren - und immer noch guten - Accuphase-Verstärkern haben mir das Bad in Tuner 600 jedenfalls gedankt. Mit vertretbarem Aufwand ersetzbar oder zerstörungsfrei zerlegbar sind diese Schalterchen leider nicht. Die Sprühdose (noch mit DM-Preis, also >10a alt), funktioniert erfreulicherweise noch.

Gruß Heiner

Reply to
Heiner Hass

Hallo Stefan,

meine Erfahrungen bestätigen, was auch schon andere geschrieben haben: Erst mit ?60? behandeln, dann mit ?WL? spülen.

So habe ich das Poti meines uralten Labornetzteils behandelt ? und das funktioniert seither wieder wie neu.

HTH

Gregor

Reply to
Gregor Szaktilla

Rainer Knaepper :

Das "Kontakt Vaselinespray" schon - damit hab ich sogar verrostete Schrauben gelöst gekriegt - da die Vaseline da in einem Lösemittel gelöst ist. Die vaseline ist auch chemisch recht schonend.

M.

Reply to
Matthias Weingart

Rost löst man mit Coca Cola.

w.

Reply to
Helmut Wabnig

Am 12.04.2013 08:53, schrieb Helmut Wabnig:

Leider geht das auch nicht immer. Der Vorbesitzer meines Autos hatte intelligenterweise Metallkappen auf die Reifenventile aufgedreht, die sind schön mit den Sensoren zusammengemodert und waren *nicht* mehr lösbar... :-( Pro neuem Sensor werden etwa 100 Einheiten aufgerufen...

Reply to
Eric Brücklmeier

Helmut Wabnig schrieb:

Durch Zugabe von Rum und Limettensaft müsste sich die Wirksamkeit noch weiter steigern lassen.

MfG hjs

Reply to
Hans-Jürgen Schneider

Am 12.04.2013 03:23, schrieb Gregor Szaktilla:

Es gibt gerüchteweise Potis, bei denen Kontakt 60 die Kohlebahn mit auflöst...

Hanno

Reply to
Hanno Foest

lass doch das mit diesem komischen Kontaktspray. Wenn man das nicht /sauberst/ wieder entfernt, geht es mittelfristig sogar nach hinten los.

Weg mit dem Mist. Für den Schutz tut's Fett, z.B. Vaseline. Und für den Rest reich üblicherweise reinigen mit Lösungsmitteln, z.B. Terpentin-Ersatz. Damit, mit etwas Küchenrolle und mit etwas Reibung bekommst Du die Beläge ab. Und wenn alles wieder glänzt, Fett drauf. Säurefreies Nähmaschienenöl geht auch. Das hält Jahre.

Kontaktbronze oder wie auch immer das Zeug heißt. Ist immer noch standard und bekommt man auch wieder hin.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

"Eric Brücklmeier" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, das war aber kein Rost, sondern irgendeine Verwandte vom Grünspan.

--
 mfg, 
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.