Schiebeschalter vs. Kontaktspray

Und ich habe mein Timing so gut im Griff, daß das nicht passiert. Ich habe auch mal gelernt, es gehöre sich, zu Verabredungen und Terminen pünktlich zu sein, also schaffe ich das auch zum ÖPV :)

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras
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Thus spoke Ralph A. Schmid, dk5ras:

Das liegt bisweilen nicht im eigenen Einflussbereich: Wenn ich von zu Hause aus mit dem Fahrrad zum Bahnhof fahre und dabei keine Umwege in Kauf nehmen will, muß ich auf einem Bahnübergang just die Gleise überqueren, auf denen mein Zug fährt. Wenn ich meinen Zug nicht verpassen will, muss ich meine Radfahrt (1-

1,5km) so planen, dass noch genügend Sicherheitspuffer übrig ist, um auch dann noch über die Schranke zu kommen, wenn die Bahn unmittelbar vor der RB noch einen Güterzug über die Strecke lässt. (Was sporadisch vorkommt, ggf. auch in Gegenrichtung.)

In Folge dessen stehe ich dann relativ sinnlos 5-10min auf dem Bahnsteig (auf dem es außer einem winzig Häuschen mit dem Fahrkartenautomat und zwei(!) Sitzen keinerlei Wetterschutz und Sitzgelegenheiten gibt) und warte auf meinen Zug.

Im Übrigen trägt die o.g. Schranke insgesamt auch nicht unwesentlich zu meiner Ablehnung gegenüber der Bahn bei: Auf der kreuzt nämlich die vergleichsweise gut befahrene Hauptstraße des Ortes (gleichzeitig eine Kreisstraße) die ebenfalls relativ gut befahrene Bahnstrecke. Und die Bahn hat absolut keine Schmerzen damit, auch mal für drei Züge hintereinander - im Abstand von jeweils 5min fahren - die Schranke am Stück geschlossen zu lassen und damit einen Autostau in Kilometerlänge mitten im Ort zu produzieren. Das liegt alles an einer kreuzdämlichen Gesamtsituation: Wenn der RB in Richtung AB aus DA kommend im Bahnhof einfährt, gehen bereits die Schranken des Bahnübergangs (über den die RB erst nach dem Halt fahren muss) 'runter und bleiben solange unten, bis die RB gehalten hat und wieder weitergefahren ist. Gleichzeitig ist der Bahnsteig für die Züge in Richtung AB ist eigentlich nur eine Art Erdhügel zwischen den Gleisen und die Beförderungsfälle müssen, um dorthin zu gelangen, das Gleis in Fahrtrichtung DA ebenerdig überqueren, weil es keine Über- oder Unterführung gibt. D.h., wenn eine RB in Richtung AB im Bahnhof hält, kann kein Zug in Gegenrichtung fahren. Meistens wartet aber schon Güterzug, der in Richtung DA will - das tut er ca. einen Kilometer vor der Schranke und dem Bahnhof und noch vor der ebenfalls dort befindlichen Mainbrücke (die AFAIK wegen "marode" auch noch Langsamfahrstrecke ist). Das bedeutet in Summe also typischerweise:

- Die Schranken schließen sich

- Die RB aus DA fährt im Bahnhof ein

- Die Beförderungsfälle steigen ein und aus

- Die RB fährt weiter über den Bahnübergang

- Wenn die Bahnsteige geräumt sind, bekommt der in Gegenrichtung wartende Güterzug freie Fahrt

- Der muß erstmal anfahren und sich über die Mainbrücke quälen

- Und erst wenn der Güterzug über den Bahnübergang 'drüber ist, geht die Schranke wieder hoch.

Aber nachdem Du ja nach eigenem Bekunden Rüdiger Grube persönlich kennst, kannst Du Dich ja mal für ein paar Verbesserungen in dieser Hinsicht einsetzen. ;-)

Tschüs,

Sebastian

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Ich WEISS was ich tue ;-) 
Und wenns mal wieder Knallt, weiss ich auch genau, warum ich 
mich in den Hintern treten sollte ;-) 
                                 [Michael Buchholz in d.s.e]
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Sebastian Suchanek

Ralph A. Schmid, dk5ras wrote on Mon, 13-04-29 07:42:

Im ersten Fall bin ich in einem geheizten Raum mit bequemen Sesseln und bekomme von der Sekretärin einen Kaffee angeboten, im zweiten stehe ich an der Haltestelle im Regen. Wo stört es mich weniger, zur Sicherheit etwas früher zu kommen?

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Axel Berger

Mein Ausgangsbahnhof hat ein Gebäude und eine Bahnsteigüberdachung, und ich komme ja nicht derart massiv zu früh da hin, daß das Wetter auch nur annähernd unangenehm Werden könnte. Es dreht sich da um niedrig einstellige Minuten...

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Mit vollen Hosen ist gut stinken. Ich sehe, Du wohnst in Fürth. Da hast Du halt den Luxus, einen Kategorie-2-Bahnhof direkt "im Ort" zu haben. Bei mir (siehe auch mein Parallelposting) ist das halt nur ein "Bahnhof" der Kategorie 6(?).

Aschaffenburg Hbf ist zwar auch Kategorie 2, aber ich fahre ja logischerweise nicht zum täglichen Pendeln 8km in Gegenrichtung(!) in die nächste Stadt, wo ich entweder keinen Parkplatz bekomme oder ihn im Parkhaus teuer bezahlen muss. (Oder bei Nutzung der Stadtbusse mich weiteren Anschluss- Unwägbarkeiten aussetzen muss.)

Tschüs,

Sebastian

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                                 [Michael Buchholz in d.s.e]
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Sebastian Suchanek

Und so sprach Sebastian Suchanek:

Der Vergleich hinkt. Ich hatte früher einen Kategorie 3 Bahnhof vor der Nase (mit den Zielen in Kat 4+6), und das hat ebenfalls sehr gut funktioniert.

Das Problem ist vielmehr, dass in den gebrauchten Bundesländern der Umdenkprozess Auto->ÖPNV noch nicht ausreichend eigensetzt hat um die Angebote praktisch nutzbar auszubauen, während in den neuen Ländern der Umdenkprozess ÖPNV->Auto jetzt auf einem hohen Restniveau ÖPNV abbricht.

Sag ich ja. Verkehrtstechnisches Entwicklungsland... ;)

Roland

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Roland Ertelt

Thus spoke Roland Ertelt:

*seufz* In der Tat. Das gilt leider auch für die Straßen: Die A4 ca. zwischen Eisenach und Dresden ist ein Traum, die A3 zwischen Frankfurt und Würzburg ein Alptraum. :-( (Beim ÖPNV in den Blühenden Landschaften[tm] kann ich nicht mitreden, den kenne ich nicht.)

Tschüs,

Sebastian

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                                 [Michael Buchholz in d.s.e]
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Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek schrieb:

Nun ja. Das ist wahrlich kein Wunder, nachdem seit gut 20 Jahren im Wes ten nur noch die absolut nötigsten Reparaturen gemacht werden können - an Neubauten größeren Umfangs garnicht zu denken - weil das Geld seith er anderswohin gepumpt wird, wo die Straßen (und Bahnen) deshalb ein Tra um sind.

MfG Rupert

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Rupert Haselbeck

Thus spoke Rupert Haselbeck:

Der Grund ist mir durchaus bekannt.

[X] Wiederaufbau-West-Soli now!

Tschüs,

Sebastian

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                                 [Michael Buchholz in d.s.e]
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Sebastian Suchanek

Rupert Haselbeck schrieb:

ten

an

er

um

Ahja. Stuttgart liegt also im Osten?

Guido

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Guido Grohmann

Thus spoke Guido Grohmann:

*seufz*² Für das Geld, das mit S21 - meiner Meinung nach sinnlos - verblasen werden soll, hätte man den alten Stuttgarter gründlich sarnieren können. Plus zig Dutzend Provinzbahnhöfe und sonstige Infrastrukturbauwerke obendrein, die die Bahn unter Mehdorn mehr oder weniger bewusst hat vergammeln lassen, um sie dem (damals) heiligen Gral Börsengang zu opfern. Und mit dem damaligen rigiden (Kaputt-)Sparkurs insgesamt IMHO stark zum heutigen schlechten Image der Bahn beigetragen haben.

Ich bin ja durchaus bereit zu glauben, dass Grube sich persönlich redlich bemüht, das Image der Bahn aufzupolieren (vgl. den andernorts von mir erwähnten Spiegel-Artikel). Nur ist halt im Vergleich zur Bahn ein Supertanker ein höchst agiles und wendiges Vehikel...

Tschüs,

Sebastian

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Ich WEISS was ich tue ;-) 
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Sebastian Suchanek

Am 30.04.2013 22:40, schrieb Rupert Haselbeck:

Dir ist aber schon klar, daß das nur die halbe Miete ist? Etwas was uns heute auf die Füße fällt, ist, das Vieles was mal gebaut wurde, nicht- bzw völlig unzureichend gepflegt wurde. Abgesehen davon, daß es oft "billig" gebaut wurde. Die Politik hat nicht an die Folgekosten gedacht, Wenn überhaupt jemand aus der Politik daran einen Gedanken verschwendet hat. zB sind viele Straßen und Brücken damals "nur" für 36_t LKWs zGG (zGM) gebaut. Auch wurde damals nicht die steigende Verkehrsfrequenz überhaupt und speziell dieser LKWs bedacht. Ein weiterer Punkt ist die über lange Zeit gestiegen Aggressivität des sog. sauren Regens der Bauwerke entsprechend schneller "altern" ließ. Weder der Staat noch Kommunen haben entsprechende Rückstellungen vorgenommen. Die Liste der wissentlichen Verfehlungen im Westen läßt sich problemlos verlängern. Ich sehe nur nicht, das die Politik daraus gelernt hat. Sie kann offensichtlich nur Eines, sie klagt, sie habe zu wenig Geld.

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Und so sprach Rupert Haselbeck:

Genau. Deswegen fahren auch die ganzen BR243 (jetzt BR143) mit den Doppelstockwaggons (mit den einteiligen ungebogenen Scheiben im Oberdeck) auch ausschließlich im S-Bahn Einsatz Osten... Von der Güterfration mit BR155, 232 und Co ganz zu schweigen. (Alles "Erbstücke" aus DR-Beständen, für die die es nicht wissen). Auch mit den inzwischen ausgemusterten V180 und V200 hat die DB-AG sich billig über 15 Jahre Nachwendezeit gebracht, weil sie in der Zeit keine neuen Dieselloks beschaffen musste oder ihre eigenen V180 und V200 aufarbeiten. Interessanter Weise wurde die DB V200 fast komplett ausgemustert, aber die ollen Russen V300 hat man behalten und sogar modernisiert und denkt sogar über Nachkäufe nach...

Auch wenn diese Fahrzeuge stellenweise schon >40 Jahre auf dem Buckel haben sind sie immer noch auf der Leistungshöhe der Zeit und werden bundesweit gern und viel genutzt. Vermutlich weil sie robuster sind, als die Siemens-Konkurrenz...

Dass die ÖPNV-Infrastruktur im "Westen" am Boden liegt, liegt nicht daran, dass sie die letzten 20 Jahre sträflich vernachlässigt wurde. Hätte man von 1950..1990 genau so viel Geld in die Schienen investiert wie in Betonpisten für Autos hättet ihr paradiesische Zustände in den Zügen.

Roland

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Roland Ertelt

Roland Ertelt schrieb:

de.

ert

in den

Streng dich nicht an. Ich kenne bzw. kannte die Infrastruktur (nicht nu r Bahn und Straßen) schon zu Zeiten lange vor der Aufnahme der DDR sowi e auch aus den Jahren gleich danach und ich komme auch jetzt recht viel in gan z Deutschland herum. Dort, wo ich auf Holzbänken durchs Land fuhr und a n Bahnhöfen ein- und ausstieg, welche letztmals 1938 ein wenig Farbe ge sehen hatten, finden sich jetzt neue Züge, neue Gebäude (und - teilweise! - nach noch mehr gierende Menschen, welche ganz ungeniert die Einstellung zeig en, es stehe ihnen zu, besonders viel Geld zu bekommen) Das war vor 25 Jahren auch im Westen so, wo seither fast kein Geld mehr für die Erhaltung ausgegeben werden kann. Einfach mal mit offenen Augen durchs Land fahren...

MfG Rupert

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Rupert Haselbeck

Ja, sage ich doch, da paßt halt alles, sonst wäre das mit dem ÖPV für uns untauglich, ohne Zweifel. Man muß halt auch mal Schwein haben. Kat 2 ist aber auch nur eine Zahl, eigentlich taugt der Bhf nicht viel, keinerlei Fernverkehr hält mehr, er ist halt die Anbindung an den Knoten Nürnberg.

Logisch, wenns nicht paßt, dann paßts nicht, aber bei uns geht es, und blöd wäre ich, würde ich es nicht nutzen. Bei der Wohnungswahl war es eher Zufall, natrlich haben wir es positiv wahrgenommen, daß wir verkehrsgünstig liegen, aber daß wir das mal derart gut gebrauchen können, das war wahrlich nicht absehbar.

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Die neuen Länder verlieren Einwohner, ÖPV-Nutzung ist rückläufig, bei der Neuverteilung der Regionalisierungsmittel wird sich da manch einer umsehen. Es war gewünscht, daß ÖPV auch nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgerichtet wird, damit wird dort ein Runterfahren des Angebotes unumgänglich sein. Teufelskreis :-( Dann will da erst recht keiner mehr wohnen...

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Sebastian Suchanek schrieb:

Ich habe noch immer folgendes Bild im Kopf: Vor dem völlig vergammelten Provinzbahnhof St. Goar (am Rhein) sitzen die japanischen Touries und waren zwei Stunden auf den Zug zurück nach Frankfurt.

Guido

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Guido Grohmann

Roland Ertelt schrieb:

Die 143 wurden aber zu einem nicht unerheblichen Teil erst nach 1990 gebaut. Diese Aufträge hätte durchaus auch Siemens oder jeder andere

bekommen können.

Guido

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Guido Grohmann

Am 01.05.2013 11:09, schrieb Guido Grohmann:

Wobei ich mich eher wundere wie die Japaner 25 Jahre wirtschaftlichen Niedergang und steigende Überalterung bewältigen.

Butzo

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Klaus Butzmann

Indem wir alle fleissig weiterhin Produkte von Toyota, Mitsubishi, Nissan Mazda, Subaru, Sony, Panasonic, Yamaha, Honda und so weiter kaufen. Allerdings wendet sich das ganz langsam, und Hyundai oder Samsung sind nicht in Japan beheimatet.

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Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

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