Diagnose Röhrenmonitor

Ich habe hier (m)einen Belinea 17" Röhrenmonitor. Das gute Stück ist gerade mal 10 Jahre alt. ;-)

Der Monitor zeigt seit neuestem Probleme in der horizontalen Ablenkung:

Das Bild rutscht 5..6mm zusammen. Scheint zum Rand hin "logaritmisch" zu sein. Wenn man den Monitor anklopft, stimmt es wieder. Ich befürchte eine kalte Lötstelle...

Da das mein erstes Röhrengerät ist, welches ich wieder in Betrieb nehmen möchte ;-) :

Wie lange muss man einen Röhrenmonitor abschalten, und wo könnte noch "böse" lauern.

Wo fange ich bei dem Guten Stück zu suchen an?

Roland

Reply to
Roland Ertelt
Loading thread data ...

Also schrieb Roland Ertelt:

Für den ernsthaften Gebrauch? MMn gar nicht. Es gibt nur noch sehr wenige Einsatzzwecke (kalibrierte Fotobearbeitung für professionellen Einsatz z.B. - da hat man dann aber auch selten mehr 17"er im Einsatz; oder Video/Games, wo es wirklich auf >=85Hz Bildwiederholrate ankommt), die heutzutage noch diese stromfressenden, platzverschwendenden Schreibtischbeschwerer rechtfertigen. TFT-Monitore sind wirklich erschwinglich und gut heutzutage. Wenn Du auf Röhre bestehst: Ich biete Dir einen 20"er gegen Abholung (Münchner Norden) für lau. Funktionstüchtig, mit prima Bild und kurzer Bildröhre. Hat sogar separat VGA- und RGB-Komponenteneingänge.

Bei trotzdem vorhandenem akademischem Interesse an der Reparatur mögen dir andere helfen... dieses Hochspannungszeuchs war mir immer suspekt, und mit einer kleinen falschen Bewegung kann man da viel zu viel Schaden anrichten... mal eben irgendeinen Transistor versehentlich beim Messen kurzgeschlossen, und schon ist bestenfalls das Gerät oder schlimmstenfalls man selbst final geerdet... :-/

Ansgar

--
*** Musik! ***
Reply to
Ansgar Strickerschmidt

Zeilentransformatorwicklungsschluß wäre ein Kandidat.

So lange abschalten geht gar nicht. Die Anode etwa bleibt fast beliebig lange heiß. Wenn man da rumprokelt, muß man halt entladen.

--
David Kastrup
Reply to
David Kastrup

Röhrenmonitore eignen sich noch immer für genau das, für das sie einstens gebaut wurden :-). Und da sie einem heute nachgeworfen werden, sogar sehr wirtschaftlich. Ich frage mich schon lange, was die Leute sich alles angeschafft haben, da plötzlich "kein Platz" mehr da ist, wo vorher ihr Röhrenmonitor stand :-). Ich schreibe dieses Posting übrigens vor einem auf der Straße gefundenen HP Ergo Ultra VGA 15-Zöller - der hat ein so gestochen scharfes Bild wie ich es bisher kaum woanders gesehen habe.

Haste mal wirklich auf das Schildchen hinten an Deinem modernen "Energiespar"-Monitor geschaut?

Ergänzung 1: Ich habe vor Kurzem den Bediener in einem Supermarkt gefragt, was der supermoderne, riesige Flachbildler denn so an Eergie verbraucht. Ich mußte mehrfach fragen, bis der Drucksler es endlich rausließ: 240 W - aber nur, wenn das Bild hell ist .

Ergänzung 2: Ein Bekannter brachte mir neulich seinen kaputten LCD-Monitor. Ich habe dann im Web recherchiert und haufenweise solche Kaputtler entdeckt. Die haben alle hintendrin die von Energiesparleuchtobst bekannte Elektronik inlusive solchen Leuchtobsts. Was dürfen wir enstprechend für die Zukunft erwarten?

Gutes Angebot - schnell zugreifen, ehe es andere Vernünftige tun :-).

Grüße, H.

Reply to
Heinz Schmitz

Betätige mal alle Bild-Verstell-Knöpfe (nach links, nach rechts, größer, kleiner, Kissen, Trapez, ...) ob sie alle die richtige Wirkung haben. Es wäre vorteilhaft, zumindest eine Idee zu haben, in welcher Funktionsgruppe der Fehler sitzen könnte. Suche auch mal im Web nach einem Schaltbild.

Wenn das Netzkabel gezogen ist (im Netzteil ist einiges galvanisch am Netz!), bleibt nur der Anodenanschluß der Bildröhre (die Gummikappe am Kabel). Da muß man aber praktisch nie ran.

Auf der Unterseite der Hauptplatine, im Umfeld des Zeilentrafos. Gerüchten zufolge sollen Belineas unter kalten Lötstellen leiden. Ich hatte aber noch keinen vor mir, kann da also nix zu sagen.

Grüße, H.

Reply to
Heinz Schmitz

Und so sprach David Kastrup:

Iihh. Das klingt nicht schön. Dazu passen wohl auch die sporadischen Bildkomplettausfälle, die das gute Stück seit ein paar Tagen hat. Den Zusammenhang sehe ich erst jetzt. Bisher dachte ich, der Grafiktreiber spinnt, da mein NB das auch hin und wieder hat. Das kann ich sicher nicht selbst ohne größere Anschaffungen reparieren.

Naja. Röhrengeräte wurden im Studium nur nach "am Rande" erwähnt. Wie führt man so eine Entladung über einen Widerstand (welchem Wertes/Belastbarkeit) richtig durch?

Roland

Reply to
Roland Ertelt

Und so sprach Ansgar Strickerschmidt:

Naja. Es geht im wesentlichen darum, den Tod des Gerätes mit möglichst geringem Geldeinsatz bis zum ersten Job danach hinauszuzögern. (Und dabei evtl. noch was zu lernen). Ich bin Student und wohne in L. Mit dem Auto nach München und zurück ist da schon eine Großinvestition... ;-) Aber Danke für das Angebot.

Roland

Reply to
Roland Ertelt

Also schrieb Heinz Schmitz:

Man hat sie halt notgedrungen genommen, weil es nix Handlicheres gab - und ihnen nolens volens den nötigen Platz eingeräumt. :) Das war auf dem Schreibtisch immer ein Kompromiss und Störfaktor.

Auch mein vormaliger 20"er von Siemens ist ein edles Gerät mit klasse Bild. Zu seinen Anschaffungszeiten bestimmt in der 2000-DM-Klasse angesiedelt. Nunja - ich bekam ihn vor Jahren von einem computernarrischen Bekannten geschenkt, nutzte ihn dann geraume Zeit - und irgendwann lief mir dann eben ein TFT zu...

Hier soeben exemplarisch: "Rating: 19V DC 2.5A" - aufgerundet 50W. Also grob die Hälfte bis ein Drittel eines bildflächengleichen Röhrenmonsters (das wäre dann ca. ein 19"er).

Nunja - es ist zwar ähnliches Leuchtobst, aber die CCFLs in TFT-Monitoren (die gaanz allmählich von LEDs Konkurrenz bekommen) sind dann von der Bauart her doch noch etwas anders als die mitunter beheizten Energiesparleuchtmittel für die Wohnung. Auch die Inverter sind anders ausgelegt und vor allem regelbar. Da gibt es schon relativ große Unterschiede im Detail. Gemeinsam ist dem Zeug, dass die Leuchtröhren altern und an Lichtleistung deutlich nachlassen. Bei "besseren" Modellen kann man die CCFL-Röhren einzeln tauschen. Bei anderen Modellen sind mitunter 6 Röhren zu Paketen von 2x 3 Röhren zusammengeschaltet und lassen sich kaum bis gar nicht wechseln. BTDT. :-/ Dass mal ein Inverter im Lauf der Jahre stirbt, kommt auch vor - die kann man aber leicht im Ganzen ersetzen. Meistens sind die Trafos da drin ziemlich "auf Kante genäht" und vertragen nicht viel an Toleranzen...

Edit: Nur den Umschalter dafür haben sie gut versteckt.

Nun denn: wer will? :)

Ansgar

--
*** Musik! ***
Reply to
Ansgar Strickerschmidt

Und so sprach Heinz Schmitz:

Das Service-Manual wollen die im Netz nur verkaufen. Hab ich schon angefangen zu gugeln. Es ist ein 103050, falls jmd. etwas zur Hand hat.

Einstellknöpfe hat der nur 2. Plus ein Rädchen. Die Einstellungen funktionieren sauber, ich kann das Bild zwar wieder breit ziehen, nur bleibt der "eingefallene" Rand.

Bis zum Metallkäfig hab ich mich vorgearbeitet, und der Staubsauger hat auch wieder Metall zur Vorschein gebracht ;-)

Mal sehen, ob ich was sehe...

Roland

Reply to
Roland Ertelt

entweder das (üblicherweise am Zeilentrafo), oder der Stecker zur Ablenkeinheit. Selten auch noch ein paar andere Bauteile im Strompfad der Horizontalablenkung, z.B. die Linearisierungsspule.

? - Vom Abschalten wird es nicht besser. Oder ist gemeint, bis man reinfassen kann? Da kann ich Entwarnung geben. Zum lösen der ganzen Schrauben der Abschirmbleche im inneren braucht man definitiv länger.

Gefahr oder Defekt?

s.o.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Also schrieb Heinz Schmitz:

Ich dachte, das war GRUNDIG:

Gerät Richtig Umfassend Nachlöten, Dann Ist's Gut.

Ansgar

--
*** Musik! ***
Reply to
Ansgar Strickerschmidt

Und so sprach Marcel Müller:

NICHT? Mift. Ich dachte, ich schalte ihn 10min aus, und bekomme dafür 2h fehlerfrei ;-)

Ich hab mal mit dem Multimeter ein paar mir bekannte Punkte auf der Hauptplatine abgetastet, und nix mehr an Restspannung gefunden. Klingt soweit gut.

Böse = Gefahr

Defekt = Arbeit

;-)

Ich hab mir die Hauptplatine mal genauer angeschaut. Ausser ein paar "Heizflecken" hab ich nichts gesehen. Die Lötstellen sehen alle noch gut aus. Platine ist einseitig, also sollten auch keine schlecht gelöteten Durchkontaktierungen gebrochen sein...

Ich werd jetzt mal alle (erreichbaren) Stecker näher betrachten, und das Teil dann wieder zusammenstecken. Und das Elend weiter beobachten...

Roland

Reply to
Roland Ertelt

Also schrieb Roland Ertelt:

Heiz doch einfach mal den Lötkolben an und brate pauschal an alles Gelötete einmal hin... nicht jede kalte Lötstelle[*1] ist optisch gleich als solche zu erkennen...

Für Stecker mag übrinx "Tuner 600"-Spray helfen, gefolgt von "Kontakt 61", dem guten blauen Schmier... kein "Kontakt 60" verwenden, das ist zu aggressiv.

Ansgar

[*1] = Name der Lieblingsbar von E-Technikern
--
*** Musik! ***
Reply to
Ansgar Strickerschmidt

Und so sprach Ansgar Strickerschmidt:

Naja, wenn ich anfange und den Monitor nachlöte, besorge ich mir vorher ein paar Kondensatoren, und wechsel die gleich. Einige Elkos im Bereich Netzteil dürften schon ziemlich trocken sein, nach 10 Jahren warm...

Was mir etwas Sorgen macht: Die Platine ist an einigen Stellen schon ziemlich braun verfärbt. Aber die Lötstellen sehen noch sehr ordentlich aus. Schön glatt und silbrig. Bauteile sind auch ordentlich fest.

Also von Kontaktspray halte ich persönlich nicht viel. Ich hab auch keines mehr im Haus, seitdem die letzte Dose durchgerostet ist. Meistens wische ich Kontakte mit WD40 ab, stecke/löse mehrmals, und wische mit WD40 nach. Das funktioniert meistens besser/langfristiger als Kontaktspray. Zumindest in meiner Einflussphäre ;-)

WD40 als Wellenschalterölersatz. Geht leidlich, kommt aber nicht ans original in rot oder blau.

Ich hatte den Kasten jetzt wieder zusammengesteckt, bis jetzt (ca. 2h Betrieb) hat das Bild nicht wieder gezittert. Toitoitoi (auf Holz(kopf)klopf) :-D Vielleicht war es wirklich nur eine beginnende Oxidation auf den Kontakten am Röhrenhals. Oder die 5kg Staub, die ich aus dem Chassis gesaugt habe. :-D

Auch wenn hier ein paar Leute Flatscreens toll finden, haben die doch einen (für mich relevant) erheblichen Nachteil: Sobald man aus irgend einem Grund von der nativen Auflösung abgewichen werden muss, wird das Bild grauenhaft.

Roland (Der unbedingt demnächst mal zum Granowski muss, wenn er wieder werktags in RU ist)

Reply to
Roland Ertelt

Moin!

Eserviceinfo hat so einiges von Belinea. Vielleicht findest Du ja was ähnliches, ich sehe da zum Beispiel 103010, 103040, 103052 und 103055.

Gruß, Michael.

Reply to
Michael Eggert

Danke Ansgar, den kannte ich noch gar nicht, mein erster Verstärker war ein eklig brummender Grundig, den ich genau so wieder flott gemacht hatte. Da waren nur nach einem Umzug die Siebelos locker. Da hatte wohl einer gemeint, dass man die löcher auch größer machen kann, weil das Bestücken dann leichter und billiger geht...

Gerät richtig umfassend nachgelötet dann ists gut

Hat mir noch lange Jahre gute Dienste getan.

Marte

Reply to
Marte Schwarz

"Ansgar Strickerschmidt" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@invalid.invalid...

Hi, die methode ist korrekt, aber die Belinea sind eigentlich verkappte FIMI...Maden aus Italien...

--
mfg,
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

Lötstellen sind aber auch gerne mal selbstheilend. Durch Erschütterung schmiert es an der Bruchfläche aneinander, und dann geht der Kram wieder. Aber meist nicht lange.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Da würde ich eher die Hälfte schätzen. Zu einer 21"-Röhre vielleicht dann das Drittel. Ich habe aber auch schon Flachbildler mit mehr als 50W gesehen und fand es meist erstaunlich, daß der Leistungsaufnahmewert so schwer zu finden ist .

In dem bekannten Online-Auktionshaus wurde auch schon ein "Reparatur-Set" angeboten - nach meiner Recherche scheinen es eher die Leistungs-Fets im Inverter zu sein, die vorzeitig das Zeitliche segnen - das Leuchtobst folgt dann vermutlich nach seiner üblichen Lebensdauer.

Grüße, H.

Reply to
Heinz Schmitz

Muß nicht sein. Typschild vom Zeilentrafo ablesen und im Web suchen. Die Preisspannen sind enorm, aber es gibt (gab, BTDT) vernünftige Händler, die zu tragbarem Preis Vernünftiges liefern. Das Wechseln eines Zeilentrafos ist keine Rocket-Science.

Langes Stück Rundholz, vorne dran einen dickeren Draht, den mit dickem

1 Megohm an Masse. Unter die Gummikappe schieben, Kaffee trinken gehen, fertig. Das einzige Problem ist, den Metallkontakt unter der Gummikappe zuverlässig zu erwischen.

Grüße, H.

Reply to
Heinz Schmitz

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.