Tantal vs Kerko

Am 24.07.2012 07:09, schrieb Michael S:

Stimmt, deshalb sollte bei der Parallelschaltung von Cs, wenn es um das Abblocken bei ICs geht, die Zuführungen nie gemeinsam genutzt werden. Also jedes C sollte auf dem kürzesten Weg direkt individuell an die Pins geführt werden, wobei das C mit dem kleinsten Wert die kürzeste Zuleitung erhält.

--
mfg hdw
Reply to
Horst-D.Winzler
Loading thread data ...

man sollte vielleicht noch verraten, dass es oft besser ist, einen C mit höherer Spannungsfestigkeit zu nehmen, als einen mit mehr C. Beide haben bei der Einsatzspannung mehr Kapazität, aber ersterer hat eine bessere Lebensdauer und vor allem bei 0V weniger Kapazität. Das Netzteil muss ja schließlich am Anfang die Dinger erst mal betanken. Wenn sich sehr viele davon über die Platinen verteilen, kann da im ersten Moment schon mal einiges zusammenkommen.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Ich habe auch schon etliche Keramik-Cs sterben sehen. Und das ist eigentlich ekliger als Tantals. Wenn ein Tantal-Stützkondensator kurzschließt, kommt üblicherweise eine stinkende Wolke aus dem Gerät und die Kiste läuft oft sogar erst mal weiter. Den Keramik-Cs sieht man es hingegen manchmal kaum an

In der Tat. Riesen Problem.

Marcel

Reply to
Marcel Müller

Timm Reinisch schrieb:

Der klassische Grund ist der höhere ESR "normaler" Tantalkondensatoren, der die Parallelresonanz (s. Posting von Michael) unterdrückt.

Zusammen mit dem kleinen Kerko gibt das eine robuste breitbandige Entkopplung.

Mit "mehrere verschiedene LOW-ESR" ist das schwieriger.

Dass viele Spannungsregler nicht mit kleinem ESR in Verbindung mit kleiner Kapazität klarkommen, wurde auch schon geschrieben. Das ist ein ernstes Problem, weil sich das Verhalten des Spannungsreglers über die Betriebsbedingungen (hauptsächlich Laststrom und Temperatur) ändern und Du für ein sicheres Design nicht "einfach" ausprobieren kannst.

Bei großer Ausgangskapazität ist der ESR dann wieder weniger wichtig. Also 10000uF LOW-ESR klappt meistens wieder .

Ja, gibt es, z.B. mit Polymer. Aber es gibt auch immer noch die "einfachen" Tantals mit großem ESR.

Die Warnungen von Jörg bezüglich Tantal und Low-Drop-Spannungsreglern solltest Du übrigens mit Vorbehalt lesen.

Man kann beides problemlos verwenden, wenn man weiß, wie es geht. Ist aber nichts für unerfahrene und/oder sorglose Entwickler.

Klar, man kann Tantalkondensatoren leicht zerstören, und das kann sich "stark exotherm" äußern. Haben viele Entwickler schon mal gemacht. Tantalkondensatoren mögen zum Beispiel keine Impulsströme in verbindung mit hoher Spannung, wie sie beim Einschalten an niedriger Impedanz auftreten.

Es gibt aber auch robustere Ausführungen, und wenn man deutlich unter der Nennspannung bleibt, halten sie nochmal mehr aus.

Wir haben in über zwanzig Jahren schon hunderttausende Tantals verbaut (auch an der Versorgungspannung, mit einem kleinen Vorwiderstand) und leben immer noch. Die Schaltung ist natürlich sehr sorgfältig dimensioniert und intensiv getestet.

Und in Automobilelektronik werden massenhaft Low-Drop-Regler verbaut, die nicht schwingen.

Servus

Oliver

--
Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
Reply to
Oliver Betz

Marcel Müller schrieb:

Momentan gibt's die passende Sehhilfe als Angebot:

formatting link
In wieweit die genannte Einschränkung durchgesetzt wird, das weiß ich nicht.

MfG hjs

Reply to
Hans-Jürgen Schneider

Am 24.07.2012 07:47, schrieb Horst-D.Winzler:

Die Parallelresonanz verhinderst Du damit aber trotzdem nicht. Häufig gehts aber nichtmal so, wie Du das beschreibst, weil einfach der Platz nicht da ist.

Michael

Reply to
Michael S

[...]

Dann nenne doch endlich mal einen bezahlbaren Low-Dropout Spannungsregler mit _garantiertem_ Stabilitaetsbereich. Und nein, ein Graph mit schraffiertem Bereich zaehlt nicht. Jedenfalls nicht in sicherheitskritischen Anwendungen, sowas fliegt da im Design Review gleich raus. Da muessen min-max Werte im Tabellenteil des Datenblattes stehen.

Hic Rhodus, hic salta :-)

So isses.

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Am 24.07.2012 16:42 schrieb Joerg:

Was ist den bezahlbar? Beim LP38690

formatting link
steht im Datenblatt: "The LP38690/2 is stable with any output capacitor ESR between zero and 100 Ohms." Aber wahrscheinlich zählt der auch nicht, weil es halt Text und keine Tabelle ist.

Michael

Reply to
Michael Witton

Ich bin bei Linearreglern eher ... Beim LP38690

formatting link

Ueber $0.50 ist was viel. Es gab schon laenger LDO die (fast) unconditionally stable sind, wie etwa die AnyCap Serie. Aber die kosten.

Hast Du Dir mal die Drop-out Werte in der Tabelle auf Seite 4 angesehen? Geht bis 1.6V hoch. Aehm, na ja ...

Man sollte das auch auf Herz und Nieren testen. Vom gleichen Hersteller hatte ich mal einen aus der TPS Serie. Korrekt beschaltet, getestet ... poff ... paff ... pofftig. Ueberall Krater. Es passierte wenn die Eingangsspannung zu schnell hoch kam. Davon stand natuerlich nichts im Datenblatt. SPICE Model wurde nicht ausgeklinkt.

Ein anderer von der Firma die sie aufgekauft haben rauchte ab wenn der Innenwiderstand der Quelle ueber 80ohm oder so ging. Ich hatte den Kunden eindringlich vor dem Einsatz von LDOs gewarnt aber sie taten es dennoch, haetten keine negativen Erfahrungen mit der Serie gehabt. Es kam schlimmer als ich befuerchtet hatte. Hinweise im Datenblatt? Null, nueschte. Der Hersteller wusste das erst seit dem Tag als ich da anrief. Das gab einen ziemlichen Aufruhr dort, bloss nutzte uns das nichts.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Am 24.07.2012 07:09, schrieb Michael S:

Danke! Siehe Christian Dirks FH Furtwangen, diverse Fachartikel.

Butzo

Reply to
Klaus Butzmann

Studienkollege, super Noten aber von Tuten und Blasen ... na ja, Ihr wisst schon. Der haette nichtmal gewusst wo beim Loetkolben heiss ist. Konnte nichtmal seinen eigenen Taschenrechner flicken. Kurz nach dem Diplom irgendwo per Zufall getroffen. "Hey, was machst Du denn jetzt so?" ... "Ich bin bei " ... "Super, und woran arbeitest Du?" ... "Ich schreibe Application Notes".

Da fiel mir fast die Kinnlade runter.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Am 24.07.2012 23:29, schrieb Joerg:

Der Dirks?

formatting link

Butzo

Reply to
Klaus Butzmann

Den kenne ich nicht. Aber so alt bin ich nun doch noch nicht :-)

"Sie müssen sich anmelden, um Zugriff auf die Fachartikel zu erhalten ... Sollten Sie noch nicht registriert sein, können Sie Ihre Zugangsdaten hier anfordern"

Huargs.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Naja...klassisches Entscheidungsdilemma, entweder LDO der geht und dafür ein paar ct teurer ist oder einer der nicht immer tut was er soll, aber dafür billigst. Wer Qualität will muß dafür blechen, ist nicht nur bei LDOs so. Paßt doch eh.

Grüße

- Michael Wieser

Reply to
Michael Wieser

Am 24.07.2012 23:32, schrieb Klaus Butzmann:

Nein, Jörgs Posting hatte, wie öfters, nichts mit "dem Vorgänger" zu tun.

Reply to
Heiko Lechner

Was das Thema "geht" betrifft bin ich inzwischen skeptischer geworden, gerade bei LDO. Die haben oft Pathologien gezeigt die mit keinem Woertchen im Datenblatt erwaehnt wurden. "Zu hoher" Quellwiderstand .. poff, Eingangsspannung "zu schnell" angestiegen .. peng, "Uebermaessig starke" Lastwechsel ... rumms.

Bei mir kommen normale Linearregler rein und wenn zuwenig Eingangsspannung da ist dann eben ein Schaltregler. Wenn schon LDO dann so wie beim letzten Mal vor ein paar Wochen, selbstgestrickt. Da weiss man was man hat. Ich habe einfach einen Depletion Mode N-Channel FET genommen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Hallo,

Am 24.07.12 21:13, schrieb Joerg:

ob das hier unten noch jemand liest? Ich verwende TPS73033 wenn ich 3.3V brauche, sollte ich mir da sorgen machen?

Viele Grüße

Timm

Reply to
Timm Reinisch

Ich weiss ja nicht wo "unten" ist? Tiefster bayrischer Wald? :-) ...

Ist lange her und ich habe aus der Serie seitdem nichts mehr verwendet. IIRC kam es darauf an wie nahe man am Limit fuer die Eingangsspannung war und wie schnell die Eingangsspannung nach dem Einschalten hochkam. Bei uns war das aus einer Batterie, d.h. im Gegensatz zu einem Netzteil war die Spaanung praktisch sofort da. Das mochte der Chip nicht. Wenn ich ein Labornetzteil normal hochdrehte passierte nie was, beim Anklemmen der Batterie hingegen machte es paetsch.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Klaus Butzmann schrieb:

(Parallelkombinationen von Kondensatoren zur Versorgungsspannungsentkopplung)

warst Du mal in einem seiner Seminare? Ich war Mitte der Neunziger und fand einiges sehr nützlich. Mittlerweile hat er das Angebot stark erweitert, aber ich befürchte, dass zu wenig Neuigkeiten für mich drin sind, um Zeit und Geld aufzuwenden.

Servus

Oliver

--
Oliver Betz, Muenchen (oliverbetz.de)
Reply to
Oliver Betz

Am 26.07.2012 07:40, schrieb Oliver Betz:

Nee, ich habe mich nur an die Artikel in der Elektronik erinnert.

Durchaus möglich, die Physik ist ja auch noch die gleiche :-)

Butzo

Reply to
Klaus Butzmann

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.