100 Volt Elko an 12 Volt betreiben

Angenommen ich muß einen Elko auswechseln, der habe einige µF und ist für 6 Volt. Kannicht finden in der Bastelkiste (Conrad)

Was spricht dagegen,, einen 25 Volt Elko einzubauen, oder einen 63 Volt Typ?

Oder allgemein: einen Elko wesentlich höherer Betriebsspannung einzusetzen.

Jeder hat das schon gemacht, aber derf man denn das?

w.

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Helmut Wabnig
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Gar nix, außer höherer Platzbedarf. Aber wenn der nicht stört, was solls?

Was oder wer sollte dich daran hindern? Umgekehrt wärs blöd, wäre dann aber gleich zu hören und erledigt.

Gruß, Rolf

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RR

Am 06.06.2013 14:04, schrieb Helmut Wabnig:

Hallo,

Preis, Volumen, Gewicht und Zuverlässigkeit steigt vermutlich dadurch. Wenn man damit nicht leben kann, dann wüsste ich nicht wen man da um Erlaubnis fragen sollte.

Wenn das Gerät ausgeschalten ist, dann werden die Elkos sogar mit der maximal möglichen Unterspannung von 0 V (in Worten Null Volt) betrieben. Eine minimale Betriebspannung macht daher wohl wenig Sinn.

Wen sollte man auch fragen ob man das Gerät jetzt abschalten darf und dann an den Elkos für einige Zeit lediglich Null Volt anliegen?

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

eine Auswirkung gibt es schon noch. Wenn ein Elko über Jahre hinweg nur minimale Betriebsspannungen abbekommt, baut sich die Formierung ab. Das ist erst mal nicht unmittelbar fatal, da dieser Elko ja nie mehr seine nominale Betriebsspannung abkönnen muss. Einen Nebeneffekt hat es dann aber schon. Durch die dünnere Oxidschicht nimmt die Kapazität deutlich zu. Die Kapazitätszunahme könnte unerwünschte Nebenwirkungen haben. Das kann man ganz gut in Frequenzweichen von alten Lautsprecherboxen beobachten. Da habe ich nicht zum ersten mal einen Intertechnik-Elko mit der doppelten Nennkapazität herausgezogen. Wenn die dann mal Feuer bekommen, sind die Mitteltöner aufgrund der nun verhunzten Abstimmung dann historisch.

Derselbe Effekt sorgt bei Geräten, die 10 Jahre ihr Dasein im Kerker fristeten, dafür, dass sie sich bei der Wiederinbetriebnahme in den ersten Stunden gerne mal mit einem beherzten Fatz-Peng! verabschieden. Denn wenn die volle Betriebsspannung mit einem mal wieder kommt, hält die ausgedünnte Oxidschicht dem nicht mehr stand.

Marcel

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Marcel Müller

Am 06.06.2013 17:11, schrieb Marcel Müller:

Hallo,

ja - Nebeneffekte gibt es sicherlich. Alterung ist ja eher wenig abhängig von Unterspannung.

AFAIK ist zur Formierung eines Elkos Gleichspannung und ein optimaler Strom notwendig, da müsste ich erst recherchieren wie das bei bipolaren Elkos funktioniert. Ich denke nicht, dass dies über Wechselspannung mit Audiofrequenzen im Betrieb einer Frequenzweiche geschieht. Das sind dann wohl eher Alterungsprozesse bei den Intertechnik-Elkos.

In der Praxis habe ich häufiger Elkos mit Kapazitätsverlust und erhöhtem Serienwiderstand auf Grund von Alterung erlebt, z.B. in Netzteilen da macht sich das in erhöhter Brummspannung bemerkbar.

Die Kapazitätstoleranzen bei Elkos sind zumeist auch hoch.

Hier noch eine Fundstelle zum Thema:

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Bernd Mayer

PS; Als Kind hatte ich meine ersten Elkos noch selber formiert mit Alu-Folie in Sodalösung in Weckgläsern.

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Bernd Mayer

Erstmal nichts. Ich habe keine 10u und kleiner mit 16 oder 25V auf Lager, 35, 50, 63 sind da Standard.

Andere Parameter müssen aber auch stimmen. Wenn der zu ersetzende Elko ein 1500u 6,3V low ESR ist und man einen mechanisch passenden mit 10 oder gar 16V findet, sollte man skeptisch sein, dass der für den eventuellen hohen Ripplestrom geeignet ist.

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Stefan Huebner

Helmut Wabnig schrieb:

a) dessen Einbaugröße b) nix

Such Dir das Passende heraus.

Ja.

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Martin Gerdes

Elkos mit grösserer Spannung haben meist einen kleineren ESR (Serienwiderstand).

In den allermeisten Fällen ist das besser: Weniger Brummen, weniger Verlust, weniger Erwärmung -> längere Lebensdauer.

Es kann aber sein, dass der kleine ESR bei kritisch dimensionierten Schaltungen unerwünschtes Schwinger verursacht, oder einen zu grossen Einschaltstrom. Diese Fälle sind aber eher selten.

Es gibt auch das umgekehrte zu beachten: Heute sind Elkos gleicher Spannung und Kapazität oft kleiner. Das heisst, sie können schlechter Wärme abgeben, enthalten weniger Elektrolyt (-> trocknen schneller aus), und sind manchmal auch für die Maximalspannung knapper dimensioniert. Deshalb ist es ratsam, bei Reparaturen alter Geräte generell Kondensatoren mit etwas höherer Spannungsfestigkeit zu verwenden. Dies zumindest da, wo die Betriebsspannung sehr nahe an die aufgedruckte Spannung des Kondensators reicht oder der Eklo grosser Belastung ausgesetzt ist.

Stefan

wrote:

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Stefan Heimers

Hi Stefan,

Woraus speist sich Deine Hoffnung? Größere Spannungsfestigkeit resultiert im Wesentlichen durch eine stärkere Formierung. Die nimmt aber zunächst einmal Material vom leitenden Metall (zumeist Aluminium) ab. Ich sehe keinen zwingenden Grund, warum damit der Serienwiderstand fallen sollte.

Jörg singt gleich wieder das Lied vom LDO...

Deren Volumen wiederum begrenzt ist, ergo an sich zu den verkleinerten Elkos zählen, die man nach Deiner Argumentation gerade meiden sollte.

Marte

P.S. Ansonsten stimme ich zu. Es geht meistens gut, es sei denn es ist eben nicht nur die Spannungsfestigkeit gefragt, sondern auch noch der ESR und oder Stromfestigkeit oder Temperaturfestigkeit... zu beachten. Dann sollte man eben auch Letztere beachten.

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Marte Schwarz

Am 10.06.2013 15:29, schrieb Marte Schwarz:

Durch das dickere Dielektrikum ist eine größere Fläche nötig, dadurch sinkt der Beitrag des Elekrolyten zum ESR.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Aus Erfahrung mit dem LCR-Meter. Erklären kann ich's nicht.

Kauf mal Elkos vom gleichen Typ mit der gleichen Kapazität, einmal mit 6.3V, und einmal mit 63V Spannungsfestigkeit und miss den ESR mit einem geeigneten Messgerät.

An sowas habe ich gedacht.

Nein, die dann wieder etwa gleich gross sind wie die alten Originale mit geringterer Spannungsfestigkeit waren.

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Stefan Heimers

Dieter Wiedmann :

Man kann das im Datenblatt der Frolyt-LowESR Typen auch nachlesen. Es stimmt nur bis 50V Nennspannung, darüber steigt der ESR wieder an, zumindest bei diesen Typen.

M.

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Matthias Weingart

Am 06.06.2013 17:11, schrieb Marcel Müller:

Das kannst du noch besser haben, nicht erst in der Box. Hab' mich mal in einem Verstärker dumm und dämlich gesucht - letzlich waren's eben solche Elkos in der Gegenkopplung. Ergebnis: HF-Schwingungen - wie die Speaker unhörbar killen können, setzen wir mal als bekannt voraus. ;) Zum Glück wurde es mir nur am linken Ohr unangenehm warm - und der Kopfhörer für

19,90 war relativ problemlos ersetzbar. ;)
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Hartmut Kraus

Gerade wenn er ausfiel ist das nicht nur ein Zeichen für schlecht Vorgängerqualität, sondern auch für zu knappe Dimensionierung. Ein guter Grund, um min. eine Schippe mehr aufzulegen, Martin

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Martin Τrautmann

Am 02.07.2013 07:26 schrieb Martin ?rautmann:

Ich hatte es schon, daß ich unter Ersatzbauteilen ordentlicher Qualität keines gefunden habe, das bequem in den zur Verfügung stehenden Platz gepaßt hätte. Da wurde dann wohl schon beim Entwurf des Gerätes mit auf Kante genähten Bauteilen kalkuliert.

Hanno

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Hanno Foest

Naja, jeder ordentliche Hersteller plant Großserien so, dass der verfügbare Platz optimal ausgenutzt wird. Entsprechend nimmt er auch nicht die Standardbauteile einer-für-alles, sondern wählt gezielt das, was da optimal reinpasst.

Für Reparaturfälle ist das natürlich ungünstig, weil Ersatzteile dann oft dort nicht passen. Aber Elkos wird selten genug Luft zum Atmen gegeben...

Schönen Gruß Martin

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Martin ?rautmann

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