mainboard: neue Kondensatoren selber einloeten

Das GA-7DXE-Mainboard ist dafür bekannt, daß nach 1/2 bis 1 Jahr einige Kondensatoren in die Luft fliegen. Gigabyte lötet nach Aussagen eines EDV-Verantwortlichen aus Heidelberg die gleichen SChrott-Kondensatoren wieder ein, so daß sich das Spielchen wiederholt. Ich suche nun gute 12V

1200uF -Elektrolyt-Kondensatoren, um die selber einzulöten, für jedes Board 3 Stück und weil 10 in Betrieb sind eben 30 Stück. Kann mir hier jmd sagen, welche Kondensatoren geeignet sind und wo ich die herbekomme?

Ein Bild der aufgeblähten Kondensatoren:

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danke schonmal Ekkard

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ekkard gerlach
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Am Tue, 19 Oct 2004 16:27:44 +0200 hat ekkard gerlach geschrieben:

Die sehen aus wie die mit dem fehlerhaften Elektrolyten, der in Taiwan eine Zeitlang "in Umlauf" war. Du musst Low-ESR/105°C Elkos mit gleichen Daten verwenden. 12V Elkos habe ich allerdings noch nirgends gesehen - sind das nicht doch 16V Typen? Farnell und RS-components sind mit Low-ESR ganz gut bestückt.

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Martin
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Martin Lenz

Martin Lenz schrieb:

sorry, 10Volt!

Danke Dir für den Hinweis. Ekkard

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ekkard gerlach

Martin Lenz schrieb:

die Elektronikshop hier in Karlsruhe hat 16V-Elkos mit dieser Stärke von 1200uF von "Jamicon". Ob die allerdings Low-ESR sind, weiß das Personal nicht. Ist "Jamicon" immer Low-ESR?

.. ansonsten muß ich halt bestellen ... hmmm danke schon mal, ekkard

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ekkard gerlach

ekkard gerlach schrieb:

Farnell und RS-Components haben nur Low-ESR-Kondensatoren mit max 470uF. Das zumindest ist das Ergebnis einer Suche nach "Low-ESR". Bist Du sicher, daß es Low-ESR sein muß? Ekkard

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ekkard gerlach

ekkard gerlach schrieb:

Was für Elkos sind denn drauf (Bezeichnung, aber komplett!), es würde ja nichts bringen wenn du genauso unterdimensionierte Teile wieder verwendest. Oft ist auch die Baugröße ein Problem, insbesondere der Durchmesser.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am Tue, 19 Oct 2004 17:08:56 +0200 hat ekkard gerlach geschrieben:

Ja.

Aber wie wäre es mit S.722, Kap.9, Nichicon, PM Serie: Extrem niedrige Impedanz (was das gleiche heisst wie "low ESR") 1000µ/16V, 5000h@105°C. Die Lebensdauer von nass gefüllten Elkos verdoppelt sich übrigens bei jeder Temp. Absenkung um 10..15°. Die geringere Kapazität ist übrigens viel eher akzeptabel, als die Verwendung von "nicht Low-ESR" Elkos. Geeignete Typen sind oft als "Low-ESR". "(extrem) niedere Impedanz", "geeignet für Schaltnezteile / DC/DC-Konverter", "geringer Innenwiderstand" gekennzeichnet, das heisst alles ca. dasselbe.

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Martin
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Martin Lenz

Am Tue, 19 Oct 2004 16:50:38 +0200 hat ekkard gerlach geschrieben:

Nochmals nachgesehen, die Elkos sitzen mitten im CPU Spannungswandler, dort werden sie mit einigen 10A belastet! Wenn du dort normale mit höherem Innenwiderstand hineinsetzt, dann lege schon mal die Ohrenschützer bereit, das könnte gut knallen :-)

Auf den Elkos steht i.A. auch eine Typenbezeicnung drauf (meist ein paar Buchstaben, ziemlich unscheinbar), suche dir vom Hersteller das Datenblatt und vergleich die ESR Werte.

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Martin
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Martin Lenz

Martin Lenz schrieb:

Ich habe bei jedem Gehäuse die 8cm-Lüfter-Öffungen aufgesägt und einen PTC-Lüfter mit Chrom-Metall-Gitter reingehängt. Da geht ordentlich Luft raus. Im Gehäuse hat es i.d.R 10Grad mehr als Außen. Also auch im Sommer kaum mehr als 40Grad. Daran sollte es nicht liegen. Ekkard

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ekkard gerlach

Martin Lenz schrieb:

"GSC 105Grad 31A"

Die Elkos haben die Füßchen sogar schon 1mm aus dem Gehäuse rausgeschoben, die Elkos wackeln richtig. Ist das ein Hinweis auf den baldigen "Knall" wenn das Mainboard weiterbetrieben worden wäre?

Ekkard

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ekkard gerlach

"ekkard gerlach" schrieb im Newsbeitrag news:cl3fbk$2ve$ snipped-for-privacy@online.de...

Nein. Die Elkos haben ihre Kapazität verloren, sie sind weitgehend hochohmig, also fliesst da auch kein Strom mehr durch. So eine CPU kann innerhalb extrem kurzer Zeit den Strombedarf stark verändern. Es ist denkbar, dass sich die Stromaufnahme innerhalb einiger Taktzyklen halbiert. Dabei entstehen dann hinter den Spulen große Spannungsschwankungen bzw. Überspannnungen. Die Elkos haben die Aufgabe, diese Stromschwankungen zu puffern und die damit verbunden Spannungsimpulse zu unterdrücken. Das können deine Elkos nicht mehr. Zuerst läuft so ein MB unzuverlässig, später kommt es auch einmal gerne zu Zerstörungen auf dem Board.

Die 12V sind nicht erforderlich.

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Wolfgang Horejsi
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Wolfgang Horejsi

Am Tue, 19 Oct 2004 18:24:25 +0200 hat ekkard gerlach geschrieben:

Nein, die Elkos sind wahrscheinlich aus den defekten Serien. mWn hat da jemand in Taiwan/Asien billigen Elektrolyt an die Elkofirmen verhökert, dem aber ein paar entscheidende Zusätze (Korrosionsschutz, etc.) gefehlt haben, das Resultat war eine drastisch verringerte Lebensdauer. Aber nach

1Jahr, wenn sich die ersten Ausfälle bemerkbar machten, waren diese boards natürlich schon längst verkauft. Hab neulich bei einem Freund ein - ich glaube - ASUS board getauscht, bei dem ungefähr 20 Elkos (3 verschiedene Kapazitäts/Spannungswerte) oben verkrustet waren. Der Rechner ist erst nach einer Aufwärmphase hochgefahren (vorher nur tüdeln wie die Feuerwehr, Signal für fehlende/fehlerhafte CPU) - warmer Elektrolyt leitet besser als kalter, vertocknet aber noch schneller. Der Freund hat als Reaktion auf den Fehler den Rechner erstmal nicht mehr ausgeschaltet, um den Kaltstart zu umgehen. Leider hatte der Händler von dem er ihn bezogen hat inzwischen Konkurs angemeldet, daher kaufte er selbst ein neues board.
--
Martin
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Martin Lenz

Am Tue, 19 Oct 2004 18:28:40 +0200 hat ekkard gerlach geschrieben:

Ich denke, GSC ist Hersteller, 31A die Type

Es würden wohl die kreuzförmigen Sollbruchstellen oben aufgetrieben, auf Mainboards normal nicht so spektakulär. Ein 16V Elko an 29V (irrtümlich statt eines 63V Typs bestellt/eingebaut) hat nach ein paar Minuten aber schon ordentlich "plopp" gemacht.

--
Martin
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Martin Lenz

ekkard gerlach schrieb:

GSC sind Chinesen, aber da muss noch ein Type-Code aus zwei Buchstaben draufsein.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

"RE" steht noch in einem Rähmchen nach den 105Grad.

Ich stelle gerade fest, daß der rechteste der Elkos "T32A" als Bezeichnung hat, nicht T31A wie die anderen. Übrigens stimmt "31A" nicht ganz, es heißt "T31A"

Sonst ist wirklich nix zu finden :-(

Ekkard

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ekkard gerlach

ekkard gerlach schrieb:

Also die billigsten LowESR-Elkos die GSC fertigt. Bei 1200uF/10V: ESR(100kHz)=0.044R Iripple=1060mA

Besorg dir Rubycon ZL 1500uF/10V, Farnell #769071.

Fertigungsdatum.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Hallo Dieter, kann ich denn ansonsten auch welche mit größerer oder kleinerer Kapazität oder Spannungswerten verbauen? Bei meinem EPOX Board EP8-KTA3+PRO sind nämlich mittlerweile auch etliche aufgebläht und sogar schon verkrustet. Leider finde ich nicht alle Passenden bei Farnell. Es sind 4 verschiedene Sorten. Davon hat Franell 2 komplett passende, einen mit höherer Kapazität und einen mit höherem Spannungswert.

CU, Oliver

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Oliver Wache

Oliver Wache schrieb:

So kritisch ist das normalerweise nicht, höhere Spannungsfestigkeit eh nicht und 50% mehr Kapazität auch nicht, für die Haltbarkeit ist ein möglichst niedriger ESR wichtig, deutlich weniger als die Hälfe der Originalbestückung kann aber Probleme mit sich bringen.

Gruß Dieter

P.S.: Bei RS hast du schon nachgesehen? Die haben für den Bereich Panasonic Serie FC.

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Dieter Wiedmann

Spannung: muss >= den Originalkondensatoren Temperatur: muss >= den Originalkondensatoren

Ansonsten: Klar, es gibt Sensibelchen unter den Schaltungen. Die womöglich nur mit selektierten Bauelementen funktionieren.

Ich bin mit den folgenden Maximen immer gut gefahren, was aber nicht heisst, dass es nicht auch Gegenbeispiele gibt.

Kapazität: so ungefähr gleich. Lieber ein wenig grösser. Die Kapazität streut bei den meisten Kondensatoren eh so +- 20%. Ich hab schon ohne beobachtete Probleme 1000µF statt 1500µF und auch statt 470µF eingesetzt. Wenn du mal ein Schaltnetzteil auslegst, kannst du übrigens bei den meisten Elkos beobachten, dass ihr Kapazitätswert ziemlich egal ist - gibt halt ein bisschen mehr (zu kleine Kapazität) oder ein bisschen weniger (grössere Kapazität) Rippelspannung. An vielen Stellen kannst du die Kapazität problemlos um den Faktor 10 variieren. Meist ist viel wichtiger, dass die Kondensatoren den Rippelstrom aushalten. Den nominellen Rippelstrom deines Motherboard-Schaltnetzteils wirst du nicht erfahren, daher ist dein Auslegungsziel der

ESR (ohmscher Serienwiderstand des Kondensators): auch so ungefähr gleich. Lieber ein wenig kleiner. Ging in deine Fragestellung nicht ein (wohl weil er auf den Kondensatoren nicht draufsteht), obwohl er bei Schaltnetzteilen mit die wichtigte Kenngrösse ist. Wenn du ein Schaltnetzteil auslegst, kannst du meist gut mit niedrigerem ESR leben, mit höherem dagegen viel schlechter. Da hilft nur: Datenblatt des Originalkondensators und entsprechenden Ersatztyp suchen. Häufig wird bei Kondensatoren auch zusätzlich (manchmal auch anstatt des ESR) der max. Rippelstrom angegeben. Grösserer Rippelstrom ist besser. Letztlich geben ESR und Rippelstrom eine Verlustleistung, die nicht überschritten werden darf, ohne die Lebensdauer des Kondensator zur verringern.

Wenns schnell gehen soll (mit minimalem Aufwand, guten Erfolgschancen, aber ohne jegliche Garantie, weil halt durchaus mit Restrisiko) such ich in dieser Reihenfolge nach Ersatzkondensatoren:

Typ: Rubycon ZL, wenns haariger wird: Rubycon MBZ oder Sanyo Oscon Spannung: >= Original Bauform (wenn vom Einbauort vorgegeben): Durchmesser muss passen Kapazität: in der Nähe des Originals

Andreas

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"The problem with quick and dirty is that dirty will be remembered
long after quick is forgotten"
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Andreas Hadler

Matthias Weingart schrieb:

Nö, aber das liegt schon einige Zeit zurück.

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Richtig, da lassen sich halt noch ein paar Cent weggeizen. Nicht selten sind auch die Einkäufer schlicht inkompetent, man müsste ja verstehen können was der Entwickler da mit ESR

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Dieter Wiedmann

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