Hallo Marte, On Fri, 7 Mar 2008 10:50:01 +0100, "Marte Schwarz" wrote:.
Das wir bei allem philosophologischen "ich weiß, dass ich nichts weiß" Geheule doch einen sehr vernünftigen Stand der Wissenschaft und Technik erreicht haben, den man auch positiv sehen kann.
Nö, Du tust so, als ob z.B. sämmtliche Unfallgutachter nur Blödsinn schreiben, wenn sie eine Berechnung anstellen, bei welcher Geschwindigkeit ein Unfall anders ausgegangen wäre.
"Ja wir kennen ja den Wirkmechanismus noch nicht genau und können daher nicht sagen, ob das Herz auch stehengeblieben wäre, wenn ihm statt des Gewichts von einer Tonne lediglich eine Vogelfeder auf den Kopf gefallen wäre."
=> Man muss auch Modelle _vereinfachen_ können, so dass deren Aussagen trotzdem _annähernd_ richtig bleiben. Darin besteht die Kunst in der Wissenschaft und Technik.
=> Und man muss in der Lage sein, mit einer Kombination aus unscharfen und scharfen Eingangsdaten trotzdem halbwegs scharfe Ausgangsdaten zu bekommen.
Wer das nicht kann, ist kein guter Forscher.
Btw.: Ich rechne auch nicht mit Eigeninduktivität und parasitärer Kapazität des Bauteils, wenn ich einen schnöden 470 Ohm Serienwiderstand für eine Anzeige-LED brauche.
Es gibt aber, um zum Forumthema zurückzukommen, genügend Studis, die dann mit einem "ich brauche einen 423,835 Ohm Widerstand gemäß meiner Simulation" beim ersten Praktikum in der Schaltungsentwicklung ankommen ;-/
Das mag in Deinem Fachgebiet so sein, aber das, was man über elektromagnetische Felder weiß, ist im Gegensatz dazu schon sehr präzise.
Und selbst der Herzschlag per se läßt sich durchaus beschreiben. Von mir aus nicht unter Stressbedingungen, aber man kann recht genau sagen, dass weniger als 60 sportlich, weniger als 30 eher ungesund und mehr als 250 wohl typisch Kammerflimmern sein dürfte.
Und das reicht für elementare Aussagen über nötige Massnahmen durchaus aus.
Und btw.: Du solltest nicht den Fehler machen, von Deinem Spezialgebiet auf alle anderen zu schließen. Die Aussagen über die Superposition bei Feldern sind schon sehr präzise. Solltest Du anderes herausfinden => Nobelpreis ;-)
Du solltest lernen zu unterscheiden:
a) Das, wo ich mir sicher bin (weil ich z.B. die Erkenntnisse aus vielen Quellen habe), das verteidige ich auch. Wenn einer ein wirklich gutes Argument bringt, warum das anders ist, dann ok. Aber bitte nicht Blaschwafelichweißnix.
Soviel Standfestigkeit muss sein.
Und ohne derartige _Filter_ gäbe es auch keine vernünftige Informationsverarbeitung und Wissenschaft.
Das ist selbst bei profanen Alltagsdingen so: Wenn ich Auto fahre, dann interessiert mich erstmal, dass die Ampel rot ist. Und nicht, wie sie aufgehängt ist, ob der, der die Ampel installiert hat, das auch richtig gemacht hat usw.
b) Und wenn ich es klar nicht weiß, dann bricht mir auch kein Zacken aus der Krone, das zu sagen.
Ich hab' Dir nur mal aufgezeigt, was bei Deiner Haltung im Extremfall raus kommt.
Das gilt nämlich _exakt_ so auch für die hier diskutierten Felder.
Weil: Wenn Du die Maxwellschen Gleichungen und die daraus resultierenden _zwingenden_ Konsequenzen auch für die Wirkung von Funkwellen auf biologische Systeme mit allgemeiner "ich weß, dass ich nix weiß" Philosophie in Frage stellen möchtest, dann kannst Du das ganz exakt und genau so auch für das Gravitationsgesetz machen, da ist genau Nullkommanull Unterschied.
Im Gegenteil: Über die Gravitation wissen wir weniger als über elektromagnetische Felder. Viel weniger.
Und dann bist Du bei Wasseradern, grünen Gartenzwergen, Wunderheilern oder in Kurzform: Dem Mittelalter :-(
Gruß Oliver