Solartechnik: Noch eine Meldung zum "Ingenieurmangel"

Hallo Leute,

Schon wieder so eine Meldung, dass es bei Euch in Sachen Ingenieurjobs nur so brummen muesste:

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Zitat 2.Seite "Germany has been the worlds biggest investor in the solar sector since 2005 and the German government is estimated to have subsidised the industry with over ¬1 billion to date. ..."

Dann weiter, Zitat "Servicing the development of these growing enterprises is, however, proving difficult given the fact that Germany is suffering from a serious shortage of engineering professionals  one commentator, the Federal Labour Agency, has estimated that up to 95,000 positions remain unfilled because of this. Plans are consequently now afoot to open the door to more non-EU engineers, but for the moment the result is one of the fiercest wars for talent on the European continent."

Fiercest wars on talent? Das hatte ich bisher noch nirgends gelesen. Ich kann es nur vom Ausland aus sagen, habe noch nichts von Anfragen zur Unterstuetzung bei Solartechnik oder gar Abwerbung gehoert. Aus anderen Laendern schon. Was ist los?

Sorry fuer die verbockten Sonderzeichen, das bekommt EET scheinbar irgendwie nicht mehr so ganz gebacken.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

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Joerg
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"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:_2ahk.33621$ snipped-for-privacy@nlpi061.nbdc.sbc.com... ..

continent."

Hi, der normale Waaahnsinn. Die "gesuchten Talente" sollten nach 4 Jahren Studium (oder weniger) vorzugsweise unter 20 Jahre alt sein, sehr wenig Geld wollen, auf eigene Familie verzichten und dabei mindestens 30 Jahre Erfahrung, möglichst international, in der Vita haben. Und das ist nur ein moderat gelesener Querschnitt durch die Forderungen. Leider haben die Firmen verpasst, sich selbst mit Nachwuchstalenten auszustatten, ganz einfach indem man sich die paar Talente, die sowieso ständig nachwachsen, sich hat jahrelang vom Ausland hat abjagen lassen. Das führte zum Ausbluten ganzer Unis, und soeine "Talent-Verwertungskette" ist eben lang, bis die Unis wieder mehr als gelegentliche "Exzellenzblubberblasen" liefern können, dauerts wohl genausolange wie man für die maroden Gebäude brauchen wird. An der Zahl alleine kannst Du schon sehen, wo der Hase im Quark liegt, es sind eigentlich nicht die "Talente", sondern die Brot&Butter-Ingenieursschiene, auf der seit Jahrzehnten nur geeiert wird. Richtig gute Ideen lassen sich ohne die "Zuarbeiter" eben nicht umsetzen und verkümmern. Ist wie Fußball, ein Klassespieler macht noch keine Meisterschaft. Richtig helle Köpfe braucht die Branche nur ein paar mehr....das eigentliche Problem liegt an den Marketingstrategen, die neue und alte Ingenieure nach Kostenrechnung einstellen und damit keine Teams bilden können oder wollen. Denen ist nach "etwas mehr Angebot", weil dann die "Einstiegspreise in die Ingenieursklasse" niedriger werden ;-o

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Schwachsinn. So einen ersetzen wir gerade durch einen 47-Jährigen mit massig Erfahrung, der den Karren aus dem Dreck ziehen muß (und auch wird). Den Vorgänger haben wir damals nicht genommen, weil er billig ist (war er nicht!), sondern weil generell kaum Bewerber gegeben hat, geschweige denn geeignete welche.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Das bestreitet sicher niemand. Auffällig ist eher daß selbst in der hiesigen Fachpresse die früher euphorisch unkritisch über Solartechnik publizierte inzwischen etwas kritischere Töne zu hören sind:

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Vielleicht hat die olle Solarindustrie nicht genug Anzeigen geschaltet ...

MfG JRD

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Rafael Deliano

Joerg schrieb:

Dazu passt dann der von gestern:

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Die bestreiten alle nicht, das es so super Leute in D gibt. Nur Umsätze werden hier nicht getätigt. Also ab und weg.

Peter

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Peter Kern

Joerg schrieb:

Lächerlich wenig, wenn man so bedenkt was alles an Kohle in z.B. Atomkraft geflossen ist.

Steht da ja auch nicht, da steht "wars _for_ talents", "war on (insert your favorite enemy)" ist eher die US-Variante ;-)

Jörg.

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Jörg Schneide

Joerg schrieb:

Ich suche auch händeringend nach Leuten die mir für 1 ? pro Stunde mein Auto putzen und zuhause staubsaugen...

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Klaus Butzmann

"Klaus Butzmann" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@tux.m-group.de...

Vorsicht, das ist ein qualifizierter Job, hier nicht unter 20 EUR/Arbeitsstunde zu haben,

da raecht es sich, wenn du auf Billigkraefte setzt, bei denen kannst du nicht erwarten, dass selbstaendig auch ordentliche Arbeit abgeliefert wird, Streifen auf Glaesern, Staub unterm Sofa, und langsam, so langsam sind die. Sprachkenntnisse eher nicht vorhanden. Und eine Ueberwadchungsperson musst du extra enstellen, sonst telefoniert die die ganze Zeit ueber dein Telefon nach Minsk.

Lohndumping macht nur Sinn, wo Aktiengesellschaften dahinterstehen, die den Lohn komplett von den Einnahmen abziehen koennen, da rechnet sich das gleich doppelt, und eine Zeitarbeitsfirma kann man auch noch dazwischenschalten, damit sich 2 an der Arbeit von 1 die Taschen vollstopfen koennen.

Die popelige Haushaltskraft kannst du ja nach neuester Gesetzesaenderung nicht als notwendige Ausgabe zu Erhaltung deiner Lebensumstaende geltend machen, sondern bekommst fuer deren Lohn nur 20% fuer deiner Einkommensteuer wieder.

--
Manfred Winterhoff
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MaWin

und das ist lächerlich wenig gegen die Kohle, die in die Kohlesubventionen geflossen ist.

Gerhard

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Gerhard Hoffmann

geflossen ist.

Wird sich wohl die Waage halten. Laut diesem Artikel:

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sind es 3 Milliarden Euro Subvention für Kohle-Bergbau pro Jahr. Da freut es einen doch, wenn laut diesem Artikel:

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neue Kohlekraftwerke geplant sind. Wobei Atomkraftwerke natürlich nicht besser sind, zumal es ja auch nicht ewig Uran gibt: Laut dem Artikel reichen die wirtschaflich abbaubaren Vorräte noch für 65 Jahre. Wieso werden dann in anderen Ländern noch neue Atomkraftwerke gebaut? Ist das so eine Gummizahl wie die Anzahl Jahre, bis kein Öl mehr da ist, die vor 20 Jahren genauso hoch war, wie heute?

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
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Frank Buss

"Frank Buss" schrieb im Newsbeitrag news:u9brbqndsc0.8yl5yyuym014$. snipped-for-privacy@40tude.net...

Das Oel zum Preis von vor 20 Jahren ist bereits alle.

Die damaligen Schaetzungen stimmten also.

Ebenso ist es beim Uran.

In 65 Jahren gibt es sicher noch Unmengen an Natururan (alleine 3mg/m3 Meerwasser), aber der Preis der Kilowattstunde Strom aus einem AKW ist dann deutlich ueber dem Preis einer Kilowattstunde aus 'alternativen' Energiequellen.

Wirtschaftlich abbaubaur sind beim aktuellen Oel-Preis sogar die Oelsaende in Kanada, bei denen pro gewonnener Tonne Oel auch eine Tonne Oel verbrannt werden muss, um die Pampe aus dem Sand zu bekommen. CO2-bilanzmaessig verschlimmert sich also die Nutzung von Oel drastisch.

--
Manfred Winterhoff
Reply to
MaWin

Weil Atomkraftwerke ein vom Gesetzgeber bestimmtes Alter nicht überschreiten dürfen. Wenn man keine neuen baut, hat man irgend- wann keine mehr.

Ich habe da letztens mal eine nette Grafik gesehen: neu gebaute Atomkraftwerke über der Zeit. Da war ein deutlicher Peak in den

70ern bis 80ern und danach ist das mächtig abgeflaut. Das heißt auch daß - wenn die Laufzeiten eingehalten werden - der Ausstieg sozusagen notgedrungen kommt. Denn neue Atomkraftwerke baut man nicht mal so über Nacht.

Es hat schon seinen Grund, warum die derzeitige Debatte gar nicht mehr um Ausstieg oder nicht geführt wird, sondern eigentlich nur noch um die Verlängerung der Laufzeiten.

XL

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Axel Schwenke

Zu diesem Thema fällt mir das hier ein:

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"Wn nore vfg Ngbzxensg qraa nhpu rearhreone?" "Wn fvpure, Ngbzxensgjrexr züffra nyyr 15 ovf 20 Wnuer rearhreg jreqra!"

Gruß Henning

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Henning Paul

Am 22.07.2008, 15:12 Uhr, schrieb MaWin :

Ich las jüngst etwas von 950 l Wasserverbrauch und 40m^3 (Erd)Gas pro Barrel Erdöl. Macht es aber irgendwie auch nicht besser.

Ansgar

--
Mails an die angegebene Adresse erreichen mich - oder auch nicht.  
Nützliche Adresse gibt's bei Bedarf!
Mail to the given address may or may not reach me - useful address will be  
given when required!
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Ansgar Strickerschmidt

Axel Schwenke schrieb:

Gäbe es überhaupt noch jemanden der das kann? Die letzten Studenten dürften schon vor Jahren die Hochschulen verlassen haben und die Industrie hat sich doch längst auf die Kernkompetenzen gesundgeschrumpft.

Gibt's die damalige Sicherheitskultur im Schaltungsdesign noch oder sollen preisgünstige (I)PC die Steuerung übernehmen?

Butzo

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Klaus Butzmann

Muß mal sehen, ob ich NDR hier empfange, die katholische Kirche kommt auch nicht gut weg :-)

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--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
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Frank Buss

Tja, so langsam merken einige, dass _Erfahrung_ auch etwas wert ist, gerade in der E-Technik.

Bei den Informatikern kann man in vielen Fällen mit dem Ansatz Grundwissen aus dem Studium plus Pflichtenheft noch weiter kommen (wenngleich bei komplexen Projekten auch die massive Gefahr eines Reinfalls besteht), bei der E-Technik gehört unheimlich viel Zusatzwissen von Schaltungen angefangen, die im Simulator, aber real nicht wirklich gut spielen, bis hin zur Kenntnis über die einschlägigen Angebote der Üblichen Verdächtigen Lieferanten dazu. Selbst bei einem simplen Schaltregler weiss ein erfahrener Entwickler, welche er ruhigen Gewissens nehmen kann und umgekehrt, welche Purschen nachher eh' nicht in Serie liefern können.

Und die Leute mit dem Wissen fehlen wirklich. Aber weltweit, Importversuche sind recht sinnlos.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

MaWin schrieb:

Hallo,

eine Tonne rein, eine Tonne raus, das kann nicht wirtschaftlich sein. Eine Tonne verbrauchen um zwei bis drei Tonnen zu gewinnen ginge schon eher.

Bye

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Uwe Hercksen

Klaus Butzmann schrieb:

Ich fürchte, letzteres: "Im Edwin I. Hatch Kraftwerk hatte ein Software-Update auf einem Bürocomputer zum automatischen Herunterfahren des Blocks 2 und damit zu einem 48stündigen Ausfall geführt."[0]

Leittechniknetz und Büronetz verbunden. Idealerweise noch mit Internetzugang ;-)

Falk [0]

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Falk Willberg

gUnther nanonüm schrieb:

Ich habe mal ein Stellengesuch für einen Dipl. Inf. im Software Development gesehen, der mindestens 8 Jahre Erfahrung mit FlexRay mitbringen sollte. Das war 2006.

Manchmal glaube ich, die Personaler ziehen sich einfach Zahlen aus dem Arsch und gucken dann, wer sich bewirbt. Dass die Leute, die davon

*echt* Ahnung haben von der offensichtlichen (!) Ahnungslosigkeit der Personaler eher abgeschreckt werden, scheint die nicht zu stören.

Viele Grüße, Johannes

--
"Wer etwas kritisiert muss es noch lange nicht selber besser können. Es
reicht zu wissen, daß andere es besser können und andere es auch
besser machen um einen Vergleich zu bringen."     -     Wolfgang Gerber
       in de.sci.electronics
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Johannes Bauer

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