Nachtrag Ingenieurmangel

Aus der Süddeutschen:

"Zurückhaltung bei der Lohnsteigerung ist im Ingenieurswesen zu spüren,"

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...nachdem letzte Woche die Luftfahrtindustrie, Auto- und Elektronikbranche wieder "händegerungen hat"

Butzo

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Klaus Butzmann
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Hm, das mit den Italienern ist mir schon länger klar...wenn ich mich bei mir im Arbeitsumfeld angucke...kein Wunder, daß es die in den Norden treibt.

Viele Grüße,

Olaf

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Olaf Schultz

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Sage ich ja immer, den angeblichen Ingenieurmangel gibt es in Wirklichkeit nicht.

Das uebliche Geschrei. "Hilfeee, wir kriegen keine Leute die 60h/Woche fuer 3k/Monat schuften!"

Die Wahrheit sieht so aus, auch wenn das Beispiel fuer Chemie-Ingenieure ist deckt sich das nach meiner Erfahrung in etwa mit unserem Fachbereich:

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Kann sein dass ich hier demnaechst mal wieder ein Stellenangebot als Post setze, allerdings nicht in Alemania ...

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

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...

Doch es gib einen Mangel an billigen Ingenieuren. Das "billig" wird nur nicht geschrieben und unhörbar artikuliert. ...

Ach?

Thomas

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Thomas Einzel

[...]

Ich frage mich immer wieder warum das so ist. Gehen in der Grossindustrie die Ideen aus? Nicht genug Kleinunternehmer die in Sachen Innovation i.d.R. mehr auf der Pfanne haben? Erfinderisch sind deutsche Ingenieure schon immer gewesen, das zeigen ja auch etliche Leute hier in der NG die Kleinunternehmen oder Ingenieurbueros fuehren.

Bei einigen meiner Kunden mache ich bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung von Projekten mit. Die Ingenieurkosten, inklusive meiner, muessen ueber z.B. vier Jahre amortisiert werden und gehen dabei meist voellig im Rauschen unter. Sollen sie die Leute ordentlich bezahlen, dann kommen auch welche und wandern nicht aus. Very simple.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

Joerg schrieb:

...[...]...

In einigen Bereich ist 3k/Monat schon recht gut. Es gibt da Bereiche bei denen die breite Masse irgendwo zwischen 2 und

3 k/Monat auf Zeitverträgen rumhängt. Nach meinen subjektiven Beobachtungen sind SysAdmins und Technische Redakteure in der Gruppe extrem vertreten. Alles mit Chemie sieht ebenso aus.

Ah ja. Die Zahlen sehen aber noch recht hybsch aus? Nach meinen Beobachtungen sind diese für noch zu optimistisch, siehe oben. Das kann aber auch noch am Stand 2008 liegen. Etwa 2009 ist hier der Arbeitsmarkt extrem unter Druck geraten. Außerdem gibt es hier in D extreme Mängel, die breits an Manipulation grenzen, bei den Statistiken.

Denk daran: Auf einen offiziell gezählten Ing. hast Du in D etwa 10 nicht gezählte. Das schwankt aber stark, je nach Branche. Bei Etis ist da der Faktor sogar um einiges höher und müsste bei 1 zu 20 liegen.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Hallo,

Thomas Einzel schrieb:

...[...]...

Die Grenze ist IMHO schon bei 2,5k/Monat oder niedriger. Das zieht sich gerade durch meinen Bekanntenkreis. Allerdings ist das nachrangig, bei den Ü40 ist Arbeitslosigkeit schon weiter verbreitet.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Joerg schrieb am 20.06.2010 17:12: ...

O.k. ich habe ja kein BWL studiert, aber angeblich ist das da *so* nicht dran. Und die Unternehmensberater sagen dann auch etwas ganz anderes (Hauptsitz durchaus/auch bei dir im Lande)

Jörg, bist du dir sicher dass du von Earth (#1) sprichst?

Thomas

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Thomas Einzel

Bei Redakteuren kann ich mir das vorstellen, bei SysAdmins und Chemiker ist das einfach traurig.

Das Gefuehl habe ich manchmal auch, wenn ich Statistiken zum Ingenieurmangel sehe. Aus Europa glaube ich da so gut wie keiner "Erhebung" mehr. Fast alles nur Geschwurbel.

Aehm, man muss doch bei Euch in der Steuererklaerung so wie bei uns den Beruf angeben. Zeile 14? Da kann man an sich keine 90-95% der Ingenieure "vergessen". Dann sind da die ueber Jahrzehnte veroeffentlichten Abschlusszahlen der Unis. Oder hat die Presse das Thema Recherche inzwischen voellig aufgegeben?

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

Joerg schrieb:

...[...]...

Jein, die haben die Ideen ausgelagert. An kleine Entwickler oder über Drittmittelforschung an Unis. Diese Tendenz war bereits in den 1990ern nicht mehr zu übersehen.

Es scheint immer mehr die Tendenz zur Resteverwertung zu gehen. Aktuell sind Patente und Gebrauchsmuster aus den

1990ern in der Verwertung, neuere Entwicklungen aus diesem Jahrtausend sind vmtl. (noch?) in der Minderheit.

LOL! Fang jetzt mal nicht mit Logik an. Bei der heutigen BWL-orientierten Unternehmensführung passt die Logik nicht zum Glauben, muss daher außen vor bleiben.

Ps:. Ich glaube mich erinnern zu können das hier 1/2 bis

1 Jahr veranschlagt wird.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Am 20.06.2010 17:43, schrieb Uwe Borchert:

Kann beides aus meinem Bekanntenkreis (leider) ebenso belegen.

Butzo

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Klaus Butzmann

Joerg schrieb:

Bei euch bekommt man noch 3k bei einer 60h-Woche? Hier heißt das

400-Euro-Basis.

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    Andreas Bockelmann    | \ /  KEIN HTML IN E-MAIL  |
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Andreas Bockelmann

e

Was sagt ein Ingenieur ohne Arbeit zu einem Ingenieur mit Arbeit?

"Einmal Currywurst mit Pommes Rot-Weiss bitte!"

Bernd

--=20 Wenn Frauen nicht wissen was sie machen sollen, ziehen sie sich aus ... Und wenn M=E4nner nicht wissen, was sie machen sollen, dann schauen sie sich Frauen an, die nicht wussten, was sie machen sollen ...

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Bernd Hohmann

Seltsam fand ich, dass bei der Stelle die ich im Fruehjahr als Post hier absetzte nur ein Ingenieur aus Deutschland richtig ernsthaftes Interesse anmeldete. Dabei lag das Grundgehalt allein schon weit ueber dem doppelten des bei Euch offenbar ueblichen. Bei geringeren Lebenshaltungskosten und, da Florida, geringeren Steuern. Haengen die meisten Leute denn so eng an der germanischen Scholle?

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Das war ein Diplom-Physiker zum promovierten Physiker.

--
David Kastrup
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David Kastrup

Bei manchen Unternehmensberatern waere ich vorsichtig ...

BWL muss man dazu nicht studiert haben, ich habe weder das noch MBA.

Ja, definitiv. Ich darf natuerlich keine Details nennen. Beim letzten derartigen Projekt belief sich der gesamte Entwicklungsaufwand inklusive Material und allem auf einige zig tausend. Dafuer erschliesst sich diesem Kunden jetzt ein breiter neuer Markt. Haendler sind schon gefunden, es kommt bereits ins Rollen. Wenn es klappt, wovon ich ausgehe, dann kommt nochmal ein Layout Clean-up, etwas Kostenoptimierung, Doku fuer die Produktion, und das war's denn schon.

Was aehnliches ist derzeit wieder in Arbeit. Auch noch einige Projekte mit groesseren Teams wo NRE gut siebenstellig liegt. Erstaunlicherweise bis auf eines ohne Konkurrenzdruck.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Manchmal fängt eine Problemlösung mit der richtigen Fragestellung an.

Mich hat das an etwas erinnert: Exportierende Industriebranchen brauchen je nach Konjunktur Zeitarbeiter oder "Fachkräfte" um die gerade anfallende Arbeit zu erledigen. Ersetze Fachkräfte durch Arbeiter und erinnere Dich daran, dass eine der wichtigsten Erfindungen der Großindustrie das Fließband war. Den einfachen Arbeiter konnte man danach noch etwas mit Maschinen wegrationalisieren und heute hat der Ingenieur die Stelle des einfachen Arbeiters eingenommen. Ein Kostenfaktor, der die Arbeit erledigt und das möglichst billig und effizient erledigen soll.

Gedankensprung BP und Ölpest - mir fällt auf, dass Ingenieure hier gar nicht wahrgenommen werden, sondern in der gesellschaftlichen Stellung auf der Ebene von Schraubenschlüsseln und Computern zu stehen scheinen - die Manager und die Politik sind gefragt und es wird ein Versagen der Behörden bemerkt, aber es kommt keiner auf die Idee, dass die Verantwortung falsch verteilt sein könnte, wenn die Manager den Ingenieueren vorschreiben können, sich über die Richtlinien der Behörden hinwegzusetzen. Das sind eben einfach die Leute, die die Arbeit machen und sonst nichts zu sagen haben, entsprechend werden sie bezahlt. Bezahlt werden Menschen nämlich nicht nach Leistung oder Ausbildung, sondern nach gesellschaftlicher Stellung.

Ich würde mal behaupten, dass das weniger werden, denen es schlechter geht. "Prinzip Oberflächenspannung" - die Großen saugen die Kleinen auf, weil sie die Möglichkeiten haben, die Welt so zu gestalten, wie es ihnen am Besten bekommt. Das fängt mit den schon erwähnten Kontakten an, geht über finanzielle Mittel (Investition) und Konkurrenzfähigkeit, bis zu ausufernden Vorschriften und Regelungen. Bei allem sind die Kleinen deutlich benachteiligt und das Thema "Erfindungen" ist durch weitreichende Patentansprüche ebenfalls ziemlich verbrannt.

Mache eine gute Erfindung, vermarkte sie und Du bist ruiniert, wenn ein Anwalt aus der Truppe eines großen Konzerns etwas ähnliches allgemein formuliert hat. Die "Idee" wird meines Erachtens weit überschätzt - erst die Realisierung kann verkauft werden und bis dahin ist es ein langer Weg. Geschützt wird heute aber schon die Idee und verhindert die Realisierung.

Ja toll, das letzte Projekt, das wir vor dem Konkurs durchgerechnet haben, war ein Controllerauftrag mit größeren Stückzahlen. Beim Nachrechnen kam aber heraus, dass wir selbst mit Einkauf von großen Stückzahlen die Bauteile nicht finanziert kriegen - von Entwicklungskosten und Gewinn ganz zu schweigen. Das Projekt hätte ich gerne gemacht, aber das war einfach nur die dreiste Frage, ob wir im Gegensatz zum bisherigen Zulieferer (große Firma mit eigenen Lötstraßen) nicht ohne Gewinn arbeiten können und zum Ausgleich die Einkäufe finanzieren - volles Risiko, kein Geld, NEIN DANKE! :o(

Sie WOLLEN die Leute nicht ordentlich bezahlen, sondern eine möglichst hohe Dividende! Very simple.

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Edzard Egberts

Hallo,

Joerg schrieb:

...[...]...

Für diese Zahlen ist mit keine Quelle untergekommen. Die Zahlen des FA sind IIRC nicht verfügbar, vmtl wegen des Datenschutz. Auch die aufintegrierten Zahlen der Absolventen werden offiziell nicht berechnet/angegeben.

Real beruft man sich immer auf die Zahlen der BA. Und diese registriert nur die ihrer Einschätzung nach vermittelbaren Ings als AL. Da hast Du dann fast automatisch immer die Quote der sgg Friktionsarbeitslosigkeit von 3 bis 4%. Das liegt an der Messvorschrift.

Wenn man aber die Zahl der im Arbeitsmarkt registrierten Ings (also auch die Arbeitslosen mit einberechnet) mit geschätzen Absolventensummen vergleicht sieht es anders aus. Oder aber man berechnet aus den aktuellen Absolventenzahlen und dem gemeldeten Arbeitsmarkt die durchschnittliche Verweildauer im Arbeitsmarkt. Da liegen die Zeiten für MINT-Absolventen typischerweise zwischen

2 und 5 Jahren. Selbst LRT kommt nicht mal an die 15 Jahre ran. Von den idealen 30 Jahren (incl. Frühausfälle) sind alle Fächer ganz weit weg.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Stand gestern in der Alumnizeitung von der RWTH Aachen, dass das Rheinland Spitzenreiter im Bereich der Drittmittelforschung sein soll. Ist ja an sich nichts gegen zu sagen, solange es nicht bei Forschung im Elfenbeinturm bleibt. Kleinunternehmer sind nach meiner Erfahrung besser, wenn es um Wissenstransfer in Produkte hinein geht.

Wir bedienen uns auch schonmal der Hilfe von Unis, wenn es irgendwo hart an die bisherigen Machbarkeitsgrenzen geht.

Tja, Patente bringen einem Bruttosozialprodukt oft nicht so die Welt. Designs bringen das weiter.

Huch? Wer hat denn so einen Unsinn verzapft? Das waere eine schwere Innovationsbremse. Ich hoffe schwer dass es nicht das Finanzministerium war ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Aber doch hoffentlich nicht fuer Ingenieure ...

Allerdings werden hier aeltere Ingenieure nicht so rausgeworfen wie in Europa. Ich suche zur Zusammenarbeit (Networking, in new-speak) bevorzugt aeltere. Mein Layouter ist ueber 60 und damit muss ich dem nie gross erklaeren was im Bereich der Schaltregler EMV-kritisch ist. Der weiss das einfach.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

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