OT: Denglische Kindernamen

Hallo,

daß Fernsehen verblödet, weiß ich wohl, denn ich hasse Fernsehen wegen der Blödheit des Fernsehens. Aber was mir in jüngster Zeit auffällt, ist die Invasion des Synchronesischen und der Werbesprache in die deutsche Umgangssprache. So werden kleine Mädchen "Zerrer" gerufen, was soviel wie Sarah in englischer Aussprache heißen soll. Ein kleiner Junge heißt nicht mehr "David", sondern "Daywidd", weil ein David im Fernsehen ja auch so heißt. Manchmal überlege ich mir ernsthaft, daß man schon wegen dieses Kauderwelsches nach England oder so übersiedeln sollte - geht problemloser als eine Einwanderung in die USA, denn England ist in der EU. Dort sprechen sie zwar englisch, aber das ist sozialverträglicher als dieses elende deutsche Unterschichtskauderwelsch, von dem mir echt die Ohren weh tun...es ist ja noch schlimmer als der überlichtschnelle Computer von der alten Entensteiß.

Viele Grüße, Holger

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Holger Bruns
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Holger Bruns schrieb:

Frag' Prinzessin Kerrolein von Monaco, vielleicht bekommst Du ja eine Aufenthaltsgenehmigung...

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Nach unserer Auffassung sprechen die dort so einen komischen Dialekt ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

Holger Bruns schrieb:

:-) das kann sich auch als Bumerang erweisen: Die Verwandschaft eines Freundes ist amerikanisch und wohnt auch dort. Die haben zwei Mädchen. Eines heißt "Grätscha" und das andere "Kjunigunde". Auf Nachfrage teilte man der deutschen Verwandschaft stolz mit, dass es deutsche Namen sind. Nach Überprüfung der Schreibweise erwiesen sie sich als Gretchen und Kunigunde. Die Eltern pikiert, die Teenies irritiert und die Deutschen hatten ihren Spaß. Man soll halt keine ausländischen Namen nehmen, wenn man sie nicht aussprechen kann. :-) Bei David und Sarah ist die Schreibweise natürlich zufällig gleich.

Aber wie auch immer, es gibt wahrlich größere Risiken für unsere Spezies. Das ist halt die Globalisierung im Kleinen. Und aus dem deutschen übernommene Wörter gibt es in anderen Sprachen auch etliche. "Eigenvector" fand ich immer recht lustig. Das russische hat wohl auch einiges zu bieten, aber dessen bin ich nicht mächtig. Das fand aber eine Russin wiederum lustig, weil sie erst in Deutschland erfahren hat, dass das alles deutsche Wörter sind.

Ist halt wie in Bladerunner: irgendwann sprechen alle Citytalk, eine Mischung aus Chinesisch, Englich und noch allem möglichen (oder war es Total Recall?).

Marcel

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Marcel Müller

Frank Scheffski schrieb:

Was ich ja noch schlimmer als "möchtegern-fremdsprachig" ausgesprochene "exotische" Vornamen finde, sind die transelbisch eingedeutschten Varianten, vor allem die auf -een endenden Mädchennamen. Oder noch ein ganz schlimmes Beispiel: "Kesslin", tatsächlich ein erlaubter Name. So jemand kann dann in der Pubertät doch nur anfangen "Gossik" zu hören.

Gruß Henning

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Henning Paul

Mein Lieblingsbeispiel: Die Kunststoffscheibe, die beim Eishokey ins Eckige bugsiert werden muss, heißt bei uns Puck, übernommen aus dem Englischen. In Russisch heißt es "?????", was von "Scheibe" abgeleitet ist.

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Kai-Martin Knaak

Russisch und Deutsch haben erstaunlich viel gemeinsam. Oder hatten? Zum Beispiel Kartoffel -> Kartofil.

Nun heisst das in Deutsch inzwischen aber Pommes ...

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SCNR, Joerg

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Joerg

Oder der Kuhseng.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Immer noch besser als "Üffes", oder?

Stefan

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Stefan Reuther

...

Ja, hast recht. Du kennst Rebecca Carrington und ihre Geschichte zur Texanerin IIRC? Die mit Joe, ihrem Chello.

Olaf, SCNR, Schultz

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Olaf Schultz
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Olaf Schultz

IIRC? Die mit Joe, ihrem Chello.

Kenne ich nicht, aber bei Google tauchten als erstes Adresse und Telefonnummer auf.

Der Entwicklungsleiter eines Kunden ist aus Manchester und mit einer Texanerin liiert. Muss interessant sein. Aber Multi-Kulti gibt es hier oft, jetzt haben wir ja sogar bald einen multikulturellen Praesidenten.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

=?ISO-8859-15?Q?Marcel_M=FCller?= schrieb:

Der "avtomatitscheski schlagbaum" ist ja beinahe schon ein Klassiker (Bahnschranke). Als meine Frau in Sankt-Peterburg studiert hat, wurde alles das, was hier mit dem schönen deutschen Wort "Sandwich" bezeichnet wird, dort als "butterbroty" deklariert. Oft genug war aber gar keine Butter drauf, was bei den deutschen Studenten dann zu dem Ausspruch führte "Butterbroty bjes buttera". ;-) Die Russen konnte darüber weniger lachen, weil ihnen der Ursprung des Wortes natürlich kaum bewusst ist.

Aber hier zu Lande ist ja auch jeder Imbiss stolz drauf, ein "Bistro" zu sein (bystrij - "schnell" in ziemlich vielen slawischen Sprachen).

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
Never trust an operating system you don't have sources for. ;-)
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Joerg Wunsch

Naja, mir geht durch den Sinn, daß diese Unterschichts-Eltern ihre Kinder damit sozial isolieren, sie der Lächerlichkeit preisgeben, ohne es zu merken. Die Kinder sind von der Aussprache ihre Namens her "Amerikaner", weil das verfluchte deutsche Fernsehen deren Namen grundsätzlich in einem Kauderwelsch namens "synchronesisch" ausdrückt, nicht deutsch, nicht englisch, aber so tun, als würde man sich bei euch da hinten genauso verständigen wie in den deutschartig klingenden Fassungen amerikanischer TV-Serien. Würden diese drittklassigen Synchronsprecher im realen San Fransicsco genaus lallen wie in der TV-Serie "Die Straßen von San Franscisco", man würde sie einfach nicht verstehen.

Ich habe mir auch mal die deutsche Synchronisation des Spielberg-Filmes "München" angehört: Der israelische Rundfunk wurde dort mit Mickymausstimmen dargestellt: Deutsche Wörter, deutsche Aussprache, aber Mickymaus: Das also sollte hebräisch sein. Ich habe der Synchonisationsfirma gesagt, daß sich reales Hebräisch wie eine menschliche Sprache anhört und nicht wie Bugs Bunny, sie könnten ja mal tatsächliches israelisches Radio hören, damit das klar wird, mit Link auf Gal Galaz. Keine Antwort.

Im Synchronesischen steckt meines Erachtens viel subtiler Haß und Verachtung drin. Sie könnten genausogut das israelische Radio als hebräischsprachig darstellen und Untertitel einblenden. Aber nein, es sollte Synchronesisch sein, mit Mickymausstimmen.

Warum die deutschen Medienunternehmen lieber ein denglisches Kauderwelsch als Synchronisationsfassung nehmen, die einen guten Film total lächerlich macht und die ganze Athmosphäre zerstört, dem Werk seinen künstlerischen Wert nimmt und dann auch noch als soziale Konsequenz die Lächerlichkeit "amerikanischer" Kindernamen hat, die nun gerade nicht amerikanisch sind, sondern tatsächlich Außenseitertum aus der Medienretorte, das verstehe ich nicht.

Es hat viel mit Stigmatisierung zu tun, denn Oberschichtskinder, deren Eltern nicht hauptsächlich Bild und SAT1, RTL und Mopo konsumieren, haben selbstverständlich auch sozial adäquate Namen und werden keinesfalls "Zerrer" gerufen...weil "Zerrer" zugeschlagene Türen heißt.

Grüße, Holger

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Holger Bruns

Holger Bruns schrieb:

Ich denke, das ist der Sinn der Einrichtung.

Der Wahnsinn nimmt wohl erst den Anfang...

In nordischen Ländern greifen Namen wie Brian um sich, natürlich knallhart nach deutscher Lesart ausgesprochen. Obwohl selbst dort die Erkenntnis aufgekommen ist, dass so nur schwule Loser heissen (siehe "Runaway" Game). Umgekehrt ist Chloe auf amerikanisch ausgesprochen ebenfalls gewöhnungsbedürftig.

Ausgesprochen dumm ist die zwangsneurotische Übernahme amerikanischer Falschaussprachen. "Ninia" statt "Ninscha" usw.

Vor wenigen Wochen hab ich hitec im 3Sat eingeschaltet. Sollte ja eine interessante Sendung über Jupiters Eismond geben. Wie heisst der? Europa? Falsch, "Hjuroupah". Nach dem dritten "Hjuroupah", also nach etwa 20 Sekunden, hab ich abgeschaltet, da mir die Qualifikation des Journalisten klar geworden war.

Andere Sendung: Meteoroiden am Läkreinschpunkt. Läkreinsch? [1]

Auch schon hören müssen: Goddell. Wer zum Teufel ist Goddell? [2] Aha, ein berühmter Logiker und Mathematiker, nach der Rück- übersetzung. Autoren können nicht Wikipedia, auch nicht in diese Richtung...

[1]
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[2]
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--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

So wie die schonmal erwaehnten Toaster-Strudel hier?

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Fuer Strudel gibt es bei uns gar kein richtiges englisches Wort. Bei dem Gedanken sowas in den Toaster zu stopfen wird mir allerdings leicht uebel.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Russisch, Italienisch und Amerikanisch aber auch. Mafiosi heissen dort Bisinessmeni oder so ähnlich.

Egal, zur Konservierung werden sie in Flaschen abgefüllt.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Passiert auch nach dem Auswandern. Den Namen eines chinesischen Ingenieurs hier kann ich zwar aussprechen, aber die meisten anderen nicht. Also hat er den Namen David angenommen. "It's easier ..."

Bei mir ist es nun dschordsch, Denn Joerg koennen nur New Yorker aussprechen und bei allen anderen klingt es wie Stuart, worauf nach der Durchsage oft der falsche zum Telefon geduest ist.

Leichter haben es Niederlaender und einige Suedamerikaner, die mit 3-4 Vornamen ausstaffiert werden. Dann nimmt man den je nach Gegend passenden.

Hoemma, kommse mit in'n Dreif Ssru bei Mac Dohnalt?

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am Fri, 14 Nov 2008 13:32:21 -0800 schrieb Joerg:

Dasrichtige Wort heißt schon "strudel", aber vielleicht kann man ja auch sagen: Filled cookies, filled dough. Oder sag es ihnen auf türkisch: Börek.

Grüße, Holger

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Holger Bruns

In article , Joerg writes: |> |> Fuer Strudel gibt es bei uns gar kein richtiges englisches Wort. Bei dem |> Gedanken sowas in den Toaster zu stopfen wird mir allerdings leicht uebel.

Das ist steigerungsfähig. Es gibt nun Synthetikpreßfleisch in Abfall- knusperkruste, welche man in den Toaster stopft.

Sinnigerweise lautet der Werbeslogan hierfür: "Don't call it Schnitzel".

Sie wissen also, was sie da (nicht) verkaufen.

Rainer

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Rainer Buchty

Die Iren machen daraus einfach "Jorge" :-)

Du meinst "Drive in"? Mein Auto passt leider nicht durch die Tür...

Sundi

--
Der Kunde steht immer im Mittelpunkt - und damit im Weg.

Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
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Sebastian Zuendorf

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