Ingenieursmangel in Deutschland?

Ok, Leute, was haltet Ihr denn von diesem Artikel?

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Das was von all diesen Artikeln bzw. Aussagen diverser Industrievertreter zu halten ist: Nix.

Es herrscht ein Mangel an Ings/Fachkräften, die billich sind und nicht aufmucken. Ältere und erfahrene Leute verlangen halt zuviel...

Diese Sprüche sind seit Jahren in der IT an der Tagesordnung - Massenentlassungen in der Industrie/Verwaltung/Dienstleistung mit dann tausenden arbeitslosen Ings ebenfalls.

Andreas

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Andreas Just

Hängt davon ab.

  1. Es soll Firmen geben, die den zwanzigjährigen Dr. Ing. habil. mit zehn Jahren Berufserfahrung suchen, der gerne 80 Stunden in der Woche für das Gehalt eines Hilfsarbeiters schafft und dabei kein Problem damit hat, sich von einer Horde Dumpfbacken-Manager nerven zu lassen und eher primitive Projekte aus Controller-Fertigware mit Fernost-Senf zu kochen ...

Denen kann man nicht helfen.

Ähnlich unverschämte Anfragen sind auch bei Entwicklungs- Firmen an der Tagesordnung, bei uns sind in letzter Zeit einige, aiuch namhafte, abgeblitzt. Es ist schon lustig, wie manche Damager das Telefon hüpfen lassen wollen, wenn ihnen klargemacht wird, dass man speziell für sie *keine* Zeit hat.
  1. Es gibt weltweit einen echten Mangel an Leuten, welche die heutigen hochkomplexen Systeme *wirklich* verstehen. Das merkt man immer mehr an auch an der Produktqualität. Dabei geht es weniger um den Prof. Dr. Dr. Nurfachsonstnix, der z.B. das Differenzialgleichungssystem für einen speziellen Sensor mit sämtlichen Nebentermen mirnixdirnix aufschreibt und löst, aber versagt, wenn er eine IP Access List auf einem Router konfigurieren soll, der die Daten seines Sensors ans Ziel bringt.

Gefragt ist vielmehr einer, der das Diff'GL System versteht, den Router auch und daneben, warum eine Lösung z.B. mit einem anderen Sensor plus z.B. einem DSP den Job genauso macht, nur dank des Einsparens von zehn Abgleichpunkten deutlich stabiler, und was das für betriebswirtschaftliche Implikationen hat, inklusive der reduzierten Garantierückstellungen für wackelige Trimmer und dem "weich" zu messenden reduzierten Frustfaktor in Fertigung sowie Qualitätssicherung.

Bei 2. ist es so, dass die Leute meist einen Job haben, der nicht unbedingt in der Hierachie eines Konzerns verankert ist (und wenn, dann höchstens an der Spitze dieser ;-)

Ergo jammern die Konzerne jetzt. Ich sag' nur: Jungs, ihr wolltet es so, ihr habt es bekommen, nun seit zufrieden. Probiert es einfach mal in China ;-/ Oder zahlt anständig und vorallem: Nervt die Leute bitte nicht.

(Hint: Universelles Denken setzt gewisse Strukturen voraus, die in Ländern, welche eine autoritär-zentralistische Gesellschaftsform haben, nicht unbedingt gegeben sind. Das sollten sich auch die Länder hinter die Ohren schreiben, deren Bürokraten meinen, wegen bestimmter Ereignisse den "jetzt kontrollieren wir alle" Aufstand proben zu können. Das könnte schiefgehen ... )

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Wie es die anderen schon gesagt haben. Ingenieurmangel, absoluter Unfug! Bezahlt den Leuten Geld statt Bananen und dann gibt es auch wieder aufwärts. Es gibt genug Ing. die arbeiten wollen aber keiner will die bezahlen.

Im Moment scheint sich der Trend zur sklaverei aber eher wieder zu verstärken.

Vor 20 Jahren wurde man nach dem Studium noch von schwarzen Limousinen verfolgt und mit Geld überschüttet bei Zusage.

Heute wundert sich jeder das niemand Umsonst arbeiten will !

M.D.

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Matthias D.

Flexibilität lässt sich schwer einfordern, wenn Aussenstellen geschlossen werden um alles am Fimenstammsitz zu zentralisieren wird. Anschließend wird dann über die Gehaltsforderungen gejammert, weil dort die Mieten/Grundstückpreise usw. steigen. Macht man halt ne Aussenstelle in Osteuropa auf.

Bye Tom

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Thomas Reinemann

"Oliver Bartels"

Das könnte nicht nur sondern wird *denk*. Zumal bei den demnächst zu erwartenden Studiengebühren die Ing.-Zahlen wirklich in den Keller gehen werden. Ich kenne von meinen Kommilitonen kaum welche die sich das dann leisten können werden.

Ich persönlich seh das immer so:

Polen ist z.B. ein Agrarstaat, aber das Leben an sich dort ist stabil. Deutschland war mal eine Wissenschaftsnation in der das Leben halbwegs ebenfalls stabil war. Das wurde dann druch diverse Ideologien kaputtgemacht. Heute besteht dieses Land für mich aus Diskountern und Bürokratie. Alles andere stirbt irgendwie langsam aber sicher aus.

lg,

Markus

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Markus Gronotte

"Oliver Bartels"

Das könnte nicht nur sondern wird *denk*. Zumal bei den demnächst zu erwartenden Studiengebühren die Ing.-Zahlen wirklich in den Keller gehen werden. Ich kenne von meinen Kommilitonen kaum welche die sich das dann leisten können werden.

Ich persönlich seh das immer so:

Polen ist z.B. ein Agrarstaat, aber das Leben an sich dort ist stabil. Deutschland war mal eine Wissenschaftsnation in der das Leben halbwegs ebenfalls stabil war. Das wurde dann druch diverse Ideologien kaputtgemacht. Heute besteht dieses Land für mich aus Diskountern, Bürokratie und Schulden. Alles andere stirbt irgendwie langsam aber sicher aus.

lg,

Markus

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Markus Gronotte

=20 Wenn es bei den =F6fter genannten =A4500/Semester bleibt, wohl kaum -- das= =20 sind weniger als =A4100/Monat, und damit vergleichsweise klein gegen die=20 =FCbrigen Kosten eines Studiums -- allen voran Lebenshaltung, aber auch=20 B=FCcher, alle paar Jahre ein PC, etc.=20

Gru=DF,=20 Michael

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Michael J. Schülke

Typisch lernen Leute indem sie in einer Firma den älteren Kollegen über die Schultern sehen. Das Wissen verbreitet sich dann durch mündliche Überlieferung indem die Leute zwischen Firmen wechseln. Wenn natürlich mal 10 Jahre lang vorzugsweise Personal abgebaut aber kaum noch eingestellt wird, ist am Markt halt nichtmehr viel aktuelles Personal von vergleichbaren Firmen zu holen. Da ernten die Firmen heute nur was sie gesäat haben.

Zudem: bis man alles intus hat ist man älter als 49 Jahre und damit hierzulande als Angesteller reif für die Mülltonne.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Die Erhöhung von Brutto-Löhnen löst nichts.

  • Ings sind in einem Steuerprogressionsbereich wo netto nichtmehr viel ankommt. Freut also nur Eichel.
  • wer das mehr an Geld will muß das mehr auch erarbeiten. Sonst wird der Edel-Job schnell wieder abgebaut, weil er sich ja nicht rechnet. Besser wäre es netto zu erhöhen indem man die Abgaben an den ineffizienten "Sozial-"staat mindert.
  • das nutzlose Arbeitsamt plattmachen. Fallen die Arbeits- losen halt direkt auf steuerfinanzierte Sozialhilfe durch.
  • Gesundheitssystem deutlich vereinfachen, niemand braucht die Fiktion von nichtexistierendem Wettbewerb durch viele Krankenkassen die identische Leistungen anbieten. Den der Leistungen will direkt und spürbar an den Kosten beteiligen. Dann verschwindet auch die Selbst- bedienungsmentalität.
  • das Renten(-fiktions-)system abspecken indem man Frühverrentung von Arbeitslosen unterbindet und heute schon das Renteintrittsalter hochsetzt.

Die Firmen geben nur die Probleme die sie haben nach unten weiter.

MfG JRD

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Rafael Deliano

"MaWin"

Moin,

Sind an amerikanischen Universitäten Studiengebühren nicht sogar schon seit Ewigkeiten üblich? Das würde zumindest den Unterschied ansatzweise erklären. Ich mein wir benutzen für die Wheatonsche Widerstandsbrücke auch 1 Meter lange 40 JAhre alte Schiebewiderstände ;) Aber sonst würd ich auch gern mal eine amerikanische Uni von innen sehen, um zu sehen ob wir jetzt speziell bei uns (Steinfurt/Münster) wirklich so schlecht sind. Ich hatte bisher zumindest jedenfalls nicht den Eindruck.

lg,

Markus

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Markus Gronotte

Tja das war wohl 1870 - 1914. Aber Kaiser Wilhelm war nach politisch korrekter Lesart ( DDR und BRD sind da einer Meinung ): Monarchist, Militarist, (Manchester-)kapitalistischer Ausbeuter, Wegbereiter Adolfs. Die Zeit hatte auch ihre Probleme: Von Waterloo bis 1870 war eine längere Friedensperiode die zusammen mit wissenschaftlichem Fortschritt ( Hygiene ) zu einer Bevölkerungsexplosion geführt hatte. Was z.B. besonders nach 1848 Auswanderung in die USA erzwang. Die forcierte Industrialisierung war nötig um diese gesellschaftlichen Probleme zu meistern. Forschung war damals direkte Vorstufe für industrielle Produkte.

Ursache und Wirkung verwechselt: "Ideologische" Systeme entstehen um die offensicht- lichen Probleme bestehender Systeme zu lösen. Der Begriff Ideologie entstand ursprünglich während der Franz. Revolution. Kaiser Wilhelm repräsentierte auch eine "Ideologie": deutsche Einheit. Und damit Freihandel zumindest innerhalb der Reichsgrenzen. Was für Industrialisierung mit zentraler Produktion und großem Absatzgebiet ja zwingend nötig war. Ideologien entstehen deshalb immer noch: Thatcherismus ( = "New Labour" ), Reaganomix.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hi Rafael,

Willkommen in der Realität. Frühverrentung wie gehabt ist mit HartzIV gegessen. Das haben nur die wenigsten im Vorfeld verstanden. Nur sag mir mal einer, wie das funktionieren soll, wenn Die leute ab 50 nicht mehr gewollt sind, aber bis 67 und noch länger abeiten sollen. Und mehr Arbeitsplätze sind noch selten dadurch geschaffen worden, dass die Arbeit auf weniger Menschen verteilt wird, weil die länger arbeiten (Lebensarbeitszeit, Wochenarbeitszeit...) Ich weiss, dass man da nicht nur mit dem klassischen Dreisatz drangehen darf, aber den ganz zu ignorieren, wie im Moment modern ist, vielleicht ist das mit der Bildungsmisere schon viel älter als wir dachten und voll in der aktuellen Politiker- und Managergeneration eingeschlagen.

Marte

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Marte Schwarz

Markus Gronotte schrieb:

Wattn sonst, I2C-Xicors?

Bei uns in Bremen ist in den letzten Jahren schon einiges erneuert worden. Da ist der Zustand der Gebäudebetriebstechnik schon bedenklicher... :-)

Gruß Henning

--
henning paul home:  http://www.geocities.com/hennichodernich
PM: henningpaul@gmx.de , ICQ: 111044613
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Henning Paul

Würde das Meßprinzip durch *neue* Schiebewiderstände wesentlich besser? Schlechte Ausstattung ist sicherlich ein Ärgernis, aber es erklärt auch nicht alles.

Bernd

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Bernd Laengerich

In article , Oliver Bartels writes: |> 1. Es soll Firmen geben, die den zwanzigjährigen Dr. Ing. habil. |> mit zehn Jahren Berufserfahrung suchen, der gerne 80 Stunden |> in der Woche für das Gehalt eines Hilfsarbeiters schafft [...]

Exakt. Ich seh's gerade in der Bekanntschaft:

- frisch mit den Chemiestudium (Umwelt- und Lebensmittelchemie) fertig

- etliche studienbegleitende Praktika, alle mit recht guten Bewertungen

- DA mit ebensolcher

Jobs sind sogar etliche angeboten, die genau das besagte Profil ansprechen, und auf die Bewerbungen (bald ist wohl die 100 geknackt) kommen 99.5% Absagen, meist mit der bescheuerten Begründung "wir suchen jemanden mit Erfahrung" (wenn ich jemanden suche, der bestimmte Messungen durchführt und Erfahrung mit gewissen Meßapparaturen hat und exakt dieses Wissen durch mannigfaltige praktische Arbeiten vorhanden ist, so daß man nicht bei Adam und Eva anfangen muß, was will man denn dann noch? Auch einen Umsteiger aus ner anderen Firma muß man sich erst "ziehen".)

Und die wenigen positiven Rückantworten sind dann dergestalt, daß man gerne bereit ist, dem Herrn Chemieingenieur eine fürstliche Vergütung von maximal 1250 Euro *brutto* für ebenso fürstliche 40+ Wochenstunden (natürlich ohne Zeiterfassung und die Höhe des Gehalts beinhaltet anfallende Überstunden) zu zahlen -- und versteht es dann gar nicht, wenn der Herr Chemieingenieur darauf verweist, daß der Nettolohn bei ortsüblichen Verhältnissen dann ja gerade so für Miete und Nebenkosten ausreicht und man sich eventuell noch was zu essen kaufen kann.

Rainer

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Rainer Buchty

Es ist noch nicht ganz so extrem, aber es geht stark in die Richtung. Weltweit ging es in 2004 aufwärts, nur in .de nicht.

Ein wesentlicher Punkt ist sicher, dass eine Gesellschaft ihre Leistungsträger fördern und nicht nerven sollte. Die Nervpunkte (eben Bürokratie, leistungsfeindliche Neid-Steuern, nur_habenwollen_ Discountmentatlität) sind bekannt, allein, es braucht leider offenbar 5 Mio. Arbeitslose, damit $VOLK langsam lernt ...

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

nee, nich wirklich... erst will er Arbeit und dann auch noch Geld dafür...

Marte

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Marte Schwarz

Rafael Deliano schrieb:

So ist es. Deshalb für alle (auch Unternehmungen, Kapitalgesellschaften) 19% Steuer. Diese Steuer vom Bruttogewinn. Alles Andere, auch Lohn, Gehalt vom versteuerten Gewinn. Für Steuerhinterziehung zwingend 2 Jahre Gefängnis unter Zuchthausbedingungen. Bei zB Vorständen, die auf Grund ihrer Stellung in einem Unternehmen von Steuerhinterziehung wissen sollten, wenn sie nur wollten, Beweisumkehr. Damit wäre sichergestellt, das sie auch das tun, wofür sie Geld bekommen.

Paradigmenwechsel. Kein Geld für keine Leistung. Derzeitiger Zustand ist, das oft Menschen fürs "Nichtstun" mehr Asche bekommen als die, die arbeiten.

Abschaffung der sog. Lohnnebenkosten, dafür höhere Mehrwertsteuer zB. extra Luxussteuer! Damit wäre Arbeit hierzulande zumindest etwas, wieder wettbewerbsfähig gegenüber "Chinakosten".

Kann nur zugestimmt werden. zB auch Versicherungen müssen zwingend ihre Verwaltungskosten angeben.

Letzter Ausfluß vom Arbeitgeberpräsidenten: Unternehmenssteuer muß runter. Woher der Staat das Geld bekommen soll, geht ihn nichts an. Wie auch immer, ihm ist seine Ehrlichkeit hoch anzurechnen.

BTW nicht immer den Staat für Subventionen kritisieren. Es wäre besser, die zu Fragen, die was vom Staat haben wollen, wieso sie dazu kommen. Denn für deren Privileg müssen ja Alle bezahlen.

--
gruss horst-dieter
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horst-d.winzler

Joerg schrieb:

Nix. Ich habe selbst vor einem knappen Jahr mein Ingenieurstudium beendet und suche seitdem nach dem ominösen Unternehmen, das angeblich Ingenieure einstellt. Wenn überhaupt Stellen zu besetzen sind, dann muss ich mit meinen 27 Jahren mindestens 35 Jahre Berufserfahrung mitbringen und davon möglichst 38 im Ausland. Der Artikel ist das übliche Gejammer der Verbandsfunktionäre.

Gruesse Sören

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Sören Ludwig

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