Elektro-Altgeräte Register (EAR): Erfahrung betroffener Ingenieurbüros und Kleinfirmen

Hallo,

ich habe gestern abend in der Zeitschrift Elektronik, Heft 23 den Bericht =FCber die WEEE-Richtlinie auf Seite 54 gelesen. Ich er=F6ffne diesen Thread, weil es mir speziell darum geht, wie ein kleines Ingenieurb=FCro damit umgeht.

In dem Bericht sind folgende Fakten:

1) Wenn man als Hersteller private Nutzer (also der Endverbraucher) beliefert, dann trifft einen die volle Verantwortung f=FCr den Elektronikschrott. Bei Lieferung an Gesch=E4ftskunden kann man wohl Abkommen mit dem Treffen.

Bleiben wir mal bei dem Fall, da=DF ich auch an den Endkunden etwas verkaufe.

Dann mu=DF man sich bis bis zum 23. November 2005 bei der EAR angemeldet haben. Wenn nicht, dann gilt ein gesetzliches Vertriebsverbot - sprich ich darf nichts mehr in den Umlauf bringen.

Dann mu=DF ich scheints als Elektronik Hersteller von der Kommune eingesammelten Elektronikschrott zur=FCcknehmen und f=FCr fachgerechte Entsorgung sorgen!?!?!?! So wie ich es interpretiere bekomme ich eines Tages von der Kommune XY einen Anruf und mir wird gesagt, wo ich meinen Anteil an Elektronikschrott abholen darf!?!?!?!

Zudem mu=DF ich bevor ich Ger=E4te in den Umlauf bringe durch Finanzielle Vorleistungen daf=FCr sorgen, da=DF auch im Falle eines Konkurses mein Elektronikschrott bezahlt entsorgt wird.

Mich interessiert jetzt, wie gehen andere Ingenieurb=FCros oder Kleinfirmen mit diesem Thema um. Insbesonders frage ich

1) Wenn ich erst nach dem 23.November den Entschlu=DF fasse etwas elektronisches zu entwickeln, dann kann ich ja nicht schon vorher mich anmelden. Oder wenn eine Firma erst danach gegr=FCndet wird, kann sie sich ja vorher gar nicht registrieren. Sowas mu=DF ja m=F6glich sein, oder?

2) Scheinbar mu=DF ich den Elektronikschrott selber irgendwo abholen. Wahrscheinlich halt die Menge, die ich in der Zeit auch in Umlauf gebracht habe. Habe ich das richtig verstanden, weil das scheint mir ja einen gigantischen Verwaltungsaufwand zu bedeuten?

3) Blos mal eine Richtgr=F6=DFe: Angenommen ich bringe pro Monat 10 Europakarten mit vollgebauter SMD-Elektronik auf den Markt, wei=DF jemand eine Hausnummer, was ich da als Finanzgarantie einplanen mu=DF? Es reichen ganz grobe Sch=E4tzwerte.

Bitte f=FChrt keine Diskussion um den Sinn dieses Gesetzes oder sonstwas. Mir geht es um die genannten Fragen.

Gru=DF

Wolfgang Weinmann

--=20

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Wolfgang Weinmann
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"Wolfgang Weinmann" schrieb im Newsbeitrag: ...

Einige Aspekte/Diskussionen findest Du u.a. hier:

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Grüße M.Karl

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M. Karl

Groups google auf diese newsgroup mit passenden Stichworten anwerfen: das Thema wurde häufig genug diskutiert. Wird auch nicht besser, wenn man pro Tag 2 threads dazu aufmacht.

Im übrigen: niemand ( auch nicht die selbsterklärten Gurus in den Medien ) wird hier endgültige Antworten "aus der Praxis" liefern können, weil es diese Praxis noch nicht gibt. EAR wird EAR-eigene Vorstellungen propagieren können. Die aber eventuell/wahrscheinlich der Realität der Gerichte langfristig nicht standhalten.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Sorry - aber heut ist echt nicht mein Tag - ich habe mich wiklich bem=FCht zu schauen, ob ein Thread existiert.

Gru=DF Wolfgang

--=20

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Wolfgang Weinmann

Rafael Deliano schrieb:

Am 10.10. war IMHO das letzte Mal was zu diesem Mal was dazu hier.

Gruss Wolfgang

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No reply to "From"! - Keine Antworten an das "From"
Keine privaten Mails! Ich lese die NGs, in denen ich schreibe.
Und wenn es doch sein muss, dann muss das Subjekt das Wort NGANTWORT enthalten.
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Wolfgang Gerber

Thorsten Ostermann ist heute um 7.24 unter "ElektroG" Weinmann um 15.42 unter "EAR" etwas zuvorgekommen.

Es spricht nichts dagegen das lausige Thema am Leben zu erhalten, aber man sollte es mit Rücksicht auf die vielen Leser die es eh nicht betrifft auf gemeinsamem thread halten.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Stimmt. Du musst eigentlich eine WEEE-Reg.-Nr haben und Deine Ware damit bekleben, sowie diese Nummer in allen Korrespondenzen führen.

Richtig.

Fast richtig. Die Nachricht kommt von der EAR und Du musst innerhalb von 2 Tagen den Container abholen. Getrennt davon erhältst Du die Aufforderung einen leeren Container aufzustellen.

Richtig. Meine Sicherheitsleistung/Jahr beträgt 9,95 für 0,5t/Jahr.

Gründen und Anmelden ist eins. :-)

Für Dich ist das heher harmlos, nur darfst Du nie länger als 2 Tage in Urlaub sein :-).

< 10,00/Jahr. Ich habe, wie gesagt, 0,5t/Jahr -> 9,95/Jahr.

Und ganz konkret: ich habe mich nach einigen Recherchen an take-e-way geandt, die von der Anmeldung bis zur Entsorgung alles für Dich erledigen. Dafür nehmen die dann pro Tonne bei der Entsorgung 195,00 statt sonst üblichen 130,00. Du musst denen nur die EAR-Gebühren bei der Anmeldung zahlen, eine Vorabzahlung von 250,00 leisten und irgend wann einmal 5t Entsorgen. Das wird bei der in meinem Bereich (Spielwaren) eingeplanten Rücklaufquote ca. alle 5-10 Jahre passieren. Ausserdem hat sich dieses Unternehmen als sehr hilfsbereit und kompetent erwiesen. Und an alle Bedenkenträger: ich weiss, dass take-e-way nicht die Wohlfahrt ist. Aber bisher hat halt alles geklappt und die Preise scheinen OK.

Gruß, Kurt.

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Kurt Harders
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Kurt Harders

Hallo Kurt,

danke f=FCr Deine Auskunft, sie enth=E4lt ja sehr viel Info.

w=E4rst Du noch so nett und w=FCrdest aufdr=F6seln was Einmalzahlungen sind und was j=E4hrlich anf=E4llt?

Gru=DF Wolfgang

--=20 www.ibweinmann Mikrocontrollersysteme

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Wolfgang Weinmann

Einmal: Registrierungsgebühren EAR und Prüfung einer Sicherheitsleistung gemäß ElektroGKostV. Zu finden auf

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Einmal: 10% der jährlich zu entsorgenden Menge x Enstorgungspreis, mindestens EUR 250,00 als "Kaution" an take-e-way. Sporadisch: voraussichtlich 5t x EUR 195,00 bei Erhalt einer Abholaufforderung. Die 5t entsprechen etwa den 30m³, die man abholen muss. Bei kleinen Mengen wird das dann alle paar Jahre mal passieren.

Alles sehr genau erläutert bei den Unternlagen von take-e-way.

Gruß, Kurt

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Kurt Harders
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Kurt Harders

Moin!

Und nochmal 100 Postings im Thread vom 13.11.:

Subject: Elektroschrott-Gesetz Message-ID:

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Wie wird eigentlich garantiert, dass Du mit Deinen paar Baugruppen/Jahr nicht alle paar "Wochen" die 5t China-Fernseher von Saturn entsorgen darfst und die Geizistgeil-Märkte dafür im Gegenzug leer ausgehen? Bisher war ein Losverfahren im Gespräch, Statistik kann mitunter seltsame Ergebnisse liefern. Meine Kunden (Ing-Büros, Handwerksbetriebe) bekommen auf jeden Fall nur noch ein Baumuster zur Ansicht vorgelegt und kaufen dann die Schaltungs- und Softwarelizenz, bauen lassen können sie danach sonstwo. Ein Glück, in einem Jahr ist Schluss mit studiumsfinanzierender Selbstständigkeit und dann geht's endlich in eine solide abhängige Beschäftigung. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde. Aber dieses Land und seine Umsetzung von Richtlinien ist eine Zumutung.

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Stefan Huebner

Quatsch, das mit dem Los. Da jeder Hersteller seine Mengen monatlich melden muss, führt die EAR eine Mengenregister. Jeder hat beim Start ein Guthaben von 30m³. Wenn das aufgebraucht ist, musst Du den nächsten als voll gemeldeten Container, egal wo, abholen. Bei Helgoland hast Du halt Pech gehabt :-).

Gruß, Kurt

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Kurt Harders
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Kurt Harders

Würde ein Smiley dazugehören, kein realistisches Geschäftsmodell. Andererseits: wars nicht so daß auch Kleinanwender Boards in Bulgarien fertigen lassen ? Der deutsche Kunde wird sich in einem vereinten Europa daran gewöhnen ( müssen ) speziellere Produkte jenseits der Landesgrenzen zu kaufen. Ich krieg hier gerade laufend Schachteln von Fachliteratur aus England: trotz saftiger Transportkosten billiger als

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per Paypal keine Probleme mit Fremdwährung, wegen EU-Mitglied keine Behinderung durch Zoll. Der Konsument wird schnell auf den Geschmack kommen.

Immer berücksichtigen, daß die Entsorgungsstufe dort Hartz IV heißt: ein abgesägter Arbeitnehmer hat wenig Ausweichmöglichkeiten.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Eben, es ändert nichts am Grundproblem:

Eine immer größere Zahl an Leuten hat "gelernt", dass es geschickter und viel bequemer ist, von anderen zu saugen, "Forderungen" und "Ansprüche" zu erheben, von "Gebühren" und "Abgaben" für Pseudo-Leistungen zu leben und zu versuchen, andere zu etwas "heranzuziehen", als selber produktiv zu arbeiten.

( Die über 400 Euronen Gebühr für die Garantieprüfung beim EAR ist im Grunde nix anderes, für das Abwickeln eines _Datensatzes_ - denn Take-e-way & Co dürften eine große Globalgarantie stellen - wird eine nur noch als dreist zu bezeichnende Gebühr verlangt, nach dem üblichen Motto der vielen lieben "-kassen, -kammern,

-zentralen" in diesem Land: "Wir sind öffentlich-rechtlich, wir nehmen das, du must, du hast zu, du sollst, wir ziehen dich heran, du löhnst, verklag' uns doch, das dauert Jahre, bis dahin vollstrecken wir erstmal ..." )

Das gilt für den öffentlich-rechtlichen Bereich (hier EAR) genauso wie für "Stellen" und "Stäbe" in Großfirmen, die häufig auch nur zum Selbsterhalt da sind.

Insofern bin ich mir nicht sicher, wie es Stefan in Firmen ergehen wird. Bestimmt wird sich ein "Manager" finden, der genau weiß, wie er dessen Arbeit für seine eigene Belobigung durch seinen Cheffemanager einsetzt ...

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Gut, Du bist umfassend informiert, ich bisher nicht. Meinem unrealistischen Geschäftmodell fehlt mitnichten ein Smiley. Meine Arbeit, mit der ich so wie meine kellnernden Mitstudenten nichts weiter tue als die Studienzeit zu finanzieren, besteht in der Tat zu einem gewissen Teil darin, Probleme in laufenden Projekten durchzusehen, evtl einen kleinen Prototypen zusammenzustricken und dann die Lösung auf Papier zu liefern. Produktion ist schon aus Haftungsgründen nicht drin. Der andere Teil ist dann EDV-Beratung und was ET-Studenten halt sonst noch so machen. Mit nicht unbedingt wachsender Begeisterung.

Was hat es nun mit den 30 Kubikmetern auf sich? Mein Guthaben an Schrott, den ich produzieren darf, oder wird mir doch irgendwie per Los, Algorithmus oder Nasenlängenvergleich immer mal wieder Schrott vom Guthaben abgezogen? Bei 30m^3 könnte ich ja durchaus ein paar Jahrzehnte lang meine Prototypen auch ausliefern. Wobei das wohl wieder fast ausschliesslich B2B ist - oder nicht nur fast, denn die Protos werden ja nicht von mir an den Endverbraucher verkauft. Ach lasst mal, ich berate noch eine Weile vor mich hin und dann kommt meinetwegen Hartz 4, auch wenn ich diese ewige morgen-arbeitlos-oder-gleich-noch-mit-dem-zweiten-bein-im-knast-Schwarzmalerei langsam zum Kotzen finde. Sicher ist die wirtschaftliche und rechtliche Lage hierzulande miserabel, aber von dem Dauergeunke wird sie auch nicht besser. Ausserdem habe ich nicht gesagt, dass ich in abhängiger Beschäftigung versauern will, oder? Bevor ich zu irgendeinem Amt renne werde ich es nochmal, dann aber in professionellem Rahmen, mit der Selbstständigkeit versuchen. Aber eher nicht in diesem komischen Land.

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Stefan Huebner

Aus der Seele gesprochen.

Nu ja. Zum einen habe ich noch einen Rest Idealismus während Ausbildung, Arbeit, Selbstständigkeit und Studium behalten. Wenn ich mit meinem Job zufrieden bin und das Geld stimmt, ist es mir ziemlich Lachs, ob irgendein Sesselpupser, der nicht ein Wort von meiner Arbeit versteht, sich zur eigenen Lächerlichmachung ein paar Lorbeeren an die Mütze steckt und sich zur Belohnung sein Gehalt erhöht. Das tun hierzulande ganz Andere, die nicht den geringsten Grund haben, sich für irgendwas zu loben, genau so gut. Und wie im anderen Posting, in dem ich Teils auch schon auf das Deinige eingegangen bin, erwähnt: wer sagt, dass ich in Fronarbeit alt werden will? (Wobei: ganz jung fühle ich mich nun auch nicht mehr...) Aber wenn noch mal selbstständig, dann mit Hand und Fuss und nicht mit einer im Vorwege bereits als vorübergehende Studiumsfinanzieranktion angelegten Durchwursteltätigkeit. Die Leihkohle von unserem Staat wollte ich nämlich nicht, also musste woanders Geld herkommen.

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Stefan Huebner

Hallo Stefan,

Warte aber nicht bis Studienende, sondern erkundige Dich weit vorher nach den Gegebenheiten in anderen Laendern. So eine Erkundung ist trotz Internet ziemlich langwierig. Fuer mich wichtig waere, das Minimum an Buerokratie und Vorschriften zu finden sowie eine ziemlich sichere kleinunternehmerfreundliche politische Mehrheit. Man will ja nicht alle paar Jahre umsiedeln muessen.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hmm dafür ist es wohl etwas zu spät...;)

Nee sicher nicht. Danke für Deinen Hinweis, Du bist aber nicht der erste, der sich dahingehend äussert.

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Stefan Huebner

Das las ich aber schon anders. Sicher kommt man nicht schon bei 20 Kilo da rein, aber auch Kleinhersteller werden sicher nicht erst in 30 Jahren zur Entsorgung gerufen.

Lutz

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Lutz Schulze

Hallo Stefan,

Ein positiver Aspekt der EU trotz dieser immensen Flut an neuen buerokratischen Standortnachteilen ist, dass Ihr ja offenbar ziemlich freizuegig innerhalb der Gemeinschaft umsiedeln koennt. Damals brauchte ich in NL noch eine Aufenthaltserlaubnis, die dauernd verlaengert werden musste. USA ist fuer Auslaender so gut wie unmoeglich, da braucht man zuerst einen Job. Gleich selbstaendig anzufangen, waere wahrscheinlich nur mit riesigem nachweisbaren Investitionskapital moeglich.

Dafuer haben wir aber solche Auswuechse wie ElektroG hier nicht. Die Leute hier lassen sich das nicht gefallen. In USA sind viele demokratische Prozesse direkter und funktionieren damit besser.

Gruesse, Joerg

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Joerg

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