Ingenieursmangel in Deutschland?

In article , snipped-for-privacy@gmx.de (Nina Sattler) writes: |> Klar, auf moderne Skaverei. Der Inhaber ist ja auch auf der anderen |> Seite.

Also ich weiß ja nicht, bei welchen Pizzaservices Du so orderst -- aber gerade in den kleinen unabhängigen ist speziell der Chef sein ureigenster Sklave, um Deine Terminologie aufzugreifen.

|> M=FCssen. Genau. Die Allermeisten arbeiten da nicht wegen der netten |> Arbeitszeiten, der freundlichen Arbeitsbedingungen oder des ueppigen |> Lohns. Sondern um zu ueberleben. Einigermassen w=FCrdig zu ueberleben.

Und warum willst Du ihnen diese Einkunftsmöglichkeit nehmen?

|> Aber das Vorhandensein von Angebot und Nachfrage l=E4=DFt noch keinen |> Schlu=DF auf die Arbeitsbedingungen zu.

Exakt. *Du* bist diejenige, die ständig davon ausgeht, daß der einzige Sinn und Zweck dieser Jobs der ist, arme Arbeitssuchende auszubeuten und zu knechten.

|> Schlie=DFlich gibts auch fuer |> Prostitution und noch ganz andere Sachen einen Riesenmarkt.

Achso. Dir liegt gar nicht an einer fundierten Diskussion, sondern Du möchtest einfach nur polemisieren.

[snip]

|> PS: F=FCr mich -> EOT

Wohl auch besser so.

Rainer

Reply to
Rainer Buchty
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Nö, aber ein anderer AG.

Und der sagt Dir, dass Du Deine Nase ganz schön hoch trägst, weil Du glaubst, dass all Dein Schaffen dazu geeignet ist, andere Leute reich zu machen.

  • Dem ist nicht so *.

Ein Unternehmen heißt Unternehmen, weil da etwas *unternommen* wird, was mit einem *Risiko* verbunden ist. Wäre dem anders, dann wärst Du nicht bei einem Unternehmen, sondern bei einer Bundesanleihe beschäftigt ...

Zu dem Risiko, das von Dir ausgeht:

- Du kannst als Ingenieur ein Fehldesign abliefern, ein nicht markttaugliches Produkt, eines, dass beim Kunden abbrennt usw.

- Als Maurer kannst Du eine Wand schief mauern, die dann Dein AG auf seine Kosten abreißen darf, das Material ist futsch.

- Du kannst auch krank werden und bekommst trotzdem Gehalt, dabei zahlt die ersten 6 Wochen *Dein AG* und *nicht* die Krankenkasse.

Als Arbeitnehmer bekommst Du ein *festes Gehalt* unabhängig von all diesen Widrigkeiten. Das ist der Deal.

Nochmal: Leute, die ihr Kapital in ein Unternehmen stecken, gehen dabei ein *Risiko* ein, es zu verlieren, dem steht die *Chance* gegenüber, deutlich mehr Verzinsung zu erhalten als bei einer Bundesanleihe.

Dein Beitrag klingt so, als ob Du gerne andere Leute ins Risiko gehen läßt, aber dann selber absahnen möchtest, wenn es doch etwas wird. Das gab es auch schon, das nannte sich "Neuer Markt" und hat nicht wirklich funktioniert ;-/

Sollte dem nicht so sein: Gründe einfach eine Firma, dann ist Dein Problem gelöst. Oder Du merkst, dass es doch nicht so einfach ist.

Willst Du nicht gleich so heftig ins Risiko gehen, mach es anteilig:

- Kaufe einfach mal ein paar *Aktien*, soviele, dass Du auch einen Verlust verschmerzen kannst. Soviel Geld hat eigentlich jeder AN, dass er mal ein paar Aktien erwerben kann und so Mitunternehmer wird. Die einschlägigen Maklerfirmen freuen sich auf Deinen Umsatz, bei Consors ist z.B. das Depot selber kostenlos.

- Wähle die Aktien *selber* aus, *befasse* Dich dazu mit den dahinter stehenden Unternehmen und bilde Dir anhand der Prospekte und Bilanzen *selber* eine *eigene Meinung*, ob Du das, was die Mitarbeiter in dem jeweiligen Unternehmen tun, dazu geeignet hälst, den Wert des Unternehmens und somit Deiner Aktien zu steigern oder auch nicht. Überlege Dir, ob das Management der Firmen Deiner Meinung nach etwas taugt oder nicht. Es ist *Deine* Wahl, welche Aktien Du kaufst, nur kauf welche und jammer hier nicht, dass Du nicht am "Reichtum" mit beteiligt wirst ...

- Schaue dann entweder täglich mit Sorge oder mit Freude auf den Kurszettel ;-)

Ciao Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
Reply to
Oliver Bartels

Markus Becker schrieb:

Threading nach References ist aber schon lange Stand der Technik.

Bernd

Reply to
Bernd Laengerich
[viel]

Applaus! Schöner hätte ich es nicht schreiben können.

XL

Reply to
Axel Schwenke

Moin Oliver,

das ist grundsätzlich schon richtig

Dummerweise haben sich offensichtlich manche Methoden oder Mechanismen auf den "alten" Markt übertragen. Früher (tm) sind Unternehmer auch schon mal mit ihren Unternehmen untergegangen. Heute werden viele Unternehmen kaputtsaniert und die Sanierer gehen, mit einem fetten Bakshish abgefunden, zum nächsten.

Rainer

--
Ich hab nur nen feuchtes Weißbrot, also hau ich den Nagel
damit in die Wand, weil einen Hammer zu besorgen wär ja ne
Metatätigkeit. (Michael Bode in ger.ct)
Reply to
Rainer Knaepper

Rainer Knaepper schrieb:

Da handelt es meistens um Angestellte(Manager). Dann gibbet es ja noch einen Aufsichtsrat. Einige Unternehmungen besitzen sogar eine Mitbestimmung.

Damit etwas grundsätzliches nicht aus den Augen verloren geht, bei einem Unternehmen hat am Anfang jemand eine Idee. Wenn es klappt, verhilft diese Geschäftsidee den Beteiligten, am Verteilungskarussell(Markt) ihren Einsatz mit Gewinn einzubringen. Klappts nicht(aus welchen Gründen auch immer) muß man sich was Neues überlegen. Erfindungen können weiter helfen.

Manche schaffens, manche nicht. Damit die ehemals Beteiligten nicht ins Elend stürzen, hat die Gesellschaft halt sowas wie Sozialhilfe vorgesehen. Der Name ist Programm.

Demokratie ist nunmal kein sanftes Ruhekissen. Was gibs alternativ? zB Klosterordnung. Einigen gefällts. Eine Spielart der Klosterordnung nennt sich Sozialismus. Ihr Nachteil( für manche auch vorteilhaft) ist ihre systemimmanente Starrheit. Nur, wer sich nicht umgehend Änderungen anpassen kann, sogar seinen Vorteil aus ihnen ziehen kann, hat verloren.

Sicherheit vorzugaukeln durch immer mehr Gesetze und Vorschriften funktioniert auch nur kurz. Derzeit zeigt sich ja, das dies nicht der Erfolgsweg ist. Und wer keinen "Plan" hat, powert dann halt weiter. Möglichst auf Risiko Anderer.

So einfach ist das.

--
gruss horst-dieter
Reply to
horst-d.winzler

Nina Sattler spoke thusly:

Bei uns im Ort ist eine Papierfabrik, die im Dreischichtbetrieb arbeitet. Glaubst Du wirklich, daß das Papier, das da nachts aus der Maschine läuft, minderwertiger ist als das Papier, das tagsüber produziert wird?

Tschüs,

Sebastian

--
http://www.baumaschinen-modelle.net

Neu: Schwerlast-FAQ
Reply to
Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek schrieb:

Oft ist das produzierte Papier ja "für den Arsch", das aber sowohl tags wie auch nachts ;-)

Bernd

Reply to
Bernd Laengerich

Hallo Nina,

schau mal nach de.sci.oekonomie, dort hatte ich vor kurzem =E4hnliche =DCberlegungen in die Runde geworfen. Leider wurden dort meine =DCberlegungen entweder nicht richtig interpretiert bzw. mir Dinge in den Mund gelegt, die ich so nie geschrieben hatte. Dennoch war es ein sehr interessanter Thread.

Threadthema: "Auswirkungen von Konsum"

ciao Marcus

Reply to
Marcus Woletz

Hallo Leute,

Marcus Woletz schrieb:

ich m=F6chte mich korrigieren: es gab Leute, die meine Ausf=FChrungen anders interpretiert hatten wie erwartet. Ich m=F6chte das nicht verallgemeinert sehen. Sonst w=FCrde ich einigen Leuten (dir z.B. Franz ;-) Unrecht tun.

[...]

ciao Marcus

Reply to
Marcus Woletz

Hallo Rainer,

Ja, aber das ist doch armselig. Ich wuerde mich irgendwie schaemen, mir meine Waren hinter der Kasse eintueten zu lassen, wo ich weiss, dass dessen Stundenlohn so niedrig ist, dass der Konzern sich sowas als "Serviceverbesserung" (billige Zugabe) leisten kann. Und, es funktioniert auch dort nicht. Jetzt hat mancher aus der Bevoelkerungsschicht mehrere Jobs, und das Geld reicht nicht fuer eine Krankenversicherung, etc.. Und tut es immer weniger, weil das Prinzip "Arbeite hart, und du erreichst etwas" immer weniger funktioniert. Jetzt machen auch noch Teenager diese Arbeitsplaetze denen streitig, die sie davor hatten: Low skilled workers/Immigrants. Und ja, Grosskonzerne, wie McDonalds, von dem dort inzwischen jeder 8. Arbeitsplatz abhaengt, hat es sehr wohl verstanden, die Politik zu infiltrieren, um Boeses wie Mindestloehne weitgehend zu entschaerfen.

Arme Welt.

cu,

Steffen

Reply to
Steffen Koepf

Hallo Rainer,

Das deshalb, weil:

So weit ist es leider immer mehr gekommen, aber was ist nur, wenn jetzt dort (wie bei uns auch) die Auftrennung in 2 Klassen weiter anhaelt und diesen Leuten bald auch die Nachtschicht nicht mehr ausreicht, um ihren sozialen Status zu halten?

Oh, IMO ist sie eine derjenigen, die hier bis jetzt die sachlichsten und am nachhaltigsten gedachten Beitraege geschrieben hat.

cu,

Steffen

Reply to
Steffen Koepf

Nina Sattler schrieb:

Hier geht es um einen Arbeiterjob, nicht um eine Führungskraft. Als Führungskraftbewerber, mußt du so ziemlich alles beantworten können. Auch auf eigentlich "verbotene" Fragen eine möglichst wahrheitsgemäße Antwort parat haben.

Für einen Arbeiterjob kann ein Studium durchaus als ein Abenteuerurlaub zur Selbstfindung interpretiert werden. Wenn "Bewerber" das nicht kommunizieren kann, wäre er als potentielle Führungskraft schlicht ungeeignet.

Was wäre deine Alternative für "Verlierer"? Möchtest du, das "Verlierer" von Jobinhabern weiter alimentiert werden? Wir haben inzwischen die dritte Generation Sozialgeldbezieher. Wie würdest du das ändern? Was sollte Pizzabecker, der ja in deiner Sicht Ausbeuter ist, denn machen? Pizzabäckerei aufgeben? Sozialhilfe beziehen? In meinem Beispiel hat er das getan. Aber genau das wollte er nicht mehr. Was ist deine Alternative für ihn?

Die Miete ist hier schon lange nicht mehr gestiegen. Problematisch könnten zukünftig die Nebenkosten werden. Nur, wer seinen finanziellen Spielraum bis ans Äußerste strapaziert, muß mit einer Bauchlandung rechnen. Das ist aber nicht unbedingt ein Problem des Verdienstes. Schau dir mal die Versteigerungen von Eigenheimen an. Das waren oft genug gut Verdienende.

In den USA stehen diese Jobs für Sozialhilfe. Bei uns bekommen solche Leute oft höhere Sozialhilfe als Arbeitende. Ist das deine Alternative?

Du kannst selbstverständlich sowas ablehnen. Nur, wie sähe deine Alternativen aus?

Wer eine gute Ausbildung hat, gute Umgangsformen besitzt, initiativ werden kann, hat auch heutzutage reale Möglichkeiten an gut dotierte Jobs zu kommen. In meiner Sicht ist oft das Fehlen dieser Eigenschaften das Problem. Aber, ich bin "gespannt" auf deine Alternativen.

--
gruss horst-dieter
Reply to
horst-d.winzler

In article , Steffen Koepf writes: |> Ja, aber das ist doch armselig.

Das war nicht der Diskussionspunkt... Zumindest nicht von meiner Seite.

Es gibt Leute, die wollen oder müssen diese Jobs machen -- und die sind dann auch froh, wenn sie so einen finden.

Daß diese Jobs als solche höchst unattraktiv sind, darüber brauchen wir hier nicht diskutieren, darüber besteht sicherlich allgemeiner Konsens.

|> Jetzt machen auch noch Teenager diese Arbeitsplaetze |> denen streitig, die sie davor hatten: Low skilled workers/Immigrants.

"Auch noch"? Das Konkurrenzverhältnis hat ja wohl schon immer bestanden.

*Gerade* Läden wie McDonald's mit einem entsprechend "jugendlichen" Image dulden hinterm Tresen keinen, der älter als sagen wir mal 35 ist. (Darin unterscheiden sie sich nicht von einschlägigen Musiksendern...)

Entsprechend werden als Pförtner und "Wachleute" (aka badge controller) eher ältere Semester eingestellt.

Rainer

Reply to
Rainer Buchty

In article , Steffen Koepf writes: |> Das deshalb, weil: |> |> > Wem sein Haupteinkommen nicht ausreicht, der *kann* nur abends/nachts |> > hinzuverdienen. |> |> So weit ist es leider immer mehr gekommen, aber was ist nur, wenn |> jetzt dort (wie bei uns auch) die Auftrennung in 2 Klassen weiter |> anhaelt und diesen Leuten bald auch die Nachtschicht nicht mehr |> ausreicht, um ihren sozialen Status zu halten?

Also brauchen oder wollen sie einen Zweitjob, den sie *nur* abends oder nachts ausüben können.

Diese Möglichkeit haben sie aber nur, wenn es diese Jobs gibt. Die Alternative heißt ja nicht "also macht die Hauptjoblöhne höher" sondern "dann habt ihr eben weniger Geld, lebt damit".

Daß die Höhe der Löhne mittlerweile *auch* im gutausgebildeten Bereich, d.h. nicht nur bei den klassischen Niedriglohnjobs, in befremdlich niedrige Regionen abrutschen, haben wir in dieser Newsgroup sicherlich mehr als einmal diskutiert. War auch nicht der Punkt, auf den ich abzielte.

Was ich aber offenbar weder Nina noch Dir klarmachen konnte, war mein eigentlicher Punkt: So ausbeuterisch die Abend/Nachtjobs sein mögen, so sehr werden sie auch *gebraucht*. Es gibt Leute, die hauen sich hier

2-3 Abende die Woche um die Ohren, weil sie *müssen*.

Nina wollte diese Jobs ja am liebsten einkassieren, um die Arbeitnehmer vor Ausbeutung zu schützen. Das Problem sehe ich allerdings darin, daß sich diese Arbeitnehmer nicht schützen lassen wollen, da sie auf den -- wenn auch sehr niedrigen -- Lohn *angewiesen* sind.

|> Oh, IMO ist sie eine derjenigen, die hier bis jetzt die sachlichsten |> und am nachhaltigsten gedachten Beitraege geschrieben hat.

Ich halte sie für sehr einseitig ideologisch eingefärbt.

Es ist ein Ding zu sagen, eine Sache sei schlecht. Man sollte dann aber auch in der Lage sein, nachhaltig durchdachte Alternativen zu präsentieren.

Wenn es dazu kommt, verlegt sie sich aber eher darauf, Leute anzuranzen.

Rainer

Reply to
Rainer Buchty

Ich denke, diese Art Unternehmen war nicht gemeint. Die KMUs gehören ja auch zu den Melkkühen der Nation. Anders sieht es aus, wenn du eine gewisse kritische Masse erreicht hast. Bist du erst mal die grösste Bank im Land, oder der grösste Elektroklempner, oder beides aufs Mal, oder ein grosser Automobilvolkssternschmied, da gibt es kein Risiko mehr, nur noch Impulssatz. Und kommt der Staat und bettelt um eine berechtigte Spende, lässt du kurz mal duch- scheinen, dass es dir Kraft deiner Finanzkraft ohne Produktions- abteilung eigentlich besser gehen würde. CH: Es gibt jährlich mehr Millionäre und Milliardäre und ebenso mehr working poors. Da geht volkswirtschaftlich was mächtig daneben. Ich kann mich noch dumpf an eine Statistik der Einkommens- und Vermögensverteilung erinnern. Die Schweiz kam da so ziemlich am Schluss, unter diversen westafrikanischen Kleptokratien. Das funktioniert nur, wenn wenige für nichts vielen was abkassieren. Wir alle bezahlen zB Formel-1, Tennis-, Fussball- und Telefon- steuern. Indem wir überteuerte Preise für überteuerte Werbung für Shampoo, Telefon usw zahlen. Diese Schumacher-Steuer wird dann hierher in die Schweiz getragen, am besten in eine Gemeinde, in der man keine Einkommenssteuer zahlen muss. Da man ja seinen Beruf im Land nicht ausüben kann, so die juristisch wasserdichte Begründung. Andere Abzockereien haben dazu geführt, dass ein See hier schon länger Lago di Gema heisst. Das Thema Banken hatte ich ja schon erwähnt. Bevor die Gewinne an die Aktionäre ausschütten, oder gar Steuern zahlen, oder in letzter Verzweif- lung gar noch an die Kunden abgeben würden, schütten die lieber durchschnittliche Boni aus, welche mein Jahresgehalt übersteigen. Dann gibt es noch Einfuhrmonopole, Importkontingentinhaber (die heissen offiziell "Sofaimporteure", da sie auf dem Sofa sitzen und Geld zählen und sonst nichts zu tun brauchen), Kartelle usw. Im Vergleich mit OECD-Statistik kommt so eine versteckte rund 30%ige (!) Abzocksteuer zusammen. Ich denk, in Deutschland gibt es ähnliche Methoden. Mir scheint lediglich, dass dort der Staat die KMUs direkt abzockt, im Wesentlichen offenbar per capita.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Naja, kein Politiker wird diese Arbeitlosigkeit wirklich wollen, "hat zur Folge, dass" würd ich da eher sagen.

Die haben keine Ahnung, also hören sie auf die Ökonomen. Als der Euro erst andiskutiert wurde, war die Mehrzahl der Volkswirtschaftler klar gegen den Euro resp. dem verbundenen Stabilitätswahn. Wo sind die geblieben? Jaja, wer die Musik bezahlt, der bestimmt, was gespielt wird. Nix pro Euro, nix Forschungsgelder, so einfach ist das. Mittlerweile sind alle angesteckt, flüsterst du so was wie "Keynes" in einer teutschen Hochschule, wirst du doch heute standrechtlich füsiliert.

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mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

Das habe ich auch nie behauptet. Denn ich sprach nicht davon, daß sich _Steuerzahler_ mit Sekt und Kaviar vergnügen, sondern ich sprach von denen, die stets Wasser predigen und dann Wein saufen. (Z.B. Dosen-Jürgen seine Partei: Zitat Spiegel Unter den insgesamt 25.362 Dienstfahrzeugen im Besitz der Ministerien und Bundesbehörden finden sich gerade einmal drei Drei-Liter-Autos. Und mehr sollen es auch nicht werden)

Auch wenn ich deinen Postings der letzten Zeit beinahe entnehmen muß, daß du meinst, die gesamten Sozialabgaben werden einzig und allein aus deinem Unternehmen abgeführt 8-) : auch andere Leute zahlen Steuern und Sozialabgaben. Auch ich. Und so beklagenswert das auch ist, halte ich es nicht für sinnvoll, den Gürtel so eng zu schnallen, daß man langsam aber sicher erstickt.

Lies dir den Artikel mal durch und überlege mal, wie lange du brauchst, bis du so weit verschuldet bist, daß du nicht mehr herauskommst.

Nur damit ich nicht mißverstanden werde, da mir an anderer Stelle bereits unterstellt wurde, ich sei ein Fan von Zwangsarbeit ;-)

  1. Wer arbeiten kann, muß arbeiten. Keiner hat das Recht, auch nur einen Cent von der Gemeinschaft zu kassieren, solange er diesen selbst erarbeiten kann.
  2. Wer arbeiten will, aber keinen Job bekommt (soll es ja geben) dem muß von der Gemeinschaft geholfen werden.
  3. Es muß streng kontrolliert werden, daß diese Hilfe nicht mißbraucht wird. Wenn doch, muß dies hart sanktioniert werden.
  4. Die helfende Gemeinschaft muß ihre Mitglieder nach ihrer tatsächlichen Belastungs- fähigkeit belasten. Auch hier muß kontrolliert werden, wer sich seiner Verpflichtung entzieht. Die Gesetze müssen so gestaltet werden, daß sie nicht dazu einladen, sich der Verpflichtung zu entziehen.
1) Ich rede aber NICHT von Zwangsarbeit, die dazu dient, Wenigen ihren Reichtum durch Versklavung Vieler zu ermöglichen. Sicherlich ist es aber genau das, wenn auch ideologisch und rethorisch verbrämt, was die Neoliberalen haben wollen. Man kann sehr leicht erkennen, wann dieser Zustand erreicht ist, wenn man sich bei unserem Bruttosozialprodukt anschaut, ob man mit einer Handwerkertätigkeit bei 40 Stunden (ernsthafter Arbeit) pro Woche in der Lage ist, seine Lebenshaltungskosten zu decken. Und dabei rede ich NICHT von irgendwelchen Sinnlos-Luxusartikeln wie Jeans für 150 Euro, sondern von Miete, Essen...

Dabei sage ich ausdrücklich NICHT, daß die Arbeitgeber dieser Handwerker die Ausbeuter sind. Siehe 4)

2) Und ich rede SEHR WOHL davon, daß es wichtig, ja lebensnotwendig ist, daß wir uns als Schicksalsgemeinschaft verstehen, in der wir uns gegenseitig solidarisch helfen müssen. Denn wenn wir das nicht tun, dann werden wir in der Zukunft den Sturm ernten, den wir jetzt sähen. Oder glaubt jemand ernsthaft, daß wir in Deutschland von sozialen Unruhen verschont bleiben werden, wenn das auf Dauer so weiter geht? Auch da fürchte ich wieder den tief verwurzelten und damit unausrottbaren Hang der Deutschen zu Extrem- positionen. Entweder Dichter und Denker _oder_ Häuter und Henker. Es gehen verglichen mit anderen Ländern zwar weniger oder zumindest weniger nachhaltig Leute zu Demos, aber wenn es denn mal anfangen wird, zu brennen, dann werden die Feuer groß und lange brennen. So gut, fürchte ich, kenne ich unser Völkchen mittlerweile.

Wo ich schon bei Extrempositionen bin, hier meine Sicht der Dinge zu 3. und 4. :-)

3) & 4)

Sozialschmarotzer sind für mich Leute, die sich faul zurücklegen und nichts leisten, andere für sich arbeiten lassen und von deren Arbeit leben.

Dabei habe ich weder Berührungsängste mit dem Vera-am-Mittag-Proll in Jogginghose und mit Goldkette, der erzählt, wie er die doofen Sozialämter abzockt, noch mit dem Golfer im feinen Zwirn, dessen Arbeit darin besteht, sich zu Tode zu amüsieren, während seine Belegschaft den ganzen Tag schuftet und abends nicht weiß wie sie morgens die Miete bezahlen soll.

Extrem? Ja, teilweise noch. Aber wir steuern diesen Zustand mit Höchstgeschwindigkeit als Normalzustand an.

Falsch. Wozu haben wir: Parlamente, Politiker, Gerichte... Weil sie keine Aufgabe und keinen Sinn haben?

Nein. Deren Aufgabe muß es sein, so platt das auch klingen mag, die Gerechtigkeit herzustellen. Das heißt in einer Gesellschaft mit unterschiedlichesten Interessen: Ein Mindestmaß an Ausgleich herzustellen.

Soweit der edle Ansatz. Ist er falsch? Ich denke nein.

Jetzt zu den realen Verhältnissen und den daraus resultierenden Problemen, die wir zur Zeit haben.

Politik, soweit ich sie seit zwanzig Jahren beobachte, hatte immer nur zwei Ziele, die auch noch voneinander abhingen: zum ersten, die eigene Klientel zu bedienen, um zweitens beim nächsten Mal wieder gewählt zu werden.

Dazu hat man sich selbst und das Volk konsequent und jahrzehntelang belogen: Renten, Kosten der Wiedervereinigung, Globalisierung, Erweiterung der EU.

Hilfreich dabei, das real existierende zwei- und zwei-achtel Parteiensystem SPD, CDU, Grüne und FDP, bei dem es scheißegal ist, was man wählt. Dann noch Bah-Parteien, die bisher (gottseidank) immer nur benutzt wurden, um den toten Österreicher bis zum Charlie Chaplin Schnauzer aus der Kiste zu holen, weil das das einzige ist, mit dem man die 2+2/8el unter Garantie zum Springen bringt.

Nun sitzen wir auf den Scherben und wissen nicht, wo wir so einen großen Besen herbekommen sollen und daher machen wir zuerst mal so weiter wie bisher und hauen jetzt eben noch ein paar Sachen zu Klump. Zum Beispiel hauen wir das Solidarsystem der Krankenversicherung in Stücke (kommt demnächst) anstatt es von den Übervorteilungen zu befreien. 300.000 Euro für den Vorstand.......

Und statt dessen fordern wir mehr Eigenverantwortung, z.B. private Zusatzversicherung für Rente und Krankenversorgung von dem Handwerker mit 1.000¤ netto monatlich.

(Eigenverantwortung wäre, wenn Frau S.C. uns sonntags in ihrer Sendung mal erklären würde, was sie mit diesem ihrem Lieblingswort eigentlich meint. Oder sich alternativ den Mund zunähen ließe. 8-((( )

Full Ack

Das ist nur ein Teil der Ursache. Mindestens genau so viel Schuld trägt die Globalisierung, der wir es verdanken, direkt in Konkurrenz zu Billig-Lohn-Ländern zu stehen, gegen die wir nicht anstinken können. Und jetzt werden wir von den Gewinnern der Globalisierung gegeneinander ausgespielt. Gewinnen tun Wir nicht. Wie stand mal bei Friwo (Netzteile) auf der Homepage sinngemäß: deutsche Qualität, ohne die hohen Lohnkosten. Klasse Konzept 8-(

Der dritte Punkt ist unsere eigene Gier:

  1. Geiz ist geil, daher kaufen wir Produkte, die so billich sind, daß sie nur im Ausland hergestellt werden können.
  2. Wir bringen unsere Unternehmen an die Börse oder kaufen Aktien und beteiligen uns damit an der industriealisierten Ausbeutung und Ausblutung der Unternehmen, (denn selbstverständlich glauben wir an die heilende Wirkung des wiederholten Aderlasses: Es tut einem Unternehmen gut, wenn ihm dauernd 10-15% des Gewinns weggenommen werden, natürlich nur, wenn das die Fonds-Manager tun)

Full Ack

Und was machen wir mit dem Kapital- ismus? Ist der auch wider die menschliche Natur? Den führen wir nämlich gerade flächendeckend weltweit ein. Das würde ganz schön knallen, wenn der dann scheitert.

Allerdings fürchte ich, daß wir uns diesmal ziemlich auf eine Weltordnung zementieren. Denn die Macht ist mit $ und ¤.

--
Edgar Conzen.
Meine gmx Adresse ist nur für ungebetene Gäste und wird nur selten gelesen.
Wer mir mailen will, der möge bitte gmx durch onlinehome ersetzen.
Urlaubsbilder weg? http://www.pcinspector.de/smart_media_recovery/welcome.htm
Reply to
Edgar Conzen

"Edgar Conzen" schrieb im Newsbeitrag news:opsodid10mzgd7gp@edgar...

Immer wieder wird ohne nachdenken auf demselben rumgeritten:

a) Eine ganze Reihe der Dienstwagen sind inzwischen leicht oder sogar schwer gepanzert. Bei fast 3 Tonnen ist da nix mit 3 Liter Auto. Man mag sich wundern, warum sich die von der Masse des Volkes freiwillig geaehlten Regierungsmitglieder meine so schuetzen muessen, aber wenn man sich mal die Liste der ermordeten amerikanischen Praesidenten oder so anguckt, scheint es ein eher gefaehrlicher Beruf zu sein, und eine eher naheliegende Massnahme.

b) Das 3-Liter-Auto, naemlich der bekannte Lupo von VW, war ein Zuschussprojekt, hat in der Produktion mehr gekostet als er im Verkauf eingebracht hat, weil so ein Auto naemlich verdammt aufwaendig herzustellen war, teure Materialien, viel Technik. Jeder NICHT gekaufte 3 Liter Lupo war also NICHT in Anspruch genommene Subvention (subventioniert von VW auf politische Anregung hin). Ausserdem hat er nicht nur 3l/100km gebraucht...

Oekonomisch hat er sich aber gelohnt, er spart in seinem Autoleben mehr ein, als er mehr kostet. Es hat sehr wenige Kaeufer interessiert, die griffen lieber zu 3 Liter Hubraum.

Dir fehlt der Kontakt zu Realitaet. Geh mal in ein anderes Land, Ueberlege mal, warum so viele Buerger anderer Laender hier her kommen wollen. Denk mal daran, wie viel absolut uegberfluessigen Kram du mit den Uebrschuessen aus deinem bisherigen Verdienst angehaeuft hast. Ja, es gibt ueberschuldete Haushalte. Das liegt eher selten daran, das die Leute das ganze Geld ausgeben mussten, um nicht zu verhungern oder zu erfrieren. Sondern meistens daran, das sie ihr Geld verprasst haben. Fuer tausend Schuhe, Videorecorder, Handys en Masse, Urlaub im Auusland, jedes Jahr neue Moebel reichte es naemlich.

[snip obskurer nicht-marktwirtschaftlicher und schon gar nicht sozial-basierter Kram]

Ansaetze zur Vernunft sind da.

Halt bloss komplett unrealistisch. Seit 4000 Jahren bekannt. Wenn der Mechanismus nicht zur Selbstregulierung beitraegt, wird ein System nicht funktionieren, weil es inhaerent instabil ist, so wie der Kapitalismus, der vor 100 Jahren schon mal bekannterweise gescheitert ist.

Ja.

Scheint die SPD nicht die Bohne zu interessieren.

Was erwartest du von einer Regierung, die Verschuldung als Normalzustand ansieht, und die bei einer erlaubten Obergrenze von 3% alles ihr moegliche tut, um geplant jedes mal mehr Geld auszugeben, als sie einnehmen ? Seit 50 Jahren geht das so, also auch die CDU macht kraeftig mit.

Bisher haben wir und die anderen grossen Industrienationen von der Globalisierung profitiert, mehr Geld verdient als es kostete, mehr Reichtum hierher transportiert. Die anderen Laender sind aermer geworden. Schau selber nach, lass dich nicht staendig von Bumskoeppen vollplappern, die dich zu noch weniger Lohn fuer noch mehr Arbeit pressen wollen

Sicher.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
Reply to
MaWin

[weitgehend ernst gemeint]: So billig? 15k Arbeitslose zu diesem Preis ist eine ökonomische Leistung. Immer noch besser als

- 15k Arbeitslose durch 30k Beamte verwalten

- 15k Beamte, die nichts anderes zu tun haben, als neue Vorschriften und Formulare zu erfinden, um auf andere kontraproduktiv einzuwirken.

- Millionen von Kunden abzocken, um dann pro Mitarbeiter rund die doppelte Summe an Boni auszuschütten, wie hierzulande üblich (UBS: 9GCHF auf 65k Angestellte, Boni, nicht Lohn).

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

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