Vielleicht ist dann eine selbständige Berufslaufbahn was für dich, ist auch viel abwechslungsreicher, als fest in einer Firma zu arbeiten. Ich habe auch mal ein paar Jahre festangestellt gearbeitet und war auch ganz nett. Man konnte mal sehen, wie es in der Programmiererwelt praktisch so zugeht und nebenbei auch noch einiges lernen, ohne Angst haben zu müssen, im nächsten Monat auf der Straße zu sitzen. Als ich dann mitbekommen habe, was man als Selbständiger verdienen kann, habe ich mein Profil bei Gulp eingetragen (nachdem ich meine bisherige Arbeit fristgerecht gekündigt hatte) und eine Woche später in meinem ersten Projekt als freiberuflicher Mitarbeiter gearbeitet.
Nach einem Abschluss hat keiner gefragt und ich habe auch nichts, außer Abitur. Wichtiger ist, was man für Referenzen vorweisen kann und ob man kompetent rüberkommt. Hilfreich war, als ich ein Java-Lernbuch herausgeholt hatte, bei dem ich Hauptautor bin (ISBN 3815813034), da die Firma auch den internen Mitarbeitern per Training-On-The-Job ein wenig Java beibringen wollte. Zeitschriftenartikel, Vorträge auf Konferenzen usw. kommen auch gut an und man bekommt dort auch Kontakte, was sehr wichtig als Selbständiger ist.
Heute habe ich schon seit ein paar Jahren mein Profil bei Gulp gesperrt, weil ich auch so schon zu viel Anfragen habe, als das ich die alle annehmen könnte. Für BWL'er und Management gibt es bei Gulp übrigens auch Manager-auf-Zeit Angebote. Habe ich aber noch nicht ausprobiert, da ich mehr Entwickler als Manager bin.
Studieren kann natürlich auch nützlich sein. Man bekommt dann eine fundiertes Basiswissen für das entsprechende Themengebiet vermittelt und kann auch in die Forschung gehen. Aber ich vermute mal, 90% von dem, was du da lernst, brauchst du im späteren Job sowieso nicht und dazulernen musst du außerdem noch ständig, zumindest im IT-Bereich. Ein Hochschulabschluss könnte allerdings bei der konventionellen Jobsuche helfen, da große Firmen wahrscheinlich erstmal alle Bewerbungen ohne Diplom o.ä. wieder zurückgehen lassen, was sich aber bei dem knappen Arbeitsmarkt im technischen Umfeld vielleicht auch bald ändern könnte.