AKWs, was passiert nach 7 Tagen?

Moin!

Also nein. Schade auch.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Solarthermie bringt pro Fläche mehr Leistung und weniger Kosten als Photovoltaik. Da kann man gut Geld sparen und die Umwelt entlasten auch ohne einen Kredit aufzunehmen um sich Solarzellen aufs Dach zu schrauben.

Die Abwärme eines Wechselrichters für die Solarzellen auf einem Einfamilienhaus soll einen nennenswerten Beitrag zur Heizung liefern? Jöööööörg, wo ist der Burggraben?

Oder willst Du die Solarzellen auf 90°C kühlen?

Gruß, Michael.

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Michael Eggert
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Auch der Reaktor von Tschernobyl ist nicht primär durch eine atomare Ketternreaktion in der Art einer Atombombe gesprengt worden. Vielmehr waren es eine Dampfexplosion durch sprunghaft angestiegene Wärmeentwicklung und im weiteren Verlauf Knallgas-Explosionen durch den Wasserstoff, der sich aus der Reaktion von Wasserdampf mit dem Zirkonium der Brennstäbe gebildet hat.

Bei hiesigen Siedewasser-und Druckwasserreaktoren hat man dafür einen Kessel, der im Betrieb unter einigen Hundert Bar Druck steht. In gewisser Weise hat man hier den Teufel durch einen Beezelbub ersetzt.

Nö. Hochdruckkessel können versagen und haben das in der Techniikgeschichte auch schon mehr als einmal getan -- Zum Glück bisher noch nie bei einem Atomkraftwerk.

Wenn der schlimmste aller möglichen Fälle eintritt, der Reaktordruckbehälter in Brokdorf im laufenden Betrieb versagt und es die übliche West-Brise gibt, wird Hamburg auf absehbare Zeit unbewohnbar. Das wäre mir als Landespolitiker zu heikel, egal, wie viele Studien mir vorrechnen, dass das Risiko sehr-sehr klein ist.

Das glaube ich nur, wenn diese Sicherheit rein passiv und naturgesetzlich ist. Das einzige Konzept, das in dieser Hinsicht halbwegs wasserdicht ist, ist der schon angesprochene Aufbaui des Reaktors in unterirdisachen Kavernen.

Das war die Kernenergie lange Zeit auch. Über Jahrzehte hinweg musste die Industrie mit Fördermitteln förmlich zum Einstieg in die Nukleartechnik bestochen werden. In Form der Randbedinungen für den Betrieb und die Versicherung der Kraftwerke dauert sie Subvention bis heute an.

Es gibt noch andere Faktoren. Windenergie ist seit gut zehn Jahren wirtschaftlich in dem Sinn, dass sich damit Geld verdienen lässt. Es ist aber kein Zufall, dass die großen Energiekonzerne dabei bisher nicht wirklich federführend beteiligt sind. Große, zentralisierte Unternehmensstrukturen bevorzugen nun mal große, zentralisierte Technick- Strukturen.

Vor 20 Jahren wurde mit Growian der erste Versuch einer Windkraftanlage als Misserfolg demontiert. Mittlerweile produzieren SH und MV in windreichen Monaten mehr Strom aus Windenergie als sie selbst verbrauchen. Offensichtlich kann sich in 20 Jahren auf dem Energiesektor einiges technologisch entwickeln. Es braucht allerdings den politischen Willen dazu.

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Vollkommen klar, besonders gesund ist das alles nicht :-(

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Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Uwe Hercksen schrieb:

Aber nur sehr geringfügig. Man baut das Zeug ja möglichst aus wärmeisolierendem Material.

Was soll ich denn dagegen haben? Da wird Wärme halt aktiv abtransportiert. Beim Stirling sorgt man eher dafür, dass sie im System bleibt und arbeiten kann.

Stimmt

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Servus
Christoph Müller
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Christoph Müller

Horst-D.Winzler schrieb:

Ich weiß, was ich weiß. Darüber will ich nicht streiten.

Ich empfehle eher Optimierung. Wenn dabei mehrere Einheiten rauskommen, soll's mir Recht sein. Dann stellt sich als Nächstes die Frage, wo man die denn hinstellen will. Wenn's in erster Linie Öfen sind, dann natürlich dort hin, wo die Wärme einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden kann. Das ist Absicht.

Auch Absicht.

Ebenfalls Absicht.

Habe ich normalerweise auch nicht vor. Nur scheint mir hier ein grundlegendes Missverständnis zu bestehen. Mit erheblichen ökonomischen und umweltrelevanten Konsequenzen.

DAS ist es, was ich ÄNDERN will! Mit einem Automatischen Stromhandelssystem, an dem ALLE mit nur MINIMALSTEN Marktzugangshürden teilnehmen können. Täglich beliebig oft zwischen Einspeiser und Lieferant wechselnd. Auch mit SEHR KLEINEN LEISTUNGEN.

Nachts wird Blindleistung produziert und tagsüber Wirkleistung. Alles klar....

Aber nur, was den Strom betrifft. Was interessiert denn einen Großkraftwerksbetreiber, welche Heizungsrechnung ich habe?

Die sind schon deutlich besser als Großkraftwerke.

Was spricht dagegen?

Und warum nicht? Weil die richtigen Marktstrukturen fehlen! Ein automatisches Stromhandelssystem für Jedermann und man bräuchte sich bald gar nicht mehr über Großkraftwerke zu unterhalten. Über Kernkraft dann logischerweise auch nicht mehr. Nur rate mal, WER was gegen ein automatisches Stromhandelssystem hat...

Klar. Die Gegenwart ist ja schon, wie sie ist. Da gibt's nichts mehr zu ändern.

Dann musst du ja konkrete Frage haben. Stelle sie einfach.

Wieso denn? Stirlingmotoren mit geeigneten Brennern und Erhitzerköpfen verdauen das alles. Dampfmaschinen und Dampfturbinen übrigens auch.

Es geht aber nicht nur um den Strom, sondern zusätzlich auch um Warmwasser, Heizung, Prozesswärme, ... Jeder dreht sich sein Ding so hin, wie's ihm am besten gefällt.

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Servus
Christoph Müller
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Christoph Müller

Michael Baeuerle schrieb:

Wirtschaftlichkeit ist das Verhältnis von Nutzen geteilt durch den dafür nötigen Aufwand. Um wessen Nutzen und um wessen Aufwand geht's? Ist der Normalbürger da irgendwie noch von Interesse?

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Servus
Christoph Müller
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Christoph Müller

Uwe Hercksen schrieb:

Wer in regenerativ denken will, muss immer in Vielfalt denken. Monokulturen sind IMMER ganz besonders anfällig. Deshalb plädiere ich nicht für diese oder jene Energieform, sondern für ein Managementsystem, das alle unter einen Hut kriegt. Das wäre ein automatisches Stromhandelssystem für Jedermann.

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Servus
Christoph Müller
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Christoph Müller

Robert Obermayer schrieb:

Dann müsste der Wirtschaftler neue Vorgaben machen und eben sehr viel kleinere Zeitkonstanten einfordern. Der Techniker wird dann antworten, dass man dann die Anlagen viel kleiner bauen müsste und die dann gleich dort hinstellen könnte, wo man mit der Abwärme noch was anfangen kann. Darüber sollte sich auch der Wirtschaftler freuen.

Nicht aber der Machtbesessene. Dem zerrinnt nämlich seine Macht zwischen den Fingern wie ganz feiner, trockener Sand. Dieser ist schwieriger zu halten wie ein solider Klotz.

Da PV recht gut vorhersehbar ist, könnte man auch die konventionellen schon vorher runterfahren, damit PV seine volle Leistung abgeben kann.

Wirtschaftlichkeit stellt immer eine Betrachtungsposition voraus. WESSEN Nutzen / WESSEN Aufwand...

--
Servus
Christoph Müller
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Christoph Müller

Sehr viel mehr, als sich die Meisten zunächst mal vorstellen.

Wer nur auf die Kosten schaut - dem ist nicht zu helfen.

Interessanter ist nämlich der Quotient aus Nutzen/Aufwand (sprich Wirtschaftlichkeit).

Die Warmwasserversorgung läuft üblicherweise auf 60°C. Wg. der Legionellen. Ansonsten würden 40°C auch schon reichen. Aber vielleicht badet man bei dir ja auch mit 90°C.

--
Servus
Christoph Müller
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Christoph Müller

Die Kettenreaktion hat jedenfalls die Waerme erzeugt und damit das Problem verursacht. Genau diese sprunghafte Waermeentwicklung ist aber bei anderen Reaktortypen in intaktem Zustand konstruktiv bedingt nicht vorhanden und in geschmolzenem Zustand wegen fehlender Geometrie unwahrscheinlich.

Einige hundert bar?

Sehe ich nicht so. Das Graphit hat doch tagelang gebrannt und erst durch die so erzeugte Waerme wurde radiaktiver Staub in hohe Luftschichten befoerdert, so dass er sich um die halbe Welt verbreiten konnte. Ein geplatzter Druckbehaelter ist nach wie vor ein lokales Ereignis.

Bei dem Atombombenvergleich geht es wohl eher um eine nukleare Explosion und die gibt es ja selbst beim RBMK nicht. Der Kessel kann auch in einem Kohlekraftwerk platzen. Mit einem Ueberdruckventil kann man sowas verhindern.

Da der Strom nicht aus der Steckdose kommt muss er dann anders produziert werden, das ist auch nicht ohne Risiko. Und dass die Konsequenzen dann im Zweifel andere treffen (speziell beim Import) ist fuer mich kein faires Argument.

Und? Das ist IMHO kein Grund die KKWs vor Ablauf ihrer Lebensdauer abzuschalten obwohl man keinen Ersatz hat.

Ich kenne das jetzt eher so, dass sich Windraeder nur deshalb lohnen weil die Konzerne fuer den Strom einen Mondpreis zahlen muessen den der Markt nicht hergeben wuerde (und deswegen selber keine hinstellen). Die Sache waere damit genauso politisch durchgedrueckt wie seinerzeit die Nuklearenergie. Lasse mich gern eines besseren belehren ...

Glaube mir, ich waere der erste der sich darueber freut wenn es so kommen sollte. Trotzdem soll man die KKWs weiterlaufen lassen solange man nicht den Ersatz am Start hat (ich meine real existierend, nicht als Hirngespinst).

Micha

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Michael Baeuerle

Und prozentual. Da die Laufbuchse einen größeren Umfang als der Kolben aufweist, wird sie insgesamt bei gleichmäßiger Erwärmung von Kolben und Laufbuchse größer, der Spalt zwischen Laufbuchse und Kolben also größer. Es ist ein Irrtum zu glauben, bei einem Rohr würde der Innendurchmesser bei Erwärmung kleiner (für Materialien mit positivem Ausdehungskoeffizienten). Bei Modell-Motoren mit ABC-Laufgarnitur klemmen diese im kalten Zustand am oberen Totpunkt, erst bei Erwärmung hört das auf, die Passung ist auf Betriebstemperatur ausgelegt. Und das funktioniert sogar, obwohl die Messinglaufbuchse einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten hat als der Aluminiumkolben (aber einen größeren als Stahl, was sonst für Laufbuchsen gerne verwendet wird).

Unsinn, die Wärmeausdehnung basiert auf einer geringer werdenden Dichte der Werkstoffe. Für die Volumenänderung gilt deltaV=V0*3*alpha*deltaT. Für lim V0->0 gilt deltaV->0 (Zentrum). Auch ein gasgefüllter Luftballon bildet im Zentrum kein Vakuum bei Erwärmung.

Bernd

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Bernd Laengerich

Bei einem Atomkraftwerk ist die Druckfestigkeit des Kessels sicher ein bisschen mehr überdimensioniert als bei anderen Anwendungen, und die Kontrollen (v.a. nach der Fertigung) und regelmäßigen Überprüfungen ein wenig genauer als bei einem 08/15 Dampfkessel. Das ist also meine kleinste Sorge bei KKWs.

Dass das im dichtbesiedelten Deutschland eine Katastrophe wäre bestreitet keiner.

Du weißt doch wie ein Politiker das Risiko bewertet ohne Fallschirm aus einem Flugzeug in 1000m Höhe zu springen?

0,1%, ein Risiko besteht nur auf dem letzten Meter.

Eben ein Kessel mit einer dicken Wand die x-mal überdimensioniert ist und dessen Wand sorgfältig auf Einschlüsse und Risse im Material geprüft wurde.

Interessante Idee, v.a. wenn man bedenkt dass es nicht _soo_ teuer sein kann. Ich hab mal die Generatorhalle vom Pumpspeicherwerk Goldistal gesehen, das war eine riesige Kaverne in den Fels geschlagen. (Ca. 50m lang, 10m hoch, oder so , wenn ich mich richtig erinnere)

Das ist doch in allen Industriezweigen so. Kein Betrieb hat je für verseuchte Böden oder verschandelte Landschaft bezahlt, oder tut es für die massenweise Verklappung von klimawirksamen Gasen in die Atmosphäre die uns noch teuer kommen wird. Dagegen ist so ein kleiner unbewohnbarer Landstrich ala Chernobyl nicht mal das schlimmste was die Industrialisierung so mit sich gebracht hat. (+ ein paar kranke Leute, aber da können die chemische Industrie oder Fast Food Ketten locker mithalten)

Thomas

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Thomas Meier

Christoph Müller schrieb: ...

Und wer nicht rechnet, glaubt an Sensationen: Vor Brasilien wurden

33Mrd. Barrel Öl gefunden. Der größte Ölfund seit 30 Jahren, das drittgrößte Ölfeld[0] der Welt!!!

Klingt toll, damit reichen die Vorräte ja wieder viel länger. Wie lange? Mal rechnen: 33E9/85E06/Tag=388 Tage. Oh, ein gutes Jahr.

Mir macht diese Sensation ein bischen Angst...

Falk [0]Wenn man denn überhaupt an das Öl kommt.

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Falk Willberg
*Kai-Martin Knaak* wrote on Wed, 08-04-16 22:54:

Für die genaue Berechnung sicher, aber grundsätzlich ist es trivial: Neben Konstanten wie Neutronenflußdichte und Reaktionsquerschnitt hängt die Erzeugung eines Isotops allein von der Konzentration des Mutterisotops ab.

Pu239 kommt (über einen Zwischenschritt, der eine zusätzliche Verzögerung einbaut) aus U238, also 96 % des Schwermetalls. Pu240 kommt aus Pu239, das am Anfang nicht da ist, entsteht also zunächst garnicht. Weil die Trennung Pu von U eine chemische ist, die auch bei kleinen Anteilen schon effektiv wird, kann man bei sehr kleinen Anteilen Pu und damit quadratisch kleinen Anteilen Pu240 aufhören.

Im normalen Betrieb kommt aber (im normalen Leichtwasserreaktor, nicht im Brüter) etwa ein Drittel der erzeugten Energie aus der Spaltung von erbrütetem Pu. Damit ist also dessen Konzentration und damit die Bildungsrate von Pu240 alles andere als klein.

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Axel Berger

Christoph Müller schrieb:

Spielverderber...

--
mfg hdw
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horst-d.winzler

Moin!

Ach, jetzt versteh ichs, Du willst auf ein automatisches Wärmehandels- system hinaus... Gute Idee!

Gut, daß Du die erste Hälfte des Satzes mit zitierst, auch wenn Du wohl nur die zweite gelesen hast.

Ach!

Du scheinst seltsame Solarthermie-Anlagen zu kennen. Die mir bekannten heizen den Tank im Sommer bis auf 90°C auf, um damit auch mal ein paar Tage Regenwetter überbrücken zu können, bis der Tank wieder auf 40°C runter ist (Solarspeicher, nicht Trinkwasser). Wär ja blöd, wenn man gleich am ersten bedeckten Tag wieder zuheizen müsste. Wenngleich ein automatisches Wärmehandelssystem hier auch wunderbar helfen würde...

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Horst-D.Winzler schrieb:

Mir scheinen Christophs Ideen weit konkreter zu sein als zu hoffen, daß man rechtzeitig die Kernfusion fertigbekommt oder ein Wunder geschieht und die Klimakatastrophe nicht stattfindet.

Hanno

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Hanno Foest

Axel Berger schrieb:

Unter welchen Bedingungen? - Die Alternative könnte natürlich sein, daß der Kugelhaufenbehälter unter Hitzeeinwikung seine Stabilität verliert und hochradioaktive, weißglühende Graphitkugeln freigibt, die sich an der Luft sofort entzünden. Es ist fraglich, ob das soviel besser ist.

Hanno

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Hanno Foest
*Hanno Foest* wrote on Fri, 08-04-18 15:38:

Regelstäbe komplett gezogen und Heliumumlauf geschlossen. Die Leistungsdichte ist klein und der Temperaturkoeffizient und die Temperaturreserve groß genug, daß er sich erst komplett abschaltet und die Nachwärme allein über die Wärmekapzität aufnehmen kann. Die Temperatur stieg iirc auf um die 1700 Cel. Bersten wird er nicht, weil der Druck gering ist.

Reply to
Axel Berger

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