Kernspeicher

Rafael Deliano schrieb:

Ja, das Problem der in den Keramiken benutzten Metalloxide war, dass sie über eine geringe natürliche Radioaktivität verfügten. Das war auch noch Mitte/Ende der 1980er Jahre der Fall bei Keramikgehäusen. Ein Alpha-Teilchen genügt halt, um die Ladung eines Speicherkondensators empfindlich zu stören.

Alpha-Teilchen durchdringen aber fast nichts, die übliche Abschirmung bestand im Einlegen einer 50 µm dicken Polyesterfolie. Das heißt auch, dass Speicher-ICs im PDIP-Gehäuse davon nie betroffen waren.

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Joerg Wunsch
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Riskant war das aber aus zwei Gründen trotzdem:

  1. Die Halbleiterregister wie Akku, Adressregister usw. werden beim ausschalten gelöscht. Die hatten also keinesfalls die Daten, die vor dem Abschalten vorhanden waren.
  2. Beim Ausschalten kann ein Strompuls durchaus Daten im Ferritkern- speicher ändern. Ich habe das zwar nie erlebt aber ausschließen kann man es auch nicht.

Norbert

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Norbert Hahn

Rafael Deliano schrieb:

Wenn's um RICHTIGE Strahlungsfestigkeit oder Temperaturfestigkeit geht, baut man pneumatische oder hydraulische Schaltelemente. Damit kann man so ziemlich alles machen, was es auch in der Elektronik so gibt. Kondensatoren, Spulen, Widerstände, Transistoren, integrierte Schaltkreise, Logikbausteine usw. Für letztere möge man z.B. nach "Wandstrahlelement" googeln oder mal da

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reinschauen.

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Servus
Christoph Müller
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Christoph Müller

"Joerg Wunsch" schrieb im Newsbeitrag news:gqr5k9$2ekt$ snipped-for-privacy@uriah.heep.sax.de...

Ich hoerte, das bei bei Plastikgehaeusen so (gewesen), deswegen wuerde man Keramik verwenden wo man keine Alpha-Teilchen haben sollte...

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MaWin

Wenn man das richtig machte, also ordentlichen PWRdn IR service Routine, die alles aus dem Akku etc. in den Kernspeicher schrieb, dann geht das völlig problemlos. Aber Kunst kommt von können.

Die damaligen mir bekannten Rechner hatten auch einen echten HALT Befehl, der setzte die CPU völlig still und wenn man vorher noch den PWRdn IR sperrte, dann konnte beim austrudeln der Spannung absolut nichts passieren.

Bei dem hp2114...hp2100 konnte man den HALT 1020xx octal noch mit 6 bit bei den xx parametrieren. Das Befehlsregister wurde am Frontpanel ständig angezeigt.

Der HALT 77 (der sog. happy halt) war 102077 der HALT 66 war 102066 wurde gerne benutzt, um den leeren Speicher zu initialisieren. Ein Sprung in den unbenutzten Bereich und die Kiste blieb mit dem HALT 66 stehen.

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

Die komplette Steuerung der untersten Stufe der Saturn V war komplett mit Fluidics gemacht, da die damalige Elektronik die Schalldrücke und die Vibrationen in der Nähe der Triebwerke nicht überlebte. Selbst 'normaler' Stahl zerbröselte einfach.

Fluidics waren genial, gingen auch mit Luft statt Flüssigkeiten und konnten auch besonders einfach analoge Kreise enthalten und auch ziemlich fette Leistungen rausgeben.

Die Pressluftcomputertechnik wurde auch Asthmatik genannt :-)

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

Norbert Hahn schrieb:

(Abschalten von Computern mit core memory)

Ja, daher hatte unser BASIC-System nach einem Stromausfall nur noch akzeptiert, dass man sein Programm auf Massenspeicher (also auf die Trommel :) auslagert. Nachdem alle User das getan hatten, wollte es erstmal einen Reboot.

Aber irgendwie müssen die Messelektroniker gut damit gefahren sein. Eingespielter Prozess, ganz ohne ISO 9000. ;-)

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Joerg Wunsch

Hallo Joerg,

Trotzdem wurde prognostiziert, dass Hauptspeicher im Megabyte-Bereich ohne Fehlerkorrektur nicht auskommen würden. Als die Hauptspeicher dann tatsächlich so groß wurden war davon keine Rede mehr, selbst Parity hatte ausgedient.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

War das ein System vom voelkseischenen Bedrieb? Die kenne ich nicht, aber die von der anderen Seite ein wenig. Da blieb normalerweise der ganze Kernspeicherinhalt einfach stehen, jedenfalls solange kein abgebrochener Lesevorgang passierte und die entsprechenden Bits danach rueckgesetzt blieben.

Vattern hatte noch eine ganze Walzstrasse mit 2KB Kernspeicher automatisiert, mehr gab's in der hoechsten Ausbaustufe nicht. Heute brauchen einige Leute zum Schreiben von "Hello World" mindestens 1GB, sonst schmiert Vista dabei u.U. ab.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Ich hab' noch eine Speichermatrix, so 20*20 cm2 aus einer TR-4 von Telefunken Computer Konstanz :-)

Der Mikroprogrammspeicher war etwa 1 Kubikmeter Diodenmatrizen. Ganz viele AA112 und so.

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Die gabs auch in rein mechanisch ;-)

Wir hatten uns damals zu Unizeiten mal eine private Sammlung von Rechen- und Buchungsmaschinen angesehen - alles mechanisch. Von einfachen Tisch- rechnern ueber Registrierkassen bis zu den schrankgrossen Buchungs- maschinen. Wahre Wunderwerke der Feinmechanik - zumal die grossen Buchungsmaschinen IIRC aus etlichen 10K Einzelteilen bestanden.

Man liest sich, Alex.

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 looks like work."                                      -- Thomas A. Edison
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Alexander Schreiber

Skeptisch. Die PR-Abteilung der NASA mag damals jegliche Hydraulik als Fluidics bezeichnet haben. Ist zwar unfertig aber gibt zumindest Überblick über Lageregler:

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D.h. RC-Filter, elektronischer Verstärker, hydraulischer Endverstärker.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Norbert Hahn schrieb:

Hallo,

nun ja, einen Powerdown Interrupt hat man wohl auch damals hingekriegt, die Serviceroutine konnte dann noch die Halbleiterregister im Kernspeicher retten.

Hier hat man auch früher mit PDP Rechnern auf dem einen das Programm übersetzt und in einen Kernspeichermodul geladen, ausgeschaltet und das Modul in den anderen Rechner gesteckt der das Programm ausführen sollte.

Bye

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Uwe Hercksen

Rafael Deliano schrieb:

Hallo,

sobald nun auch wieder nicht, um 1977 wurde hier noch eine AEG 80-60 mit Kernspeichern bestückt aufgestellt.

Bye

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Uwe Hercksen

Siegfried Schmidt schrieb:

Hallo,

das wurde nicht nur prognostiziert, das wurde auch so gebaut. Es gab spezielle Chipsätze für die Fehlerkorrektur. Der bereits genannte Halbleiterspeicher der AEG 80-60 hatte ECC für Module mit 256 KB, mit 4 solchen Modulen war man schon bei 1 MB.

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

Sind nicht um 1970-77 die letzten Rechner mit R=F6hren au=DFer Dienst genommen worden?

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Rafael Deliano schrieb:

Du sollst wissen, dass ich gesucht habe. Vom KWH habe ich so einiges. Aber ausgerechnet dieses eine Heftchen "Manifer Rechteckferrite" ist nicht zu finden.

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Wahrscheinlich. Zumindest kann ich mich an ein Foto auf einer der Umschlagseiten des Funkamateur erinnern, auf dem so ein Ding zu sehen war. Andererseits wurden '81 in der DDR schon verschiedene Speicher-ICs produziert. Meine DCF-Uhr mit Z80 und jeweils 1k ROM und RAM ist '83 gelaufen.

MfG hjs

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Hans-Jürgen Schneider

Soso, die Uhr nach Feindzeit gestellt?

SCNR Henning

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Henning Paul

Nicht nur das, offensichtlich wurden in der DDR mech.Filter speziell f=FC= r DCF77 hergestellt ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Henning Paul schrieb:

Ja, das war verboten. Jedenfalls hatte ich, nachdem das Ding fertig war, bei der Post einen Antrag auf Empfangsgenehmigung gestellt. Der wurde abgelehnt.

MfG hjs

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Hans-Jürgen Schneider

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