ASIC Kosten für Bitcoin Miner?

Weiss einer, wie teuer es aktuell ist, einen ASIC herstellen zu lassen, nur mit digitalen Funktionen? Und wie teuer ist die Design-Software, oder reicht es der Foundry einen auf FPGAs geprüften VHDL-Code zu schicken? Habe da was vom Altera HardCopy Programm gelesen, aber keine Preise dazu finden können.

Beim aktuellen Kurs wäre es bestimmt interessant, einen ASIC für Bitcoin Mining herzustellen. Man findet da nicht viel zu den verwendeten Implementierungsstrategien, aber für FPGAs gibt es Pipelining Ansätze. Wäre es nicht besser, die 64 Runden der SHA256 Berechnung stattdessen alle asynchron in einem Schritt berechnen zu lassen? Die Anzahl benötigter Gates sollte dabei sogar geringer werden, für einen gegebenen Wert Hashberechnungen pro Sekunde, da es in der Summe ja nichts anderes ist, als die parallelen Stufen des Pipelinings, aber die Synthesesoftware kann möglicherweise noch Optimierungen zwischen den Stufen finden, was die beim Pipelining nicht kann. Man könnte dann einfach den Takt solange hochsetzen, wie die Kette am Ausgang noch zuverlässig eine korrekte Berechnung generiert (und wie es die Kühlung noch mitmacht).

Generell lässt sich die Mining-Aufgabe sehr gut parallelisieren und es ist keine Kommunikation zwischen den Einheiten notwendig, sodaß das Routing auf dem Chip wohl recht einfach wird. Man braucht aber eine ganze Menge Gates, um konkurrenzfähig mit den aktuellen Minern zu sein. Pins nach außen dagegen wird man nur extrem wenige brauchen; ein nicht allzu schnelles SPI-Interface pro Chip sollte reichen.

In der letzten Ausgabe vom "2600 Magazine: The Hacker Quarterly" ist übrigens ein Artikel von mir über Bitcoin veröffentlich worden. Kann man per "Look inside" kostenlos hier lesen, da es der erste Artikel direkt nach dem Editorial ist:

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Frank Buss
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Bei ebay unter "bitcoin miner" gibts diverse Angebote. U.a.:

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Da lob ich mir die Leute die ihren Schatz in der Sierra Madre suchten ...

MfG JRD

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Rafael Deliano

Da scheint einer ASICs für alte Geräten aufgekauft zu haben und auf eine Platine gelötet zu haben. Mit 2,2 GH/s kann man aber heutzutage keinen Blumentopf mehr gewinnen. 1 GH/s bringt ca. 0,0006 Bitcoin pro Tag (0,30 Euro), wenn man von 1 Watt Stromverbrauch ausgeht:

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Das sieht schon interessanter aus. Aber warum verkauft jemand die Rechenleistung und "schürft" nicht selber?

Ich glaube den Film habe ich schon gesehen :-)

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Frank Buss

Vielleicht spekuliert er darauf, daß ein gieriger Kunde sich verrennt und zu viel bietet (soll ja bei ebay öfter vorkommen...)?

Vielleicht spekuliert er auf fallende Kurse, so daß der Versteigerungserlös dann über dem Wert der Bitcoins liegt?

Vielleicht braucht er akut echtes Geld?

Vielleicht ist es auch Scam (man beachte den Schlußsatz im Angebot)?

Hergen

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Hergen Lehmann

Du kennst die letzte c't zu dem Thema nicht? Da stehts drin.

Kurzfassung: (Geräteinvestition + Betriebskosten) >> erschürfte Bitcoins

Gruß, Paul

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Paul Berger

Habe ich abbestellt. Waren mir zuviel Konsumerberichte und anderes drin, was mich nicht interessierte.

Also wenn dieses Produkt:

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tatsächlich im ersten Quartal 2014 geliefert werden könnte, dann sollte damit Gewinn möglich sein, falls der Kurs nicht wieder sinkt. Aktuell steigt die Hash Difficulty um ca. 2% pro Tag, also z.B. Faktor 6 in 90 Tagen. Wenn man das Gerät direkt Anfang 2014 bekommen würde, dann wäre es in zwei Monaten abbezahlt und wirft danach recht gut Gewinn ab. Zumindest für ein paar Monate, bis die Difficulty so hoch wird, daß die Stromkosten wieder höher werden als der Gewinn.

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Frank Buss

Hallo Paul,

Paul Berger schrieb:

und der Hinweis, daß man mit etwas Glück was verdienen kann, wenn man die Geräte rechtzeitig an den nächsten Deppen verkauft.

Gruß Martin

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Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.
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Martin Schoenbeck

Frank Buss

Ah, die Währung der Drogendealer und Waffenschieber.

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Dave U. Random

Wenn Bitcoins völliger Schrott wären, wären sie nicht hochgekommen.

Die Proponenten weisen zwar darauf hin, daß ein Vorzug ist, daß es nur endliche Menge gibt. Im Gegensatz zu EUR/$ die ähnlich wie 1923er Reichsmark unbegrenzt ausgegeben werden können und zunehmend auch ausgegeben werden. Das ist für Bitcoin aber heute irrelevant da die Grenze ja noch nicht erreicht wurde. Und letztlich eher Pferdefuß: Umfang Zahlungsmittel soll ja im Idealfall Umfang Wirtschaftsleistung entsprechen.

Die relevantere Anforderung ist daß der Zufluß Zahlungsmittel proportional einer derzeit nominell langsam steigenden Wirtschaftsleistung ist. Das hat bei Gold/Silber bis ins Mittelalter wunderbar funktioniert, da wie man in Agricolas

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ja recht schön sieht auch dort der technisch Aufwand fürs "mining" erheblich war. Bei Krieg/Seuchen/Hungersnöten arbeiteten die Minen nichtmehr und damit war der Zufluß Zahlungsmittel weg. Da Edelmetall die Währung für Aussenhandel nach Asien war, konnten Zahlungsmittel auch verschwinden: beim Niedergang des römischen Reiches ( d.h. miese Aussenhandelsbilanz ) wanderten Goldmünzen nach Indien ab. Temporäre Probleme gabs mit Gold/Silber auch: das geklaute Inka-Gold der Spanier brachte zwangsläufig Inflationsschub. Lesenswerter Klassiker wäre: Gaettens "Inflationen" 1955
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D.h. ein effektiver "bitcoin miner" wäre schlicht das rasche Ende von Bitcoin.

Das Denkmuster dahinter findet man ja schon bei den Alchemisten

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Bekanntlich gabs spin offs wie Porzellan, aber kein Investor sollte darauf hoffen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Am 15.12.2013 09:20, schrieb Rafael Deliano:

Wie stehts denn um den Bitcoingehalt der Ozeane?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Du verwechselst Effektivität mit Effizienz. Effektive Bitcoin Miner gibt es genügend.

Um *effiziente* Bitcoin Miner herzustellen ist es notwendig, SHA256-Hashkollisionen effizient berechnen zu können. Das ist momentan selbst für den kleinen SHA-Bruder SHA1 noch in weiter Ferne. Der bestmögliche Ansatz momentan ist Bruteforce.

Gruß, Johannes

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>> Wo hattest Du das Beben nochmal GENAU vorhergesagt? 
> Zumindest nicht öffentlich! 
Ah, der neueste und bis heute genialste Streich unsere großen 
Kosmologen: Die Geheim-Vorhersage. 
 - Karl Kaos über Rüdiger Thomas in dsa
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Johannes Bauer

Du hast Kinderschänder, Menschenhändler und Terroristen in deiner Aufzählung vergessen. Man muss schon bei dümmlichen Scheißhausparolen darauf achten, dass alles mit abgedeckt ist!

Gruß, Johannes

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>> Wo hattest Du das Beben nochmal GENAU vorhergesagt? 
> Zumindest nicht öffentlich! 
Ah, der neueste und bis heute genialste Streich unsere großen 
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Johannes Bauer

Könnte sein, manche Leute scheinen da nicht wirklich nachzudenken. Wurde heute für 51 Euro verkauft. Auch wenn man optimistisch die maximal angegebenen 104 GH/s als Berechnungsgrundlage nimmt, dann kann man aktuell in 24 Stunden damit nur ca. 0,058 Bitcoin schürfen, was man für ca. 35 Euro bei bitcoin.de auch direkt kaufen könnte, ohne Unsicherheitsfaktor (ich habe dort schon mehrmals problemlos Bitcoins verkauft). Ich sollte sowas auch mal bei eBay anbieten, scheint ein gutes Geschäftsmodell zu sein: Schönes Bild von einem Miner reinstellen, Bitcoin bei bitcoin.de kaufen und an die Bitcoin-Adresse des Auktionssiegers überweisen :-)

Merkwürdig sind auch solche Auktionen:

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Warum gibt es 16 Leute die dafür soviel bieten? Ist für 39 Euro verkauft worden, aber das Teil kann nur den Gegenwert von ca. 0,10 Euro pro Tag in Bitcoin errechnen und davon muss man dann auch noch den Strom bezahlen. Und in drei Monaten sind es dann wohl nur noch 1-2 Cent pro Tag.

Bitcoin Mining lohnt sich erst ab der hundertfachen Geschwindigkeit, und auch nur dann, wenn man es schafft, die Gerätekosten möglichst schnell wieder einzuspielen, bevor die Hash Difficulty wieder zu hoch wird. Außerdem muß man noch aufpassen, denn einige Pools haben eine untere Auszahlungsgrenze von 0,01 (btcguild) oder gar 0,17 Bitcoins (eligius). Da wird man mit einem 300 MH/s Gerät erst nach Jahren des Minings drüberkommen.

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Frank Buss

Bitcoin ist erstmal nur eine Art elektronisches Bargeld. Klar, daß das auch Kriminelle gerne verwenden, genauso wie Bargeld. Aber der Satz hat genausoviel Sinn wie "Sauerstoff, das Lebenselexier der Drogendealer und Waffenschieber". Vernichten wir doch allen Sauerstoff in der Atmosphäre, und alle Kriminellen werden sterben.

Aber wird immer Leute geben, die jahrelange Vorratsdatenspeicherung, hundertprozentige Videoüberwachung fordern. Und am besten noch die Bargeld abschaffen (da gibt es tatsächlich Politiker, die dazu Vorschläge gemacht haben), damit alle meine Einkäufe lückenlos überwacht werden können, sodaß die Krankenversicherung automatisch den Beitrag erhöhen kann, wenn ich eine Pizza zuviel gekauft habe.

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Frank Buss, http://www.frank-buss.de 
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Frank Buss

Damit meinte ich nur den speziellen 2,2 GH/s Miner, den du mit der Auktion angegeben hattest.

Das ist in der Tat ein interessantes Problem bei Bitcoin, es gibt keine zentrale Regulierungsstelle. Deflation ist also eingebaut in die Währung, wenn die Nachfrage danach größer wird.

Die Bitcoin Erzeugungsrate ist vom Algorithmus des Netzwerks auf 25 Bitcoin alle 10 Minuten festgeschrieben. Wenn es mehr Miner-Rechenleistung gibt, dann wird automatisch die Hash-Difficulty angepasst. Solange man also nichts besseres als Brute-Force für SHA256 findet, wird das System funktionieren.

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Frank Buss

Anders als Bargeld lassen sich Bitcoins aber sehr leicht in beliebiger Höhe über nationale Grenzen verschieben und erfordern keinen riskanten, persönlichen Kontakt zwischen den beteiligten Parteien.

Das macht sie für illegale Geschäfte besonders attraktiv, und damit natürlich auch zum einem besonderen Ziel des Argwohns von Regierungen und Kriminalermittlern.

Hergen

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Hergen Lehmann

Anonymous schrieb:

Oder seinen Namen und Mailadresse.

Marc

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Never be afraid to tell the world who you are. 
 - Anonymous
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Marc Santhoff

Es gibt bereits beliebige viele Tulpenwährungen, vgl. bei ebay alles was "Sammlermarkt" ist. Das sind knappe und physikalisch beim Besitzer vorhandene Güter. Sichere und langfristige Wertanlage spielt da oft eine Rolle.

Bitcoin kann da nicht mithalten. Es kann aber Ersatz-Paypal sein. Staatlicher Regulierung/Gängelung entzogen und niederigere Abwicklungsgebühren. Die Fluktuation des Werts stört da auch nicht so, man transferiert wohl typisch nur immer soviel nach Paypal wie man kurzfristig benötigt um ausserhalb EU über ebay einzukaufen.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hallo Rafael,

Rafael Deliano schrieb:

Ah ja.

Viel wichtiger dabei ist, daß das heute fast überhaupt nicht mehr von der vorhandenen Menge Bargeld (und Bitcoins selbst entsprechen dem noch am ehesten) abhängt, sondern viel mehr vom Buchgeld. Aktuell wüßte ich nicht, daß es irgendwo Bitcoins als Buchgeld gibt, aber wenn, dann gibt's gerade bei denen überhaupt keine Schranke für völlig beliebige Mengen solchen Buchgelds.

Eher nicht, da dann schlicht die Schwierigkeit schneller hochgeschraubt würde.

Gruß Martin

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Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.
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Martin Schoenbeck

Am 15.12.2013 15:14, schrieb Frank Buss:

Vorschläge? Es fängt an:

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Abschaffung des Bargelds durch die Hintertür.

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Heiko Lechner

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