In article , Rolf_Bombach writes: |> Da du das eh nicht ernst meinst, muss man das nicht kommentieren. |> Einseitiges Gewicht auf Goethe, Schiller und die teutsche |> Sprache halte ich allerdings für chauvinistisch.
Genau das meine ich doch. Es kann nicht sein, daß man den Lehrplan einseitig beschneidet, nur weil gerade aus einer Modeerscheinung heraus die eine Fachrichtung weniger attraktiv -- oder auch gewinnbringend -- erscheint.
MaWin findet das Fach Deutsch nutzlos, inbesondere das Befassen mit seiner Ansicht nach verstaubten Dichtern. Da die Aufgabe der Schule jedoch ist, eine umfassende Basis zu legen, halte ich eine *Entfernung* dieser Inhalte für ählich sinnfrei wie die Entfernung des Matheunterrichts.
Man sollte nicht aus den Augen verlieren, daß viele Schüler der Mittelstufe, manche ja nicht mal in der Oberstufe, wissen, was sie mal anfangen wollen. Darum halte ich es für wenig sinnvoll, den Lehrplan möglichst früh einseitig zu entschlacken.
|> Sicher. Man könnte aber auch Pi auf zwanzig Stellen auswendig lernen. |> Nützt vielleicht sogar mehr im Leben. Man muss aber die Grenzen |> beim Auswendiglernen sehen, da wurde in der Vergangenheit zuviel |> Unfug getrieben.
Wo in Pi siehst Du künstlerische Inhalte wie Versmaß, Wortwahl, direkte und indirekte Botschaften?
(Und sag jetzt nicht, daß es eine irreguläre Zahl ist und man daher rein statistisch jeden Inhalt darin finden kann :)
|> Noch zu meiner Schulzeit galt, wer gut auswendig lernen kann, |> ist ein begabter Schüler. Andere wurden unumwunden als "dumm" |> bezeichnet und auch so eingeordnet.
Du mißverstehst. Ich will hier nicht Auswendiglernen als eigenständige Unterrichtsform propagieren, sondern lediglich herausstellen, daß Auswendiglernen durchaus auch einen hirntrainierenden Hintergrund hat.
Daß sich das nur in Maßen trainieren läßt und es Leute gibt (wie z.B. mich), die quasi in Nullzeit auswendiglernen können, während andere (z.B. Du, wie Du schreibst) damit ihre liebe Not haben, ist mir bewußt.
Aber genauso haben manche mit Mathe ein Problem, andere dafür mit Kunst.
Deshalb sollte man nicht die Lehrinhalte und Lernziele auf Mainstream bürsten. Ziel der Schule ist nicht, daß hinten jeder mit 1,0 (in der Schweiz IIRC 6,0) rausfällt, sondern daß jeder einen Querschnitt an Inhalten mitnimmt *und* daß man an den Ergebnissen auch ersehen kann, wo jemand seine Stärken (und wo die Schwächen) hat.
|> Mein Primarlehrer selig, selber strunzdumm zum Abwinken, hat |> meine Eltern empfohlen, mich nicht aufs Gymnasium zu schicken, |> da ich nicht richtig Kopfrechnen könne. Gerade die Bestnoten |> in Mathe haben mich aber dort durchgezogen ;-).
Grundschullehrer sind wieder ne andere Geschichte...
Insbesondere auch die Frage, ob es sinnvoll ist, eine "Sortierung" bereits nach der 4. Klasse vorzunehmen; da die Lehrinhalte bis zur 6. Klasse ohnehin weitgehend gleich sind, spricht m.E. nichts dagegen, diese zwei zusätzlichen Jahre der Grundschulphase zuzuschlagen.
Damit dürfte auch MaWins Bedenken hinsichtlich einer zu frühen, verfälschenden Einsortierung Rechnung getragen werden.
Früher waren die ersten 6 Jahre "Volksschule", daran schloß sich dann eine Spezialisierung. In Bayern gibt's m.W. (oder gab es zumindest) sowas wie eine "O-Phase", in der man sich erst nach der 6. festlegt, welche Richtung dann eingeschlagen wird.
|> > Reduktion auf |> > - Vokabular, Rechtschreibung, Interpunktion und Grammatik |> > - Anwendungsbeispiel I: Das geschäftliche Anschreiben |> > - Anwendungsbeispiel II: Der Lebenslauf |> > - weiterführende Beispiele (kein Prüfungsstoff): |> > künstlerische Auseinandersetzung mit der Sprache |> > * Die Kurzgeschichte |> > * Der Roman |> > * Das Gedicht |> |> Das würde reichen. Das wäre auch der richtige Anfang.
Nein, wäre es nicht.
Den Deutschunterricht auf Vokabular, Rechtschreibung, Interpunktion und Grammatik sowie ausgewählte Anwendungsbeispiele des täglichen Lebens zu reduzieren, wäre ungefähr so sinnvoll wie die Mathematik auf Grundrechen- arten und Bruchrechnen zu beschränken. Mehr braucht man im Alltag schließ- lich doch auch nicht.
|> "Was dieser Dichter unter Dichtern ist d unter den Gesichtern", |> von wem ist dieses Zitat?
Ohne Google wäre ich in der Tat aufgeschmissen gewesen, aber ich würde es nach eingehender Recherche Fred Endrikat zusprechen, denn einem SWR- Moderator traue ich so viel Tiefgang nicht zu :)
|> Typisch falscher Unterricht. Wissen ist Macht, man soll den Leuten |> beibringen, für was das gut ist.
Aber Rolf.
Was ist das *erste* Beispiel in Exponentialrechnung, das der Mathelehrer bringt? Genau. Den angeblichen Entlohnungswunsch des Erfinders des Schachspiels. Ein Korn auf dem ersten Feld, zwei Körner auf dem zweiten, vier auf dem dritten ... 2^63 Körner sind dann schon verdammt viele.
Oder das andere: Statt festem Taschengeld am ersten Tag des Monats 1 Cent, am zweiten 2, am dritten 4 usw. Selbst Bill Gates hätte ein Problem, das Taschengeld am 30. Tag zu zahlen.
Wer kann also später glauben, daß es unbeschranktes jährliches Wachstum geben kann und muß, der nicht mit dem Klammerbeutel gepudert oder heut- zutage eher von Powerpoint geblendet und von der Krawatte stranguliert ist?
Rainer