Audioprobleme bei einem Synthesizer

Hi,

hab wohl gerade etwas Pech mit meinem Elektronikkram. Vor kurzem einen gebrauchten Synthi erstanden (virtuell analog), Novation KS. Die Kopfhörerbuchse war sehr lose, das ließ sich aber problemlos durch Erneuern der Löststelle beheben, wobei da 2 Billigbuchsen auf einer Miniplatine hinter der Frontplatte sitzen, die keinerlei zusätzliche Lötverbindung zum Platinchen aufweisen, um das Ganze stabiler zu machen, sonden nur die 3 Pins die ganze Buchse halten. Ansonsten sauberer Aufbau und internes Schaltnetzteil statt Wandwarze.

Danach durfte ich mich am neuen Spielzeug erfreuen, bis auf einmal mittendrin einer der Kanäle des Kopfhörers ausfiel. Buchse saß aber immer noch fest, hab aber trotzdem nachgesehen und mechanisch war da alles ok, wie ich es nachgelötet hatte. Konnte auch eigentlich nicht sein, da ich den Kopfhörer immer habe stecken gelassen.

Ok, also das Ding dann an mein Audiointerface angeschlossen (terratec Phase X24, Baugleich Yamaha GO22/44) und dessen Kopfhörerausgang genutzt.

Vorgestern Abend kamen auf einmal keine Töne mehr aus dem Gerät. Also alles überprüft, incl Kopfhörerbuchse, aber auch da kam nichts. Das Gerät war zu diesem Zeitpunkt eine Weile eingeschaltet gewesen, wie vorher auch immer. Aus/Einschalten half nicht. Also einfach mal ausgeschaltet und eine Weile so gelassen. Nach Wiedereinschalten kamen wieder Töne, aber sehr überlagert von sehr komischen Nebengeräuschen und wurden auch immer leiser. Also ausgeschaltet und so gelassen, weil eh schon späte Stunde. Gestern Abend dann mal eingeschaltet und gespielt, siehe da, es kamen Töne, als wäre nichts gewesen. Eine Weile Laufen gelassen, zeigte sich das Gleiche wieder, also Töne wurden immer leiser.

Also alles aus, abgesteckt und geöffnet, ob sich was sehen läßt. Ja, und man konnte wirklich etwas sehen, es zeigte sich dieses Bild hier:

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Von denen hat es 2 Stück (LM837 4fach OPAmp), der zweite sieht nicht so aus.

Für den Kopfhörerausgang ist ein TDA1308 zuständig, der am Platinenrand sitzt:

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und hier die Gesamtansicht:

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Ich kann mich erinnern, daß mir beim ersten Aufschrauben was Ausgelaufenes in der Ecke aufgefallen war, eben in der Ecke des TDA1308. Hab dem aber keine Bedeutung beigemessen, da ja alles funktionierte. War offensichtlich ein Fehler. Ich bin mir aber recht sicher, daß der LM387 vorher so nicht aussah.

Frage: Nach was sieht das für Euch am ehesten aus?

  1. Flüssigkeit von Außen
  2. Elektrolyt
  3. Exsudat vom zu heiß gewordenen LM837

Ich würde ja auf 2 oder 3 tippen, bin mir aber nicht 100pro sicher.

Die Frage, die ich mir gerade stelle, ist, ob es mit einem Austausch des LM837 behoben ist (und auch des C97, der könnte ebenfalls was abbekommen haben).

Meine Idee wäre, die Sauerei erstmal mit AquaDest und Pinsel/Wattestäbchen zu entfernen und dann nochmal genauer zu schauen, was sich da noch zeigt. Dann würde ich den 873 austauschen. Ich frage mich nur, wie es zu diesem Schaden kommen konnte bzw ob da vorher schon ein Knacks bestand und vor allem ob mein Audiointerface da evtl eine Teilschuld trägt, was mich aber wundern würde.

Das Gerät ist von 2002 und hat keinen Speicherakku, sondern komplett Flashspeicher, von daher kann das also nicht kommen.

Ich hatte unabhängig davon auch Nikolaus Riehm schon eine Mail geschickt, aber evtl ist mein Posting im SPAMfilter hängengeblieben.

Für Ideen, Denkanstöße etc bin ich dankbar weil gerade etwas ratlos.

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff
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Dietmar Belloffschrieb: " [...]

Besorg dir Isopropanol (Apotheke, Ebay) und mach das mit einem Pinsel sauber. Nach dem Trocknen das Gerät einschalten und beobachten, ob noch irgendwoher was ausläuft. Finger auf die ICs und passiven Bauelemente halten, ob irgendwas zu heiß wird. In Abhängigkeit davon weitere Schritte unternehmen.

Dirk

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Dirk Ruth

Moin Dietmar,

gl=C3=BCckw=C3=BCnsche erst mal zu Deinem neu erstandene Novation KS. H=C3= =BCbsches Teil.

Zu Deinen Bildern:=20

Mein Korg Polysix sah =C3=A4hnlich aus, als ich den bekommen habe. Das scheint bei denen aber fast schon normal zu sein. In Deiner Aufz=C3=A4hlung w=C3=BCrde ich, ohne es n=C3=A4her gesehen zu haben, eher auf 1. oder 2. ti= ppen. F=C3=BCr 3. kann ich mir nicht vorstellen, da=C3=9F der kleine K=C3=A4fer s= o viel So=C3=9Fe produziert da=C3=9F die sich so verteilen kann. F=C3=BCr 2. m=C3= =BC=C3=9Fte nat=C3=BCrlich erst mal ein Bauteil mit Elektrolyt-Inhalt in der N=C3=A4he sein.

Vielleicht ist der Punkt 1. von daher nicht so abwegig. Vor allem am C97 sieht es ja so aus als ob da was korrodiert w=C3=A4re.

Wie dem auch sei, ich w=C3=BCrde den LM837 und den C97 entfernen und dann die Platine ordentlich reinigen. Nochmal mit der Lupe kontrollieren und dann die neuen Bauteile aufl=C3=B6ten.

Viel Gl=C3=BCck, Joachim

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joachim

Aus dem LM stammt die Suppe ganz sicher nicht, genau nach Elkos schauen, ansonsten wirds wohl von aussen hineingelangt sein. Ob es mit SORGFÄLTIGER Reinigung (betroffene Teile runter, PCB reinigen, Teile ersetzen) getan ist, ob es Folgeschäden gibt oder noch ein unabhängiger Fehler vorliegt kann man nur testen und ggf. messen, indem man die offensichtlichen Schäden erst einmal bereinigt.

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Stefan Huebner

Gehört hier zur Standardausstattung. War mir aber nicht sicher, ob doch lieber Aquadest nehmen bei sowas.

Achja, die gute alte Methode, wie man früher kaputte RAM-Chips lokalisierte.

Eigentlich ist das ja alles trocken, aber der IC sieht halt übel aus.

Wobei ich den Hitzetest wahrscheinlich mit eingesteckten Audiokabeln machen sollte - oder mal mit, mal ohne.

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

dankeschön, ist an sich ein feines Gerät, auch wenn ich öfter lesen muß, aß das Ding dünn klingen soll. Kann ich nicht nachvollziehen.

Oha, das sagst dem Falschen:) Wenn Dein Polysix so aussah, hast Du sehr viel Glück gehabt. Mein letzter war durch den lecken Jehova-Akku ein Totalschaden am Patch Manager gewesen, was ich dann aufgab.

Da sind jede Menge Elkos, siehe 3. Bild, aber alle im analogen Teil des Boards, auf der linken Seite. Rechts vom LM837 sitzen nur noch die beiden DSPs, Speicher und die MCU (H8S). Trotzdem seltsam, auch die Flußrichtung, daher hatte ich schon den Opamp in Verdacht.

Ja, das scheint mir auch so. Ob der korridierte C97 allerdings mit dem ausgefallenen Kopfhörerkanal im Zusammenhang steht, kann ich nicht sagen. Laut Datenblatt/Appnote gehört Pin 5 mit Pin 3 zusammengeschaltet und per einem 1uF-C gen Masse gelegt, ist aber auch Eingang der Referenzspannung.

Das übliche Procedere also. Bisher kann ich allerdings den Wert von C97 nicht eruieren, schätze aber es werden die in der Appnote genannten 1uF sein. SMD identifizieren is für mich halt immer noch Hölle, ein Polysix ist da doch einfacher von den Bauteilen her:)

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Das was ich da auf dem Wattestäbchen hatte war schon gelblich und erinnerte mich an die Elkos in den analogen Minolta SLRs X300/500/700 wenn die den Kondensatordefekt hatten.

An den Elkos selbst ist nichts zu sehen. Demnach müßte das Ganze über eine der Klinkenbuchsen öffnungen reingekommen sein, aber dann wohl beim Vorbesitzer. Egal. Hab erstmal gesäubert und werde die Tage mal Ersatzbauteile beschaffen.

Beim genaueren Hinschauen auf der Rückseite der Bedienfeldplatine konnte ich Spuren entdecken, die auf einen Bauteiletausch schließen lassen, Lötstellen sehen zudem anders aus als die restlichen. Ob die Suppe also möglicherweise Flußmittel war? Mag ich eigentlich nicht glauben, dazu würde der korrodiert aussehende SMD-Kondensator nicht passen ...

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Moin!

Wie schaut denn der Deckel aus? Müsste man doch innen sehen, wenn da was reingelaufen war...

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Hallo,

Dietmar Belloff schrieb:

...[...]...

Das war auch mein erster Gedanke. Da ist einfach was reingelaufen. Bier oder Kaffee ...

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Moin!

Der Geschmackstest wirds verraten. :-)

(Nein, bitte nicht nachmachen, Elkosuppe ist bestimmt nicht gesund)

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Nein, das ist es ja. Nichts, nada, tipptopp alles. Auch an der fraglichen Buchse nichts zu erkennen.

Der gesäubere Chip sieht völlig normal aus jetzt, und wird auch nicht übermäßig warm, der TDA dagegen sehr wohl. Und wenn die Kiste eine Weile läuft, fangen dann auch wieder die Nebengeräusche an, die sich verändern, wenn ich am Lautstärkeregler drehe. Klingt wie eine Eigenschwingung, die ihre Tonhöhe ändert.

Ausgelaufen ist da jetzt nichts mehr.

So langsam hab ich den TDA in Verdacht, daß der den LM mit runterreißt wenn er warm wird, denke doch daß der TDA am LM dranhängt. Kopfhörerausgang hat immer noch den selben Fehler: Ausgang nur 1 Kanal und total leise.

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Das sollte sich doch messtechnisch recht schnell eingrenzen lassen, so eine Klangveränderung muss man doch dem Signal jeweils vor und nach den fraglichen Stufen ansehen

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Stefan Huebner

Moin,

Am 05.09.2010 20:58, schrieb Dietmar Belloff:

Sieht so aus.

Ich glaub nicht.

Möglich, aber unwahrscheinlich.

Nach der Beschreibung des zeitlichen Auftretens würde ich auf einen tauben Elko als primäre Ursache tippen, warum Du nichts hörst. Schau Dir am besten alle Elkos mal genau an (evtl geht auch nachmessen?)

Ich hab mal SMD Elkos von dem Typ aus dem Mischern von Effektgeräten ausgetausch, die hatten am Ende nur noch 1/50 der Nennkapazität.

O.J.

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Ole Jansen

ACK. Das Monsteroszi hab ich schon vom Speicher geholt (altes Philips

2-Strahl), mal sehen ob ich damit auch was zustande bekomme:)

Offenbar auch ein thermisches Problem, sodaß ich mir das Signal im Zustand kalt oder warm ansehen muß. Vermutlich hängt der TDA am Ausgang einer Stufe (bzw 2 Stufen, ist ja Stereo) des LM, die auch gleichzeitig der normale Audioausgang ist.

Gestern Nacht bin ich nochmal mit Lupe und Taschenlampe auf der Platine unterwegs gewesen, und konnte tatsächlich am Sockel einer der Klinkenbuchsen bräunlich-gelbliche Spuren entdecken, die die anderen nicht aufwiesen. Sieht also wirklich nach einem Eindringen von Außen aus.

Warum allerdings der Schaden erst jetzt auftritt, wundert mich.

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Siehe Antwort an Stefan, habe inzwischen Spuren entdeckt die diesen Verdacht erhärten.

Nachmessen geht nicht, da ich weder ein ESR-Meter habe noch mein Multimeter sowas kann. Es müßten ja dann einer der beiden dicken Elkos oberhalb des TDA sein. Muß mir die Appnote nochmal ansehen, da ich keinen Schaltplan des Gerätes habe.

C97 ist kein Elko, aber den werde ich wegen fraglicher Korrosion sowieso austauschen.

Hm. Der Synth ist von 2002. Wäre ein bissl früh, oder altern die Dinger heut schneller?

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Also schrieb Dietmar Belloff:

Im Zweifelsfall Bier.

:)

Ansgar

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*** Musik! ***
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Ansgar Strickerschmidt

Der TDA darf ein bischen warm werden (Rth = 210K/W), erwärmt sich bei

100mW also bereits um 21K (ohne Last aber nur um max. 5K). Das Signal kommt auf deiner Platine über R21 u. R22 in den TDA hinein. Da solltest du mal mit einem Scope messen. Auf den ersten Blick sieht es nicht so aus, dass das Signal über die LMs kommt (Leiterzüge). Die Leiterbahnbreite zu R21/R22 ist deutlich breiter. Die Reihe der 6 Elkos sind alles Koppelkondensatoren für die Stufen mit U18 und U19, deren Ausgänge soweit erkennbar nach rechts oben weggehen.

Mehr kann man leider auf den Bildern nicht erkennen. Mit einem Scope müßtest du die Ausgänge von U18/19 mal kontrollieren.

Dirk

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Dirk Ruth

Moin!

Wie schauts denn ohne die Kopfhörerbuchse aus? Könnte doch sein, daß in der billigen Buchse beim Nachlöten was weichgeworden ist und jetzt auf dem einen Kanal nen Kurzschluss fabriziert, der den TDA aufheizt, bis der aufgibt und auch den zweiten Kanal runterreißt.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Diesen Verdacht hatte ich als allererstes und den Synth ohne angesteckte Buchse (sitzt auf einer Extraplatine, die Leitungen erkennt man auf einem der Bilder links in der Ecke) eine Weile laufen lassen - ergab den gleichen Effekt. Wäre zu schön gewesen, leider. Hab die Buchse auch extra durchgemessen, da ist alles in Ordnung.

Außerdem hätte bei einem Kurzschluß ja der Kopfhörerausgang erst garnicht wieder funktionieren dürfen, und das tat er nach der ersten Lötung ja.

Nach der aktuellen Meßorgie (siehe andere Antwort) kann ich das sicher ausschließen. Auch bei abgesteckten Buchsen fehlt ein Kanal des TDA, der am Eingang noch vorhanden ist.

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Bye, Dietmar
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Dietmar Belloff

Das beruhigt mich, danke.

Nach leichten logistischen Problemen, die das hier vorhandene Oszi (ein Philips PM 3236) hier aufwarf, konnte ich dann doch messen. Die sehen gut aus. Signal kommt an. Hab am Synth einen INIT Patch gewählt, der eine einzelne Sägezahnwelle ausgibt, nur auf einem Oszillator.

Dann aber mal die Ausgänge gemessen, einmal direkt am TDA und mal die Lötpunkte der Kopfhörerbuchse, die man auf einem der Bilder sieht (ganz links). Anmerkung: Die Platine wird sowohl für die Keyboard als auch die Rackversion verwendet, in der Rackversion sind die linken beiden Klinkenbuchsen für Eingang (Vocoder) und Kopfhörer nicht bestückt, sondern per Kabel mit Stecker an eine Miniplatine für die Frontplatte geführt.

Weder am Chip noch an den Lötpunkten der Buchse bekomme ich den Kanal, der von Pin 7 des TDA ausgegeben wird (OUTB). OUTA des Chip gibt genau meinen Sägezahn aus, allerdings phasengedreht (statt /| sieht er so |\ aus). Zwischen Pin 6 und 7 sitzt der Widerstand R87, laut Appnote ein

3k9, das SMD trägt aber den Aufdruck "123". Den in der Appnote vorgesehenen 1n Kondensator scheints nicht zu geben.

Bei der Messung war die Platine mit den beinen Buchsen abgesteckt, weil man sonst wg querlaufender Kabel nicht an die Meßpunkte drankommt.

Die Tatsache, daß aus OUTB rein garnichts rauskommt, deutet auf einen defekten TDA hin - oder hast Du eine andere Idee? Die Stufe scheint mir im Großen und Ganzen so wie die Appnote aufgebaut, nur fehlen die dort eingezeichneten C4-C6, denn ich sehe nur 2 100uF-Elkos, also jeder für einen Kanal. Auch ist 3+5 nicht mit einem 1uF Elko nach Masse geschaltet, sondern per SMD-Kondensator C97.

Das ist schon etliches, was Du da erkennen konntest.

U18, also der linke, ist zumindest zur Hälfte für den Audioeingang zuständig, was die andere Hälfte macht hab ich noch nicht raus. Irgendwas mit dem Ausgangssignal haben sie jedoch nicht zu tun.

Der Kandidat für die Ausgänge ist U19, also der Verschmutzte.

OP3 und 4 treiben den Hauptausgang, OP1 und 2 die beiden Einzelausgänge (Buchsenpaar rechts davon). Man kann sie in der Software entweder paarweise oder auch einzeln routen (Performancemode), also zB jeden der

4 Parts über einen einzelnen Ausgang oder auch Part 1 auf 1+2, Part 2 auf 3+4 etc.

Auch diese Ausgänge führen meinen Sägezahn ohne Mucken. Bislang.

Ich hab immer zwischen dem Tippen hier gemessen, und gerade eben komme ich zum Meßplatz und höre einen Dauerton im Kopfhörer, ohne daß eine Taste gedrückt war. Genauer gesagt ein Doppelton, denn die Frequenz ist links und rechts unterschiedlich, was man auf dem Oszi auch sehen kann. Der Dauerton ist eine Dreieckwelle mit recht flacher Amplitude, sieht aus wie ein Accent Cirkonflex.

Diese kann man sehr schön auch an den Eingängen des TDA messen, wo die Wellen aber leicht anders ausschauen. Spiele ich einen Ton, verschwindet der Störton und setzt wieder ein, wenn der eigentliche Ton aufhört.

Drehe ich den Lautstärkeregler auf dem Frontpanel, so ändert sich die Frequenz des Tons, in Nullstellung klingts wie das Flattern eins Hubschraubers im Leerlauf.

Schalte ich die Ausgänge um, so ändert sich der Ton, verschwindet aber nicht. Wenn ich umgeschaltet habe, ist das Signal dann auch an OP1 und 2 zu messen. Es reagiert auch nach wie vor auf den Lautstärkeregler (Frequenzänderung wie oben).

Somit kommt das Ganze also nicht von der Klangerzeugung, sondern irgendwas danach fängt da an zu schwingen.

Unterhalb der Kondensatorenreihe sitzen 2 Wandlerchips. Ein größerer 2 Kanal A/D für den Eingang (AK4522) und ein kleinerer D/A (AK4380). Ich müßte mir mal da die Signale schnappen und verfolgen.

Die Lautstärkeregelung erfolgt über ein Poti auf der Frontplatte. Diese Elemente sind über ein 34poliges Flachbandkabel an die Hauptplatine angeschlossen, wobei ich vermute, daß auch das Lautstärkepoti digital ausgelesen wird. Wäre also auch mal zu testen, was die Kiste macht, wenn ich das Frontpanel nicht angesteckt habe. Besagter Lautstärkeregler hat

4 Anschlüsse (Stereopoti), ein paar Andere auch, aber nicht alle. Die Anschlüsse der Bedienplatine gehen fast alle an die MCU, ein H8S/2320. Da es keinen weiteren A/D-Wandler auf der Platine gibt außer dem für den Audioeingang, wird wohl für die Regler der Frontplatte der im H8S eingebaute genutzt werden (das Ding hat sowohl AD als auch DA eingebaut).

Leider hab ich keine Ahnung, wie eine solche Regelung funktioniert. Irgendwie müßte ja doch eine Steuerspannung an den LM837 gelangen. Beim TDA werden beide +-Eingänge zu einem VREF-Eingang zusammengeschaltet, das ist die Leitung mit C97. Wenn das bei den LMs genauso läuft und die Lautstärkeregelung gilt ja für alle Ausgänge, dann wäre diese Steuerspannung das verbindende Element zwischen LM und TDA. Wenn es an dieser Stelle hakt, würde das die Schwingung im Ruhezustand erklären?

Apropos Spannung. Das Gerät wird über ein Schaltnetzteil, welches die Spannungen +3,3V und +5V liefert, versorgt. Da meß ich auch mal nach, nicht daß das Problem an dieser Stelle liegt ...

Ich gehe inzwischen von 2 getrennten Defekten aus.

Vielleicht kann sich ja jemand einen Reim aus den Schilderungen machen.

So langsam brauch ich dann aber dochmal ein kompakteres Oszi, dieses Monster hat dreckige Potis, ist sauschwer und ein Klotz. Am Werkstattplatz steht ein sonst ungebrauchtes T40, und DPScope sieht recht gut aus - oder ein Hameg 203 bzw Philips 3215:)

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Bye, Dietmar
Reply to
Dietmar Belloff

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