Sie sind um Dimensionen kalkulierbarer als die Folgen des maroden US-Rechtssystems :-(
Was Dir bei Federal Law allerdings auch nichts nützt. Kanada ist eine Alternative ...
Es kommt nicht darauf an, was Du glaubst, aber dass Eure Dienste massiv Industriespionage betreiben, ist bekannt. Es gibt viele dokumentierte Beispiele.
Und ja, dies ist bei unseren - zumindest in .de - nicht der Fall, zumindest nicht in diesem Ausmass, die dürfen das nicht. Falls die doch ihre Grenzen überschreiten, setzt es einen Untersuchungssausschuss.
_Waren_ sind etwas anderes. Da gilt hier wie überall auf der Welt: Wenn neu, dann Zoll zahlen, sonst da lassen.
Och, ich kenne da ein Sat-Projekt, wo der Bearbeiter der US Behörde für Anfragen aus Old Europe sich immer ein halbes Jahr Zeit lies. Anfragen aus den USA wurden sofort beantwortet. BTDT.
Face It:
Euer Rechtssystem wird für ziemlich miese Dinge missbraucht, es war sicher ursprünglich mal basisdemokratisch gemeint, nur funktioniert das nicht.
Und IP zählt häufig nur dann, wenn es eigenes IP ist ...
Man kann (bzw. konnte) als Europäer in den USA gute Geschäfte machen, wir haben einige Router als OEM-Produkt in die USA verkauft.
Irgendwann wollen sie dann aber alle mehr, z.B. Sourcecode. Gut, da kann man sich drüber unterhalten, allerdings gibt es dann harte Verträge.
Nur: Ich habe mehr als einmal erlebt, wie auch große Firmen über dem Teich meinen, sich um Vertragsinhalte einen Teufel zu scheren, weil sie genau wissen, dass man den Vertrag kaum durchsetzen kann, von wegen Jurytrial usw. Umgekehrt wird die schiere Masse der Anwälte und astronomische Schadenersatzforderungen - auch die hierzulande ohne Nachweis nicht durchsetzbar - als reines _Kampfmittel_ eingesetzt, um Wettbewerber platt oder gefügig zu machen.
Mal ganz ehrlich: Das kann es doch nicht sein. Irgendwo sollten - zumindest in den westlichen Staaten - letztlich doch überall dieselben Grundwerte bestehen.
Da gleiche gilt für Patente, was man da an Ansprüchen in _neueren_ US-Patentschriften liest, spricht dem technischen Stand des neuen Jahrtausends nur noch Hohn.
Beispiel gefällig:
Wir erfinden den digitalen Medienvertrieb im Jahr 2001 neu, weil da ja gerade der Online Hype mit dem alten digitalen Medienvertrieb per Börsencrash zusammengebrochen war. Das lag' wohl am fehlenden Patent ;-/
=> Sitzen da eigentlich überhaupt _Prüfer_ beim USPTO ?!?
Und umgekehrt schert man sich dann um fremde Rechte einen Teufel, in letzter Zeit wohl auch inneramerikanisch, das aktuelle Negativbeispiel ist meiner Meinung nach die Firma Apple:
Cisco hat _diskussionslos_ ein eingetragenes Warenzeichen auf iphone _und_ liefert unter dem Namen Produkte aus, trotzdem schert sich Apple einen Dreck um die klare Rechtslage.
Umgekehrt verfolgen sie jeden Blogeintrag, der angeblich interne "Geheimnisse" preisgibt, und haben eine extrem agressive IP Politik.
Das ist ein sehr merkwürdiges Rechtsverständnis.
Und das läuft in Old Europe definitiv anders, wenn da mal ein Wettbewerber Stress macht, reicht typischerweise _ein_ Anwalt, maximal zwei, um das Thema zu erledigen.
Es gibt eben keine Jury, die es zu überzeugen oder zu überreden gilt, sondern fachlich kompetente Richter (zumeist drei in erster Instanz in Handelssachen), die schon im Verfahren sehr schnell durchblicken lassen, was sie noch an Beweisen sehen wollen und was sie von der Sache halten.
Ein Fall wie SCO/IBM wäre hierzulande undenkbar, der Richter hätte mit einer "wir müssen da noch suchen" Beweislage die SCOler hochkannt aus dem Sahl geworfen, Tenor: "Kommen sie dann wieder, wenn sie was gefunden haben, und jetzt bitte raus, und zwar schnell ..."
Ich habe das selber mit einer großen US-Firma erlebt:
Da wird dann mal eben locker-flockig das eingekaufte IP gegenüber Dritten als eigenes ausgegeben und weitergereicht, selbstredend ohne Hinweis auf die vertraglichen Beschränkungen, die das verbieten.
Wir waren allerdings so schlau und hatten deutschen Gerichtsstand vereinbart, die Einstweilige Verfügung traf in dem Moment ein, als deren Vertreter gerade mit seinem Gehabe zur Hochform auflief :-)
Der wird ihnen nicht mehr viel nützen, da ist mehr gespeichert ;-) Und ja, man will dieser Leute habhaft werden, die Justiz ist hierzulande ziemlich unabhängig.
Zumindest unsere Presse behauptet, dass Rechtsschutzversicherungen gerade bei CIA & Co der große Renner seien.
Der Punkt ist, dass einige Leute dieser Kategorie Verletzungen der Menschenrechte begangen haben, die auch dann in Europa verfolgt werden, wenn sie weder hier stattgefunden haben noch europäische Bürger betreffen. Diese Verletzungen sind de jure auch in den USA strafbar, nur schert sich Eure Regierung offenbar einen Teufel um die eigene Verfassung.
Hierzulande gibt es leider viel zu viele Oberbedenkenträger in den Firmen. Da lehnt der Manager den Auftrag ab, rein aus Sicherheitsdenken, obwohl es der Meister an der Werkbank dreimal könnte :-(
So leid mir das tut: Manche haben es offenbar nicht mehr nötig, die sind träge und faul :-(
Nimm nur die Elektronikdistribution: Hierzulande wirst du von manchen Buden mit "hammernich, fürnwernich, kurze
22 Wochen Lieferzeit bei 5000 Stück Mindestabnahme und Vorkasse" vom Vertrieb vertrieben, in den USA bemühen sie sich wirklich um den Kunden und wollen aktiv Bauteile verkaufen._Das_ läuft in der Tat bei Euch viel besser, deshalb kaufe ich auch viele Bauteile direkt in den USA ein.
Gruß Oliver