L6201 läuft ab Versorgungsspannung von ca. 26V nicht mehr

Hi da.

Ich habe hier einen L6201 H-Brückentreiber. Dieser bekommt eine PWM mit 3V. Der Motor schaltet reproduzierbar aus wenn die Spannung an die 26V kommt. Laut Datenblatt kann er jedoch sogar 48V.

Ich dachte also das evtl. die 3V PWM zu wenig wäre und habe meinen Frequenzgenerator angeschlossen. Habe verschiedene Frequenzen und Amplituden bis 7V getestet ohne eine Veränderung der Abschaltcharakteristik erkennen zu können :(

Die Bootstrap Kondensatoren habe ich auch einmal von 15nF auf 100nF erhöht, auch ohne Ergebnis.

Referenz-Spannungsausgang von IC sieht unter 26V genau so aus wie darüber.

Hat noch jemand eine Idee was das Phänomen hervorrufen könnte? So langsam gehen mir die Ideen aus.

Björn

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Björn G
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Auf die Ferne geht nur Spekulation: Die scheinen sich bei dem IC die Dead Time Protection und trr der Body-Dioden verhauen zu haben. trr ist mit 300nsec angegeben, Dead Time Protection aber nur mit 100nsec, und auf Seite 11 schreiben sie gar 40nsec. Was nun stimmt weiss hoechstens der Hersteller, sieht jedenfalls etwas merkwuerdig aus.

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Sie mal an ob am Rsense Spikes anliegen. Im Datenblatt ist das alles irgendwie hoelzern erklaert, sieht so aus als ob der Autor nicht gut Englisch konnte. Haenge mal eine ohmsche Last dran die deutlich weniger Strom als Dein Motor zieht und sieh nach ob das dann immer noch abschaltet.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hi Jörg.

Danke für die schnelle Antwort.

Rsense ist direkt an Ground angeschlossen.

zieht und sieh nach ob das dann immer noch abschaltet. Motor zieht bis zu 4A bei Maximallast. Habe nun mal eine ohmsche Last angehängt die 130mA verbruzelt, leider schaltet der IC trotzdem bei der Spannung ab. Das gibts doch nicht.

Björn

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Björn G

zieht und sieh nach ob das dann immer noch abschaltet.

Ok, wenn der Enable kurzdraehtig angeschlossen ist dann gibt es an sich nur noch die thermische Abschaltung und die darf auf sowas nicht reagieren. Da verbleibt fast nur noch der Verdacht dass das IC defekt ist.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Erinnert mich an einen defekten achtfachen high side driver. Im Testsetup alles fein, in der Anlage geht ein Ausgang nicht mehr. Platine kommt zurück mit Zettel dran, ich stecke das Ding in meinen Aufbau, geht. Es hat sich dann herausgestellt, daß bei 25V Betriebsspannung der Ausgang abschaltet, bei 12 oder 24 V dagegen geht alles. Das IC war eigentlich gut für 48 V und schaltete erst bei was um 55 V ab.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Bin derzeit an einem Mixed-Mode IC dran. Muss bis 100V gehen, so ein Prozess ist deutlich kniffliger als ein normaler 0815 CMOS-Prozess. Seit dem ersten Mal habe ich ziemliche Hochachtung vor den Ingenieuren die diese Brueckentreiber und auch Schaltreglerchips ueber 50V bauen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Oh, nett. Kann mir zwar derzeit nur theoretisch vorstellen was das für ein Akt sein kann. Aber: "Chagga, du schaffst es" ;)

Ich glaube ich habe den Fehler meines Problems gefunden! In irgendeiner Situation der geistigen Umnachtung habe ich den Enable-Eingang des Chips auf Vcc geklemmt. Das bedeutet das hier die vollen 26V ankommen für den Chip frei zu schalten. Laut Datenblatt verträgt dieser jedoch nur max. 7V, kann also sein das intern dann etwas in den Überlast geht. Dummerweise kann ich es jetzt nicht mehr testen da mein Kunde meinen letzten Prototypen heute haben wollte... Nun muß ich das Layout ändern und schnellstmöglich eine neue Platine ordern bevor die Serie los geht...

Also denn.

Danke auf jeden Fall für das mitdenken und viele Grüße in die Staaten. Björn

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Björn G

Whoops. Das passiert uns allen mal. Bei mir meist wenn ich von LTSpice nach Eagle umzeichnen muss, was ja leider eine Neuerstellung des Schaltplans bedeutet. Dabei habe ich mich schon zweimal verhauen.

Hoffentlich kann man in Deinem Fall den Enable Pin lupfen und ein Rework-Draehtchen ziehen, wenigstens fuer die Vorserie. Widerstand und Zenerdiode reinfriemeln geht auch, waere aber ziemlich unedel :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Ich weiß leider nicht ob es wirklich das Problem beheben wird - hoffe es aber sehr. Die Platinen die eigentlich als Prototypen gedacht waren sind ja nun weg. Ich muß also das Layout erst korrigieren und bestellen. Frei verdrahtet aufbauen muß zeitlich gerade nicht so sein.

ps. "Lupfen" hört sich ja richtig schwäbisch an ;)

Björn

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Bjoern G

Am 18.07.2011 15:30, schrieb Joerg:

Jep, letzte Woche kam sogar mein HV-Käfer LM5009 vom gelben Bürklin :-) Hatte ich vor Jahren schonmal vergeblich versucht zu bestellen.

Butzo

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Klaus Butzmann

Du wuerdest Dich wundern. Ich habe hier ein Flugfunkgeraet eines Markenherstellers, kein Prototyp sondern aus laufender Serie. Da ist eine erstaunliche Menge an Rework drin. Draehte, fliegend angeloetete Bauteile, und so. Wenn man das sauber dokumentiert geht das in der Produktion flott von der Hand. Die bereiten sich das gut vor. 100 Stueckchen Draht abknipsen, danach alle abisolieren und in eine Zahnstocherdose stellen, dann bei 100 Platinen Pin so-und-so abloeten und hochbiegen. Danach bei allen diese Draehte einloeten. Das kann anteilig in 2-3 Arbeitsminuten pro Platine abgegessen sein.

Dazu gibt es sogar einen richtigen Standard, IPC-7711A/7721A.

Habe ich im Bayrischen Wald gelernt. Jetzt haut mich nicht, kann sein dass die Gegend um Moggast anders heisst. "Des muss a weing a'glupft werd'n" oder so aehnlich.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Dennoch hat besagtes IC einen bug; wenn seine Betriebsspannung sehr steilflankig geschaltet wird (auch bei unbelasteten, inaktiven Ausgängen), dann stirbt es gerne - steht aber nix zu in den specs. Sehr niederohmiger C (08/15-100nF tat es nicht zuverlässig!) superdicht an die Versorgungsanschlüsse, dann passiert es nicht mehr. Hat uns viel Zeit gekostet, der Mistkäfer, und wir haben zahlreiche dieser Viecher in den Versuchen gekillt.

Später bekomme ich mal ein Ausgangsmodul einer SPS in die Finger, linse durch die Lüftungsschlitze rein und erspähe was, das aussieht wie "unser" Treiber-IC. Aufgemacht, reingeschaut, und was sehe ich - unser IC, und genau unseren workaround. Irgendjemand wußte es also offenbar doch, aber in die specs geschrieben hat es keiner.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Bei manchen Chips aus dem Motortreiber- und Linearreglerbereich habe ich schon beim Lesen der Datenblaetter ein ungutes Gefuehl. Wenn der Autor schlecht Englisch konnte, ok, kein Problem. Aber wenn er nicht so genau weiss was wichtig ist wird es unangenehm. Ich muss immer oefter nachbohren weil wichtige Angaben im Datenblatt fehlen. Vor 20 Jahren war das irgendwie fast nie noetig. Aber da lebten ja auch Jim Williams und Bob Pease noch :-(

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Gruesse, Joerg

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Joerg

So, also nochmal getestet mit kleineren Spannungen am Enable-Eingang...schon läufts auch mit einigen Volt mehr :)

Jeappie, björn

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Bjoern G

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Danke für den Tip! Wurde notiert bzw. in Schaltplan als Todo geschrieben ;) Bisher habe ich (trotz meinem Schaltplanfehler) keinen IC zerstört. Geschaltet wird die Versorgungsspannung Vs aber recht steilflankig in der Schaltung, kann also sein das es hier auch nötig ist mit dem C.

Björn

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Bjoern G

Am 19.07.2011 15:52, schrieb Joerg:

Ach das ist doch jetzt schon ewig her, Stories von vor'm Kriech :-((((

Butzo

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Klaus Butzmann

Nur zur Klarstellung, es ging nicht um Dein IC, sondern um mein IC :) Also anderes Bauteil... Dennoch mag ich solche Fehler bei höhervoltigem Leuistungsgedöns auch generell nicht ausschließen...

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Bjoern, wenn in dieser Hinsicht Bedenken bestehen wuerde ich den Hersteller anschreiben. Kann viel Aerger ersparen.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Ich mache noch ein paar Tests bevor es in Serie geht. Bisher ist mal nichts ausgefallen :)

Björn

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Bjoern G

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