Der Uebeltaeter

So,

Übeltäter gefunden. Ich habe hier einen Professional Walkman von Sony, der durch langjährigen Gebrauch ein wenig ausgeleiert wirkte. Gleichlaufschwankungen nerven eben. Gerade wei das Ding eine technische Qualität hinlegt, die man spontan als Studioqualität bezeichnen möchte, habe ich mich auf die Fehlersuche begeben. Gerät auseinandergebaut. Gereinigt. Gummiflächen und Riemen sorgfältig von Abrieb befreit. Kiste wieder zusammengesetzt. Gleichlaufschwankungen blieben. Dann nahm ich die Andruckrolle aus dem Gerät heraus. Ich versah ihren Mechanismus mit einer besseren Feder. Gleichlaufschwankungen blieben. Ich drückte die Feder mit einer Pinzette leicht zusammen. Plötzlich war alles gut. Ausschalten, neu einschalten: Wieder Gleichlaufschwankungen. Ich schob die Platte mit den Köpfen und der Andruckrolle ein wenig in das Gerät hinein, was sowieso passiert, wenn ich die Play-Taste drücke. Prlötzlich waren die Schwankungen weg. Irgendetwas hat also die Platte festgekeilt. Eine nochmalige Inspektion ergab den Übeltäter: Eine klitzekleine Unterlegscheibe aus Plastik klemmte sich zwischen diese Platte und einen Dorn. Damit hatte die Andruckrolle nicht mehr die gewünschte Andruckkraft, und also jaulte der Rekorder. Sowas läßt sich also mit einem kleinen Handgriff reparieren. Ein Tipp für alle, die sich in der Bucht diese HiFi-Rarität mal zulegen wollen.

Grüße, Holger

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Holger Bruns
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Haettest du Qualitaet von Aiwa waeren da Zahnraeder. .-)

Und die Rolle selber ist noch gut? Normalerweise haertet da doch das Gummi und verursacht dann Probleme.

Hat die einen kleinen Schlitz? Sony hat sowas gerne als Wellensicherungsring verwendet. Hat mir in den DATs auch schonmal Sorgen bereitet.

Schon gesehen:

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Sind die jetzt wieder wertvoll geworden? Ich hab noch nen HS-PX101 rumliegen hat DolbyC und ist nur halb so dick wie der DD2 von Sony. (hat mal 400Altdeutsche Kroeten gekostet)

Olaf

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Olaf Kaluza

Olaf Kaluza schrieb:

Hat der Sony auch. Riemen gibt es nur zum Antieb der Wickelteller und zum Antrieb des Zählwerks.

Die Rolle werde ich wohl auch noch tauschen. Aber ich habe durch die Rolle bis jetzt keine Probleme gefunden.

Ja. Verrückte Idee. Mit einem Sprengring halten sie eine Montageplatte in Position, und gleiten tut das Dingens auf einer Unterlegscheibe aus Kunststoff, die es im Laufe der Jahre in die Länge gequetscht hat.

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Oh ja. Ersatzteile gibt es für den Professional Walkman aber noch. Hab sogar eine Quelle dafür, aber die ist am anderen Ende der Stadt. Ein kaputtes Zahnrad war in einem meiner Geräte dafür, daß der rechte Wickelteller nicht mehr laufen wollte. Zahn ausgebrochen, Vorbesitzer gleich jemand mit grobmotorischen Greifern.

Guck mal nach WM-D6C.

Der WM-D6C war mit 698 Deutschmark dabei. Eigentlich scheißenteuer...hat aber 20 Jahre lang gehalten. Ich habe von dem Ding noch zwei Buchtkäufe, defekt, aber inzwischen repariert. Die sind ziemlich gut erhalten, so gut wie keine Gebrauchsspuren. Aufpassen muß man aber beim Reparieren. Die Dinger sind mit dünnen bunten flexiblen Strippen verdraht, die absolut gerne mal eben abspringen. Du suchst dich tot, wenn du kein Servicemanual hast.

Grüße, Holger

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Holger Bruns

....

t

....

Aber: was macht man damit heutzutage? Ich habe hier auch noch ein paar gute Walkm=E4nner (Sony und Aiwa) rumliegen, dazu zwei oder drei ehemals hochwertige Kassettendecks (u.A. ein NAD). Aber ich wei=DF nicht, was ich damit tun soll. Zum Musikh=F6ren unterwegs gibt's den iPod Shuffle, f=FCr zu Hause (derzeit noch) CDs. Verkaufen geht auch schon fast nicht mehr - da zahl' ich schon drauf, wenn ich nur den Weg zur Post rechne.

Gru=DF Markus

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Markus Imhof

"Markus Imhof" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@e53g2000hsa.googlegroups.com...

Na, du hast ja wohl noch alte Kassetten, und zum Anhoeren brauchst du diese Geraete, ebenso wie ich den 78 rpm Plattenspieler noch zum Abspielen von Schellack-Platten bereithalte.

Denn: Ist das Abspielgeraet erst kaputt, kannst die die Tontraeger auch wegschmeissen.

--
Manfred Winterhoff
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MaWin

Am Sat, 4 Oct 2008 12:34:20 +0200 schrieb MaWin:

Das ist der Grund, weshalb ich noch zwei Bandmaschinen von Revox besitze. Die alten Bänder wären sonst überhaupt nicht mehr digitalisierbar. Mal abgesehen davon, daß ich die Tonqualität besser finde als den Blechsound aus dem Digitalgerümpel.

Grüße, Holger

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Holger Bruns

Am Sat, 4 Oct 2008 01:42:16 -0700 (PDT) schrieb Markus Imhof:

Ich mache damit technisch erstklassige Audioaufnahmen.

Holger

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Holger Bruns

Holger Bruns [ snipped-for-privacy@gmx.de] schrub...

Auf Compact Kassetten? Selbst mit Dolby C ist der Signal zu Rausch Abstand doch eher gering, zumal jegliche Rauschunterdrückung durch Dynamikkompression wiederum den Dynamikumfang deutlich einschränkt. Selbst wenn ich meinen alten Sony TC-D5 proII nehme, fällt die mit diesem Gerät erreichbare Qualität sogar hinter der meines Olympus-Diktiergeräts deutlich zurück.

Vergleiche ich die Qualität mit der mit meinem Flashrecorder (Marantz PMD 620), dann ist die Musikkassette völlig zu Recht gestorben.

Falk D.

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Falk Duebbert

Falk Duebbert schrieb:

Ja.

Du hast den Expander bei der Wiedergabe übersehen.

Dann hast du deinen Sony geschrottet.

Ich kriege mit dem WM-D6C ohne weiteres Studioqualität hin. Voraussetzung sind Chromdioxid-Bänder, noch besser wäre SA-X von TDK. Aber davon besitze ich nur ein Exemplar, leider.

Holger

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Holger Bruns

Holger Bruns [ snipped-for-privacy@gmx.de] schrub...

Nein wenn ich den Dynamikumfang bei Aufzeichnung aufblase um ihn dann wieder einzuschrumpfen habe ich zwar weniger Rauschen, aber trotzdem weniger nutzbaren Dynamikumfang, so dass ich entweder ständig nachsteuern oder einen Limiter bzw sogar einen Kompressor einsetzen muss.

Glaub nicht. Das Olympus nimmt 16bit @ 44,1 kHz auf. Das Signal wird zwar übel mit einer einfachen Faltung auf 128kbps WMA komprimiert, aber ist im Gegensatz zu den Dolby B - Aufnahmen der Kassette fast frei von Rauschfahnen und harmonischen Oberwellen (klar die sind ja alle weggefallen).

Außerdem haut sich der Sony mit seinem arg altertümlichen Step-Up-Wandler ein Versorgungsrauschen rein, genau wie der WM-D6C auch. Und über Kegelrollenantriebe legen wir einen pietätvollen Mantel.

Definiere "Studioqualität". Da, wo ich meinen Aufzeichnungslehrgang machte, hieß es, dass alles unter 38 cm/s Reinmetall oder 12bit@48kHz für die naja .... Hose ist. Das kann natürlich alles GEZ-Propaganda vom WDR gewesen sein.

Wichtig ist ein Tapedeck mit vernünftigem Löschgenerator. Aber das sind Probleme aus einer anderen Zeit.

Falk D.

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Falk Duebbert

Falk Duebbert schrieb:

Es funktioniert genau andersherum. Ich hatte nie Probleme damit und kriege SNR bis weit über 70 dB hin. Und ja: Klingt gut.

Was für eine naturgetreue Rechteck-Wiedergabe. Und dank des Filters haben wir ja auch überhaupt keine Phasenverschiebungen....

Der Stepup-Wandler hat mir nie Probleme gemacht.

Klar. Die haben ja auch Reinmetall-Bänder auf ihren alten Bandmaschinen. Hatten sie überigens nie. LGR 50 hat mit "Reinmetall" nix zu tun.

Dann gehe mit der Zeit. Und wenn dein MP3 nicht genauso blechern klingt wie ein einfacher MW-Empfänger mit einem Lautsprecher wie aus einer Türklingelanlage, ist es kaputt. Ich habe im Entferntesten nicht die Absicht, deinetwegen jetzt Geräte wegzuwerfen, die neu zusammengenommen was um die 3000 Euro wert gewesen sein dürften, bloß, weil du das nicht gut finden kannst, daß ich dergleichen noch benutze.

Holger

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Holger Bruns

Holger Bruns [ snipped-for-privacy@gmx.de] schrub...

Ich habe nie von MP3 geschrieben - benutze ich auch idR nicht. Du kannst ja gerne weiter Deine Bandmaschinen und Kompaktkassetten benutzen. Und das meinetwegen auch "erstklassig" und für "Studioqualität" halten. Allerdings halten die Studios dieses blechern klingende Digitalgerümpel mittlerweile für erstklassiger. Selbst Radiosender, die alles totkomprimieren und bei 18kHz abschneiden, nehmen nix analoges mehr an. Ja ich weiß - Früher war besser.

Falk D.

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Falk Duebbert

Falk Duebbert schrieb:

Ich kann bei 192kHz MP3 auch ehrlich gesagt keinen Unterschied mehr hören zum Original.

- Henry

--
www.ehydra.dyndns.info
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Henry Kiefer

Falk Duebbert schrieb:

Das ist keineWut-Tirade, sondern eine Analyse der Bekehrungsversuche von Audioheinzis, die mir ständig meine Sachen schlecht reden.

Natürlich kann man als Autor dem DLF ein analoges Band schicken, zum Beispiel. Aber solche Stationen meinst du ja nicht. Als wenn deine Radiosender der Maßstab sind. Ja, ich habe auch mal wieder Radio gehört: Phantasiemeldungen, Promi-Tratsch und immer wieder dieselbe langweilige U-Mucke von der Festplatte. Dazu Werbung. DIE sind für mich ganz sicherlich kein Maßstab. In den USA haben sie längst sogar den Moderator automatisiert. Das Gequatsche kommt ebenfalls von der Platte und wird per Software über die Mucke gemischt.

Und ein vernünftiger Konzertmitschnitt mit 12 Bit Auflösung, ja gehts denn noch? Wer das glauben mag ... Gefiltert, bis der Arzt kommt, damit sich die Harmonischen nicht mischen, die bei der Abtastung entstehen: Oh ja, das klingt ja sowas von naturgetreu, da rollen sich ja die Fußnägel auf. Und dann die geringe Aussteuerung: 12*6dB, von denen du 18dB für das Eigenrauschen abziehen darfst. Als wenn D/A-Wandler nicht rauschen, nicht zirpen, nicht fiepen, es gibt ja auch überhaupt keinen Jitter, ach woher denn auch? Und dann schau mal auf die Lebensdauer deiner digitalen Mitschnitte: Wenn die länger als 50 Jahre vom ersten Tag an nicht zu unterscheiden sind, hast du aber das große Los gezogen. Die üblichen CDRs kannst du nach zwei Jahren wegwerfen, weil die Lesefehler zu harsch sind. Nein, ich will mich nicht bekehren lassen.

HTH, Holger

HTH, Holger

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Holger Bruns

Am Sat, 04 Oct 2008 20:46:31 +0200 schrieb Henry Kiefer:

Nun ja. Du kannst mit niemanden mehr vernünftig über Rekorder, Bandmaschinen und Röhrenverstärker reden, ohne dir ständig irgendwelche Bekehrungslitaneien anhören zu müssen. Wenn diese Typen sich den Kopf wegen ihres veralteten Gehirns noch abschneiden wollen (die Technik des menschlichen Hirns wurde vor 1 Million Jahren entwickelt und ist daher seit

999995 Jahren out of service), sollen sie das bitte sofort tun. Aber sie sollen aufhören, mich zu beknien, den gleichen Wahnsinn in mein Leben zu tragen. Weißt du, ich habe hier auch so einen Walkman mit Mobiltelefon und Radio. Allein schon die Kopfhörer tun mir in den Ohrmuscheln weh. Und wenn ich heutige Kids mit ihrem Hiphop höre, der aus den Bordlautsprechern solcher Dinger quäkt, dann weiß ich nicht, was ich an meinen Sachen jetzt so grausig und unmenschlich finden soll, daß ich sie nicht behalten sollte?

Grüße, Holger

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Holger Bruns

In article , Holger Bruns writes: |> In den USA haben sie längst sogar den Moderator |> automatisiert. Das Gequatsche kommt ebenfalls von der Platte und wird |> per Software über die Mucke gemischt.

Nennt sich Voice-Tracking und ist bei uns auch schon lange im Einsatz, besonders bei den kleineren Privatsendern. Nacht-Sendungen, Charts etc. gehen damit besonders gut.

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

Holger Bruns schrieb:

Ich kann mich erinnern, da vor 20-25 Jahren teure Tapedecks ganz schick waren. Wie hießen diese Japaner nochmal? Ich meine, die die Kassette mechanisch umdrehten... Jedenfalls stand damals was von 74dB Rauschabstand und das war an der günstigen Stelle im Frequenzbereich gemessen. Mit meinem Onkyo-Tapedeck war ich dann auch ganz zufrieden. Mit einer Aufzeichnung mit der Soundkarte hätte es aber nicht mithalten können. Hatte diverse Bänder ausprobiert. Ist nur meine Meinung.

Klar sollte man eine Revox nicht wegschmeißen. Ist doch nette Erinnerung.

Für HipHop brauch man nicht groß Dynamik. Und Klassik kann man deswegen nicht in einem normalen Auto hören.

- Henry

--
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Henry Kiefer

Am Sat, 04 Oct 2008 22:50:51 +0200 schrieb Henry Kiefer:

Auto-Reverse hat nie richtig funktioniert.

Ich benutze auch Soundkarten, ohne Scheiß. Creative ist mein Favorit. Und einen digitalen Vorverstärker habe ich mir vor 10 Jahren selbst gebaut, nie vollendet und jetzt wieder in der Mache. Natürlich haben sich die Zeiten geändert, ist doch klar. Aber man muß sich doch nicht ständig seine Sachen madig machen lassen. Hatte ich schon mal. Für ein Denon-Deck wollte ich Gehäuseteile nachbestellen und gehe in eine "Hifi-Halle". Der Priester dort versuchte mich umzustimmen, denn Kassettendecks seien einfach kein Thema mehr. Ich verstehe diese gebetsmühlenartigen Bekehrungsversuche einfach nicht. Und ehrlich: Wenn ich mir heutige Jubelelektronik vom Design her ansehe, wird mir schlecht. Klotzig, großfressig, angeberisch. Nie würde ich mir eine Plasmaglotze in die Wohnung stellen, weil ich gar nicht wüßte, wohin damit. Pottenhäßlich, wie die Dinger sind, würde ich solch Teil am liebsten zersägen, auf gelbe Säcke verteilen und vor die Tür stellen.

Und ein erstklassiges Gerät mit einer Audioqualität, gegen die du das heute übliche Gerümpel fast nahtlos vergessen kannst. Bedauerlicherweise kosten die Medien inzwischen ein Vermögen. Aber nur deshalb ist die Revox kaum noch benutzbar. Weil es kaum noch Medien gibt.

Für Hiphop braucht man keine Qualität. Deshalb reicht der MP3-Müll ja. :-)

Das Hören im Auto interessiert mich wenig, weil ich kein Auto habe.

Grüße, Holger

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Holger Bruns
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Nakamichi?

[...]
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Gruesse, Joerg

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Joerg

Holger Bruns schrieb:

Jedenfalls hat das Teil irgendwas 3500 DM gekostet.

Das heutige gängige Design behagt mir auch nicht. Dann lieber notfalls das von Oma vorm Kriech.

Es ist einfach vorbei.

Das würde ich nicht sagen. Da gibts schon tolle Sachen. Die Studioqualität ist heutzutage erstklassig möglich - auch in kleinem Rahmen. Zu meiner Zeit hatten wir mit zwei Kassettenrecordern die eigenen Musikstücke aufgenommen. Hall, äh sagen wir besser Bandebenenecho war dann inklusive ;-)

Ok, dann eben die Kinder nebenan. Ist der gleiche Effekt. Laß mich raten: Du hast auch keine Kinder??

- Henry

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Henry Kiefer

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