Vielleicht gibt es eine Verhaltensänderung, vielleicht auch nicht.
Ich kenne keine heutige Oberstufenklasse, weiß aber aus meiner Zeit, dass Motivation bei vielen schon ein Problem war. Ich könnte mir vorstellen, dass hier eher eine Verschärfung eingetreten ist.
Und Motivation kann man nicht verordnen.
Motivation bedingt das Setzen von _Zielen_. Und genau daran krankt es.
Ich meine, dass es unsere Pflicht ist, dafür zu sorgen, dass auch junge Leute ihre Ziele verfolgen können.
Einerseits ist unsere Gesellschaft _restlos_ verhätschelt und vertäschelt, Auto hier und da, AV bekommt man ebenso wie Games allentalben nachgeworfen, Urlaub hier, da und dort, aber bitte alles exakt normiert.
Andererseits haben junge Leute kaum mehr eine Chance, wirklich etwas zu _verändern_, woran das Sozial- und Konzern- und Bürokratieunwesen viel Schuld trägt:
- Du verdienst das erste Geld, schon kommt die fette Steuer, die "Sozial"kasse, die das Geld nimmt, selbst bei kleinen Einkommen locker die Hälfte, es bequemen "Sozialen" aller Art gibt und dafür sorgt, dass du von dem Beitrag später nie mehr wieder was als Rente sehen wirst. Nach uns die Sinnflut, Hauptsache uns geht es gut. Klar das sowas die Arbeitsmotivation unheimlich steigert.
- Du baust ein kleines Unternehmen auf, schon kommt ein Konzern, wirft dir Knüppel zwischen die Beine, dumpt dich weg, ficht deine Patente bis zum Bundespatentgericht an usw. und wird dafür auch noch staatlich gefördert. Ist ja auch viel bequemer, Wettbewerber per Kapital plattzumachen als in einen ernsthaften Leistungswettbewerb einzutreten. Warum neue Produkte erschaffen, wenn man die Leute auch so abzocken kann.
- Und der bequeme Bürokratensack mit Wochenstunden- und Urlaubsregelungen ist auch sofort da und gängelt dich, um seine Existenzberechtigung zu beweisen. Netter Job, Forderungen stellen, die man selber nicht erfüllen braucht und dafür ein schönes festes Einkommen und regelmäßigen Urlaub. Und alles ohne Risiko.
Da hat sich eine Gemeinschaft an "Bequemen" bei uns breit gemacht, denen der Begriff von Fairnis gegenüber dem produktiven Teil der Bevölkerung fremd ist und die _jede_ Initiative erstickt.
Was Wunder, dass die Leute sagen: "Lohnt doch eh nicht, lass uns lieber jetzt Fun haben und schauen, dass wir irgendwie auf die bequeme Seite der Macht kommen."
Nur: So funktioniert das nicht auf Dauer.
Und nein, das liegt nicht an den bösen Politikern. Der Tritt ist fürs bequeme und verhätschelte Volk.
Gruß Oliver
P.s.: Siehe auch Assistenzärzte, 80 Stunden Woche, miese Bezahlung, trotz mehrfacher Gerichtsentscheide keine Änderung der Arbeitsbedingungen, Motto der Gesundheitsbürokraten: "Was scheren uns diese Gerichte, wir wollen es bequem, alleine das ist wichtig, lass die doch kruppen". Was Wunder, dass "die" nur noch weg wollen, von Bürokraten läßt sich keiner gerne ausbeuten, auch wenn das als "sozial" gilt.