Wenn Du nur ein Wachstum der bisherigen Wirtschaft meinst, also einfach eine Volumenzunahme, stimme ich Dir zu. Zumal ein solches Wachstum vermutlich einem Umweltschutz zuwiderliefe.
Aber denk nur mal an Rundfunk, Fernsehen, Internet. Das waren neue Bereiche, in denen das Wachstum stattfand. Man darf wohl erwarten, daß die Anforderungen zum effizienteren Einsatz von Ressourcen ebenfalls erheblichen neuen Arbeitsbedarf schaffen.
Jetzt zu fordern, daß dieser von immer wenigeren geleistet werden müsse, und immer mehr sich ohne Ausbildung und Einsatz alimentieren lassen könnten, wäre sicher falsch.
Als die PC-Schreibsysteme kamen, mußte jedem sofort klar sein, daß hinfort auch jeder Halbaffe einen schönen Brief schreiben konnte. Dann frage mal, wieviele der Sekretärinnen sich daraufhin für höherwertigen Einsatz qualifiziert haben.
Imho wird das Phänomen "Arbeitsplatz" zu statisch gesehen. Wo war der Arbeitsplatz von Bill Gates, bevor es Bill Gates gab? Ich plädiere schon lange dafür, stattdessen von "Bedarfsdeckungsplatz" zu sprechen. Dann wird sofort klar, daß man nur verdient, wenn Bedarf da ist. Der ist auch da, nur eben nicht immer dort, wo manche ihn gerne hätten.
Sicher muß man auch berücksichtigen, daß unsere holde Weiblichkeit sich mit Macht in die Arbeitswelt gedrängt hat. Und daß wir auch eine Menge Zuwanderer beschäftigen. Und daß wir heute ganz viel selbst machen. Früher hätten wohl auch viele gesagt, soviele Arbeitskräfte werde man nie beschäftigen können.
Geld ist immer nur ein Platzhalter: Für Waren und Leistungen. Man sollte also nur mit diesen argumentieren.
Wo fängt Wettbewerb an, und wo hört er auf?
Mich wundert immer wieder, wieso kaum ein Gewerkschaftsmitglied mal vor dem Streik und nach dem Streik auf seinen Lohnzettel guckt. Er hat vermutlich am wenigsten von dem Theater. Schon gar, wenn danach die Preise angehoben werden.
Grüße, H.