"Spannung" vs. "Spannungsgröße". Begriffsklärung bitte

Ralph A. Schmid, DK5RAS schrieb:

Es k=F6nnte auch so ablaufen:

SCNR Harald

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Harald Wilhelms
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Ulrich Strate schrieb:

Zumindest ist mir das Wort" currentvoltage" noch nie begegnet. Ich bitte um eine (Internet-)Referenz. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Richtig, im Kurzbericht könnte es dann so aussehen:

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Wohnungsbrand in Dotzheim alarmiert.

Brandwohnung vor. Die Bewohner wurden angewiesen in den Wohnungen zu verbleiben und die Fenster zu schließen. Wegen der starken Verqualmung war der Angriff über den Treppenraum sehr zeitaufwendig. Durch den Einsatz von zwei Hochleitungslüftern konnte der Treppenraum nach und nach entraucht werden.

Energieversorger stromlos geschaltet. Das gesamte Haus ist somit nur mit starken Einschränkungen bewohnbar.

Hochleitungslüfter.

Vermutlich muß man hier für Nicht-FW'ler noch ein paar Begriffe übersetzen: "PA": das kennen die meisten als "Public Address", bei Elektronikern manchmal fälschlich auch auch der "Power Amp", jedenfalls ist das eine Musik-Verstärkeranlage, die ordentlich "Wumms" hat (daher auch der "Hochleistungslüfter"), um auch den starken Lärm am Brandort zu übertönen. Daß zur Unterhaltung der Musikzug mit dabei war, erkennt man an den "C-Rohren", damit bezeichnen Insider die C-Melodiesaxophone.

"Das Gebäude wurde stromlos geschaltet": wir wissen jetzt natürlich, daß das falsch ausgedrückt ist, denn schließlich sind die Musiker ja gerade zur Ent-"Spannung" mitgefahren.

Wir können die Diskussion also wie folgt zusammenfassen:

Der Begriff "Stromspannung" wird von Fachleuten nie gebraucht, entsprechende Bücher, Artikel und Internetseiten sind übriggebliebene

1.-April-Satire, die bei der Entsorgung vergessen wurde.

Auch "Gebäude Stromlos schalten" ist Blödsinn, Fachleute sagen immer "spannungsfrei schalten", außerdem muß es dann klappern, und das tragen sie auch in ihr Tagebuch ein. Schließlich sagt man ja auch nicht "Elektro-, oder Stromherd", sondern korrekt heißt es "Spannungsherd", weil, das kommt ja auch fast jeden Tag als Schleichwerbung im Fernsehen, wenn vom "Spannungsherd" der Marke "Nahost" die Rede ist. Und "Stromabschaltung" würde schon gar nicht niemand sagen, weil, das ist politisch völlig inkorrekt, der Fachmann nennt das natürlich "Spannungsbefreiung" oder "Entspannung", das klingt doch auch gleich viel angenehmer.

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate

Das war eben die logische Fehlleistung dieser Leute:

Es ist wohl so abgelaufen, daß jemand "Stromspannung" gefunden hat, hat das mit seinen laienhaften Englischkenntnissen als "current( )voltage" ("die gegenwärtige Spannung?") übersetzt, und sich dann von einem Englisch-Muttersprachler bestätigen lassen, daß es dieses Wort nicht gibt, das reichte dann als Begründung. Sehr professionelles Vorgehen, nicht wahr?

Mein Langenscheidt-Handwörterbuch und auch das Klett-Wörterbuch sagen übereinstimmend einfach "Stromspannung"="voltage", wie es sein muß.

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate

Ulrich Strate schrieb:

Du sagst Stromherd? O.o

Das erklärt dann wohl einiges.

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Udo Stenzel

Langenscheidt Fachwörterbuch Kompakt Elektrotechnik und Elektronik: Voltage = (elektrische) Spannung Spannung = voltage, potential difference "Stromspannung" steht nicht drin

Gruss Michael

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Michael Koch

Ja, das würde ich auch nicht erwarten. Ich habe Dir hier schon mindestens dreimal geschrieben, daß IMHO "Stromspannung" _kein_ Fachbegriff der Elektrotechnik ist, das bestätigt also genau meine Aussage. In der Alltagssprache, und überall dort, wo das kurze "Strom-" den näheren Bezug zu "Elektro-" herstellt, ist es nun einmal präsent, und genau das bilden die Handwörterbücher ab. Engländer und Franzosen brauchen keinen "Strom-Zusatz", weil dort der Herr Volta mit im Boot sitzt. Du erwartest ja auch nicht, daß das Wort "Speiseplan" in Deinem Fachwörterbuch steht, nur weil auch Elektriker ab und zu Hunger haben. Und es könnte theoretisch trotzdem mit ganz anderer Bedeutung drinstehen, falls irgendjemand "Speiseplan" als den Fachbegriff für eine spezielle Dokumentationsart definiert hätte.

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate

Ich meine, durchaus viel im Alltag zu sprechen, und oft auch mit Laien, und aufgrund meines Berufs wie meiner persönlichen Interessen sehr oft über Technisches, doch ist mir die Stromspannung da bisher noch nirgends begegnet. Eher tendiert der Laie einfach zu "Strom", sobald es um Elektrizität geht...

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Ralph A. Schmid, DK5RAS

Das ist doch vollkommen irrelevant und eine absurde Diskussion, wenn sich hier alle gegenseitig immer wieder bestätigen, daß sie einen bestimmten Begriff nicht kennen, und auf diese Weise soll dann die "Nichtexistenz" oder "Nichtanwendbarkeit" bewiesen werden (in einer Mittelalter-Religionsgruppe könnte so ein Vorgehen passen, in einer sci.Gruppe nicht.). Daß der Begriff da ist, ist doch hinreichend bewiesen, hier nochmal wieder ein Beispiel:

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Das ist kein Text, der sich an technische Laien richtet, das liest ein technischer Entscheider, der vermutlich eher Fachmann auf dem Gebiet ist, zu dem die drei "Salz"-Tabellenwerte gehören. Und daß die Angaben "Stromspannung" und "Stromfrequenz" dort für _jeden_, der technisch nicht ganz unbeleckt ist, ziemlich klar sein sollten (auch wenn er diesen Ausdruck noch nie gehört hat), versteht sich doch von selbst; "technisch richtiger" wird da nichts, wenn dort jetzt "Elektrische Spannung" oder "Netzanschlußspannung", etc. steht, denn wenn die Sache interessant wird, greift man eh zum Hörer und dann kommt auch der entsprechende Fachvertreter zu Besuch.

Hier noch das Datenblatt einer Festplatte:

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Ja, endlich ist der Groschen gefallen. Das unfreiwillig komische Beispiel "current voltage" hat es doch an den Tag gebracht, wo der Denkfehler (bei einigen deutschsprachigen Fachleuten) liegt. Die Vorsilbe "Strom-" wird fast immer als "Electric(al)" ins Englische übersetzt, weil sie im Deutschen ja auch "Elektro-" bedeutet. "Stromkabel" heißt eben nicht "current cable", das hätte eine ganz andere Bedeutung, die auch u. U. gar nichts mit Elektrizität zu tun haben muß. Auch die scheinbar so klare Definition "Strom" = "dQ/dt(Ampere)" ist ja für sich alleine außerhalb des Elektrozusammenhangs völlig unklar, denn Wasserbauingenieure würden statt Ampere m^3/s setzen und ebenfalls das ganze "Strom" nennen.

Bist Du nach den gezeigten Referenzen auch jetzt immer noch der Meinung, daß "stromlos schalten" kein Terminus ist, mit dem man als Techniker etwas anfangen können sollte?

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Ulrich Strate

Entschuldige, habe mich durch meinen eigenen Vergleich mit der Energiemenge des Akku verwirren lassen. Streiche bitte "Stunden" aus Amperestunden. Das gehörte da nicht hin, da die Stunden noch einmal extra aufgeführt sind.

Kann man Zeit zählen? Eigentlich kann man sie auch nur messen, indem man absichtlich generierte Ereignisse zählt. Zeit vergeht (nicht Stückweise)

- und nach Einstein auch noch unterschiedlich. Hilfe, wenn man jetzt noch ein Bißchen ausschweift und darüber nachdenkt, wird es kompliziert. :-) Der Gedanke hebt meine gestern sehr schlechte Stimmung ein wenig. Man stelle sich vor: In einem ultraschnellen Raumschiff oder besser: Nahe einer gigantischen Masse leuchtet die Lampe von außen gesehen doppelt so lange bei der gleichen Stromrechnung. Wenn man jetzt dorthin eine Leitung legt, hat man dann die wundersame Energievermehrung, oder ändert sich das Licht von außen gesehen (vom Doppler mal abgesehen)? :-) Ich bin wohl gerade (nach dem Ärger die letzten Tage und besonders gestern) wirklich etwas seltsam drauf.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Ulrich Strate schrieb:

Dann k=F6nnten wir uns ja auf das Wort "Voltzahl" einigen. Gruss Harald PS: Ich hol schon mal Ohropax, um die ganzen "Aufschreie" ertragen zu k=F6nnen...

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Harald Wilhelms

Klar. Warum sollte man das nicht tun? Telefontarife sind auch Treppenkurven.

Strom"verbrauch" kann man aber nicht so zählen: 1 A, 2 A, 3 A,

4 A ...

Zeit ist im Prinzip nur eine Koordinate.

(Darüber sind sich Physiker heutzutage nicht einig: -> plancksche Zeiteinheit)

Nein, nach der ART vergeht Zeit nicht "unterschiedlich", sondern für jeden Beobachter in seinem eigenen Bezugssystem gleich. Sie wird stattdessen nur je nach Bezugssystem unterschiedlich wahrgenommen, was sich einerseits darin äußert, dass Vorgänge im anderen Bezugssystem langsamer (oder auch schneller) erscheinen, und die Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse, im einen Bezugssystem wahrgenommen, im anderen nicht mehr gewährleistet ist. Die Zeit ist in der ART, zusätzlich zu den drei Raumkoordinaten, "nur" eine weitere Koordinate und genügt Transformationsvorschriften, deren Struktur denen des Raumes ähnelt. Jeder Punkt lässt sich mit den Koordinaten (x_1,x_2,x_3,c*t) eindeutig hinschreiben.

Abgesehen davon vertragen sich die Quantenmechanik und die ART rein formal immernoch nicht, und weiter in diese Richtung zu denken kann zu schlimmen Hirnverknotungen führen ...

Ohne das jetzt genau durchrechnen zu können: Es tritt auch eine Zeitdilatation auf, d.h. die Frequenz der Quelle müsste ähnlich weit heruntergehen.

Grüße,

Björn

--
BOFH excuse #190:

Proprietary Information.
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Bjoern Schliessmann

OK, dann jetzt - extra für dich - ein wissenschaftlicher [1] Beweis:

Google findet ca 11.000.000 (ja, elf Millionen!) Treffer für "Standart" Aber, wie wir alle wissen, ist "Standart" falsch und es heißt richtig "Standard" [2].

Für "Stromspannung" findet Google nur ca. 380.000 Treffer, also nur etwa ein dreißigstel der Treffer für "Standart". Folglich muß "Stromspannung" auch ca. dreißigmal falscher sein als "Standart".

q.e.d.

[1] zumindest so wissenschaftlich wie dein Beweis für die Existenz des Begriffs Stromspannung [2] Evtl. wirst du jetzt argumentieren, daß es auf einigen gelisteten Seiten um "die Art, zu stehen" geht. Dann bitte ich dich, die falschen Treffer für Standart aufzulisten. Schließlich wollen wir der armen Stromspannung nicht Unrecht tun. Wenn sie nur siebenundzwanzigeinhalb mal so falsch wie Standart ist, dann sollten wir das fairerweise auch zugeben.

XL

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Axel Schwenke

Wenn ich die Versorgungsleitungen des USB-Anschlusses kurzschließe, dann kommt sowas raus: "Stromüberspannung auf USB-Hubanschluss". (Betriebssystem: Windows XP Home SP2 von Microsoft).

David

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David Weber

Daß Microsoft in so mancher Hinsicht ein Bißchen dumm ist, ist doch nichts neues, oder?

Übrigens heißt "Sommerzeit" auf meinem Telefon "Tageszeit sichern". Ich wußte nicht, was das sein könnte, bis mir der Geistesblitz kam, daß das eine krasse Fehlübersetzung von "daylight saving time" sein könnte.

Weiteres, prominenteres Beispiel: "Silikonchips". Diese gibt es in fast jedem deutsch synchronisierten Film, in dem über Silizium-Halbleiter geredet wird, was die Sache imho weder automatisch besser, noch richtiger macht.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Also mich nerven ja immer diese Birnen die EiTi sagen obwohl es doch die Abkuerzung fuer InformationsTechnologie ist. Sollte mir irgendwann mal jemand sagen er sei IDiV-Fachman werd ich den wortlos erschiessen um die Menschheit zu retten. :-)

Olaf

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Olaf Kaluza

ann

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Konnektivitt=E4t :[ :(

Guido

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Guido Grohmann

Am Wed, 19 Apr 2006 23:37:19 +0200 schrieb Ulrich Strate:

Traurigerweise ist das Referatsthema "elektrische Spannung" (möglicherweise hat er sogar selbst "Stromspannung" gesagt... kann ich aber nicht genau sagen, weil ich mich eigentlich nie um den Unterschied gekümmert habe), zum "Auffrischen unserer Gedächtnisse". Aber das spielt ja keine Rolle. Mein Physiklehrer ist kein Thema über das ich in Euphorie verfalle.

[...]

Mir persönlich reichen die Belege mitlerweile. Ich hab leider nie von irgendwelchen Bildungsgesetzen für Namen von Physikalischen Größen und Einheiten gehört (afaik einfach so gelesen wie es da steht, also zB A * V = Stromspannung, aber das scheint ja ganz offensichtlich nicht immer so zu sein.), aber ich glaube nicht dass es da noch groß Probleme gibt. Sprache ist eine Konvention. Oberste Regel ist kompromisslos, dass man (richtig) verstanden wird. Deshalb stimme ich mitlerweile auch Ulrich zu. Auch wenn ich das vorher nicht so geschrieben habe, aber besser später als nie: An "Stromspannung" ist nichts grob irreführendes, wie wenn jemand "Batterie" zu nem Akku sagt, oder irgendwie sowas. Gerade dass es Stromspannung nicht gibt, macht es um so eindeutiger.

mfg Lars

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Lars Droegemueller

A*V = Voltampere, eine Einheit. Hat die Dimension einer Leistung. Du kannst im Prinzip jede Leistung in Voltampere angeben, nicht nur die der elektrischen "Stromspannung" (würg).

Die mir bekannten physikalischen Größen haben einen in ihrer Domäne mehr oder weniger eindeutigen Eigennamen. (Oder übersehe ich etwas?)

Warum dann aber:

Du widersprichst dir. Wenn oberste Regel ist, dass man richtig verstanden wird, warum dann nicht den richtigen Fachbegriff verwenden, sondern irgendeine Trivialkonstruktion?

Das verstehe ich nicht. Eben sagst du noch, dass Stromspannung kein irreführender Begriff, also wohl richtig, sei?

Grüße,

Björn

--
BOFH excuse #256:

You need to install an RTFM interface.
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Bjoern Schliessmann

Bjoern Schliessmann schrieb:

Naja, aber wirklich nur ,,im Prinzip''. Voltampere ist per Konvention reserviert für die Angabe einer elektrischen (Wechselstrom-) Scheinleistung. Wenn man bei Wechselspannung und -strom nicht weiß, wie sich beide zueinander in ihrer Phasenlage befinden, multipliziert man einfach Strom und Spannung und hat eine Scheinleistung (weil sie eben nur so scheint, sie ist es nicht wirklich). Kennt man die Phasenverschiebung, kann man sie einbeziehen und erhält eine Wirkleistung, die dann ordentlich in Watt angegeben wird. (Die Einheit für die Blindleistung lässt einen dann natürlich erschaudern, var, "Voltampere reaktiv", aber das ist eher Techniker-Blafasel als eine richtige physikalische Einheit. Physikalisch ist das ja nur die Umrechnung einer Kapazität oder Induktivität über U, f, und 2*pi.)

--
cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

http://www.sax.de/~joerg/                        NIC: JW11-RIPE
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Joerg Wunsch

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