Bildschirm defekt - bitte Hilfe!

Hallo,

ich habe hier einen Bildschirm vom Typ "Proview DX-797N" stehen, der einfach so während des Betriebs mit ein wenig Rauchabgabe und einem Knall den Dienst quittierte. Innen habe ich auch ein paar Anzeichen eines Defekts gefunden, genauer:

- einen verkohlten Kondensator C155 (in Bild 4 ist er schon ausgelötet), Beschriftung (sehr schwer zu lesen, daher evtl. nicht ganz richtig): 1B 471K (= 470pF?) 1kV (Spannungsangabe?) LK

- eine weggeschmolzene Leiterban (Bild 2, C155 ist dort ganz links, der FET ist da, wo die Platine Y-förmig weggefräst ist)

- seltsames, braun-schwarzes Zeug (Bild 8), könnte aber schon vorher da gewesen sein

- einen Riss in der roten Masse an der Bildröhre (Bild 7) - kann es daran liegen oder stört der gar nicht?

Bilder:

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Nun natürlich die Frage: wie reparieren? Den FET in Bild 5 habe ich mit einer Glühlampe belaster ausprobiert, er funktioniert noch. Bild 6 zeigt eine Gesamtaufnahme der "Ecke", in der der defekte Kondensator und die weggeschmolzene Leiterbahn zu finden waren. Schaltpläne oder ähnliches habe ich leider nicht, ich habe hier öfter mal gelesen, dass außerdem die Chassis-Nummer wichtig ist, wo kann ich die finden?

Ich hoffe, mir kann jemand helfen. Vielen Dank schon mal.

Gruß, Arne

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Arne Rossius
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470pf 10% Toleranz

Spannungsfestigkeit

Beachte die Angaben hier:

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Hatte ich auch mal, allerdings war bei mir nur der C155 mit Schall und Rauch gestorben. (Lief auch kurzzeitig zum Ausprobieren ohne Kondensator.)

Leiterbahn nachsetzen

Die Ablenkeinheit sollte damit nichts zu tun haben.

Ansonsten gilt: Finger weg, wenn keine Ahnung. Gerade wie hier am Schaltnetzteil, wo Netzspannung anliegt, sollte nur der Fachmann ran. Auch die Hochspannungserzeugung für die Bildröhre ist nicht ohne.

Fred

--
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Fred Sawusch

Danke.

Warum? Ist doch ein anderes Modell. Oder meinst du die "Angabe", dass noch mehr defekt sein könnte?

So ganz von selber, ohne dass der Bildschirm nicht mehr ging? Oder war noch was kaputt?

Da wäre ich jetzt auch selbst drauf gekommen, die Frage ist nur, *warum* die Leiterbahn weggeschmolzen ist. Waren es äußere Einflüsse (z.B. Überspannung) oder ist noch 'was anderes defekt.

Gut.

Wirklich Ahnung habe ich nicht, ich weiß nur, dass Bildschirme sehr gefährlich sind ;-). Deshalb habe ich den vor dem Aufschrauben auch eine Woche unangeschlossen 'rumstehen lassen und mich auch dann vom "Saugnapf" an der Röhre ferngehalten.

Gruß, Arne

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Arne Rossius

Könnte mich da auch mal einer aufklären, was wo wie und wann bei Monitoren und Fernsehern gefährlich ist? Bei einem Praktikum in einer Fernsehwerkstatt habe ich nämlich außer Trenntrafo keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen entdecken können.

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Benedikt Wirmer

Diesen Wert kannst Du aber so übernehmen.

Ja, - und dass empfohlen wurde, 220pf mit 1600V Spannungsfestigkeit einzusetzen.

Ja, die Netzsicherung. Ansonsten habe ich nur C155 erneuert.

Beispiel: Der C155 hat Kurzschluß und dadurch fließen unerlaubt hohe Ströme über diese Leiterbahn, solange, bis sie selbst den Geist aufgibt.

Wenn noch was anderes defekt ist, siehe den Text bezüglich 'Fachmann'.

Ich wollte nur mitteilen, dass bei mir *nur* der C155 defekt war. Über weitere Fehler Deines Monitors kann ich natürlich keine Auskunft geben.

Es ist nicht nur der Bildröhrenanschluß inkl. Bildröhre, die gefährlich werden können. Auch das Schaltnetzteil und die Hochspannungserzeugung sind Kandidaten dafür.

Ich denke, es ist bei Dir ein Fall für die Fachwerkstatt.

Fred

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Fred Sawusch

Alle Spannungen über 42 Volt können gefährlich sein. Wichtig sind dabei natürlich die Ströme, die jeweils fließen (können).

Im Schaltnetzteil auf der Hauptplatine: Netzspannung 220 Volt

An der Bildröhre: Fokussierspannung ca. 5 000 Volt BR-Hochspannung 15 000 bis 25 000 Volt

Die Hochspannungsaufbereitung wird i.A. auf der Hauptplatine vorgenommen.

Die Leute dort sind ausgebildet und wissen, was sie tun. Der Trenntrafo verhindert, dass Du unmittelbar mit der Netzspannung in Berührung kommst. Vor hohen Spannungen schützt er Dich allerdings nicht.

Darum gilt: keine Ahnung, Finger weg.

Fred

--
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Fred Sawusch

Werde ich dann mal machen. Danke für den Tipp!

Das könnte natürlich sein, der Kondensator ist allerdings nach dem Auslöten in 2 Teile zerfallen, so dass ich das jetzt nicht mehr prüfen kann.

Ich werde mal ganz vorsichtig ;-) probieren, ob ein neuer Kondensator zusammen mit einer wieder vervollständigten Leiterbahn den Monitor wieder zum Leben erweckt.

Auch im ausgeschalteten Zustand, wenn das Gerät 1 Woche Entladezeit hatte? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht recht vorstellen. Oder meinst du gefährlich nicht im Sinne von Stromschlägen?

Wenn das mit einem neuen Kondensator nicht klappt, wohl leider ja.

Gruß, Arne

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Arne Rossius

Am Fri, 27 Aug 2004 16:24:19 +0200 hat Arne Rossius geschrieben:

Dann hat er eine Unterbrechung :-) Aber er wird schon durch KS durchgebrannt sein, sonst verdampft ja die Leiterbahn nicht.

Doch, aber das einzige was jetzt noch gefährlich sein wird ist die Bildröhre. Das Problem ist eher: Du hast ihn repariert (oder glaubst das zumindest), steckst ihn an, irgendwas geht noch nicht, du steckst ihn ab und willst aber keine weitere Woche warten, oder du stellst überhaupt fest, daß du eine Spannung im Betrieb messen müßtest.

Normal sind Entladewiderstände neben den dicken Elkos, die diese in einigen Minuten entladen, aber estens sollte man demnach wenigstens solange warten und zweitens könnten diese ja auch was abhaben. Alos vorsicht.

--
Martin
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Martin Lenz

Danke, aber soweit war mir das wohl geläufig. Was mich in Bezug auf Arnes Posting mehr interessierte, war der Gefahrengrad ohne angelegte Netzspannung. Das wurde allerdings bereits ein paar Posts weiter unten von Martin Lenz weitgehend geklärt. Nur eine technische Frage hätte ich dazu noch: Geladene Elkos sind verständlich, aber wie genau sieht das bei der Bildröhre aus? Wo, wie und in welchem Umfang bleibt da Spannung hängen?

Gruß

Benedikt

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Benedikt Wirmer

Aber wenn die Leiterbahn zuerst aufgegeben hat, dann müsste der Kondensator doch noch kurzgeschlossen sein!

Mit einer Woche warten habe ich kein Problem, und messen muss ich auch nichts, weil mir der gemessene Wert nichts helfen würde ;-)

Gruß, Arne

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Arne Rossius

Die Bildröhren sind (z.B. mit Graphit) beschichtet, Beschichtung und Glas (guter Isolator) bilden dadurch einen großen Kondensator, der relativ lange Spannung hält.

Fred

--
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Fred Sawusch

"Benedikt Wirmer" schrieb im Newsbeitrag news:cgnchq$euo$ snipped-for-privacy@online.de...

Wie willst du auch sehen, wenn jemand etwas NICHT anfasst.

Denn, erstens hohe Spannunngen, sogar nach dem Ausschalten sind in Kondensatoren noch eine Zeit toedliche Energieen gespeichert, vor allem wenn der Fernseher defekt ist.

Dann die Implosionsgefaehr der Bildroehre, so das bei deren Ausbau jeder R&F-Laden Splitterschutzweste und Gesichtsschutz anlegt.

Die haeufigste Verletzung sind jedoch Verletzungen an spitzen Kanten.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Fred Sawusch schrieb:

auch 30kV waren (vermutlich sind sie es auch noch) =FCblich als=20 Anodenspannung f=FCr Farb-TV-Bildr=F6hren.

GG

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Guido Grohmann

Martin Lenz schrieb:

Zumindestens diese dicken Elkos kann man =FCber einem Widerstand entladen= =2E=20 Bei einem Netzteilelko nehme ich einfach einen "russischen=20 Kronleuchter", eine 230V/60 (100) W Lampe in einer Fassung mit einer=20 kurzen Anschlu=DFleitung daran. Damit den Kondi (bei ausgeschalteten, ode= r=20 besser netzgetrennten Ger=E4t) br=FCcken.

Bei einer Bildr=F6hre hingegen sollte man schon wissen, was man tut, wenn= =20 man die entl=E4dt. Deshalb hier auch keine weiteren Ausf=FChrungen.

GG

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Guido Grohmann

"MaWin" schrieb:

...was mich an eine kleine Geschichte eines Bekannten erinnert. Er war bei einem Kunden und untersuchte den defekten Fernseher während dem Betrieb. Es kommt natürlich, wie es kommen muss: er berührt ein Hochspannungsführendes Teil und sein Arm zuckt nach oben. Nur leider war da der Röhrenhals im Weg und *pfffflop* schon war Luft drin.

Er hatte Glück und ist mit dem Schrecken davon gekommen, der Fernseher war jetzt Reif für die Mülltonne und der Kunde musste sich wohl oder übel ein neues TV-Gerät kaufen. (Die Reparatur hätte sich nicht mehr gelohnt)

MfG

Chris

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Christof Rueß

Am Fri, 27 Aug 2004 19:00:13 +0200 hat Arne Rossius geschrieben:

Du hast geschrieben, daß er in 2 Teile zerfallen ist, ich bin davon ausgegangen, daß jeder Anschlußdraht in einem dieser Teile steckt, da kann kein KS mehr sein. Oder habe ich dich mißverstanden?

Also wie ich repariert habe (1 Monat ferienjob bei Sony), wollte ich nicht zw. jedem Test eine Woche warten und der Chef auch nicht, die Servicezeiten waren so schon berüchtigt lange. :-(

--
Martin
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Martin Lenz

Der ist erst auseinandergefallen, als ich ihn nach dem Auslöten fallen lassen habe. Also kann es durchaus sein, dass er vorher kurzgeschlossen war. Aber ist jetzt auch egal, nächstes Wochenende nehme ich das Teil mit zu meinem Onkel, der hat davon etwas mehr Ahnung.

Tja, entweder Ahnung oder warten ;-) Mich drängelt ja keiner (bis auf meinen Freund, dem der Bildschirm gehört ;-)).

Gruß, Arne

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Arne Rossius

[...]

Mittlerweile hat sich mein Onkel das Teil mal angesehen und konnte auch nicht mehr finden als ich. Also haben wir einfach den defekten Kondensator ersetzt (diesmal ein 2kV-Typ) und die Leiterbahn überbrückt, und siehe da, er geht wieder :-) Nochmals vielen Dank für eure Hilfe!

Gruß, Arne

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Arne Rossius

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