Gehäuse Löcher mach en

Das passiert jedem Lehrling, der zum ersten Mal Dünnblech bohrt. Was sich da hakt, kannst Du am besten sehen, wenn Du einmal versuchst, mit dem Taschenmesser ein Loch in eine Seifendose zu bohren (Jugenderinnerung: Detektorradio). Das Messer schnappt!

Wenn Material und Werkzeug absolut starr sind, gibt es keine Polygone. Mit einem Einschneidenbohrer und 270-Grad-Führung gäbe es sie auch nicht, weil der Bohrer nicht ausweichen könnte. Aber das ist für Blech jenseits von gut und böse. Weniger Polygone gibt es auch, wenn der Bohrer keine Fase hat. Dann stützt er sich an der Wandung selber besser ab.

Interessant ist, dass man mit Bohrern auch kantige Löcher bohren konnte. Für ein 4-Kant-Loch benötigte man einen 3-schneidigen Bohrer (mit geraden Schneiden) - und die Maschine natürlich. Entsprechend wurden

3-Kant-Bohrungen mit 2-Schneidern gefertigt. Heute wird nur noch gestanzt oder geräumt, oder gleich erodiert.

MfG Peter MfG Peter

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Peter
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"Christian Auerswald" schrieb im Newsbeitrag news:hoi99u$47f$ snipped-for-privacy@bruford.hrz.tu-chemnitz.de...

Säge einen Bquer durch. Der ist nicht rund, sondern dreieckig. Er passt also durch dreieickige Löcher kleineren Durchmessers als durch runde, wenn er nicht auf einer Spirallänge geführt wird. Legt man (Hart-)holz unter und befestigt das durchzubohrende Blech unverrückbar darauf, liefert das Holz die Führung.

Vergiss es, zu meinen, man könne das "festhalten".

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Manfred Winterhoff
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MaWin

Und Profiausrüstung erkennt man am einschlägigen Markennamen, nicht am Aufdruck "Profibohrerset".

"Profibohrerset" bedeutet, daß das Set so viel kostet wie sonst ein Profibohrer, die Standzeit des ganzen Sets zusammen mit unbekannter Verteilung die des Profibohrers erreichen kann, wenn man es nicht belastet.

Mit einem _guten_ Bohrer und Einspannung (optimal Bohrständer) ist das kein Thema.

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David Kastrup
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David Kastrup

Rafael Deliano schrieb:

Wenn man es schafft, mit dem Zeug im Raster zu bleiben, dann macht sich eine Lochrasterplatine gut als Bohrschablone. Zwei Löcher mit z.B. 3 mm machen und Schrauben durch. Den Rest dann erstmal mit

1 mm vorbohren.

MfG hjs

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Hans-Jürgen Schneider

Moin,

Am 26.03.2010 09:32, schrieb Stephan Zitzmann:

Das gibt eckige Rundbohrungen gerade in Blech und Alu, Kunstsoff könnte je nach Drehzahl und Material (eingespannt!) noch gehen :-)

Rantatsten und an einem Stück Blech / Kunststoff / Alu üben...

Je nach Material den letzten mm genügt meist...

Dafür nehme ich Holzbohrer, bis ca. 5mm geht das in einem Rutsch im Bohrmaschinenständer, grössere Löcher bohre ich mit 5-6mmm vor und nehme einen Schälbohrer. Den nutze ich teils sogar von Hand und beidseitig, um die letzten 1-2mm sauber rauszuholen.

Alu ist blöder zu bohren. Vorbohren, grösser bohren und die restlichen

1-2mm mit einer Rundfeile nacharbeiten, so mache ich es. Beim Bohren im Ständer Hartholz unterlegen.

Gruß

Kai

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Kai Ebersbach

Uwe Hercksen schrieb:

Indem man den richtigen Bohrer nimmt: Karosseriebohrer Der hat keine Fase und ist dazu noch billig. Mein letzter 10er Pack (weniger gab's nicht im Werkzeughandel) hat etwa 5 Euro gekostet. Gab's allerdings nur in Größen bis 5mm. Zudem haben diese Bohrer die nette Eigenschaft, beim Bohrer aus derHand auch ohne Ankörnen nicht zu verlaufen.

Michael

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Michael Limburg

Das ist eben Profiwerkzeug gegen "Hausmittel": da sind 8mm Bohrer der Typ wo man in Hauswand rumstochert. Die gezeigte Leiterplattenbohrmaschine von Conrad hat in FR4 für 3mm Bohrer nichtmal genug Drehmoment, bei Kunstoff mags besser aussehen. Sie hat auch keine einstellbare Drehzahl. Umgekehrt: wieviel Mechanik muß man pro Jahr machen damit sich gutes Werkzeug amortisiert. Ich mache jedenfalls zuwenig als daß ich Lust hätte in die Richtung zu investieren.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Sollte aber wohl FR4 Platine sein, in Pertinax franst das Loch zu schnell aus. Wenn absehbar ist, daß das Gehäuse mehrfach gebaut werden muß mache ich auch Bohrschablonen aus FR4-Leiterplatten die vom Ätzen als Schrott übriggeblieben sind.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Am 26.03.2010 17:08, schrieb Rafael Deliano:

Anderer Blickwinkel, wie viel Zeit muß man für ein zufriedenstellendes Ergebnis aufwenden?

Unter Umständen ist auch ein Zeiteinsatz für einen regelmäßigen Spaziergang [min. 1h/Tag-Wald(?)] vorteilhafter. Dieses unter dem Gesichtspunkt; Kreislauf und zukünftige Gesundheit. ;-)

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Am 26.03.2010 09:57, schrieb Falk Willberg:

Da hilft ein Stück Klebeband und natürlich gut ankörnen.

Besser mit Petroleum kühlen/schmieren.

Und ein guter Bohrer, scharf aber nicht giftig geschliffen, sonst werden die Löcher schnell unrund. ->

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MfG, André

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André Grafe
01239Dresden 51°00'27.10 N 13°47'43.02 E
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André Grafe

...

Wenn man häufiger Dünnbleche bohrt: Stufenbohrer oder Schälbohrer. So ein Satz kostet nicht die Welt (weniger als ein...paar vermurkste Gehäuse:-)

Olaf

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Olaf Schultz

Am 26.03.2010 14:07, schrieb Uwe Hercksen:

Auf jeden Fall etwas unterlegen in das man "weiterbohrt". Ruhig ein altes Stück Eisen.

MfG, André

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André Grafe
01239Dresden 51°00'27.10 N 13°47'43.02 E
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André Grafe

Uwe Hercksen schrieb:

Gut einspannen. Kleines, kunstfaserfreies, eventuell geöltes Läppchen mitbohren. Rumgefeixe von Ignoranten beim Zuschneiden von 3x3cm Läppchen übers(t)ehen.

Grosse, alte und damit sinnlos schwere Maschinen sind meist besser als fernländisches Dünnblechzeuch. Ich konnte fürs Lab zum Glück noch eine alte Bohrmaschine aus den 50ern ergattern. Steht noch "Reaktor AG" drauf ;-). Ausserdem wird man immer einige cm grösser, wenn man mit den Worten "könnte ich mal an _meine_ Bohrmaschine" in die Werkstatt geht/gehen kann ;-]

Mit der Zeit scheint das Problem der unrunden Löcher zu verschwinden, sehr mysteriös. Meine Theorie: Jede Technik versucht zuerst den Anwender zu ärgern, nur um zu testen, ob er es auch wirklich ernst meint. Da muss man durch, dann gibt die Technik den Widerstand auf und es klappt plötzlich problemlos.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

"Stephan Zitzmann" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Hi, passende Hausmittel besorgen. Mir steht dazu eine Ständerbohrmaschine zur Seite. Hat sich echt gelohnt. Von Hand geht das viel zu oft schief, und selbst wenn es mal klappt, ist das Verletzungsrisiko, die Standzeit und das unhübsche Aussehen hinterher schnell teurer als ein richtiges Werkzeug.

Bei Plastik kann man auch schonmal, je nach Material, mit dem Lötkolben schmurgeln. Oder man bohrt mit einem Fräskopf, wenn das Material zu leicht splittert. Wichtig ist ein guter Maschinentisch, idealerweise mit Feintrieb. In Grenzen läßt sich sowas gar als Oberfräse mistbrauchen.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Im Prinzip richtig, aber ein 8mm Bohrer in 1mm Alu Überträgt keine Kraft, die man nicht problemlos halten könnte.

Komplett anders sieht es freilich bei Stahlblech aus. Da würde ich davon dringen abraten.

Marcel

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Marcel Müller

Der übliche Feld-, Wald- und Wiesenbohrer führt nicht am Umfang, sondern nur an 2 schmalen Phasen (solange er nicht im Vollen arbeitet).

Wenn nun bei Erreichen des vollen Durchmessers eine Bohrerschneide auch nur geringfügig höher belastet wird, z.B. auch durch mangelhaften Anschliff oder momentane kleine Festigkeitsunterschiede im Material, wird diese Seite etwas abgebremst und der Bohrer reißt auf der anderen Seite etwas mehr heraus. Im nächsten Moment wird er auf dieser Seite gebremnst und die erste Seite macht ihren Part ebenso. Dann rutscht wieder die andere Seite. Insgesamnt entsteht beim Zweischneider ein dreieckiges Loch, genauer Polygon.

Das passiert im Prinzip auch schon beim ersten Anschneiden, bloß fällt es da noch nicht so auf. Bei einer Hochfrequenzaufnahme wird es sichtbar.

Der anderweitig angesprochene Karosseriebohrer kann das schon größtenteils verhindern, weil er extra deswegen keine Fasen hat, sondern auf größerem Umfangsteil führt.

Daher: starrer Bohrer, Werkstück fest einspannen, sorgfältiger Anschliff des Bohrers (am besten in einer Maschine), evtl. mit einer langen konischen Reibahle nachreiben. Letzteres ist das Beste bei Handarbeit!

Peter

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Peter

Am 27.03.2010 01:30, schrieb Rolf Bombach:

YMMD! Sogenanntes erstes Bombi'sches Theorem.

Butzo

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Klaus Butzmann

Stephan Zitzmann schrieb:

Erst einmal allen vielen Danke für die Antworten. Ich muss die Sachen jetzt erst mal sondieren und verstehen. Dann werde ich weitersehen.

Weil ja manche gefragt haben, was ich machen will.

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in ein Gehäuse einbauen, der Akkupack ist außerhalb des Gehäuses.

Ich habe mir bei conrad.de mir mal die Gehäuse angesehen. Warum gibt es eigentlich so wenige mit Löchern? Irgendwo muss der Strom ja rein und raus. Und ein paar Schalter braucht es auch.

GS

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http://www.musiklehrer-fuer-musiklehrer.de/buch_abfrage.php?menuid=18
http://www.musiklehrer-fuer-musiklehrer.de/CD_abfrage.php?menuid=19
http://www.blog.gitarrenunterricht-frankfurt.de/
http://www.radreisen.stephan-zitzmann.de/2007/09/27/velotraum-erfahrungsbericht/
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Stephan Zitzmann

Am 27.03.2010 19:37, schrieb Stephan Zitzmann:

rein

Diese Löcher müssten aber für zig verschiedene Anwendungszwecke an genau den richtigen Stellen sein... und wer sollte entscheiden, wo sie hingehören? Ausser für spezielle Zwecke (z.B. Mesegrätegehäuse mit Ausschnitten für Displays) macht das kein Hersteller, sondern er lässt es den Bastler selbst entscheiden und bohren. Hersteller von elektronischen geräten lassen ihre Gehäuse gleich mit den notwendigen Öffnungen fertigen, aber davon dann auch gleich grössere Stückzahlen, so dass sich die Werkzeuge und Einrichtungskosten für Maschinen auch lohnen.

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Kai Ebersbach

Am 27.03.2010 20:26, schrieb Kai Ebersbach:

Es gibt auch Gehäusehersteller, die das in Musterstückzahlen machen, z.B. den hier:

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Auf Discounter-Preise darf man da natürlich nicht hoffen, unbezahlbar ist es aber auch nicht.

Hergen

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Hergen Lehmann

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