BNC-Kabel mit Bananensteckern, diese ineinander gesteckt und dann ein Ende an den Shunt gelegt ergibt ein Signal. Das gleiche auch mit Tastköpfen - Krokoklemme an Spitze und das wieder an den Shunt ergibt das Signal. Es handelt sich um eine Schwingung mit 1 mV Amplitude und etwa 30 MHz Frequenz (6 Perioden auf 200ns), die gelegentlich "Pakete" von 5 Schwingungen aufweist, die bis auf 2,5 mV Amplitude gehen - sieht wie Amplitudenmodulation aus. Also kein Rauschen, sondern ein gut erkennbares Signal.
Hat hier jemand eine Ahnung, was das sein kann? Der Handy-Mast in Sichtweite? Auf die gleiche Art kann ich auch die USV meines PCs sehen, die ergibt sogar 200 mV Amplitude, aber das genannte Signal blieb über, nachdem hier in der Firma alles ausgeschaltet wurde.
Wie kommt das überhaupt in das Oszi - das müsste in Bezug auf den Eingang doch eigentlich eine Gleichtaktstörung sein, die auch noch über einen Kurzschluß läuft, mir ist das gerade etwas schleierhaft.
Ich hatte schon den Verdacht, dass ich irgend etwas Dummes mache, denn das geht einfach nicht weg, ob ich nun im Keller messe, das Oszi potentialfrei an die USV hänge, oder versuche das mit einem PC-Gehäuse abzuschirmen. Aber was soll ich da schon falsch machen? Habe ich eine Möglichkeit übersehen, das weg zu bekommen?
Zum Hintergrund:
Ich bin auserwählt als weiteren Meilenstein der Ingenieurskunst eine Glühbirne zu betreiben. Das Problem ist nur, dass der Strom im Bereich bis 12 A auf 1 mA genau und stabil sein soll, also mit einer Genauigkeit von 4 bis 5 Stellen bestimmt werden muss. Die Glühbirne wird für Messungen verwendet und ich will ja nicht, dass die nächste physikalische Weltsensation eine Störung der Stromquelle ist. ;o) Habe aber auch keine echte Vorstellung, wie schwierig diese Anforderung ist - schwerer als erwartet scheint mir.
Bei der Messung der Langzeitstabilität ist mir aufgefallen, dass da ein erhebliches Rauschen vorhanden zu sein scheint und das wollte ich genauer wissen, weil ich ein Problem damit hatte, die Stabilität (Temperaturdrift) eines Stroms auf 1 mA genau zu bestimmen, wenn der schon Störungen von 10 mA hat. Ich wollte also zuerst einmal einen ganz sauberen Strom erzeugen. Den habe ich mir dann mit Wechselstromkopplung angesehen und bin auf diese Störung gestoßen - 1 mV Störung am 0.1 Ohm Shunt entspricht schon 10 mA, verhindert also, dass ich echte Störungen im Bereich um 1 mA sehen kann.
Noch etwas - ich habe jetzt über Birne und Shunt gemessen, weil ich damit etwa 20 mal mehr Rauschabstand habe und so zumindest qualitativ etwas sagen kann, auch wenn ich das nicht mehr auf einen Strom umrechnen kann. Da sehe ich jetzt, dass der Op-Amp das Brummen vom Siebelko nicht vollständig wegregelt - am Eingang habe ich ein Brummen mit 1 V Amplitude und das wird zu Dreiecken von +/- 5 mV an den "Umkehrpunkten", also ungefähr Faktor 100 weniger. Bei einer Schleifenverstärkung von
250000 kommt mir das etwas wenig vor, ich hätte eigentlich eine vollständige Unterdrückung des Brumms erwartet. Ist das real, oder messe ich da wieder irgendetwas, das nichts mit dem tatsächlichen Strom zu tun hat?Als Schaltung vergleicht übrigens ein LT1077 eine Referenzspannung mit der Spannung am Shunt und regelt über einen MOSFET nach. Also Referenz am positiven Eingang und negativer Eingang über Widerstand am Shunt und zur Einstellung des Verstärkungsfaktors mit weiterem Widerstand an Ausgang. Der Ausgang geht dann auf das Gate des FET, der mit Source am Shunt liegt und die Birne liegt dann zwischen Drain und der Eingangsspannung. Also so richtig einfach, dachte ich...