warum hat unser Stromnetz genau 50 Hz?

Hallo zusammen,

ich hab mich heute gefragt, woher die 50Hz unseres Stromnetzes kommen...ich meine warum sind es "genau" 50 Hz und nicht z.B. 80 oder

Martin

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Martin Hinterdobler
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Hallo Martin,

Abweichungen von mehr als ein paar Hertz verlangen die Neuberechnung und die Neuanschaffung zumindest aller Grossanlagen. 50Hz hat sich vermutlich ergeben, weil man anfangs einfachere Maschinen wollte. Ausserdem gibt es bei sehr langen Ueberlandleitungen Phasendreheffekte, die mit steigender Frequenz aetzender werden. Bei uns sind es 60Hz, ist aber auch eher historisch bedingt. Irgendwann musste man sich einfach mal festlegen, sonst gaebe es keine Verbundnetze.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg wrote: >

Frag mal die Japaner zu dem Thema.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

"Martin Hinterdobler" schrieb im Newsbeitrag news:esv15l$qop$ snipped-for-privacy@online.de...

Wikipedia bildet:

The German company AEG built the first European generating facility to run at 50 Hz, allegedly because the number 60 did not fit into the numerical unit sequence of 1, 2, 5.. At that time, AEG had a virtual monopoly and their standard spread to the rest of the continent. In Britain, differing frequencies (including 25 Hz

40 Hz and DC) proliferated, and the 50 Hz standard was established only after World War II. In an interesting symmetry, parts of California used 50 Hz power and did not standardize on 60 Hz until the late 1940's.

Some traction power networks for railway use in Europe operate at 16 2/3 Hz, for propulsion of electric trains.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Hallo Gerrit,

Ja, manchmal geht das zu wie bei EDIF. Viel Gerede und Lippenbekenntnisse, nix dabei rausgekommen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

"Christian Loitsch" schrieb im Newsbeitrag news:9e181$45f3224f$557d947c$ snipped-for-privacy@news.inode.at...

Und 72Hz waeren sogar effektiver als 50Hz, wenn man nur die Dinge betrachtet, die bei steigender Frequenz besser werden.

Allerdings sind mechanische Gleichrichter langsam aus der Mode.

Falsch. Da 110V nur center tapped 220V sind, folgen alle 110V-Laender der 220V-Vorgabe von Tesla (es werdem 220V ins Haus geliefert) UND haben den Vorteil der langlebigeren und einfacher zu produzierenden 110V Gluehlampen.

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MaWin

Keine Angst, die in USA verkauften Gluehlampen halten nicht laenger als die hier verkauften, teilweise sogar weniger. (du bekommst welche fuer 750 Stunden). Einfacher herzustellen kann sein, die typische 60W-Lampe hat z.B. keine zusaetzlichen Halterungen fuer den Gluehfaden sondern spannt ihn nur zwischen den Speisedraehten. Einmal heftig angestossen und schon ist er durch...

Billiger waren sie auch nicht.

Willst du langlebige Gluehlampen, kauf sie in England.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Hallo Manfred,

Gut. Da brauchen wir endlich keine Zerhackerpatronen mehr zu kaufen :-)

So ist es. Allerdings sind es z.B. in USA oft um die 125V plus 250V (manchmal hoeher) fuer die dicken Verbraucher. Nominell auch bei uns wahrscheinlich 240V, aber das sieht man nicht so verkniffen.

Gluehlampen halten hier eine Ewigkeit. Allerdings erst, nachdem ich mich beim E-Werk ueber Spannungsspitzen beschwerte. Sie fanden den Plot des Langzeitschreibers in Ordnung, mir wurde beim Anblick uebel. Sah wie die Alpen aus. Aber, oh wunder, kurz darauf war die Spannung niedriger und die Lampen ballerten nicht mehr. Hoehere Spannung waere fuers E-Werk natuerlich guenstiger, gibt mehr Umsatz.

Inzwischen geht aber hier vieles in Richtung Energiesparlampen. Die Kueche muss schon lange per Gesetz als Hauptbeleuchtung Leuchtstoff haben.

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Gruesse, Joerg 

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Joerg

Hallo Gerrit,

Unsere haben zwei extra Fadenhalter. Halten tun sie nach Korrektur der Netzspannung herunter auf um die 125V fast ewig. Wir haben noch viele, die waren schon beim Kauf des Hauses vor 10 Jahren drin.

Aehm, ich habe schon Viererpacks fuer $1.49 gekauft. War kein Sonderangebot, Marke war General Electric. Was kosten die denn in Europa so?

Hier kann man 130V Lampen kaufen, allerdings sind die teurer als normale.

Diese haelt uebrigens schon 105 Jahre und das im Dauerbetrieb, macht gut

900000 Betriebsstunden:
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Aus dieser Produktion Ende the 19.Jahrhunderts sollen noch etliche in Betrieb sein.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Ja, solche bekommt man auch. Kosten aber mehr. Die 'billigen' haben, auch bei Markenware, leider keine. Faellt meist nicht auf da man nur schlecht klare Birnen bekommt und die Mattierung (bzw. Farbschicht) sehr undurchsichtig ist.

Leider wird in USA eine weisse Farbbeschichtung benutzt und keine Mattierung wie hier ueblich. Duerfte dem Wirkungsgrad nicht zutraeglich sein. Irgendwer meinte mal, dass das daran liegt, dass Flusssaeure in USA sehr stark reguliert sei und sich das Mattieren damit nicht lohnt.

Plus 8% Sales Tax, oder? (Das nervt mich in den USA immer noch, die verdeckte Preiserhoehung zwischen Regal und Kasse...)

Die duerften dann aber keinen Fadenhalter haben. Ansonsten kommt der Preis hin wenn man solche Mehrfachpackungen kauft und die im Baumarkt oder bei IKEA (letztere sind hier umgelabelte OSRAM).

Ja, aber das ist ein doch eher mattes Gluehen und kein Leuchten was da rauskommt. So betrieben duerfte auch eine aktuelle Lampe sehr lange halten. Nur, wer will das schon?

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Gewisse Standards sind einfach unsterblich:

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Bei der Bahn hatte sich historisch herausgestellt, dass aufgrund der Kurzschlussspannung im Kollektor von Wechselstrom-Reihenschluß-Fahrmotoren die Frequenz 16-2/3Hz optimal wäre. Die dreifache Frequenz davon, welche sinnvollerweise für ein Stromnetz gewählt wird, ist bekanntlich nur und ausschließlich 50Hz.

Berechtigten Vermutungen zufolge ist dies auch eine Konsequenz der möglichen Größe derartiger Motoren, welche wiederum durch die Spurbreite der Bahnen bestimmt ist ...

Ceterum Censeo: Am Anfang standen zwei römische Pferdeär(zensiert) ;-))

Ciao Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Dafür haben sie aber höhere Transportverluste im Niederspannungsnetz.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Das setzte sich dann in der PC-Technik fort?

8-Bit = 2 * 4 Pferdebeine

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

"Gerrit Heitsch" schrieb im Newsbeitrag news:et0d68$umu$ snipped-for-privacy@news.bawue.net... ..

Hi, die mit den zusätzlichen Haltern haben aber Lebensdauercatches, weil die Metallkühlung an den Stützstellen die Brenneigenschaften ändert. Sind zwar keine halogenlampen, aber dennoch, viele "gestützte" Drähte brechen an einer Stützstelle.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Dafuer sind die ohne sehr empfindlich wenn man im Betrieb an die Lampe kommt und sie umwirft oder auch nur hart anstoesst. Hat alles so seine Probleme...

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Christian Loitsch schrieb:

Amerikanische Betrachtungsweise, meint wohl Watt pro $, aber das hat nichts mit physikalischem Wirkungsgrad zu tun. Bahnstromgeneratoren haben demnach einen Wirkungsgrad von wieviel? ;-)

Warum? Die wenigsten Verluste hat man AFAIK mit HGÜ.

Jaja, "up to". Erfahrungsgemäss benötigt jeder neuere Kleintrafo 30% mehr Kupfer und Eisen, unabhängig von der Frequenz wird gespart, bis es eigentlich nicht mehr geht.

Hauptschlussmotoren haben eigentlich 0 Hz am liebsten, bei der Bahn hat man sich daher für langsam welligen Gleichstrom entschieden. "Have to be made more robust" ist offenbar nicht so gern gesehen, BTW? Bei Trafos und Motoren gibt es nebst den Kupfer- auch Ummagnetisierungs- und Wirbelstrom- verluste, die mit der Frequenz zunehmen. Vor hundert Jahren hatte man noch nicht heutige Magnetmaterialien.

Eben. Allerdings hat Tesla auch Drehstrom empfohlen, was gerade in den USA ziemlich ungehört verklungen ist.

Und, BTW, den weggekürzten folgenden Satz papp ich mal wieder dazu:

: The end result is that now, the US seems not to have evolved : from the 50s and 60s, and still copes with problems as light : bulbs that burn out rather quickly when they are close to the : transformer (too high a voltage), or just the other way round: : not enough voltage at the end of the line (105 to 127 volt spread !).

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Joerg schrieb:

Die Japaner konnten sich nicht mal selber auf ein Sytem festlegen, 60Hz im Westen, 50Hz im Osten, so wie es sich gehört ;-)

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mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Und dann nur 100V...

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Hallo Gerrit,

Plus 7.5% :-)

Man muss ja nicht in Steuerhochburgen wie grossen Staedten wohnen, wo die Politiker einen unersaettlichen Appetit zum Aus-der-Tasche-Ziehen haben. Ausserdem ist mir das erheblich lieber als die 18% oder was immer es bei Euch jetzt ist.

Hatten sie. Wie kaufen meist klare und die sehe ich mir vorher gut an. Nicht dass ich ein paar Cents nachweine, aber manche Lampen sind nur unter Verrenkungen und Zeitaufwand zu wechseln.

Den heutigen Wirkungsgrad hat ein 105 Jahre altes Modell natuerlich nicht, aber fuer 4W macht sie doch ganz brauchbares, wenn auch gelbliches Licht.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

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