zwei verschiedene Festfrequenzen fuer einen Synchronmotor

Hallo,

da ich einen Plattenspieler mit zwei Geschwindigkeiten habe, moechte ich diesen nun aufwerten. Um das zu tun muss ich den 50Hz Synchronmotor des Drehers einmal mit 50 Hz und alternativ mit 67 Hz ansteuern, um mir bei einem Geschwindigkeitswechsel eine laestige Prozedur zu ersparen[1].

Habe mich nun nach einigen Loesungen zur Erzeugung der 50/67Hz umgesehen, aber noch nicht so das Optimum zwischen Aufwand und Nutzen finden koennen. So schwanke ich zwischen einer einfachen Funktionsgenerator-Chip Loesung (z.B. mit dem 4038 o.ae.) und einer aufwaendigen, mit einem Mikrocontroller gesteuerten, die dann aber wenigstens quatzstabil laeufen wuerde. Naja, ich moechte schon gewissen Anspruechen dieses Drehers entsprechen und eine "ordentliche" Ansteuerung bewerkstelligen...

Nun koennte ich mich ja noch selbst hinsetzen und aus meinen alten Studienzeiten mein noch uebriggebliebenes Hirnschmalz zusammen fegen um mir meine Wunschmimik zusammenkoecheln. Nun meine Frage, geht das nicht viel einfacher? Gibt es nicht doch im Netz schon irgendwelche verfuegbaren Loesungen oder gar Chips? (habe bei ST, Analog, Philips und Siemens nichts passendes gefunden)

Danke fuer jeden Tip. Gruss, Ingolf

[1] z.Z.: Fettschutzhandschuh anziehen - Plattenspielermotor aus - Gummi am Pulli umlegen - Motor ein - Handschuh aus... :-(
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Ingolf Haeusler
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Am Tue, 05 Apr 2005 11:56:58 +0200 schrieb Ingolf Haeusler :

Fast alle Plattenspieler die ich kenne haben einen Hebel, mit dem man die Geschwindigkeit umschalten kann. Bei vielen wird es so gemacht, wie es dir vorschwebt. Kleiner Niedervolt Synchronmotor, dem quarzstabil synthetisierte Frequenzen zugeführt werden, da kann man dann auch einstellbare Geschwindigkeiten einbauen. Ich kenne eigentlich nur eine Konstruktion, wo das ev. nicht der Fall ist. Das ist ein sündteures High End Gerät, was wie ein Blau-Goldener Laboraufbau aussieht: Motor in extra Box, ganz dünner blauer Faden als Antriebsriemen zum 10kg Plattenteller. Wenn du so ein Eso-High-End Gerät hast, dann willst du es doch sicher nicht mit synthetischer Wechselspannung betreiben, der Sinus könnte ja Oberwellen enthalten :-)

Sollte schon gehen, vielleicht wäre es ja sinnvoller, die 50Hz als obere Frequnz zu nehmen (also die andere Übersetzung zu nehmen), um den Motor nicht über seiner Nenndrehzahl zu betreiben. Manche Motoren können auch unangenehme Resonanzen abseits ihrer Nenndrehzal zeigen, das wäre noch zu überprüfen.

--
Martin
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Martin

[...]

Alternativ könntest Du Dir auch eine einfache Mechanik dafür anbauen. Ich habe einen alten Riementriebler hier, bei dem das recht elegant gelöst wurde. Für ASCII-Art ist es mir zu kompliziert, ich versuche es mal zu beschreiben:

Die Motorachse wird von einem gabelförmigen Metallschieber umfasst. Die offene Seite zeigt zum Plattentellerlager. Auf den beiden Zinken sitzen ganz vorne je ein Stift. Normalerweise läuft der Riemen über den Pulley hinter den Stiften vorbei. Zieht man die Gabel nach hinten (also vom Plattentellerlager weg), hebt man damit den Riemen vom Pulley ab. Jetzt kann man den Schieber in der Höhe verschieben und so den Riemen auf die andere Stufe der Motorwelle verschieben. Lässt man die Gabel los, wird sie von einer Feder wieder in Richtung Plattenteller gedrückt.

[XPost + fup2 de.rec.musik.hifi]

Martin

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Martin Klaiber

naja, habe so einen "offenen" Transrotor, bei dem so eine mechanische Loesung etwas "peinlich" aussehen duerfte...

oooch, da steh' ich drueber... ;o)

guter Einwand, ueber den ich mir auch schon gewisse Gedanken gemacht habe und vielleicht hier auch als Diskussionsgrundlage aufgefuehrt haben moechte - ja wahrscheinlich hast Du hier aber recht; diesen Motor also besser zu untertouren.

Danke und Gruss, Ingolf

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Ingolf Haeusler

Solch eine Loesung waere in einem Gehaeuse vielleicht recht nett unterbringbar, aber bei meinem "Bohrturmplayer"

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nicht unbedingt eine elegante Wahl.

ich meine nicht nur ob des mechanischen Aufwandes (siehe oben) eher an eine elektronische Loesung.

Danke und Gruss, Ingolf

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Ingolf Haeusler

ok, also

33.33 UPM -> 37.0333Hz und 45 UPM -> 50Hz

apropos: Was ist eigentlich exakt? 33 vs. 33.33 UPM ?

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Ingolf Haeusler

Die sicherste und sauberste Lösung liegt doch auf der Hand: Quarzgenerator - Teiler - Leistungstreiber. Ist also nur noch einer Frage, wie man es am cleversten anstellt. Z.B. einen

1-MHz-Quarzgenerator, aus dem nach einem 1:16 Vorteiler (62,5 kHz) ein PIC jeden 933-sten (67 Hz) oder jeden 1250-sten (50 Hz) Impuls herausliest ... Mit einem größeren Vorteiler kann man evtl. auch ohne Prozessor, z.B. mit nicht nachtriggerbaren Monoflops "krumme" Teilerfaktoren realisieren. Das ist Trivialmathematik: KGV usw.

Frank

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Frank Esselbach

hmmm, wie ich schon schrieb waere so etwa _meine_ Loesung. Es sei denn irgend jemand kennt einen einfacheren Weg, z.B. ein schon vorhandener "vorprogrammierter" Spezialbaustein o.ae...

Abgesehen davon, dass ich mit zusaetzlichen 192/3er Zaehlern und ein paar FFs vielleicht noch ein wenig Aufwand zur Programmierung eines PICs vermeiden koennte, finde ich diese Herangehensweise doch noch ein wenig aufwaendig, denn ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es solche Schaltungen und Loesungen schon laengst gibt, sprich: Ich bin hier nicht besonders motiviert, Zeit in die Entwicklungs- und Testarbeiten zu investieren.

Aber trotzdem Danke fuer Deine Antwort. Gruss, Ingolf

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Ingolf Haeusler

Die Teiler würde ich in Software machen, das ist ziemlich trivial. Ich würde mir eher Gedanken darüber machen, wie ich daraus wieder einen

230V-Sinus mache, ohne dass es zu aufwendig wird. Vielleicht ist es am einfachsten, wenn man das Rechteck einfach nur etwas verstärkt, filtert und mit einem Netztrafo hochtransformiert. So viel Strom wird der Motor wohl nicht brauchen, und die paar verbliebenen Oberwellen werden hoffentlich nicht stören.

Martin

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Martin Klaiber

ok.

Jupp, genauso habe ich es mir vorgestellt. Hier sehe ich als "Analoger" ueberhaupt kein Problem. TDA7293, einfacher Trafo und gut iss.

Habe diesbezueglich auch ein paar nette Applikationen nebst ASM Code fuer einen PIC gesehen. Also eigentlich auch recht trivial. ;o) (naja, mehr oder weniger Winkelwerten des Rechteckdurchlaufes einfach einen Amplitidenwert zuordnen...

Danke fuer diese Anregungen. Gruss, Ingolf

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Ingolf Haeusler

On Tue, 5 Apr 2005 16:58:40 +0200, Martin Klaiber wrote in Msg.

In AoE gibt es zu diesem Thema auch ein Beispiel.

--D.

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Daniel Haude

sorry fuer die dumme Frage, doch what the heck is AoE? thx, Ingolf

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Ingolf Haeusler

Exakt wäre 33 1/3 UPM. Andererseits darf man den Schlupf des Antriebs (Riemen) nicht übersehen. Entsprechend hilft auch ein Quarz für den Motor nicht, die Drehzahl des Tellers laststabil zu halten.

Norbert

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Norbert Hahn

Da meiner Meinung nach ein Quarz nicht viel bringt, würde ich einen stabilen Funktionsgenerator nehmen, der eh Sin erzeugen kann, den Ausgang verstärken und hoch transformieren.

Das hatte ich vor längerer Zeit mal als Nachführung für ein Teleskop gebaut, ICL 8038 als Funktionsgenerator (sehr temperaturstabil), grob und fein in der Frequenz steuerbar (die Last des Plattenspieler wechselt ja während des Abspielens) und beim Teleskop braucht man noch eine Schnellverstellung, die beim Plattenspieler nicht so viel bringt. Als Leistungsverstärker hatte ich einen primitiven NF-Verstärker mit

100 W verbaut.

Norbert

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Norbert Hahn

gibt es da nicht auch Dinger (handelsuebliche FGeneratoren, denen man einfach ein Quartz "vor die Nase setzen" kann? Das waere mir natuerlich noch lieber; und am aller einfachsten.

ok, thx

Naja, damals gab es wahrscheinlich nicht einmal einen TDA2030?

Wenn der ueberhaupt fuer Deine Steuerung gereicht haette. In meinem Falle wuerde wohl eine 10Watt Maehre ausreichen. :o)

Besten Dank! Gruss, Ingolf

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Ingolf Haeusler

=2E.. es sei denn, man hat einen Plattendreher mit Direktantrieb.

GG

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Guido Grohmann

Am Tue, 05 Apr 2005 11:56:58 +0200 schrieb Ingolf Haeusler :

Aber da fällt mir gerade ein: einmal für alle 33er, einmal für alle 45er, digitalisieren, auf CD brennen und Ruhe ists mit der alten Analogtechnik.

--
Martin
Reply to
Martin

ich bin mir dabei gar nicht so sicher, ob hier ueberhaupt ein Schlupf auftritt, weil der Reibungswiderstand - sobald die Nenndrehzahl erreicht ist - meist groesser sein wird als die Traegheitskraft. Und leichte "Unebenheiten" im Gleichlauf werden wahrscheinlich i.d.R. ueber die Elastizitaet des Antriebsgummis abgefangen...

Vielleicht sollte man diesen Sachverhalt in d.s.physics diskutieren. Oder hast Du darueber auch schon etwas mehr Hintergrundkenntnisse? ;o)

Wie dem auch sein, danke nochmal fuer Deine Antwort. Gruss, Ingolf

Reply to
ingolf haeusler

Horowitz/Hill, "The Art of Electronics". Unverzichtbare Bibel.

--D.

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Daniel Haude

ahh jetzt ja. *MitDerFlachenHandAnDieStirnKlopp* Danke! Gruss, Ingolf

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ingolf haeusler

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