Stromschleife - wie geht das?

Wenn das Kabel 1,5km nicht 1,5m wäre wäre TTY-Stromschleife angemessen.

Wie ja schon gesagt Masse und Leitung, also zwei Drähte.

Wenn beide Baugruppen gleiche Versorgung haben, also z.B. 3. Draht für

5V, könnte mans bereits mit üblichem Ausgang am Prozessorport machen der Portpin hi / low schaltet. Den könnte man noch wegen Leitungsterminierung für Kabel am Sender mit einem Serienwiderstand veredeln. Nominell für Klingeldraht 120 Ohm, praktisch deutlich kleiner z.B. 47 Ohm. Das setzt aber voraus, daß der Empfänger einen hochohmigen Eingang hat ( 74HC, CD40xx ), 74LS d.h. interner pullup wäre problematisch.

Wenn beide Boards unterschiedliche Versorgung haben ( nur 2 Drähte ) wäre ein open-collector Ausgang am Sender günstiger. D.h. Prozessor schaltet tristate / low. Am Eingang des Empfängers gehört dann ein pull-up Widerstand auf dessen Versorgung. Man kann das veredeln indem man dem Sender einen NPN-Transistor und Widerstand spendiert, Software ändert. Vorteil nun: ein 3V Prozessor kann auch einen CD40xx Zähler der mit 15V läuft ansteuern.

MfG JRD

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Rafael Deliano
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Sven Schulz schrieb:

Hallo,

und wie hoch ist die Zählfrequenz? Ist das ein elektromechanischer Zähler? Dann wäre Vorsicht geboten das der nicht störend auf den Prozessor zurückwirkt, also Freilaufdiode wie bei Relais etc.

Bye

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Uwe Hercksen

Wichtig wäre hier, was denn sonst noch so auf oder unter dem Tisch steht, z.B. eine Waschmaschine, die wohl schon ein paar mehr Störungen verursachen könnte.

Ansonsten würde ich mir bei 80 Hz und 1,5 m Kabel überhaupt keine Gedanken machen. Ich habe hier ein Gerät zu Testzwecken per 2 m seriellem Kabel (allerdings geschirmt, normales RS232 Kabel) mit 115 kHz angebunden und bisher noch keinen Übertragungsfehler gehabt, zumindest die von mir eingebaute Checksummenprüfung hat bisher noch keinen Fehler gemeldet.

Bei 80 Hz kannst du es mit einem Tiefpassfilter noch störungssicher machen, da dann kurze Störimpulse herausgefilter werden. Ein Schmitt-Trigger macht dann wieder ein schönes Signal für den Zähler daraus, falls der nicht bereits so einen Eingang hat.

Kommt aber ganz darauf an, wie sicher du es haben willst. Du könntest es ja einfach mal ausprobieren und sehen, ob es funktioniert. Bei höheren Sicherheitsanforderungen brauchst du sowieso ein Protokoll, damit du Fehler erkennen kannst und eine Rückleitung, um den korrekten Empfang zu bestätigen und bei Übertragunsfehlern die Information erneut anzufordern.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
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Frank Buss

Damit man "0" von "Maus hat Kabel durchgebissen" unterscheiden kann.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
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Frank Buss

Hi Jörg,

Vielleicht weisst Du ja eine Antwort - stammst ja aus der Zeit, als das erfunden wurde *schnellduck*:

Warum eigentlich 4-20mA??? Wäre ja mit 0-20mA wahrscheinlich einfacher. Oder anders rum: Warum macht es Sinn "kein Strom" mit "wenig Strom" zu substituieren/vorzuspannen? Bessere CMR?

Heinz

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Heinz Liebhart

Anfangs waren die Sensoren nur Thermistoren da war das wohl tatsächlich der Grund. Bald darauf hat man aber festgestellt, daß 4mA für Transistor- schaltungen reicht und die Möglichkeiten der Fernspeisung von Sensoren damit beträchtlich erweitert. Vgl. OPs wie LM10.

Gabs damals auch, wurde bis Ende der 60er von der hiesigen Industrie in allerlei Normen DIN/VDI/Namur (?) heldenhaft verteidigt. Ist dann aber dem besseren US-System zum Opfer gefallen. Ich glaube Honeywell war in den USA der erste Hauptanwender von

4-20.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Am 27.09.2007, 11:09 Uhr, schrieb Rafael Deliano :

Es geht auch so weit, dass bestimmte Systeme dann einen Strom von 2 mA

+/-10% zur gezielten Signalisierung einer Störung "missbrauchen". Die 4 mA haben eigentlich nur Vorteile.

Ansgar

--
Mails an die Adresse im Header erreichen mich - oder auch nicht. Nützliche  
Adresse gibt's bei Bedarf!
Mails to the address given in the header may or may not reach me - useful  
address will be given when reqired!
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Ansgar Strickerschmidt

Hallo Rafael,

Genau. Allerdings wurde/wird das diskret gemacht. Opamps waren zumindest am Anfang zu teuer und manche auch zu zickig. Mir macht 4-20mA Entwicklung Spass. Das ist wie ein Sport, man muss ohne wenn und aber mit 4mA hinkommen.

Manchmal wird aber auch ein Mumpitz verzapft...

Das geht ja runter wie Oel. Haben wir mal Blumen aus Europa bekommen. Ich dachte schon, ich wuerde das nicht mehr erleben.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Mit 4-20mA kann man auch sehr einfach per Doppeloptokoppler und Operationsverstärker einen Trennverstärker realisieren. Schaltung findet man im Tietze Schenk. Bei 0 mA würde das Probleme machen.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Man muß fairerweise anmerken: Namur ist explizit Anwender- organisation. Die Prozesstechnik-Hersteller ( Hartmann & Braun usw. ) boten Sammelsurium an Schnittstellen an mit Vorliebe auch proprietäre. Anwendern war schon klar daß 0 - 20mA und 0 - 10V technisch nicht immer optimal waren. Aber das Argument war man wollte wenige, herstellerunabhängige, genormte Schnittstellen selbst wenn die auf kleinstem gemeinsamem Nenner beruhen und eventuell leicht obsolet sind.

Hier wirds überigens anders dargestellt:

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Nach 1970 setzte sich 4-20 auch hierzulande rasch durch.

Wie sie beim "umstrittenen" FC Bayern München immer richtig sagen: Neid muß man sich verdienen, Mitleid gibts geschenkt.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Ihr habt auch in Sachen Polizeifunk erst mal das intelligentere System gewählt, Digitalfunkgeräte, die auch das alte Analogsystem beherrschen

-> sanfte Migration möglich. Bei uns dagegen muß es unbedingt ein harter Schnitt sein, komplett neue Frequenzen.

Dafür haben wir seit Jahrzehnten einen Blaulichtbehördenfunk, bei dem auch der Feuerwehrlöschzug aus Garmisch und der Rettungsdienst aus Flensburg sich in Frankfurt treffen und in den örtlichen Polizeifunk einschalten können. In den USA gibt es das trotz aller Bemühungen immer noch nicht, es ist noch nicht einmal wirklich in Sicht :-)

Ralph.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Doch, das geht. Konnte man hier bei einem Steppenbrand in unangenehmer Naehe vor einigen Monaten sehen. Die Loeschflugzeuge benutzten einen FM-Kanal (AM Flugfunk haben sie natuerlich trotzdem auch an Bord), die Feuerwehr einen anderen. Der Koordinator im Beobachterflugzeug bediente beide Kanaele und so konnten passgenau 400 Gallonen hier, 300 Gallonen dort abgelassen werden. Auf dem FM-Kanal der Flugzeuge lotste er sie in die Rauchwolke rein und raus wie ein Tower Controller. Lief wie am Schnuerchen. Alte Weisheit hier: Keep it simple.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Genauer mit etwas weniger als 4mA, denn da gibbet auch noch die pösen Tol(l)eranzen.

BTDT, ich find das auch immer wieder spannend. Um die Spannung zu erhöhen, kann man sowas auch noch für Ex (oder wie das heutzutage heißt) machen. Das ist dann wirklich prickelnd. Und dann noch das HART Protokoll drauf :-p BTDT2

HART ist IMHO eine geniale Idee, die durch *Idioten* fast ad adsurdum geführt wird. z.B. 24bit Adresse für maximal 4 Geräte, 80bit Floating Point für einen 8-12bit Messwert, 16bit CRC mit falscher Reihenfolge, Fehlermeldung nur mit/nach korrektem Protokoll! Also wenn das Protokoll nicht strengstens eingehalten wird, kommt keine Antwort! Mit anderen Worten, man fummelt (fast unendlich) lange, bis man eine Antwort kriegt, dann stimmt zumindest das Protokoll :-((

Aber wir reden hier aber immer einfach von analog Schnittstellen, der OP dachte aber wohl mehr an *digitale* Schnittstelle! Da gibbet 20mA und (noch älter 60mA) Stromschleifen (current loop CL) 20 (60) mA CL wurde anfangs für Fernschreiber verwendet.

Die Teletype (Corporation USA) hat damals teletypes gebaut, und die wurden als console bei Computern mit der sog. TTY Schnittstelle (20mA CL) verwendet. Ich kann mich noch sehr gut an die ASR 33 erinnern. Angebauter Lochstreifenleser und Stanzer zur Programmierung. 110Bd ASCII auf 8ch Lochstreifen. Selbst die PCs hatten anfangs noch TTY Schnittstellen bzw. TTY konnte auf den RS232 Karten optional gejumpert werden. Mit 20mA CL, 9600Bd und 500m Kabellängen habe ich selbst in Walzwerken nie Probleme gehabt. Da funzt RS232 schon nach wenigen 10 Metern nicht mehr.

Eine sog. Linienstromunterbrechung (300msec) wurde da als *break* interpretiert für besondere Signalisierungen. Meist als reset für die Schnittstelle. Längere Unterbrechungen bedeuteten dann entweder Kabel kaputt, Stecker raus oder jemand hat die TTY geklaut :-)

Jau! In D hat SIEMENS noch ewig lange mit ihren eigenen Fernschreibern und dem fürchterlichen 5 Kanal Baudot(?) (der Knabe wurde verewigt mit der Baud-Rate) Code rumgezickt. Das war wahrhaft fürchterlich, wenn man ASCII gewohnt war.

Merke: nicht alles was aus USA kommt ist schlecht :-)

Aber wann erleben wir eine Welt ohne Indianerschrauben (z^Mhöllische Masse) und Löcher etc., Temperaturen in °C, Strecken, Gewichte, Kräfte, Leistung... in Decimalsystem und metrisch...

Das würde noch viel mehr Blumen aus aller Welt geben. Andererseits gäbe es dann weniger Ausreden für böse Pannen :-p Und der Dollar würde dann garantiert wieder stärker.

Saludos Wolfgang

--
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Wolfgang Allinger   Paraguay             reply Adresse gesetzt !
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Wolfgang Allinger

[...]

Ahh, verstehe: feet, Fahrenheit, knots, pounds, square inch, acres, gallons, cubic foot, miles and nautical miles nur um mal ein paar zu nennen, bei denen bei KISS (kepp it simple, stupid) wohl eher die Betonung auf dem letzten S liegt :-p

Das einzige, was ich von obiger Liste notfalls gelten lasse ist nm (nautical mile), weil es auf Karten ein angenehmes Mass ist. Aber rein metrisch gehts auch nicht so viel schlechter ohne nm.

SCNR

Saludos Wolfgang

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Wolfgang Allinger

Bei Telecom-Terminologie-Streitigkeiten eben deshalb leicht zu merken: im normalen Sprachgebrauch sind bit/sec und Baud identisch. Bei Innereien von Modems wollen symbolrate ( = Baud ) von bit/sec unterschieden werden, weil die symbols bei einigen Verfahren mehr Bits in einer Zeiteinheit übertragen können ( dibits usw. ). Und genau das war bei Baudots Maschine ja der Fall.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hallo Wolfgang,

Dann sieh mal bei Euch in ein Flugzeug-Cockpit. Auch in Paraguay zeigt das Altimeter in Fuss an. Und der Airspeed Indicator in Knots. Und Manifold Pressure in pounds. Und ...

Wer da metrisch denkt, den werden sie wahrscheinlich einige Monate nach der Vermisstenmeldung irgendwo von einem Bergruecken kratzen muessen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Das sehe ich anders, der musste zusätzliche Steuerzeichen senden, um zwischen Buchstaben und Zahlen/Zeichen umzuschalten. Mit anderen Worten, die Übertragungsrate war größer als die Zeichenrate. Bei 8bit ASCII ist das 1:1.

Saludos Wolfgang

--
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Wolfgang Allinger

Ich weiss nicht, wie das jetzt aussieht, aber in der ehemaligen Sowjetunion ist man komplett metrisch geflogen... Geht also, es fehlt nur der Wille.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Inselloesung, gefaehrlich, weil man Tower Anweisungen falsch verstehen kann. "Descend to flight level two-one-zero" ... Taschenrechnerli raus ... Auch Segelflieger verwenden oft metrische Hoehe.

Brenzlig war das immer bei uns mit Formationsspruengen (Fallschirmspringen). Ich hatte Fuss wie die meisten anderen auch. Einige, vor allem aus dem franzoesischen Bereich, hatten Meter. Es ist ueblich, zum Vermeiden des "Zu-tief-kommens" im Formationsfreifall auf den Hoehenmesser seines Gegenueber zu sehen. Zum Glueck war aber der schraffierte und der rote Bereich der gleiche, und auf den kam es ja an.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Also wenn der Rest der Welt metrisch arbeitet und selbst die Segelflieger metrisch rechnen ist die Inselloesung doch wohl eher das imperiale System bei Motorfliegern, oder? Waere es nicht an der Zeit das endlich anzupassen? :)

Gerrit

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Gerrit Heitsch

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