Möchte ein Transistoren-Sortiment anlegen

WYSIWYG ist für umfangreichen Massentext noch nie zeitgemäß gewesen.

WYSIWYG, so wie es heute verstanden wird, ist gut, wenn ich was visuelles entwerfe. Ein Plakat oder ein Deckblatt. Dann will ich sehen, wie das auf dem Papier aussehen wird.

Wenn ich strukturieren Massentext verfasse, will ich die Struktur sehen. Ich will sehen, ob das Wort kursiv ist, weil ich es als Indexeintrag markiert habe, als Zitat oder als Fremdwort. Und das kann ich mit LaTeX ganz vorzüglich. Mit Word nicht.

In der Firma gibt's zum Beispiel eine tolle Vorlage mit toll verschachtelten Tabellen. Dank WYSIWYG sieht man davon nur ein paar Striche auf dem Bildschirm, die man ausfüllen muss. Eine neue Zeile ans Ende anfügen geht auch ganz toll einfach: letzte Zeile markieren, Ctrl-C, Ctrl-V. Nur eine Zeile in der Mitte einfügen geht nicht. Egal, was man markiert, *Word bietet einfach keine Funktion dafür an*. Wenn man eine Tabellenzelle in der Mitte einfügt, legt Word eine Untertabelle an. In LaTeX geht das einfach: den Befehl, der eine Zeile erstellt, markieren und an der gewünschten Stelle einfügen.

(Wie es in Word geht, hab ich inzwischen auch gelernt: die Tabelle in zwei Tabellen zerlegen, so dass an der gewünschten Einfügestelle ein Tabellenende ist, und dort kann man wieder was anfügen. In anderen Worten: man macht die Struktur des Dokuments "das ist _eine_ Tabelle" vorsätzlich kaputt, um um die Einschränkungen der GUI drumherum zu rangieren. Irgendwie erschließt sich mir nicht, was daran ein Vorteil sein soll.)

Stefan

Reply to
Stefan Reuther
Loading thread data ...

Wenn wir schon bei Beispielen sind:

http://193.37.158.205/~schwenke/cdlabels.pdf http://193.37.158.205/~schwenke/cdlabels.tex

Das ist ein Auszug aus den LaTeX Dokument, mit dem ich Einleger für Jewel-Cases erzeuge (Daten-CDs, CD-Kopien fürs Auto). Die Titellisten incl. Länge in Min:Sec fallen praktischerweise aus diversen FreeDB- Tools raus.

XL

Reply to
Axel Schwenke

Ist es damit (endlich) möglich das Erscheinungsbild eines Dokuments nachträglich und ohne Handarbeit an ein anderes anzugleichen?

^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Was für sich genommen schonmal ein dicker Minuspunkt ist. Man muss Lernzeit investieren, nur um wieder das gleiche zu können, wie mit der alten Version. Über die Arbeitszeit, die bei einem Upgrade unproduktiv verbrannt wird, werden die Erbsenzähler begeistert sein.

------

--
Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
Reply to
Kai-Martin Knaak

Das Argument von Ralph waren nicht die Anzahl der Leute, sondern die Qualität des Outputs. Schau Dir beliebige Veröffentlichungen aus dem Verlag Elsevier, oder Springer an. Da ist alles mit tex gesetzt. Kann es sein, dass Du Dich in einer glaub-ich-nicht-kann-nicht-sein-Schleife gefangen hast?

Wenn man argumentatorisch nicht mehr weiter weiß, wechselt man schnell das Thema. Die Art der Eingabe hat eher weniger mit der Qualität des Ergebnisses zu tun. Im übrigen könntest Du zur Kenntnis nehmen, dass es seit vielen Jahren GUIs für latex gibt. Auch dass latex nicht identisch mit tex ist wird man Dir bereits mehrfach mitgeteilt haben.

------

--
Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
Reply to
Kai-Martin Knaak

Stimmt, sieht nicht so gut aus. Das "K" und "u" sähe wohl besser aus, wenn es näher zusammen wäre und das "s" und "e" könnte meiner Meinung nach was weiter auseinander.

Ich habe mal gesucht im Internet und auch keine Lösung gefunden, oder ob ich was falsch gemacht habe. Hier ist z.B. ein Vergleich zwischen Word und LaTeX:

formatting link

Scheint dasselbe Problem zu haben: So ist das "A" und "k" meiner Meinung nach zu weit auseinander in LaTeX, Word macht es richtig. Wenn ich mir die mf-Dateien ansehe, in denen in LaTeX der Font codiert wird, dann scheinen da nur sehr wenige Kerning-Paare definiert zu sein, was ein Grund dafür wäre. Dafür muß ich dem Autor zustimmen, daß das mit LaTex generierte Dokument besser aussieht, so z.B. ist der Wortabstand und Blocksatzrand besser ausgewogen.

Ist also nicht nur alles gut bei LaTeX und alles schlecht bei Word.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Reply to
Frank Buss

Lassen wir mal die Profis das Problem lösen, ich Crossposte es mal nach de.comp.text.tex.

Das Problem: Dieser LaTeX-Text hier:

\NeedsTeXFormat{LaTeX2e} \documentclass[a4paper]{article} \usepackage[german]{babel} \begin{document} \title{Kurseinheit Einsendeaufgaben} \maketitle \end{document}

sieht mit Word 2007 und dem Cambria-Font geschrieben besser aus:

formatting link

Sehr auffälig ist der zu große Abstand zwischen "K" und "u". Aber auch am Ende der Abstand zwischen "en" ist im Vergleich zu "be" zu klein. Bei Word ist es meiner Meinung nach gleichmäßiger.

Nun bin ich kein LaTeX-Profi, vielleicht muß ich ja nur irgendwo noch ein Switch anschalten, um es besser zu machen? Oder gibt es eine Möglichkeit in LaTeX TTF-Fonts, mit den darin enthaltenen Kerning-Angaben, zu verwenden?

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Reply to
Frank Buss

Hallöchen!

Frank Buss schreibt:

Kerning ist Fontsache. Wenn links im PNG statt "Word" und "LateX" "Cambria" und "Computer Modern" stünde, wär's richtig. ;-)

Tschö, Torsten.

--
Torsten Bronger, aquisgrana, europa vetus
                   Jabber-ID: torsten.bronger@jabber.rwth-aachen.de
Reply to
Torsten Bronger

Im Prinzip klar. Aber viele LaTeX Benutzer schwören darauf, wie gut das Textbild aussieht und das man sich über das Layout überhaupt keine Gedanken machen braucht, sondern sich auf den Inhalt konzentrieren kann. Nun habe ich als unbedarfter Anwender einfach mal ein wenig Inhalt in LaTeX geschrieben und in Word 2007, ohne irgendwelche Anpassungen, also was es von Haus aus mitliefert. Und da sieht Word besser aus. Ein Studium der mf-Files legt nahe, daß nicht allzu viele Kerning-Paare definiert sind (falls ich die richtigen gefunden habe und die Einträge richtig interpretiere).

Eine Suche bei Google liefert auch was, um TTF-Fonts zu verwenden:

formatting link

Die Anmerkung am Anfang, daß es relativ einfach sei, ist allerdings ein Witz, denn danach kommen mehrere Seiten Beschreibung (ich stelle mir jetzt mal eine Sekretärin vor, die Word verwenden kann und jetzt mit LaTeX einen TTF-Font einbinden soll, womit die überfordert wäre, zumal meine MikTex-Installation ganz woanders liegt). Und wird der Font dann auch ohne zusätzlichen Aufwand als Standard-Font für alles verwendet?

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Reply to
Frank Buss

"Kai-Martin Knaak" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@lilalaser.de...

Ich seh hier nur Leute, die ihre Semsterferien mit TeX und dessen Idiosynkratien verbracht haben, und nun eine Rechtfertigung suchen, warum sie nicht einfach mit in Urlaub gekommen sind, nach dem die Studienarbeit mit Word schon lange fertig gewesen wäre.

Ich kenne unendlich viele Buecher, die weit lesbarer gesetzt sind, als diese Zumutungen an die Leserschaft.

Wenn du dem Thread gefolgt waerest, wuesstest du dass ich das weiss, wuesstest du dass ich den genannten LyX ausprobiert haben und wuesstest du, dass sich Leuten wie dich, die in ihre argumentativen Not auf Dinge verweisen, die sie offenbar nie ausprobiert haben, oeffentlich laecherlich machen.

--
Manfred Winterhoff
Reply to
MaWin

Hallöchen!

Frank Buss schreibt:

Moderne LaTeX-Installationen bieten viele Fonts zur Auswahl von Hause aus. Um es zu überspitzen: Dein Einwand ist völlig äquivalent zu "bei Word gefällt mir das kleine a besser".

Nein, der Urheber dieser Fonts hat sich beim Kerning bewußt zurückgehalten. Das hat er mal in einem seiner Artikel geschrieben.

Ich glaube, z.B. ein \usepackage{mathptmx} funktioniert immer.

Tschö, Torsten.

--
Torsten Bronger, aquisgrana, europa vetus
                   Jabber-ID: torsten.bronger@jabber.rwth-aachen.de
Reply to
Torsten Bronger

Hallöchen!

Frank Buss schreibt:

Moderne LaTeX-Installationen bieten viele Fonts zur Auswahl von Hause aus. Um es zu überspitzen: Dein Einwand ist völlig äquivalent zu "bei Word gefällt mir das kleine a besser".

Ja, der Urheber dieser Fonts hat sich beim Kerning bewußt zurückgehalten. Das hat er mal in einem seiner Artikel geschrieben.

Ich glaube, z.B. ein \usepackage{mathptmx} funktioniert immer.

Tschö, Torsten.

--
Torsten Bronger, aquisgrana, europa vetus
                   Jabber-ID: torsten.bronger@jabber.rwth-aachen.de
Reply to
Torsten Bronger

Danke, damit sieht das viel besser aus:

formatting link

Damit müssten auch alle Zweifler in de.sci.electronics bekehrt sein :-)

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Reply to
Frank Buss
*MaWin* wrote on Sun, 08-08-03 13:55:

Da mag ich Dir nicht einmal widersprechen - "zeitgemäß", "modern", "in" und ähnliches sind in diesem Haus die verbotensten Schimpfwörter. Überigens "modern" und "neue Zeit" waren die wichtigsten Schlagworte, nein nicht nur von 1933 bis 1945, aber von etwa 1920 bis etwa 1960. Danach hat sich der Schwachsinn etwas gelegt, aber jetzt kommt er zunehmend wieder auf.

Übrigens Texte mit Inhalt und Layout für beste Lesbarkeit ohne Gimmiks ist beides auch völlig unzeitgemäß heute.

DAS Argument von einem Microsoftjünger -- Sachen gibt's.

Reply to
Axel Berger

Frank Buss schrieb:

Eigentlich sehe ich damit nur Deine Aussage von vorhin widerlegt:

SCNR Thorsten

Reply to
Thorsten Wahn

Ihr seid aber auch pingelig genau. Ich finde, das sieht ganz huebsch aus.

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Mach auch noch eine Variante mit

\usepackage{mathpazo}

...Rolf

Reply to
Rolf Niepraschk

Also eine zusätzliche Zeile in einem Gerüst, was man dann immer wieder verwenden kann, ohne darüber nachzudenken, verlangt von mir nicht allzuviel Konzentration :-)

Was mich aber noch interessieren würde, warum der Autor des Standard Fonts das nicht gleich richtig gemacht hat, oder was es für Nachteile hätte, "\usepackage{mathptmx}" als Standardeinstellung für LaTeX-Dokumente zu definieren.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Reply to
Frank Buss

Sieht auch gut aus, nicht so schmale Buchstaben wie mathptmx, aber sonst sieht es gleich gut aus. Ist dann eine Geschmacksfrage, was einem besser gefällt:

formatting link

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Reply to
Frank Buss

Hmm, ich habe bei Elsevier veroeffentlicht, Word eingeschickt und einige Formeln wollten sie als Graphik File haben.

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

"gmail" domain blocked because of excessive spam.
Use another domain or send PM.
Reply to
Joerg

Nein, da hatte MaWin schon recht. Mit der Zeile "\usepackage{mathptmx}" neu gerendert, sieht es um Welten besser aus, falls man den Anspruch hat, es typographisch perfekt machen zu wollen:

formatting link

Besonders an kritischen Stellen wie an den Kernings für "Au" und "Ku" usw. gut zu sehen.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Reply to
Frank Buss

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.